Kommt aufs Musikgenre an. Bei Klassik mag man wohl das Konzert im Wohnzimmer haben. Bei anderen Genres existiert ja meistens nur eine Studioversion.tf11972 hat geschrieben:Ist es die Suche nach dem Liveklang? Und wenn ja, worin besteht denn dieser überhaupt?
Wie livehaftig eine Aufnahme ist, hängt primär von der Aufnahme ab und nicht von der Wiedergabekette. Das Ziel ist demnach die möglichst originalgetreue wiedergabe der Aufnahme.
Wo nicht mehr ist, kann man auch nicht mehr rauskitzeln. Da muss man eben unterscheiden, ob die Verbesserung wirklich objektiv eine Verbesserung ist oder ob es nur eine Annäherung an das subjektive Ideal ist (Verfälschung).tf11972 hat geschrieben: Ist es der Reiz, auch noch den kleinsten Fitzel aus seinen CDs, Schallplatten, FLACs etc. zu kitzeln?
Das Produkt des Toningenieurs ist dessen subjektive Vorstellung wie es klingen müsste. Das Produkt zweier Toningenieure wird immer unterschiedlich klingen, aber das ist auch gut so. Dennoch ist das Ziel, dass das fertige Produkt auf verschiedenen Anlagen/in verschiedenen Räumen gleich gut wiedergegeben wird. Man ist sich also von vornerein bewusst, dass das Produkt unterschiedlich wiedergegeben wird. Dazu zählt ggf. auch der berüchtigte Check im Auto (wenn die Zielgruppe die Musik im Auto hört).tf11972 hat geschrieben: Will man seine Tonträger so hören wie der Toningenieur im Studio, wobei hier ja auch wieder jeder sein eigenes Klangideal verfolgt und man dessen Equipment und Hörraum gar nicht kennt?
Diese Leute haben extrem geschulte Ohren. Ja, man kann/muss seine Ohren auch trainieren.
Ein mir bekannter Studiodesigner sagt, die meisten (namenhaften) Studios sind akustisch mangelhaft konstruiert. Der Schlüssel ist die Raumakustik, nicht das Equipment.
Ja, aber leider wird dafür viel zu viel Geld verlangt.tf11972 hat geschrieben: Reizt einen die Optik und Haptik der Geräte?
Es gibt zwei Möglichkeiten:tf11972 hat geschrieben: Freut man sich über den "Panzerschrank" im Rack und über dessen angeblich besseren Klang oder tut es der Billigheimer aus dem Dumpfmarkt auch?
Ein bestimmtes Ziel (Output) mit möglichst wenigen Mitteln (Input) erreichen.
Mit gegebenen Mitteln (Input) möglichst großen Nutzen (Output) erzielen.
Gewiss. Und genau da liegt das Dilemma zwischen subjektiver und objektiver Verbesserung. Ich vertrete die Philosophie, dass ich die Aufnahme möglichst originalgetreu - wie vom Toningenieure gedacht - hören möchte. Ansonsten müsste ich die Rolle eines Toningenieurs einnehmen und die Aufnahme noch einmal bearbeiten. Eine pauschale Verfälschung durch die Hifi-Kette kann meiner Meinung nach nicht funktionieren, denn jede Aufnahme ist individuell.tf11972 hat geschrieben: Oder will man nur sein persönliches Hörerlebnis immer weiter verbessern? Die ewige Suche nach der Perfektion, die auch einen Günther Nubert schon seit beinahe 40 Jahren umtreibt?
Ich würde dieser Masse lieber gleich das "Musikhören" verbieten.tf11972 hat geschrieben: Oder will man sich lediglich aus der breiten Masse mit ihren Brüllwürfeln herausheben?