Das Verdichtungsverhältnis wird durch das Verhältnis 'Raum der Hubbewegung' des Kolbens zu 'Restraum im Zylinder' bei OT-Stellung des Kolben bestimmt.
Somit erreichen langhubig ausgelegte Motoren auch geringere Verdichtungsverhältnisse wie etwa 10:1 (durch den größeren Restraum im Zylinderkopf.
Die Verdichtung läßt sich erhöhen, indem man (in gewissen Grenzen) den Zylinderkopf abschleifen läßt (Kissling in Oberhausen läßt grüßen).
Das Verhältnis Bohrung zu Hub kann helfen, das Drehmomentmaximum weiter nach unten zu legen (mit erkaufter Drehunwilligkeit, mehr Vibrationen und Motorbrummen).
Ein 2.0l Benziner von VW ist z.B. langhubiger (B:82.5mm, H:92.8mm, Verd. 10,5:1 - muß leider so sein, da bei den 1.8ern und den 2.0ern immer der gleiche Block benutzt wird (Kostensenkung) und der 1.8er schon eine recht langhubig ausgelegt ist. Somit ergibt sich ein begrenztes, max. Bohrungsmaß) als ein 1.7CDi von Mercedes (B:80mm, H:84mm, Verd. 18:1) oder ein 2.7CDi (B:88mm, H:88,4mm, Verd. 18:1).
Wie gesagt, das Verdichtungsverhältnis wird nicht durch den Hub festgelegt sondern durch das Verhältnis der beiden Räume, wie weiter oben beschrieben.
Der Hauptgrund für den frühen Drehmomentabfall liefert der nicht genau definierbare Zündzeitpunkt des Gemisches.
Zwar läßt sich Dieser durch die Hochdruckdirekteinspritzung deutlich besser bestimmen, als zu Zeiten der Wirbel- und Vorkammerdiesel - aber bei ca. 5000 U/min ist bei Seriendieseln Schluß.
Ansonsten handelt man sich die Gefahr von Frühzündungen bzw. ungewollten Selbstzündungen ein, welche der Kolbenbewegung im Druckmaxima entgegenwirken kann.
Im AV-Bereich würde man sagen: der Zündzeitpunkt hat einen sehr hohen Jitter
Somit darf er bei steigenden Drehzahlen nicht soweit nach 'früh' verlegt werden, wie es beim Benziner mit genau definiertem Zündzeitpunkt (und zündunwilligerem Gemisch) möglich und nötig (für die beste Ausnutzung des Druckmaximums) ist.
Der 'Drehzahlzeitpunkt' für gefährliche, ungewollte/unkontrollierte Zündungen beim Diesel ist auch abhängig vom Verdichtungsverhältnis, Gemischtemperatur und Wandtemperatur des Brennraumes.
Das Kolben, Pleuel und Lager stabiler und somit schwerer als beim Benziner sind, tut auch seinen Teil dabei.