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Re: nuVero 170 - Optimierung im Wohnzimmer

Verfasst: Mi 15. Sep 2021, 15:51
von mcBrandy
tf11972 hat geschrieben: Mi 15. Sep 2021, 14:23 Gesten haben wir eine Doku geschaut und da ist mir aufgefallen, dass der ohnehin schon großzügige Sweetspot der 14er von der 170 weit übertroffen wird. Sobald ich bei der NV14 von der Mitte an die Seite des Hörsessels (siehe Galerie) rückte, kam der Sprecher aus dem jeweiligen Lautsprecher. Bei der NV170 erscheint dieser trotzdem noch relativ mittig :D
Ich glaub ja sogar, dass es da schon nen Unterschied zwischen der 14er und 140er gab.

Re: nuVero 170 - Optimierung im Wohnzimmer

Verfasst: Mi 15. Sep 2021, 15:57
von tf11972
Ich könnte mir vorstellen, dass dafür zu einem Gutteil die BMR-Treiber verantwortlich sind.

Das UMIK-1 ist heute eingetroffen, morgen mache ich mich an die Dirac-Messungen.

Re: nuVero 170 - Optimierung im Wohnzimmer

Verfasst: Mi 15. Sep 2021, 16:09
von OL-DIE
mcBrandy hat geschrieben: Mi 15. Sep 2021, 15:51... Ich glaub ja sogar, dass es da schon nen Unterschied zwischen der 14er und 140er gab.
Hallo,

ja, so habe ich das auch in Erinnerung. Die 14er hat ja keine Flachmembranmitteltöner sondern solche in Konusausführung. Letztere bündeln wohl etwas stärker. Das könnte solche Effekte erklären. Bei größerem Hörabstand werden diese Unterschiede aber wohl kleiner und auch unbedeutender.

In bestimmten Raumsituation könnten etwas stärker bündelnde Mitteltöner eventuell vorteilhaft sein, nämlich dann, wenn reflektierende Flächen (in unserem Fall eine Tischplatte) in der Nähe sind und ein größerer Hörabstand vorhanden ist.

Interessanter Thread übrigens, vielen Dank dafür!

Beste Grüße
OL-DIE

Re: nuVero 170 - Optimierung im Wohnzimmer

Verfasst: Do 16. Sep 2021, 21:18
von tf11972
Wie angekündigt absolvierte ich heute die Dirac-Messungen. Anfänglich meckerte Dirac ständig über zu geringen Pegel, nachdem ich mich aber doch des guten alten RTFM besonnen hatte, kapierte ich auch endlich die Routing-Matrix des DDRC-24: Dieser besitzt ja 4 Ausgänge, wobei man "Dirac1" nach "Output1", "Dirac2" nach "Output2" routet und die anderen zwei Ausgänge für den Stereobetrieb stummschaltet. Dann startet man aus dem Software-Plugin des MiniDSP heraus die Dirac-Software. Die Erkennung des DDRC-24 und des zusätzlich angeschlossenen UMIK-1 gestalteten sich ohne Probleme. Vorher muss man aber noch mittels der Seriennummer des Mikros die Korrekturdatei für das Messmikrofon von der MiniDSP-Seite herunterladen. Diese kann man anschließend in Dirac einbinden.

Nun gings ans Messen. Es gibt dabei drei Positionsszenarios, je nachdem, ob man alleine, ab und zu zu zweit oder generell mit anderen Personen Musik hört. Ich entschied mich für die mittlere (Standard-)Variante, da ja auch meine Frau gerne mal mit mir ein bisschen Musik hören mag. Man soll nun das Mikro nacheinander an 13 (!) Stellen positionieren, wobei ich 9 auch als ausreichend erachtete. Solch eine Messkurve spuckte Dirac mehr oder weniger variiert an den neun Positionen aus:
NV170 Dirac Live Hauptposition unkorrigiert.jpg
Auch wenn @müller meine Messkurven, die ich mit dem Superluxx-Mikro erstellt hatte, anzweifelte, lässt sich doch zweifelsfrei feststellen, dass diese stimmten. Ich bleibe allerdings bei meiner Behauptung, dass der Bass keineswegs aufgebläht klang, sondern sogar bei manchen Frequenzen Volumen vermissen ließ.

Aus den Messungen berechnete Dirac danach folgende Zielkurve:
NV170 Dirac Live korrigiert.jpg
Genauso strebte ich sie auch an, wobei ich mir aber noch eine Hauskurve erstellte:
NV170 Dirac Live Housecurve.jpg
Im letzten Schritt lud ich die Korrekturfilter in zwei Speicherplätze des MiniDSP, und dann gings endlich ans Hören.

Schon der erste Check zeigte mir, dass die gerade Linie die eindeutig bessere darstellte. Ich schaltete zwar kurz zur Bassanhebung, verwarf diese aber gleich wieder, da diese eigentlich kein Volumen, sondern nur Ungenauigkeiten produzierte. Also konzentrierte ich mich auf Erstere. Und plötzlich hörte ich Details im Bass, die ich so bis jetzt nur mit meinem K-812 wahrgenommen hatte: Der Tiefton kam jetzt derart präzise auf den Punkt, knackig und trotzdem druckvoll, dass es eine wahre Freude war. Aber nicht nur der Bass profitierte von Dirac: Nun öffnete sich die Bühne endlich wieder auch nach vorne und hinten (und noch weiter zu den Seiten), wie ich es schon von meiner nuVero 14 gewohnt war. Allerdings in einer von mir vorher noch nie gehörten Präzision: Mir scheinbar in- und auswendig bekannte Musikstücke offenbarten plötzlich noch viel mehr Details, dass mir manchmal regelrecht schwindlig wurde. Andererseits tönte die Musik nun viel feiner, mir kam der Vergleich von feiner asiatischer Seide mit einem Leinenhemd in den Sinn, als ich am Vorverstärker die Prozessorschleife mit dem MiniDSP zum Vergleich kurz abschaltete.

Als Fazit der heutigen Aktion kann ich folgendes Fazit ziehen: Die 570,- EUR für den DDRC-24 inklusive UMIK-1 sind gut angelegtes Geld, wenn man das Potenzial seiner Lautsprecher wirklich ausreizen will. Natürlich sollte die Raumakustik vorher auch passen. Hier könnte ich noch etwas optimieren, die Nachhallzeiten sind noch etwas zu hoch.
Andererseits ist mir heute auch klar geworden, was für ein Meisterwerk diese nuVero 170 sind: Eine solche Materialschlacht und einen solchen Klang für einen noch zu stemmenden Geldbetrag zu realisieren, da kann ich nur meinen (nicht vorhandenen) Hut vor den Entwicklern dieser Türme ziehen :D

Re: nuVero 170 - Optimierung im Wohnzimmer

Verfasst: Do 16. Sep 2021, 23:06
von Domm2000
Ich seh schon, das ich mir wohl doch einen Laptop zulegen muss, um mich mal an eine vernünftige Dirac Einmessung zu wagen.
Hab mein Laptop vor Monaten verkauft, weil ich dachte, ein Tablet würde mir reichen.
Dem ist leider doch nicht so.

Die iOS Dirac App funktioniert sehr eingeschränkt, man kann zB. keine Zielkurven importieren. Und eine Möglichkeit auf die Dirac Volleinmessung upzugraden gibt es auch nicht. Bei meinen NAD Verstärker ist leider nur die Lite Version für die Bass Korrektur lizensiert.

@tf11972
Ich gehe mal davon aus, das du mit Dirac deinen kompletten Frequenzbereich korrigiert hast?

Re: nuVero 170 - Optimierung im Wohnzimmer

Verfasst: Fr 17. Sep 2021, 05:28
von tf11972
@Domm2000
Das sieht man ja auf den Fotos, wobei sich die Hauptkorrektur aber auf den Bassbereich konzentriert.

Re: nuVero 170 - Optimierung im Wohnzimmer

Verfasst: Fr 17. Sep 2021, 09:56
von OL-DIE
... Wie ich schon öfter erwähnte, gehts in unserem Holzständerhaus aber nicht ohne Subunterstützung (hinter mir steht ein AW-1300, der zum Teil auch Moden eliminiert), da die Rigipsplatten und die dahinterliegenden gedämmten Wände doch einiges an Bassenergie umwandeln. ...
Hallo,

die Bauweise des Hauses ist bezüglich der Basswiedergabe ein ganz entscheidender Faktor, dem man ganz allgemein mehr Beachtung schenken sollte. In meinem Hörraum sind die Verhältnisse (Wohnwintergarten in ähnlicher Bauart, Holzbalkendecke mit Schlackefüllung) vergleichbar und daraus ergibt sich, dass die Wände für bestimmte Frequenzen wie riesige Bassabsorber wirken. Wenn Wände und Decken massiv ausgeführt sind (Beton, Mauerwerk) ist das nicht der Fall.

Von daher ist es für mich gut nachvollziehbar, dass hier die große nuVero 170 sowie zusätzliche Subwoofer und ein gutes Raumkorrektursystem für die Klangoptimierung eingesetzt werden.

Weiterhin viel Erfolg beim Feintuning!

Beste Grüße
OL-DIE

Re: nuVero 170 - Optimierung im Wohnzimmer

Verfasst: Sa 18. Sep 2021, 17:03
von tf11972
Um noch auf die Vermutung von @anphex einzugehen: Der silberne Bolide ist ein Korsun (Dussun) V8i, der leistungs- und gewichtsmäßig mit einer nuPowerA vergleichbar ist. Trotzdem ist es ein Vollverstärker, den ich aber dank Auftrennbarkeit nur als Endstufe nutze. Angesteuert wird er von einer Emotiva XSP-1-Vorstufe, an der symmetrisch ein Emotiva XDA-2 Anschluss findet. Der MiniDSP hängt in der Prozessorschleife der XSP-1, als Quellen dienen ein Denon DVD-3910 als CD-Player und ein Yamaha WXC-50 als Streamer. Einen Sat-Receiver gibts auch noch, den ich aber mangels Pegel nicht per HDMI an den AVR hängen kann.
Letzterer ist mit einem Cambridge 751-BD und einem FireTV verbunden. Das Vorstufensignal geht per Heimkinobypass der Emo direkt in den Korsun.

Re: nuVero 170 - Optimierung im Wohnzimmer

Verfasst: So 19. Sep 2021, 16:34
von Der BadSound
Schön zu lesen, wie in diesem Fall einem eher schlechten Hörerlebnis durch digitale Maßnahmen wohl deutlich verbessert wurde.
Interessant ist für mich als Mitlesenden ist, wie sehr wohl der Raum die Qualität des Bass beeinflusst. Gelegentlich konnte ich schon die NV 170 hören. Und der Bass ist eigentlich sehr(!) präsent und regt ausgesprochen gleichmäßig Raum und Körper an :-)
Ein Redakteur von fairaudio.de erinnerte sich bei einem Test eines Lautsprechers an die nV 170 zurück:
"Ich glaube, meine Hörraumwände schwingen nach dem Besuch der Nubert nuVero 170 immer noch nach …"
https://www.fairaudio.de/test/wilson-au ... rettyPhoto

Aber nun ist wie es scheint alles gut, dank Dirak....
LG

Re: nuVero 170 - Optimierung im Wohnzimmer

Verfasst: So 19. Sep 2021, 22:32
von tf11972
Der BadSound hat geschrieben: So 19. Sep 2021, 16:34 wie in diesem Fall einem eher schlechten Hörerlebnis
Das ist deine Interpretation des Geschriebenen :wink: