Fachkundige und individuelle Beratung ist für uns selbstverständlich - rufen Sie uns an!
Sie erreichen unsere Hotline werktags von 10:00 bis 18:00 Uhr unter der 07171 8712 0 (Samstags: 10:00 bis 12:00 Uhr). Außerhalb Deutschlands wählen Sie +49 7171 87120. Im Dialog finden wir die optimale Klanglösung für Sie und klären etwaige Fragen oder Schwierigkeiten. Das nuForum ist seit dem 19. Juli 2023 im read-only-Modus: Das Ende einer Ära: Das nuForum schließt

Was ist HiFi oder die Philosophie hinter dem Hobby

Hier dreht es sich um (fast) alles...
Benutzeravatar
JFD
Profi
Profi
Beiträge: 257
Registriert: Sa 3. Sep 2011, 10:54

Re: Was ist HiFi oder die Philosophie hinter dem Hobby

Beitrag von JFD »

tf11972 hat geschrieben:Ist es die Suche nach dem Liveklang? Und wenn ja, worin besteht denn dieser überhaupt?
Kommt aufs Musikgenre an. Bei Klassik mag man wohl das Konzert im Wohnzimmer haben. Bei anderen Genres existiert ja meistens nur eine Studioversion.
Wie livehaftig eine Aufnahme ist, hängt primär von der Aufnahme ab und nicht von der Wiedergabekette. Das Ziel ist demnach die möglichst originalgetreue wiedergabe der Aufnahme.

tf11972 hat geschrieben: Ist es der Reiz, auch noch den kleinsten Fitzel aus seinen CDs, Schallplatten, FLACs etc. zu kitzeln?
Wo nicht mehr ist, kann man auch nicht mehr rauskitzeln. Da muss man eben unterscheiden, ob die Verbesserung wirklich objektiv eine Verbesserung ist oder ob es nur eine Annäherung an das subjektive Ideal ist (Verfälschung).
tf11972 hat geschrieben: Will man seine Tonträger so hören wie der Toningenieur im Studio, wobei hier ja auch wieder jeder sein eigenes Klangideal verfolgt und man dessen Equipment und Hörraum gar nicht kennt?
Das Produkt des Toningenieurs ist dessen subjektive Vorstellung wie es klingen müsste. Das Produkt zweier Toningenieure wird immer unterschiedlich klingen, aber das ist auch gut so. Dennoch ist das Ziel, dass das fertige Produkt auf verschiedenen Anlagen/in verschiedenen Räumen gleich gut wiedergegeben wird. Man ist sich also von vornerein bewusst, dass das Produkt unterschiedlich wiedergegeben wird. Dazu zählt ggf. auch der berüchtigte Check im Auto (wenn die Zielgruppe die Musik im Auto hört).
Diese Leute haben extrem geschulte Ohren. Ja, man kann/muss seine Ohren auch trainieren.
Ein mir bekannter Studiodesigner sagt, die meisten (namenhaften) Studios sind akustisch mangelhaft konstruiert. Der Schlüssel ist die Raumakustik, nicht das Equipment.
tf11972 hat geschrieben: Reizt einen die Optik und Haptik der Geräte?
Ja, aber leider wird dafür viel zu viel Geld verlangt.
tf11972 hat geschrieben: Freut man sich über den "Panzerschrank" im Rack und über dessen angeblich besseren Klang oder tut es der Billigheimer aus dem Dumpfmarkt auch?
Es gibt zwei Möglichkeiten:
Ein bestimmtes Ziel (Output) mit möglichst wenigen Mitteln (Input) erreichen.
Mit gegebenen Mitteln (Input) möglichst großen Nutzen (Output) erzielen.
tf11972 hat geschrieben: Oder will man nur sein persönliches Hörerlebnis immer weiter verbessern? Die ewige Suche nach der Perfektion, die auch einen Günther Nubert schon seit beinahe 40 Jahren umtreibt?
Gewiss. Und genau da liegt das Dilemma zwischen subjektiver und objektiver Verbesserung. Ich vertrete die Philosophie, dass ich die Aufnahme möglichst originalgetreu - wie vom Toningenieure gedacht - hören möchte. Ansonsten müsste ich die Rolle eines Toningenieurs einnehmen und die Aufnahme noch einmal bearbeiten. Eine pauschale Verfälschung durch die Hifi-Kette kann meiner Meinung nach nicht funktionieren, denn jede Aufnahme ist individuell.
tf11972 hat geschrieben: Oder will man sich lediglich aus der breiten Masse mit ihren Brüllwürfeln herausheben?
Ich würde dieser Masse lieber gleich das "Musikhören" verbieten.
HiFiflex

Re: Was ist HiFi oder die Philosophie hinter dem Hobby

Beitrag von HiFiflex »

JFD hat geschrieben:Kommt aufs Musikgenre an. Bei Klassik mag man wohl das Konzert im Wohnzimmer haben. Bei anderen Genres existiert ja meistens nur eine Studioversion.
Wie livehaftig eine Aufnahme ist, hängt primär von der Aufnahme ab und nicht von der Wiedergabekette. Das Ziel ist demnach die möglichst originalgetreue wiedergabe der Aufnahme.
Nur ein Gedanke:
Wie livehaftig eine Aufnahme ist, hängt primär vom Raum ab, in dem ich höre.
Und da ich nie den selben Raum (z.B. Kölner Philharmonie) haben werde, in dem z.B. ein Klavier gespielt wurde,
kann auch die beste Aufnahme nicht den Raum (Eigenklang) liefern ;)
Aber es ist schon erstaunlich, was heute im eigenem Wohnzimmer möglich ist!
Benutzeravatar
JFD
Profi
Profi
Beiträge: 257
Registriert: Sa 3. Sep 2011, 10:54

Re: Was ist HiFi oder die Philosophie hinter dem Hobby

Beitrag von JFD »

HiFiflex hat geschrieben:
JFD hat geschrieben:Kommt aufs Musikgenre an. Bei Klassik mag man wohl das Konzert im Wohnzimmer haben. Bei anderen Genres existiert ja meistens nur eine Studioversion.
Wie livehaftig eine Aufnahme ist, hängt primär von der Aufnahme ab und nicht von der Wiedergabekette. Das Ziel ist demnach die möglichst originalgetreue wiedergabe der Aufnahme.
Nur ein Gedanke:
Wie livehaftig eine Aufnahme ist, hängt primär vom Raum ab, in dem ich höre.
Und da ich nie den selben Raum (z.B. Kölner Philharmonie) haben werde, in dem z.B. ein Klavier gespielt wurde,
kann auch die beste Aufnahme nicht den Raum (Eigenklang) liefern ;)
Aber es ist schon erstaunlich, was heute im eigenem Wohnzimmer möglich ist!
Genau deswegen wird die Aufnahme im Studio durch Halleffekte gejagt, damit sich die Aufnahme im trockenen Hörraum trotzdem so anhört wie in einem Konzertsaal. Alternativ werden Mikrofone verwendet, mit denen man nur die "Raumantwort" aufnimmt, um diese drunterzumischen. Da muss man wieder unterschieden, zwischen "Live-Musik" und Studio-Musik.

Nach ein Gedank: Der Hörraum muss weniger Nachhall haben, als die Aufnahme, um den Nachhall der Aufnahme überhaupt korrekt hören zu können.
StefanB
Star
Star
Beiträge: 4406
Registriert: Sa 13. Jul 2002, 15:35
Wohnort: Fulda
Been thanked: 1 time

Re: Was ist HiFi oder die Philosophie hinter dem Hobby

Beitrag von StefanB »

tf11972 hat geschrieben:Mich beschäftigt schon seit längerer Zeit die Frage, was man denn persönlich unter HiFi versteht.

Viele Grüße
Thomas
Da hast du auf deinem Weg zur Erkenntnis ( auch DAS ist Hifi, zumindest kann es das werden, muss aber nicht :-) ) einen großen Schritt getan.
Völlig richtig : Nicht jeder versteht darunter dasselbe. Es gibt keine einzelne, kurze Erklärung dafür, á la : Hifi ist .... Und Punkt.

Im Gegenteil : Bei genauer Betrachtung ergibt sich ein facettenreichst schillerndes Kaleidoskop an Ursachen und Umständen FÜR Umstände UND die unausweichlichem Befindlichkeiten, welche einem begegnen, wenn man in das Thema hineingesogen wird.

Weil : Es fängt alles im Kopf an, wie meine Mama immer zu sagen pflegt. Und immer dann wird es schwierig. Weil die Fähigkeit zur Selbstreflektion nicht nur einer gewissen Reife sondern auch, und das ist viel wichtiger, einem WOLLEN bedarf.

Z.B. gibt es keinen Heftchen-Redakteur, welcher eine derartige Attitüde begrüßen würde. Da solcherlei Gebaren ( reflektiertes Verhalten ) vollkommen diametral zum avisierten nützlichen Verhalten der Konsumenten-Gruppe "Hifi-Fans" und somit zur zelebrierten Aussendarstellung der Branche ist. Die Schäfchen sollen einfach nur schön brav die immer neueste Sensation begehren und sich selber die Latte, die es zu erreichen gilt, Monat für Monat immer noch ein Stückchen höher legen, so dass sie schön unerreichbar bleibt.

Motivation mal andersrum. Schön von hinten...

Stefan
Beim Testhören sind wenigstens die Amateure von der Strasse
Der Weg vom Unterschiedhörer zum Musikhörer ist steinig und schwer
"Ich bin Dry-Ager", von Cyneyt, vom letzten Berliner Lokal, in dem ich je etwas essen werde.
Antworten