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nuBoxx B-60: user test

Fragen und Antworten zu Nubert Boxen in klassischer Zwei-Kanal-Anwendung
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Indianer
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Re: nuBoxx B-60: user test

Beitrag von Indianer »

kleines update, weil's gerade richtig Spaß macht ... :mrgreen:

nachdem Versuche mit größerem Abstand der B-60 zur Kniestockwand am dann argen Nachhall in den unteren Mitten gescheitert sind, ging's in die andere Richtung, näher an die Wand, nur mehr knapp unter 80cm

und dann nicht mehr ankippen, sondern auf 16cm hohe Podeste gestellt, was die Boxxen zwar sehr nahe an die Dachschräge bringt (was ich ursprünglich vermeiden wollte, bzw glaubte, vermeiden zu müssen), aber vermutlich durch den offeneren Winkel wird's klanglich besser, die Absenkung der oberen Mitten schwächt sich ab, und vor allem wird's deutlich sauberer, klarer im Detail, jetzt sind die störenden Reflexionen in diesem Bereich weg, Halleluja

schließlich das Ganze noch etwas aus der geometrischen Mitte gerückt, 20cm weg von der härteren linken Wand, hin zur weicheren Glasseite, jetzt bessere Symmetrie in den Höhen, Basisbreite auf 1,8m reduziert, Hörabstand jetzt 2m, Bassabsenkungen werden kleiner, und noch die Eindrehung auf etwa 10° reduziert, schön langsam wird ein Schuh draus
nuBoxx B-60 setup 4.jpg
Musiktip: The Touré-Raichel Collective - Tidhar

ich wollte sauberen Bass bis 40Hz bei -0dB (!) erreichen, und dann kommt dieser Titel im Mix der Woche, Gänsehaut, jetzt sieht's nach 30Hz aus 8)

der Raum hilft da schon auch mit, aber selbst hinter dem bei mir noch zu lauten Bass (siehe Frequenzgang unten) kommt die Tiefbasslinie druckvoll zur Geltung, und jetzt auch schon sehr saubere Details
B-60 setup 4 +SD +DA h+16 L-30 t-10 10° Frequenzgang (psychoacoustic) +Harman (typisch).jpg
ja, da kommt schon Freude auf, ein bisschen werde ich noch experimentieren, bei 1,5kHz mit dem EQ breit anheben (das ist wie oben beschrieben jetzt nur noch der Dachkonstruktion geschuldet), klanglich wird das wahrscheinlich der wesentliche Schritt zum Ziel sein, auch den Buckel bei 80Hz absenken, und bei 500Hz und 3kHz bin ich mir noch nicht im Klaren, vielleicht mal mit den oberen Absorbern spielen ...

und dann sollte ich so weit sein, euch etwas über die klangliche Qualität der Boxxen (und nicht über das, was Raum, Aufstellung, usw im Guten oder Schlechten daraus machen) sagen zu können, das wird jetzt wieder etwas dauern, aber vorausschicken kann ich schon, dass das subjektive Musikerlebnis im Vergleich mit guten Nahfeld-Aktivmonitoren (von Focal, tut aber hier nichts zur Sache) um mindestens eine Klasse "schöner" ist, detaillierter Bericht folgt ... :lol:
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R. Steidle
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Re: nuBoxx B-60: user test

Beitrag von R. Steidle »

Sind die Podeste aus Hartschaumplatten?
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Indianer
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Re: nuBoxx B-60: user test

Beitrag von Indianer »

ja, rosa Polystyrol war grad zur Hand ... :wink:
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Re: nuBoxx B-60: user test

Beitrag von Indianer »

so, einmal geht's noch, dann sage ich euch (ab meinem nächsten Beitrag), was ihr vielleicht hören wollt ... :wink:

um die Bühnendarstellung noch besser hinzubekommen, habe ich die 2D-Diffusoren in der FRont steiler angestellt (auf Spiegelwinkel von Hoch- und Tiefmitteltöner zu den Ohren) und die Lücke in der "baffle wall" geschlossen (es heißt immer, man soll kein Rack oder sonstwas zwischen die Lautsprecher stellen, und siehe da, es stimmt!), das ganze noch auf drei Meter verbreitert und seitlich verschlossen ... Verwirrung komplett?
B-60 setup 4 _ 15° baffle 3m closed.jpg
der Bass ist jetzt noch etwas sauberer und die Zeitachse zeigt im sensiblen Bereich keine Auffälligkeiten mehr, das ist mir für die Auflösung (an der es jetzt absolut nichts mehr zu meckern gibt) und als Basis für die Optimierung der Natürlichkeit wichtig, wenn auch der Frequenzgang jetzt etwas stärker vom Ideal abweicht (die Skalierung ist hier aber auch schon deutlich "schönungsloser" als zuletzt)
allSPL vor & nach EQ.jpg
"weiß" ist mit Korrekturen im Equalizer APO, auf etwa konstanten Pegel bis 250Hz und dann insgesamt um 4dB linear fallend, praxisrelevante Erläuterungen der Abweichungen folgen im nächsten Beitrag!
allSPL L+R.jpg
so sieht das (zur Abschreckung :twisted: ) fast ungeglättet (1/24 statt "psychacoustic") und separat für links "grün" und rechter Kanal "blau" aus, die Rauminteraktionen sind aber praktisch kaum noch herauszuhören
waterfall.jpg
für ein Arbeitszimmer zum HiFi-Hören in den Mitten und Höhen ziemlich trocken, zum Tiefbass hin zwar deutlich ansteigender Nachhall, aber im Rahmen, erst bei für mich ohnehin unangenehm hohen Pegeln gibt der Raum (das Glas) w.o.
spectrogram.jpg
ab 1kHz "stubenrein", das hat einigen Schweiß gekostet (siehe auch die folgenden Aufstellhinweise)
müller

Re: nuBoxx B-60: user test

Beitrag von müller »

R. Steidle hat geschrieben: Di 8. Feb 2022, 17:28 Sind die Podeste aus Hartschaumplatten?
Gibts die demnächst im Zubehör 8) ?
Oder vllt sogar als Teil der Verpackung?
crz
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Re: nuBoxx B-60: user test

Beitrag von crz »

@Indianer danke für deinen Bericht!

Ich habe das Diagramm mit der weißen und orangenen Kurve noch nicht richtig verstanden. "Weiß" ist mit Korrekturen, ist "orange" ohne jede Anpassung? Da hängen ja die Mitten ganz schön durch und der Bass ist sehr kräftig. Kommt das vom Raum (sprich andere Boxen messen sich an dieser Stelle auch so) oder ist das B-60 spezifisch?

Viele Grüße
Christian
nuBoxx B-40
nuBox 683, 513, 383 und 311
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Indianer
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Re: nuBoxx B-60: user test

Beitrag von Indianer »

ich nehme den post von @crz zum Anlass, um gleich mal in meine Anwendungsempfehlungen einzusteigen

mein Raum ist zwar nominell größer, hat aber mit 50m³ durch die Dachschräge nur die Kubatur eines gut 20m² großen Raums, mittelgroße Räume empfinde ich für die B-60 als ziemlich ideal

durch das extreme Rundstrahlen ist der sweetspot sehr breit und annähernd der ganze Raum wird für Hintergrundbeschallung überraschend gleichmäßig bespielt

aufgrund des Tiefgangs (bei mir jetzt saubere 32Hz bei -0dB 8) ) kann man sich aber natürlich auch schnell Modenprobleme einhandeln (bei mir gibt's aufgrund der Raumgeometrie nur bei 29Hz eine massive, die mich also glücklicherweise nicht ärgert)

zur Illustration der Abstimmung der nuBoxx habe ich noch eine Messung des Frequenzgangs mit voll zum Hörplatz eingedrehten Lautsprechern gegenübergestellt (gelbgrün, ohne jeglichen EQ Eingriff)
allSPL 0° vs 30° _ +.jpg
erstens muss man sich aber immer bewusst sein, dass hier (weit außerhalb des sogenannten Hallradius) immer die Summe aus Direktschall und Raumantwort abgebildet wird

und zweitens meine ich sagen zu können, dass mein Raum hier nicht ganz typisch reagiert, sondern die Eigenschaften eher noch etwas überzeichnet, also plakativer darstellt, als sie in "normaler" Hörumgebung festzustellen wären (was ich auch durch die gezeigten Messungen und Klangbeschreibungen der B-70 von @Aygoony verifizieren konnte)

man sieht im neuesten Frequenzgang bei (sehr) wandnaher Aufstellung einerseits wieder die deutliche Bassüberhöhung (vulgo "Spaßbuckel", der aber auch durch weitere Raumeinflüsse verstärkt wird, und trotzdem erfreulicherweise nichts "zukleistert"), und andererseits einen deutlichen Anstieg im Hochton, was man vielleicht verächtlich als "Badewanne" bezeichnen könnte, das wird aber von vielen schlicht und einfach als lebendig, klar, lebhaft, dynamisch und als das Gegenteil von langweilig wahrgenommen, und stellt imho insbesondere für Wohnumgebungen in denen bei sogenannter Zimmerlautstärke (etwa 65dB) gehört wird, auch eine gut passende Annäherung an die gehörrichtige Abstimmung dar, wie eine eigebaute "loudness"

im Vergleich mit einem preset mit deutlich angehobenem Bass und leicht angehobenen Höhen für ähnliche Lautstärken an "meinem" setup (nicht eingedreht und EQ-korrigiert) kommt das ziemlich gut hin, klingt ausgewogen mit sogar einem leichten touch Wärme in den Mitten, das wird für viele absolut alltagstauglich sein, und wenn man's mal krachen lässt, ist das durch den etwas zurückgenommenen Präsenzbereich auch gut Langzeit- und Pegeltauglich, Partymodus inklusive, sozusagen

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ich denke also eher nicht, @T. Bien und @R. Steidle, dass man die Bedienungsanleitung generell auf "nicht eingedreht" umarbeiten sollte, sondern die Möglichkeiten für gemäßigte und HiFi-mäßige Lautstärken (auf die ich im folgenden noch weiter eingehen werde) durch kleinere und größere Wandabstände und mehr oder weniger Eindrehen für unterschiedliche Anwendungsbedingungen und Bedürfnisse differenziert und erklärend eingehen sollte/könnte
-----------

demgegenüber ist die "stur" lineare, leicht fallende Abstimmung fürs "anspruchsvolle" Hören (uneingedreht) bei etwa 80dB diffiziler, ich wollte die Präzision vom Hören mit guten Ativmonitoren im Nahfeld nicht beeinträchtigen, aber weniger analytisch, etwas angenehmer, "schöner", von mir aus eine Spur weicher und deutlich räumlicher werden, insgesamt einfach emotionaler

dafür habe ich eben zugunsten anderer Faktoren (wie früher beschrieben) gegenüber meinem ersten und zweiten post hier auch (gut korrigierbare) etwas größere Abweichungen im Bass und in den oberen Mitten und unteren Höhen in kauf genommen

bemerkenswert sind insbesondere die Absenkung zwischen 1 und 2kHz, und der "Gegensatz" zur Anhebung bei 3kHz (die es tendenziell in weniger ausgeprägter Form etwas höher, bei 1,5 bis 2,5 bzw 3,5kHz imho auch bei @Aygoony gibt)

grundsätzlich ist das alles noch im Rahmen, die Absenkung für mich hauptsächlich durch etwas entfernter, zurückgenommener dargestellte Frauenstimmen und die Anhebung bei hohen Pegeln mit etwas zu ausgeprägten Obertönen beispielsweise von Trompeten wahrzunehmen, aber beim toggeln (ein- und ausschalten) des EQ mit unspezifischer Musik merkt man oft keinen relevanten Unterschied, aber insgesamt wird's im sensibelsten Frequenzbereich halt doch etwas farbiger und harmonischer

dennoch war für mich gerade die Wandabstandsabhängigkeit und -sensibilität hier überraschend, das muss (denke ich) mit der Einengung der Abstrahlbreite des Tiefmitteltöners oben zur Trennfrequenz hin, und der dann sprunghaft deutlich größeren (sehr großen) Abstrahlbreite des Hochtöners oberhalb der Trennfrequenz zu tun haben, und das wird bei mir durch die Dachschräge trotz Absorbern etwas stärker betont

wobei die B-60 auf jede Manipulation sauber und nachvollziehbar reagiert und die Mühe der Arbeit auch im Detail belohnt, am Ende bekommt man dann Lautsprecher, die sich vor keinem doppelt so teuren verstecken müssen, eher im Gegenteil :lol: , aber zu den klanglichen Kategorien und den für mich herausragenden Eigenheiten der nuBoxxen komme ich dann in den folgenden Beiträgen ...
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R. Steidle
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Re: nuBoxx B-60: user test

Beitrag von R. Steidle »

Danke für die Erwähnung! Ich weise Herrn Bien morgen auf die Beiträge und Tipps hin. Er hat momentan leider fürchterlich viel zu tun; unter anderem wollte er auch noch mal auf Fragen zur ersten nuLab-Folge eingehen.
Chris 1990
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Re: nuBoxx B-60: user test

Beitrag von Chris 1990 »

Sehr detaillierter und aufwendiger Bericht , danke dafür .

Was mich interessieren würde, an alle Glücklichen die eine nuboxx spendiert bekommen haben, wie sieht es aus mit dem maximal Pegel ? Wer hat potente Endstufen zu Hand und welche Pegel erreichen die Lautsprecher maximal ohne hörbare Verzerrungen ?
Gruß Chris

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müller

Re: nuBoxx B-60: user test

Beitrag von müller »

R. Steidle hat geschrieben: Mo 14. Feb 2022, 22:02 Danke für die Erwähnung! Ich weise Herrn Bien morgen auf die Beiträge und Tipps hin.
Moin,

ich bin mal gespannt was er zu den Messungen bzw. Tipps sagt, ich meine,
hat Nubert nicht einen Raum in welchem die Lautsprecher ohne Raumeinfluss gemessen werden?
Sind diesbezüglich denn nicht Aussagen zu treffen welche mit Färbung des Raumes wieder ganz anders aussehen können?
Man sieht ja das diverse Erhöhungen raumspezifisch daherkommen, da hier in anderen Frequenzbereichen als bei Aygoony.
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