g.vogt hat geschrieben:Ich denke, das Thema ist komplexer. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, an den Erfahrungen zu zweifeln, die die "eifrigen Verfechter der Basotecthölle" kundtun. Ich bin auch nicht paranoid genug um zu glauben, dass diesen Berichten wirtschaftliche Absichten zugrundeliegen.
Allerdings würde ich mir wünschen, dass manche Fans bedämmter Hörräume gelegentlich etwas weniger "fanatisch" argumentieren täten. Und es kommt mir manchmal so vor, dass ihnen, so wie uns die Hörerfahrung dazu fehlt, etwas das Einfühlungsvermögen in andere Zwänge - Mitbewohner, Kinder, Zeitbudget, Behaglichkeit - abgeht.
Das Schwierige ist nunmal, dass in Foren wie diesem alles ein wenig überargumentiert wird. Das bedeutet, Unterschiede bei Lautsprecher- oder Verstärkertests werden immer als gewaltig, dramatisch, etc. beschrieben. Deshalb werden auch die Absorber-Unterschiede so beschrieben.
Allerdings kann man in vielen Zimmern bereits durch die geschickte Positionierung von Regalen, Pflanzen, Möbeln und Teppichen bereits eine gute Akustik erhalten - so ideal wie mit Absorbern wird das aber nicht werden.
Sven67 hat geschrieben:Bei einer natürlichen Dabietung von Musik und Gesang schallt es auch in einem Konzertsaal, der zwar akustisch optimiert (hoffentlich

) aber nicht komplett mit Basotect verschalt ist. Ein gewisser Hall gehört dazu!
Dieser Hall ist bereits auf vielen Aufnahmen drauf, sodass die zusätzlichen Anteile durch die Raumaddition nicht passen. Selbst bei moderater Bedämpfung hat man noch mehr als genug Hall im Raum (Vergleiche mal die absorbierende mit der Gesamtfläche)
Sven67 hat geschrieben:Meine Erfahrung ist, dass Absorber nur ganz selten eingesetzt werden müssen. Meistens ist dann der Raum so schlecht, dass auch die Absorber nur einen Teilerfolg ermöglichen.
Dem muss ich klar widersprechen. Ob Absorber eingesetzt werden müssen entscheidet der Besitzer des Raums meistens nach optischen und finanziellen Kriterien, denn 99% aller Hörräume gewinnen durch die Zugabe von Absorbern, insofern muss einfach abgewägt werden.
Die besten Hörräume sind Basotect-Höhlen und dabei handelt es sich nicht um schlechte Räume die dann ein halbwegs ordentliches Ergebnis besitzen, sondern geplante und entsprechend angelegte Hörraume, die dem Ideal sehr nahe kommen.
Sven67 hat geschrieben:Nur wenn man der Auffassung ist, dass ein räumliches Problem besteht (z. B. Boxen zu sehr in der Ecke, Boxen direkt neben Fensterfront) sollte mann über Absorber nachdenken. Ansonsten Boxen schieben, Eindrehung ändern und Sitzplatz verändern.
Das ist leider falsch. Absorber können keine schlechte Aufstellung ordentlich kompensieren. Das sind zwei verschiedene Dinge. Mit Absorbern werden üblicherweise Räume mit gut aufgestellten Boxen zusätzlich verbessert. Die Aufstellung ändert primär den Tieftonbereich und die Absorber entschärfen den Mittel-Hochtonbereich (davon ausgehend, dass man keine Bassabsorber im Wohnzimmer haben will) und verringern den Nachhall.
Viele Grüße
Berti