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Re: Optimierung Stereoabbildung

Verfasst: Fr 22. Feb 2019, 14:14
von Erwin1.05b
Hallo,

am Mittwoch kam schon ein MiniDSP mit entsprechendem Messmikrophon und ich habe die ersten Messungen an der unveränderten Aufstellung vorgenommen. Es ist schon interessant, was technisch für das Geld geleistet wird. In der nächsten Zeit werde ich mal systematisch die Istsituation und mögliche Änderungen an der Aufstellung (z.B. Positionswechsel roter Schrank gegen linken Lautsprecher) vornehmen. Folgende Erkenntnisse habe ich bis jetzt zusammen und muss die nochmal gezielter verifizieren:

1. Beide Lautsprecher haben einzeln am Hörplatz gemessen eine deutlichen Unterschied in der Lautstärke der einzelnen Frequenzen (Schwerpunkt 30 - 200 Hz). Teilweise liegen sie bis 10dB auseinander. Die Vermutung, dass die Aufstellung ursächlich ist, würde damit bestätigt werden. (ich habe mal einen Frequenzschrieb der ursprünglichen Aufstellung angehängt)
2. Die Nachhalzeiten liegen (wie eigentlich zu erwarten) ziemlich hoch. Im RT60-Diagramm sind Zeiten bis ca. 800ms zu sehen. Da ist auf jeden fall Optimierungspotential
3. Homogener wird der Lautstärkepegel interessanterweise bei einem Umgehen vom ABL-Modul. Evtl sorgt gerade die Pegelerweiterung bis in tiefe Frequenzen zu dem uneinheitlichen Klangbild? Das muss ich nochmal mit Messungen genauer überprüfen.
4. Erste Versuche mit eigenen EQ-Einstellungen für den rechten und linken Kanal führt zu einer besseren Stereoabbildung über den gesamten Frequenzbereich. Es klingt harmonischer und teilweise scheint es so, als dass ohne das rechts leicht vollere Klanbild mehr Details freigegeben werden.

Insgesamt muss ich sagen, dass sich gerade der Kauf vom Mikrophon zusammen mit REW lohnt, um nicht nur mit einer Gefühlslage, sondern mit Messwerten die Aufstellung und den Raum bewerten zu können. Ob nur ein MiniDSP ausreicht, oder was noch Änderungen am Raum bringen, das wird die Zeit zeigen.

Grüße Nils

Re: Optimierung Stereoabbildung

Verfasst: Fr 22. Feb 2019, 14:46
von Indianer
na da hast du ja gut zu tun, denke du bist erst mal auf dem richtigen Weg, viel Spaß … :wink:

Re: Optimierung Stereoabbildung

Verfasst: Sa 23. Feb 2019, 16:11
von martinm
Erwin1.05b hat geschrieben: Insgesamt muss ich sagen, dass sich gerade der Kauf vom Mikrophon zusammen mit REW lohnt, um nicht nur mit einer Gefühlslage, sondern mit Messwerten die Aufstellung und den Raum bewerten zu können. Ob nur ein MiniDSP ausreicht, oder was noch Änderungen am Raum bringen, das wird die Zeit zeigen.
Moin,
den hohen Nachhall wirst du mit dem DSP nicht wegbekommen.

Bzgl. der Stereo-Optimierung bin ich mal gespannt.
Ich habe auch dieses Problem. Linker LS hat 1m Abstand zur Seitenwand und der rechte 2m. Hört sich auch oft so an als sei der Ton leicht nach links verschoben. Insbesondere im Tieftonbereich. Bei Stimmen (Sprecher) wirkt es mittig. Ich habe an beiden Seitenwänden am Spiegelpunkt Absorber.
Mittels Absenkung einzelner Frequenzen auf dem linken Kanal (per DSP) hab ich das zwar etwas besser hinbekommen aber nicht 'perfekt'.
Die automatische Einmessung des Yamaha bekommt das auch nicht 100% hin.

Bei Musikstücken bei denen es besonders auffällig ist setze ich mich einfach ein paar cm weiter nach rechts :D
- aber es ist eigentlich nur minimal.

g
m

Re: Optimierung Stereoabbildung

Verfasst: Sa 13. Apr 2019, 19:35
von Erwin1.05b
Hallo zusammen,

es sind einige Wochen seit dem Erwerb von MiniDSP und Mic vergangen und an einigen ruhigen Nachmittagen konnte ich bis jetzt optimieren. Ich denke, dass das finale Ergebnis noch nicht erreicht ist. Der bis jetzt erreichte Stand ist jedoch schon deutlich besser. Die folgenden Anregungen konnten deutlich weiterhelfen.

1. Tausch von Lautsprecher und Schrank auf der linken Seite. (Die Seiten vom Stereodreieck haben sich um ca. 1,5m verkürzt, ich meine dadurch weniger Raumeinflüsse zuhören)
2. Verschieben des Longboards nach links, um den rechten Lautsprecher mehr aus der Ecke zu holen.
3. Händisches Anpassen des PEQ (Fokus auf der geringeren Anregung der Raummoden und breitbandiges Absenken um 2dB bis 200Hz auf dem rechten Kanal)

Insgesamt ist die Intensität im Bassbericht homogen über die gesamte Bühne. Mittige Stimmen sind tatsächlich wirklich mittig in der Wahrnehmung (vergleich mit KH) und ohne den volumigeren Klanganteil vom rechten Kanal.

Was aktuell nicht gut funktioniert ist das automatische Berechnung des PEQ mittels REW. Hier klingt alles immer sehr höhenbetont. Ein nachträgliches Vermessen der Einstellungen mit REW zeigt auch einen deutlich abgesenkten Bereich bis 300-500Hz. Da mir das händische Anpassen schon ziemlich gut gefällt, habe ich diesen weg auch erstmal nicht weiterverfolgt.

So long

Nils

Re: Optimierung Stereoabbildung

Verfasst: Mi 17. Apr 2019, 08:59
von feli05
Hallo Nils ,

Danke für Deine Rückmeldung zum Sachstand.
Es ist ja nicht selbstverständlich, dass man auf dem Laufenden bei einem Projekt gehalten wird :D

Re: Optimierung Stereoabbildung

Verfasst: Mi 17. Apr 2019, 11:20
von Nucon
Hi Nils,

was REW-Messungen angeht teile ich Deine Erfahrung, das letztlich händisches Anpassen dem eigenen Empfinden näher kommt.
Ich habe festgestellt, das die von mir soweit möglich ans "Ideal" herangebrachte Messkurve nie zufriedengestellt hat.

Im Ergebnis habe ich per REW - Messung versucht zu erkennen, wo es hakt. Habe dann versucht den Frequenzgang halbwegs linear abzustimmen (mit NuControl). Das Ergebnis war besser wie ohnen Anpassung, aber eben nicht wirklich so, wie ich es mir gedacht habe.
Dann, Flasche Wein und etwas Zeit dazu, die einzelnen Frequenzen über mein Ohr in allen Parametern händisch angepasst.

Ist dann nicht mehr so linear, wie vielleicht ideal wäre (aber was ist schon ideal...), entspricht aber wesentlich mehr meinem Empfinden. Waren immer nur recht geringe Veränderungen, aber das machte viel zum Positiven aus.

Viel Spass,

Martin