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Wie hört Ihr Musik?

Wenn's nicht so gut in die anderen Themenbereiche passt...
horch!
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Re: Wie hört Ihr Musik?

Beitrag von horch! »

Genussmensch hat geschrieben:
Viele Kenner klassischer Musik sind ja in der Situation, dass die legendären Aufnahmen eines Stücks schon sehr alt und klanglich entsprechend bescheiden sind. Mir fällt es schwer, mich allein auf die musikalische Qualität zu konzentrieren und alles Klangliche auszublenden.
Genau so geht es mir auch! Ein Beispiel ist für mich immer wieder "die Callas" - viele Leute schwärmen von der Stimme, finden diese Sängerin so einmalig... ich finde da keinen Zugang, möglicherweise weil ich keine Aufnahme in ansprechender Klangqualität kenne.

Auf der anderen Seite habe ich in letzter Zeit festgestellt, dass die Zeit, aus der es gute Aufnahmen gibt, erstaunlich weit zurückreicht - mindestens seit Ende der 60er gibt es ansprechende Aufnahmen klassischer Musik.
Genussmensch hat geschrieben: Aber wenigstens bin ich auch in der glücklichen Lage, im Grunde völliger Laie in sämtlichen musikalischen Stilrichtungen zu sein, also in dieser Hinsicht unbeschwert einfach hören zu können, was mir gefällt! :-)
Ja, so sehe ich das auch - es ist ein Vorteil. Wobei ich mir schon im klaren darüber bin, dass Kenner wiederum einen ganz anderen Zugang zu z.B. einer Beethoven-Sinfonie haben dürften, mit ganz eigenem Vergnügen. Da erfreut man sich dann vielleicht an genialen Kniffen in der Komposition oder an Feinheiten der Interpretation - Dinge die Unsereiner nicht bewusst wahrnimmt. Ich bemerke dann nur, dass mich eine Aufnahme mitreißt und die andere kalt lässt - ohne sagen zu können, was der Unterschied ist...
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Genussmensch
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Re: Wie hört Ihr Musik?

Beitrag von Genussmensch »

In der Tat gab es schon erstaunlich früh klanglich hervorragende Aufnahmen - auch außerhalb von klassischer Musik. Ich denke etwa an Live-Aufnahmen von Belafonte in der Carnegie Hall vom Ende der 50er (!) Jahre.

Man darf gar nicht daran denken, was für eine Unverschämtheit die Qualität mancher heutiger Aufnahme eigentlich ist!

Bestimmt können Kenner ganz anders Musik hören, weil ihnen viel tiefere Einblicke in die Struktur und Interpretation eines Werkes vergönnt sind. Manchmal finde ich es auch faszinierend, wenn solche Experten unsereinen an ihrem Wissen teilhaben lassen, vor allem, wenn dies mit einem gewissen literarischen Talent geschieht; allerdings werde ich mich davor hüten, auch nur den geringsten Ehrgeiz auf diesem Gebiet zu entwickeln. Ich will mir den naiven, kindlichen Zugang zur Musik unbedingt erhalten!

Viele Grüße

Genussmensch
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horch!
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Re: Wie hört Ihr Musik?

Beitrag von horch! »

Genussmensch hat geschrieben: Bestimmt können Kenner ganz anders Musik hören, weil ihnen viel tiefere Einblicke in die Struktur und Interpretation eines Werkes vergönnt sind. Manchmal finde ich es auch faszinierend, wenn solche Experten unsereinen an ihrem Wissen teilhaben lassen, vor allem, wenn dies mit einem gewissen literarischen Talent geschieht; allerdings werde ich mich davor hüten, auch nur den geringsten Ehrgeiz auf diesem Gebiet zu entwickeln. Ich will mir den naiven, kindlichen Zugang zur Musik unbedingt erhalten!
Dazu passt vielleicht ein Zitat aus Manfred Spitzer, Musik im Kopf, das sich auf Untersuchungen bezieht, wo im Gehirn Musik ausgewertet wird:
M.Spitzer hat geschrieben:Hierbei zeigt sich ein Verarbeitungsvorteil der linken Hemisphäre bei den Experten und ein Vorteil der rechten Hemisphäre bei den Laien. Dies deuten die Autoren dahingehend, dass Laien Musik eher ganzheitlich und gestalthaft, Experten hingegen analytisch hören.
Ich würde das mal so interpretieren, dass Experten auch wissenschaftlich belegt nicht nur etwas gewinnen, sondern auch etwas verlieren.

PS: An anderer Stelle wird das noch pointierter ausgedrückt:
M.Spitzer hat geschrieben:Man kann sich vermutlich endlos streiten, welches die beste Art des Hörens darstellt. Für den Soziologen Theodor Adorno war dies ein klarer Fall: Nur der Experte hört Musik richtig. Aus heutiger Sicht erscheint eine solche Haltung jedoch nicht nur überheblich, sondern auch sachlich fragwürdig, den die Breite der Assoziationen ist ja beim Nichtmusiker größer [..] Das emotionslose Zuhören des Experten mit allein musikalischen Gedanken, Assoziationen und Interpretationen ist aus dieser Sicht der Musik ebenso angemessen wie eine Proteinanalyse gegenüber einem Fünf-Sterne-Menü.
Der Spruch gefällt mir, da ich tatsächlich schon meine Art des Hörens gegenüber Leuten verteidigen musste, die auf Adorno verwiesen.
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Genussmensch
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Re: Wie hört Ihr Musik?

Beitrag von Genussmensch »

Vielen Dank für die interessanten Zitate! Dann ist es wohl tatsächlich dieser ganzheitliche Zugriff auf die Musik, den es für uns Laien mit Klauen und Zähnen zu verteidigen gilt. Wobei ich für alle Experten hoffe, dass auch Ihnen zumindest ab und an der Zauber des naiven, unverstellten Musikgenusses zuteil wird!

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Re: Wie hört Ihr Musik?

Beitrag von palefin »

Sehr interessanter thread, auf den ich auf dem Umweg vom Klassik-thread eben gekommen bin.

Was ich beitragen möchte:
Mir fällt auf, dass man die Musik noch intensiver "erlebt", wenn man sie gleichzeitig sehen kann. Ich plädiere also dafür, das mal so auf sich wirken zu lassen :P . (ob von DVD, BRD oder Aufnahmen von TV... - Leider sind die Aufnahmen per youtube ja nicht gerade der Knaller, man sieht zwar, aber der Hörgenuss ist doch deutlich getrübt. Mein Eindruck.)

Was mir aber auch aufgefallen ist:
Wenn man nun beim Sehen/Hören abgelenkt wird, indem man z.B. per Laptop o.ä. "in anderen Gefilden fischt", bekommt man sowohl vom visuellen als auch vom akustischen nicht mehr viel mit, dann wird das Erlebnis nur noch ein "Nebenbeihören/-sehen). Dann kann man auch eine CD anmachen und hat genauso viel davon (oder genau so wenig)... :(

PS:
Genussmensch hat geschrieben:Vielen Dank für die interessanten Zitate! Dann ist es wohl tatsächlich dieser ganzheitliche Zugriff auf die Musik, den es für uns Laien mit Klauen und Zähnen zu verteidigen gilt. Wobei ich für alle Experten hoffe, dass auch Ihnen zumindest ab und an der Zauber des naiven, unverstellten Musikgenusses zuteil wird!

Viele Grüße

Genussmensch
Auch die Experten haben mal klein angefangen! :mrgreen: Also lasst euch den Spass durch solche Vorgaben nicht verderben... :P
Grüße, palefin

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König Ralf I
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Re: Wie hört Ihr Musik?

Beitrag von König Ralf I »

Mir fällt auf, dass man die Musik noch intensiver "erlebt", wenn man sie gleichzeitig sehen kann.
Hallo,

ich hab jetzt nicht alles gelesen , ich hoffe aber du meinst nicht etwa tatsächlich bewegte Bilder zur Musik anschauen.
Das ist nämlich genau das Gegenteil von dem wie es tatsächlich ist.
Wenn Bilder sehen , dann die , die man sieht wenn man Musik mit geschlossenen Augen hört. :wink:
Augen schließen , entlastet das Gehirn nämlich von einem von außen einströmenden Reiz , lenkt dadurch weniger von der Musik ab und schärft die anderen Sinne.
Man kann sich also viel besser aufs HÖREN konzentrieren und dabei im Kopf Bilder produzieren. 8)

Grüße
Ralf
Tschö , war schön mit euch
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palefin
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Re: Wie hört Ihr Musik?

Beitrag von palefin »

damit hast du sicherlich auch recht. Ich meinte konkret Sinf.Orchester..
Vielleicht, wenn man es oft und lange gesehen und gehört hat, kommen dann auch beim reinen konzentrierten Hören die Bilder "rein gedanklich aus dem Kopf"... :? :P
Grüße, palefin

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Prince666
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Re: Wie hört Ihr Musik?

Beitrag von Prince666 »

Wie bei den meisten von Euch auch, ist Musik hören immer von der Situation abhängig. Aber ganz sicher ist, mit typischer Berieselungsmusik kann ich rein gar nichts anfangen. Ich hatte mal eine Freundin, bei der ging sofort morgens MTV an und es lief den ganzen Tag. Wir waren nicht lange zusammen... Auch nebenbei Radio hören ist für mich kein Genuss, sondern eher Stress. Im Gegenteil genieße ich auch sehr gerne die Ruhe. Gerade im Sommer draußen auf der Terrasse sitzen, da brauche ich keine Musik. Ebenso, bei einem gemütlichen Wein mit der Freundin am Tisch sitzen und ein schönes blutiges Rinderfilet genießen. Da kann manchmal ruhige Musik laufen, aber es kam öfters vor, dass ich dann immer mehr der Musik gelauscht habe als der Freundin, darum haben wir es dann (nach gemeinsamen Beschluss) auch gelassen.

Wenn ich zuhause bin, dann nehme ich mir auch die Zeit und höre konzentriert Musik. D. h. ich gehe das CD-Regal oder die iTunes Bibliothek durch und lasse mich überraschen auf was ich gerade Lust habe. Und das ist bei mir wirklich ein großer Rahmen. Von Austria-Pop über Jazz bis zum hässlichsten Death Metal und Gabber. Manchmal brauche ich ruhige Musik und manchmal muss es eben krachen. Laut oder leise, je nach Stimmung. Meistens laut genug, dass es schon richtig wirkt, aber man trotzdem länger hören kann ohne, dass es stressig wird. Dann auch an der besten Hörposition und die Musik genießend.

Wobei ich natürlich sagen muss, das ist jetzt erst mit den nuVeros wieder sehr intensiv. Und da ich, nach einem Monat, immer nach am Neuentdecken bin, ist es noch relativ oft so, dass ich mich auf einzelne Töne konzentriere und manchmal panisch aufschrecke, da ich der Meinung bin die nuVero hätte sich bei einem Ton komisch angehört oder sogar die Membran geflattert. Aber, zum Glück, natürlich noch wesentlich öfter die Kopf hebe und die Augen aufreiße, da ein Lied sich gerade wieder so extrem gut angehört hat. Das ist wirklich ein Geschenk, sogar in Musik, die man glaubte gut zu kennen, immer wieder neues zu entdecken und festzustellen, dass es noch schöner ist als es sowieso schon war.

Aber natürlich lese ich auch oder surfe dabei. Zumindest solange ich mich auf beides konzentrieren kann. Sobald ich merke, dass es mich stresst, lege ich das Buch oder iPad weg. Die Musik bleibt selbstverständlich immer an ;)
König Ralf I hat geschrieben:
Mir fällt auf, dass man die Musik noch intensiver "erlebt", wenn man sie gleichzeitig sehen kann.
ich hab jetzt nicht alles gelesen , ich hoffe aber du meinst nicht etwa tatsächlich bewegte Bilder zur Musik anschauen.
Das ist nämlich genau das Gegenteil von dem wie es tatsächlich ist.
Wenn Bilder sehen , dann die , die man sieht wenn man Musik mit geschlossenen Augen hört. :wink:
Augen schließen , entlastet das Gehirn nämlich von einem von außen einströmenden Reiz , lenkt dadurch weniger von der Musik ab und schärft die anderen Sinne.
Man kann sich also viel besser aufs HÖREN konzentrieren und dabei im Kopf Bilder produzieren. 8)
Es ist beides. Gerade, wenn man sieht, wie Musik gemacht wird, kann man sie noch viel besser wahrnehmen. Beispiel das Adele Konzert, da ist ja eine BD enthalten und die CD. Wenn ich mir nur die CD anhöre, dann gefällt es mir lange nicht so gut wie wenn man Adele dabei sieht. Oder Damien Rice live in den Abbey Road Studios ( Das hat doch was von Orgasmus...

Und dann ist die andere Seite, die ich genau so genieße, die Augen zu schließen und die virtuelle Bühne vor mir zu sehen. Das ganz besondere, was ich bisher nur vom Kopfhörer kannte und ich nun, dank Nubert und Genussmensch, auch so erlebe. Wobei ich ehrlich gesagt die Kopfhörer bei dieser Disziplin noch vorne sehe...

Beim Arbeiten brauche ich meistens Ruhe. Aber manchmal bin ich extrem produktiv, wenn richtig laute Musik, wie System of a Down läuft. Im Auto läuft meistens auch eher SOAD als Damien Rice. Was leider nicht dazu beträgt gelassener Auto zu fahren...
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Re: Wie hört Ihr Musik?

Beitrag von Sumpfie »

König Ralf I hat geschrieben:Augen schließen , entlastet das Gehirn nämlich von einem von außen einströmenden Reiz , lenkt dadurch weniger von der Musik ab und schärft die anderen Sinne.
Man kann sich also viel besser aufs HÖREN konzentrieren und dabei im Kopf Bilder produzieren. 8)
Normalerweise verstärkt multisensorische Wahrnehmung den Eindruck eigentlich. Warum das jetzt bei Musikhören als Haupttätigkeit anders sein soll, als bei allen andere Sachen, ist fragwürdig.
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Re: Wie hört Ihr Musik?

Beitrag von horch! »

palefin hat geschrieben: Mir fällt auf, dass man die Musik noch intensiver "erlebt", wenn man sie gleichzeitig sehen kann. Ich plädiere also dafür, das mal so auf sich wirken zu lassen :P . (ob von DVD, BRD oder Aufnahmen von TV... - Leider sind die Aufnahmen per youtube ja nicht gerade der Knaller, man sieht zwar, aber der Hörgenuss ist doch deutlich getrübt. Mein Eindruck.)
Ich wollte da eigentlich Einwände erheben, aber das hat Ralf ja schon getan... :wink:

Für mein persönliches Empfinden ist es ganz einfach so: Hören+Sehen ist etwas völlig anderes als nur Hören. Es gibt gute Gründe, auch zu sehen; z.B. sind Opern für mich ohne den visuellen Kanal nicht vollständig - was wahrscheinlich daran liegt, dass ich zu wenig weiß, die Handlung und den Text nicht wirklich kenne. Ich schaue deshalb ganz gerne mal eine Oper von DVD - allerdings ist das dann "Oper schauen" und nicht "Musik hören". Gerade beim "Oper schauen" zeigt sich aber auch der enorme Nachteil des Sehens: Das Gesamterlebnis hängt extrem davon ab, ob auch das gesehene gefällt - und das ist für mich bei Opern eher selten der Fall; so richtig gut gefallen mir eigentlich nur die alten Ponelle-Inszenierungen.

Es gibt noch einen weiteren Grund für das Sehen: Ich glaube der Zugang zu "neuem", zu Musik am Rande oder Jenseits des eigenen Hör-Repertoires fällt zusammen mit dem visuellen Kanal leichter; ich kann da einfach länger dran bleiben, auch wenn die Töne mich nicht spontan ansprechen.
Sumpfie hat geschrieben:
König Ralf I hat geschrieben:Augen schließen , entlastet das Gehirn nämlich von einem von außen einströmenden Reiz , lenkt dadurch weniger von der Musik ab und schärft die anderen Sinne.
Man kann sich also viel besser aufs HÖREN konzentrieren und dabei im Kopf Bilder produzieren. 8)
Normalerweise verstärkt multisensorische Wahrnehmung den Eindruck eigentlich. Warum das jetzt bei Musikhören als Haupttätigkeit anders sein soll, als bei allen andere Sachen, ist fragwürdig.
Es mag den Gesamteindruck steigern - die Frage ist aber, ob es darauf ankommt? Für mich eher nicht! Musikhören geht eher in die meditative Richtung, da sind für mich starke Eindrücke nur bedingt gefragt. Wobei Musikhören im Gegensatz zur "richtigen" Meditation eine stark gerichtete Aufmerksamkeit bedeutet... für mich jedenfalls ist Konzentration auf einen Sinneskanal wichtig.

@Prince666: Das mit der Berieselungsmusik kann ich voll unterschreiben. Das kann ich nur selten ertragen - außer bei extrem simplen Tätigkeiten wie Abspülen. Manchmal ertappe ich mich dabei: eine CD eingelegt, dann aber doch nicht richtig Musik gehört, sondern etwas anderes gemacht, die CD läuft weiter. Irgendwann ist die CD zu Ende - und ich bin richtig erleichtert und frage mich, warum ich sie nicht schon längst aus gemacht habe.

Was auch noch zu diesem Thema passt: Als extrem nervig empfinde ich häufig die Hintergrundmusik und Effektgeräusche bei Dokumentationen im TV! Der Gesamteindruck mag hier wiederum gesteigert werden - aber das will und brauche ich nicht! Hier will ich Informationen über den visuellen Kanal und über gesprochenen Text - der Rest ist überflüssig und stresst nur!
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