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Re: Netzschalter von Hifi-Anlage überbrücken?

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 09:37
von Uwe Mettmann
ThomasB hat geschrieben:Netzschalter sind zu 99,9% auch Schalter und keine Taster. Das dürfte nicht funktionieren ;)
Das Gerät lässt sich nur zwischen Standby und ON schalten. Insofern ist es durchaus wahrscheinlich, dass es sich um einen Taster handelt. Letztendlich kann uns das nur der TE verraten.


Gruß

Uwe

Standby-Taster von Hifi-Anlage überbrücken

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 15:19
von rudijopp
Moin Moin,

dieser Gedanke...
ThomasB hat geschrieben:...schauen wo der Power On ist, und ... brücken sollte gehen.
...wäre auch für mich der naheliegendste...

...denn ein reiner Standby-Schalter ist (hinter dem Standby-Netzteil im Niedervoltbereich angeordnet) letztlich nur ein Taster der eine Triggerschaltung in den jeweiligen Zustand bringt und damit (meist über ein Relais) die Hauptstromversorgung aktiviert/deaktiviert.

Ist diese Taster "überbrückt", sollte bei Netzstromzufuhr unmittelbar das Gerät komplett eingeschaltet werden, lässt sich aber nicht mehr in den Standby versetzen (ist hier ja auch nicht gewollt) und wird erst durch Netzstromabschaltung wieder auf OFF gesetzt.

Die Überbrückung des Standby-Tasters kann man(n) gefahrlos testen, wobei natürlich immernoch die "Gefahren" durch Öffnen eines Gerätes vorhanden sind und dies "offiziell" nicht erlaubt ist, ergo tut da jeder alles auf eigene Gefahr.

Funktioniert beim Test alles wie gewünscht = alles gut
Wenn nicht, würde ich die Standbyschaltung komplett umgehen und dafür sorgen, daß das Gerät von der Netzzuleitung immer direkt Strom bekommt, was aber auch nur geht, wenn Standby- und Hauptnetzteil schaltungstechnisch getrennt sind (nicht immer der Fall / z.Bsp. bei Kompaktgeräten mit Schaltnetzteil).

Gruß vom Rudi

Re: Standby-Taster von Hifi-Anlage überbrücken

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 17:02
von Weyoun
rudijopp hat geschrieben:...denn ein reiner Standby-Schalter ist (hinter dem Standby-Netzteil im Niedervoltbereich angeordnet) letztlich nur ein Taster der eine Triggerschaltung in den jeweiligen Zustand bringt und damit (meist über ein Relais) die Hauptstromversorgung aktiviert/deaktiviert.

Ist diese Taster "überbrückt", sollte bei Netzstromzufuhr unmittelbar das Gerät komplett eingeschaltet werden, lässt sich aber nicht mehr in den Standby versetzen (ist hier ja auch nicht gewollt) und wird erst durch Netzstromabschaltung wieder auf OFF gesetzt.
Hi Rudi,

das birgt meiner Meinung nach aber die Gefahr, dass das Relais schnell "hopps" gehen konnte, wenn der auslösende Taster fest mit dem Kontakt verbunden ist. Das Relais "zieht" dann unablassig den Anker! Zum einen fließt so permanent zusätzlich etwas Strom über's Relais und zum anderen verschleißt das Relais so deutlich schneller, wenn es dauerhaft in der "zieht" Stellung gehalten wird. Ist mechanisch in etwa so, als wenn man permanent 50V Gleichstrom an einen Lautsprecher anlegt und dabei Membran des Tieftöners um 2 cm auslenkt. Auf dauer bestimmt nicht gesund.

Zudem ist interessant, um welche Art Relais es sich überhaupt handelt. Zum Zuschalten / Trennen der Hauptromversorung wird es wohl ein Haftrelais sein, um den Zustand zu "speichern" (reine Vermutung). Und da man hier ja zum Ein- und Ausschalten entweder zwei gegenpolige Spannungen benötigt (bei nur einer Wicklung) oder die beiden gegeläufig gewickelten Windungen (Doppelspulenrelais) nacheinander erregen muss. Hierfür reicht schaltungtechnisch ein einziger Taster nicht aus. Das heißt, der Taster am AVR / Verstärker ist im Prinzip nur ein Trigger, der eine weitere (komplexere) Teilschaltung bedient, die wiederum das Relais aktiviert.

Gruß, Martin

Re: Standby-Taster von Hifi-Anlage überbrücken

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 18:04
von rudijopp
Moin Moin Martin,

meine Motivation hier dem TE was hoffentlich Hilfreiches zu schreiben basierte auf meinen langjährigen Erfahrungen mit Verstärkern und der Kenntnis ihres Aufbaus (auch im Netzteil-Bereich).

Was ist deine gewesen :?:
Wolltest du uns jetzt nur dein Relais-Fachwissen darbieten, oder was soll das "Wirrwarr" :?
Weyoun hat geschrieben:das birgt meiner Meinung nach aber die Gefahr, dass das Relais schnell "hopps" gehen konnte
Sorry, aber es wird lediglich dafür gesorgt, dass sofort das Netzrelais anzieht, was es sonst erst durch Betätigung des Standbyschalters tut.
Netzrelais sind nämlich überwiegend reine Schaltrelais, die mit Dauerspannung angesteuert werden (dennoch mit sehr geringem Strom-/Leistungsaufwand).


Weyoun hat geschrieben:Das Relais "zieht" dann unablassig den Anker!
Ja, so ist es, aber auch ohne den mutmaßlichen Eingriff :idea:
Weyoun hat geschrieben:Zum einen fließt so permanent zusätzlich etwas Strom über's Relais und zum anderen verschleißt das Relais so deutlich schneller, wenn es dauerhaft in der "zieht" Stellung gehalten wird.
Permanent = Ja / "zusätzlich" und "deutlich schneller" passiert da garnix :!:
Weyoun hat geschrieben:Ist mechanisch in etwa so, als wenn man permanent 50V Gleichstrom an einen Lautsprecher anlegt und dabei Membran des Tieftöners um 2 cm auslenkt.
Ganz schlechter Vergleich, denn moderne Relaistechnik benötigt oft nur sehr geringen elektrisch/mechanischen Aufwand. Jedenfalls bei den im AVR verwendeten Relais.
Dazu möchte ich erwähnen, dass auch an den Endstufenausgängen (vor den LS-Klemmen) diverse solcher Relais ihren Dienst tun.
Weyoun hat geschrieben:Zum Zuschalten / Trennen der Hauptromversorung wird es wohl ein Haftrelais sein, um den Zustand zu "speichern" (reine Vermutung). Und da man hier ja zum Ein- und Ausschalten entweder zwei gegenpolige Spannungen benötigt (bei nur einer Wicklung) oder die beiden gegeläufig gewickelten Windungen (Doppelspulenrelais) nacheinander erregen muss. Hierfür reicht schaltungtechnisch ein einziger Taster nicht aus.
100% NICHT ZUTREFFEND :!:
Weyoun hat geschrieben:...der Taster am AVR / Verstärker ist im Prinzip nur ein Trigger, der eine weitere (komplexere) Teilschaltung bedient, die wiederum das Relais aktiviert.
Das schrieb ich bereits :wink:
Tasterbetätigung=Triggerschaltung in Zustand1=Relais zieht an=Hauptstromversorgung=ON und die nächste Betätigung des Tasters bewirkt Zustand2=Relais trennt=OFF.

Überbrückt man(n) nun den Taster, SOLLTE automatisch der ON-Zustand der Triggerschaltung erzwungen werden (beim Anlegen der Netzspannung am Gerät), was halt zu testen ist, denn das ist das Einzige, was ich momentan nicht mit Gewissheit sagen kann, aber gerne bei einem der nächsten AVR-Umbauten mal teste.

Gruß vom Rudi

Re: Netzschalter von Hifi-Anlage überbrücken?

Verfasst: Mo 1. Sep 2014, 20:50
von Weyoun
Dann halt nicht. Ich schrieb ja auch von einer Vermutung in den Klammern.
Also nur keinen Aufstand bitte. :wink:

Werde bei Gelegenheit mal meinen Yamaha 3067 öffnen um zu sehen, was denn da so "tolles" verbaut wurde. Werde wahrscheinlich heulen...

Bin zudem vielleicht etwas "betriebsblind", weil ich zu lange in der KFZ-Branche bin. Und da kommt es während Schaltvorgängen teilweise auf jedes Nano-Coulomb an. Und die erlaubten Stromaufnahmen der einzelnen Platinen sind stark begrenzt (das 12V-Bordnetz ist trotz 150 Ampere-Lichtmaschinen bei den Luxusautos aktuell ziemlich am Ende), sodass da permanent ziehende Relais nicht ganz passen.

Gruß, Martin

Re: Netzschalter von Hifi-Anlage überbrücken?

Verfasst: Di 2. Sep 2014, 08:07
von matthias321
Uwe Mettmann hat geschrieben:
matthias321 hat geschrieben:Die Anlage steht hinter einem Schrank im Eck - weit weg und ohne Sichtverbindung.
Das Ein- und Ausschalten über eine Funksteckdosenleistung und eine App wird wohl nicht oder nur schwer umzusetzen sein, also muss eine Alternative her.

Es gibt Geräte, die über Funk das Infrarotsignal von einer Fernbedienung von einem zum anderen Raum übertragen. Wenn das raumübergreifend funktioniert, dann auch um die Ecke. Die Lösung hat auch den Vorteil, dass sich alle Funktionen der Anlage über die Fernbedienung steuern lassen.
Das Einschalten per App mache ich schon mit Homedroid (Android) bzw. Montior4Home (iOS) mit FS20, Intertechno & Co. Klappt sehr gut. Es gibt auch einen Infrarotschnittstelle (FS20 IRU => 35,- Euro), aber die kann leider nur einige Befehle / Fernbedienungen.

Der Taster der Anlage ist übrigens auf diesem Bild zu sehen (ganz links oben): http://www.allsold.ca/image/cache/data/ ... 00x500.jpg

Re: Netzschalter von Hifi-Anlage überbrücken?

Verfasst: Di 2. Sep 2014, 09:27
von rudijopp
Min Moin,
matthias321 hat geschrieben:Der Taster der Anlage ist übrigens auf diesem Bild zu sehen (ganz links oben): http://www.allsold.ca/image/cache/data/ ... 00x500.jpg
Im Gästezimmer (bzw. meinem zweiten Hörraum) nutze ich ja auch eine Yamaha PianoCraft (siehe HIER) und die hat auch nur den Taster und keinen Schalter.
Gebe ich der per Funkschalter Strom, geht/bleibt sie auch erstmal im Standby und muss per Taster (oder FB) "geweckt" werden.

Du bringst mich da glatt auf die Idee, die Modifikation an meiner E320 zu testen/durchzuführen, denn sinnvoll wäre es durchaus, da ich ja mit dem Funkschalter eh die E320 und das ganze Zubehör zum Musikhören in Betrieb nehme. Was liegt also näher, daß sie E320 gleich richtig mit angeht :idea: "Brauchen" tu ich's allerdings nicht :?

Gruß vom Rudi


PS: Einblicke in solch eine Anlage gibts hier -> https://www.dropbox.com/sh/5mthemhxonaa ... ft320?dl=0
Man(n) muss aber an die Taster-Kontakte der Front-Platine, was nen recht großen Aufwand bedeutet :sweat: