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Re: Hilfegesuch gegen Dröhnen im Bassbereich

Verfasst: Fr 23. Mär 2012, 13:46
von ThomasB
Wird sich ähnlich wie hier verhalten: http://de.wikipedia.org/wiki/Helmholtz-Resonator

Bei ein zwei drei Gitarren würde ich mir keine Sorgen machen, ansonsten hab ich die Erfahrung gemacht dass "so etwas" Tiefbass absorbiert. Bei mir im Raum sind etwa 15 Hohlräume an der Decke an der mal Deckenspots kommen, aus zeitlichen Gründen sind aber nur die leeren Kästen darunter und eben noch nicht "verschlossen".

In der Ecke wirds eh mies klingen, dort hast du immer das Druckmaximum. Wichtig wäre es dass es an der Sitzposition nicht hallt, klatsch mal in die Hände und schau ob du es hallen hörst.

Bild

Ansonsten würde ich dir empfehlen erstmal eine (z.b. möglichst 1/5) Aufstellposition beizubehalten, egal ob es nun im ersten Eindruck gut oder schlecht klingt. Die Änderungen bemerkst du nicht sofort, sondern man gewöhnt sich eher langsamer dran. Wenn du dann etwas veränderst, sind die Unterschiede aber umso gravierender.

Re: Hilfegesuch gegen Dröhnen im Bassbereich

Verfasst: Di 27. Mär 2012, 22:27
von Gaius Julius
Hallo Freunde der gepflegten Raumakustik, Hallo Thomas und Ralf,

ich habe jetzt ein paar Tage mit der Aufstellung experimentiert und siehe da: das Dröhnen im Tiefbassbereich ist weg. ATM kann jetzt ganz aufgedreht (meine damit Linear) werden 8)
Danke Thomas für den Tipp mit dem "mehr Direktschall weniger Reflektion"; soll heißen ich sitze jetzt näher an den Boxen und habe damit das Problem mit dem/den Hall(s) in den Griff bekommen. Mitten sind jetzt runder und Höhen entschärft - insgesamt irgendwie stimmiger.
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Allerdings sind nun ein paar neue Probleme aufgetreten:
Problem 1: das Stereodreieck ist jetzt schräg im Raum. Ist das schlimm?
Problem 2: ein Dröhnen habe ich immer noch, aber jetzt eher im Oberbass (schätzungsweise im Bereich 80 - 100 Hz - hatte es hiermit mal getestet http://www.hifi-online.net/wissen_downloads.html). Habe es noch nicht genau heausfinden können. Lohnt es sich dieses REW-Programm herunterzuladen? Damit müsste ich es ja genauer bestimmen können.
(Problem 3: (das sollte hier aber eigentlich keinen interessieren) Ich kann meinen Schrank nicht mehr öffnen)

Danke schonmal

P.S.: @ Thomas: danke für den Link mit den Helmholtz-Resonatoren. Die Gitarren scheinen keinen Einfluss auf die Akustik zu haben. Hatte sie jetzt mal testweise aufs Bett gestellt und konnte keine Unterschiede (wede positiv, noch negativ) feststellen.
P.P.S.: @ Ralf: Schick dir noch ne PN, falls ich noch darf?!

Re: Hilfegesuch gegen Dröhnen im Bassbereich

Verfasst: Mi 28. Mär 2012, 00:07
von TasteOfMyCheese
Gaius Julius hat geschrieben:Ist das schlimm?
Bei sehr schräger Aufstellung wird es zu Ungleichmäßigkeiten bezüglich der Reflexionen führen, was dir dann den Stereo-Klang vermasselt. Solange es dich aber nicht stört, ist doch alles gut.
Gaius Julius hat geschrieben:Lohnt es sich dieses REW-Programm herunterzuladen? Damit müsste ich es ja genauer bestimmen können.
Definitiv, damit kannst du entweder Sweeps laufen lassen und schauen, wann es dröhnt, oder du misst direkt den Frequenzgang mittels Mikrofon.
Das Problem im Oberbass wundert mich nicht, das wird daher rühren, dass du in etwa bei 1/4 in Raumlänge- und breite sitzt. Damit bekommst du Überhöhungen bei der 3. Ordnung der Raummoden, welche häufig in diesen Bereichen liegt.

Grüße
Berti

Re: Hilfegesuch gegen Dröhnen im Bassbereich

Verfasst: Mi 28. Mär 2012, 00:12
von Gaius Julius
Hallo Berti,

danke schonmal. Wie errechnet sich die Raummode der dritten Ordnung? Und was wäre die Konsequenz daraus? Komplett zurück auf 1/5 oder nur raus aus den Vierteln?

Thx, Julian

Re: Hilfegesuch gegen Dröhnen im Bassbereich

Verfasst: Mi 28. Mär 2012, 00:24
von ThomasB
Bild

Sieht erstmal schlimmer aus als es ist :D

c0 -> Schallgeschwindigkeit 344 m/s

Für Nx Ny Nz setzt du jeweils die Ordnung der Mode ein in der jeweiligen Richtung, das wichtigste ist erstmal die X-Richtung. Im Prinzip kannst du erstmal alles unter der Wurzel rauslassen, abgesehen vom ersten Teil.

Für Lx Ly Lz setzt du die jeweilige Raumgröße ein.

REW oder Carma kann ich dir auch ans Herz legen, sind beide recht einfach zu verstehen.

Wenn dir deine jetzige Aufstellung gefällt lass es halt erstmal so, ansonsten würde ich eher versuchen eine möglichst symmetrische Anordnung zu basteln, muss ja nicht an der Seite der Tür sein. Bei der schrägen Aufstellung wirds vorallem nahezu unmöglich das ganze zu berechnen, da müsstest du schon messen und den Frequenzgang hier posten. Da müsstest du dann ausprobieren ob du es so in den Griff bekommst.

//EDIT: Bertis weg ist "etwas" unkomplizierter, Ergebnis is das selbe.

Re: Hilfegesuch gegen Dröhnen im Bassbereich

Verfasst: Mi 28. Mär 2012, 00:29
von TasteOfMyCheese
Die Raummode 3. Ordnung erhälst du, wenn du die Schallgeschwindigkeit (343m/s durch 2 mal deine Zimmerdimension (Länge oder Breite)) teilst und dann mit 3 multiplizierst.
Beispiel:
Raumlänge: 5m
343/(2*5) = 34,3
34,3 * 3 = 102.9

Allerdings war das auch nur Spekulation, bzw. ich könnte mir vorstellen, dass es die 3. Ordnung ist. Es könnte aber auch die 2. Ordnung einer diagonalen Raummode sein, da du da in etwa so sitzt, dass sie dich gut treffen könnte. Um die Spekulationen etwas handfester zu machen, wäre eine Messung des Frequenzgangs oder zumindest genauere Angaben, wann es dröhnt und wann kein Bass da ist, ganz gut.
Gaius Julius hat geschrieben:Und was wäre die Konsequenz daraus? Komplett zurück auf 1/5 oder nur raus aus den Vierteln?
Das Problem ist, damit kaufst du dir wieder neue Moden ein, das ist leider ein Teufelskreis. Du musst immer mit einem Kompromiss leben, aber halt möglichst mit dem besten ;).

Grüße
Berti

Re: Hilfegesuch gegen Dröhnen im Bassbereich

Verfasst: Mi 28. Mär 2012, 00:54
von Gaius Julius
Danke!

Noch eine Frage bzgl. Software: bietet denn eines der beiden Programme (REW, Carma) die Moglichkeit via Mikrofon ein Frequenzgangdiagramm erstellen zu lassen, damit man es mal "schwarz auf weiß hat"?

Gerade habe ich im SweetHome3D doch noch eine Variante gefunden, in der die Hörrichtung Quer im Raum ist und ich alle 1/5 Abstände einhalten könnte.

Mal schauen, ob ich das morgen gleich umsetzen kann.

Re: Hilfegesuch gegen Dröhnen im Bassbereich

Verfasst: Mi 28. Mär 2012, 01:07
von ThomasB
Beide Programme geben dir die Möglichkeit. Bei REW kannst noch Sweeps machen, Carma finde ich von der Handhabung ein bisschen leichter. Am besten du ziehst dir beides.

Wie gesagt, ich würde versuchen ein möglichst symmetrisches Hören zu erreichen, wenns aber nicht anders geht und / oder gefällt, ist natürlich auch nicht schlecht.

Re: Hilfegesuch gegen Dröhnen im Bassbereich

Verfasst: Do 29. Mär 2012, 23:24
von Gaius Julius
Hallo.

So habe mal wieder umgestellt:
12396 12397

Aufstellung ist jetzt 1/5:
Lautsprecher: 86 cm zu den Seitenwänden, 70 cm zu Stirnwand
Hörplatz: 70 cm von der Rückwand entfernt

So hatte ich es auch erreicht, dass ich sogar in einem gleichseitigen Dreieck saß.

Die bisherigen Höreindrücke:
- Höhen und Mitte völlig diffus und unsauber. Da kann ich den Grund aber glaube ich benennen: es werden wohl die kahlen und schallharten Stirn- und Rückwand sein? Dafür könnte ich ja wieder meine Bücherregale ins Spiel bringen. Evtl. ein ca. 80 cm breites hinter den Hörplatz (oder müsste ich meinen Hörplatz auch weiter nach vorne ziehen?) und vorne zwischen die Boxen. Gute Idee?
- Das Dröhnen ist leider unverändert (eher sogar stärker). Da Carma auf meinem Rechner nicht läuft und ich mich bei REW noch ziere, da ich mich registrieren müsste, kann ich leider noch keine ganz genaue Analyse der Dröhnfrequenzen geben. Habe allerdings, um mich nicht mit völlig leeren Händen vor euch zu stehen mit diesem:
http://www.youtube.com/watch?v=LJ6Hc3zH5KE Sweep versucht die Freuquenzen zumindest mit dem Ohr zu ermitteln:

Stärkstes Dröhnen war zwischen 40 und 50 Hz, wobei ein eindeutiger Peak bei ca. 45 Hz zu hören war.
Mittelstarkes Dröhnen zwischen 85 und 95 Hz. Hier waren drei kleinere Peaks hörbar.
Zu Leise waren die Frequenzen von 55 bis 75 Hz. An mehreren Stellen hatte ich sogar das Gefühl, dass der Ton ganz weg war. Kann aber nur Gefühl sein. Finde Tiefpunkte zu hören wesentlich schwieriger als Hochpunkte.

So, nun nochmal für die ganz Blöden (damit meine ich mich nicht euch - nicht, dass es nachher heißt...)
Meine Raummoden liegen ja bei:
Länge 4,37 m:
  • 1. Ordnung 39,4 Hz
    2. Ordnung 78,7 Hz
    3. Ordnung 118 Hz
Länge 3,5 m:
  • 1. Ordnung 49,1 Hz
    2. Ordnung 98,3 Hz
    3. Ordnung 147,4 Hz
(Danke für die Formeln)

Diese Werte sind ja ungefähr mit dem Gehörten vergleichbar. Ist es denn jetzt so, dass ich gegen dieses Dröhnen eigentlich nichts machen kann und damit leben muss? Oder gibt es da noch andere Möglichkeiten ausser der Aufstellung? Wäre vielleicht mit (Basotect)-Absorberplatten noch was zu machen? Wobei ich glaube hier mal gelesen zu haben, dass Tiefbass-Dröhnen damit nicht zu behandeln sei. Wie wären Kantenabsorber? Warum benutzt man eigentlich im Hifibereich keine Noppenschaumstoffmatten (im Proberaum und Aufnahmestudios wurde das immer als das NonPlusUltra angepriesen (oder die klassischen Eierkartons))?

Ach so und eines noch: Vom Höreindruck habe ich jetzt das Gefühl, dass die Lautsprecher zu weit auseinander standen. Aber müsste ein gleichseitiges nicht das Perfekte sein? Vorallem bei Stimmen hatte ich nie das Gefühl, dass sie aus der Mitte kamen, sondern entweder von rechts oder links.

Schönen "Abend" an Alle.

Re: Hilfegesuch gegen Dröhnen im Bassbereich

Verfasst: Fr 30. Mär 2012, 13:10
von ThomasB
Gaius Julius hat geschrieben: - Höhen und Mitte völlig diffus und unsauber. Da kann ich den Grund aber glaube ich benennen: es werden wohl die kahlen und schallharten Stirn- und Rückwand sein? Dafür könnte ich ja wieder meine Bücherregale ins Spiel bringen. Evtl. ein ca. 80 cm breites hinter den Hörplatz (oder müsste ich meinen Hörplatz auch weiter nach vorne ziehen?) und vorne zwischen die Boxen. Gute Idee?]
Eher durch die Fensterscheibe links, die Flatterechos hinter dem Hörplatz zu beseitigen schadet aber sicher nicht.
- Das Dröhnen ist leider unverändert (eher sogar stärker).
Nicht so gut, wird es deinem Empfinden nach besser wenn du die Hörposition weiter nach vorne verlagerst?
Ist es denn jetzt so, dass ich gegen dieses Dröhnen eigentlich nichts machen kann und damit leben muss? Oder gibt es da noch andere Möglichkeiten ausser der Aufstellung? Wäre vielleicht mit (Basotect)-Absorberplatten noch was zu machen? Wobei ich glaube hier mal gelesen zu haben, dass Tiefbass-Dröhnen damit nicht zu behandeln sei. Wie wären Kantenabsorber? Warum benutzt man eigentlich im Hifibereich keine Noppenschaumstoffmatten (im Proberaum und Aufnahmestudios wurde das immer als das NonPlusUltra angepriesen (oder die klassischen Eierkartons))?
Die 1/5 Regelung muss nicht zum Ziel führen, du hast hingegen erstmal eine gute Basis, ob dann z.b. der Boden stark angeregt wird oder eben zum Teil sehr massive Schränke im Raum stehen, macht es nicht gerade leicht ;)

Da du aber jetzt eine Grundlage hast, würde ich versuchen du versuchst nochmal durch Boxenrücken den Effekt so gering wie möglich zu halten. Jeder Hörraum ist eben doch anders und solange man darin noch leben will, ist es oft schwer einen Kompromiss zu finden. Verallgemeinern kann man die Raumakustik leider nicht.
Dr. Sheldon Cooper hat geschrieben:Die Physik ist nur Theorie, der Spaß jedoch real.
Basstraps in den Ecken würden sicher was bringen, dann aber groß dimensionieren, gegen sehr tiefe Frequenzen hilft leider nur Quantität. Du senkst damit halt den Nachhall, was gegen schwammige unpräzise Bässe auf jedenfall hilft. Ein hoher Nachhall ist aber nicht gleichzusetzen mit durch Raummoden bedingten Problemen.

Du beschreibst allerdings einen sehr unlinearen Bass was immernoch für (so wie es sich liest) recht starke Moden spricht.
Ach so und eines noch: Vom Höreindruck habe ich jetzt das Gefühl, dass die Lautsprecher zu weit auseinander standen. Aber müsste ein gleichseitiges nicht das Perfekte sein? Vorallem bei Stimmen hatte ich nie das Gefühl, dass sie aus der Mitte kamen, sondern entweder von rechts oder links.
Das spricht in der Tat dafür dass die Lautsprecher zu weit auseinander stehen, stell sie doch mal weiter nach innen, behalte den Rückabstand aber bei. Ggf. dann stärker Einwinkeln.