Hallo,
in Subwoofern arbeiten (gut gemachte) Lautsprecher-Membranen als reine "Kolbenschwinger".
Das "Aufbrechen" des Frequenzgangs durch Partial-Schwingungen setzt je nach Membrangröße meistens erst oberhalb 500 Hz ein.
Also ist hier ein kleineres System gegenüber einem 30 cm- Chassis oder einem 38 cm-System nicht im Vorteil.
Auch das Membrangewicht wirkt sich (zunächst) nicht auf die Präzision von Ein- und Ausschwing-Vorgängen aus.
(Natürlich würde bei gleicher "Federsteifigkeit" und höherer Masse die Resonanzfrequenz sinken.)
Erst vor einigen Wochen hatte ich ja mal darüber in einen Beitrag zum Thema "Flächenstrahler" geschrieben.
Daraus der betreffende Ausschnitt:
Entgegen der "landläufigen" Meinung hat das Membrangewicht zunächst nichts mit der Impulspräzision zu tun, - sondern mit dem Wirkungsgrad. Viele Leute meinen, eine leichte Membran könne den unterschiedlichen elektrischen Signalen "leichter folgen". Natürlich ist bei geringerem Membrangewicht die "Anstiegsgeschwindigkeit" (z.B. bei einem Step-Signal) höher; - man muss aber berücksichtigen, dass dann auch die Amplitude des Gesamt-Signals höher wird! - Somit bringt das Ganze (bei gleicher Antriebskraft) also "nur" Wirkungsgrad-Vorteile, aber kein "besseres" Ein- oder Ausschwingen! - Tendenziell sind die Masse / Präzisions-Verhältnisse sogar umgekehrt! Leichtere Membranen haben meist größere Probleme mit Partial-Schwingungen und sind deshalb bei der Impuls-Präzision eher im Nachteil.
Das war der ganze Beitrag:
http://www.nuforum.de/nuforum/viewtopic ... ght=#72433
Ein größeres Chassis ist weder "schneller" noch "langsamer" als ein kleineres Chassis. Bei gleichem Antrieb und gleichem Gehäuse-Typ (z.B. Bassreflex / bzw geschlossern) benötigt es jedoch ein wesentlich größeres Gehäuse, um im Tiefbass-Bereich den Wirkungsgrad eines kleineren Chassis zu erreichen.
Bassreflex-Boxen erreichen bei gleicher Membranfläche und gleichem Maximalhub mehr Wirkungsgrad und
viel mehr Pegel im Tiefbass-Bereich (auch deutlich niedrigere Verzerrungswerte bei großen Pegeln).
Geschlossene Boxen können so ausgelegt werden, dass der Abfall unterhalb der unteren Grenzfrequenz flacher verläuft und deshalb weniger "Tiefbass-delay" auftritt.
Eine große Box mit großem Chassis ist in den Verzerrungswerten "eigentlich" einer kleineren überlegen, weil sie den gleichen Schalldruck bei geringerem Membranhub macht.
Die Verzerrungswerte von Chassis sind aber so unterschiedlich, dass man mit einem "31 cm-Super-Chassis" weniger hochwertigen 38ern leicht paroli bieten kann, - und das bei viel kleinerem Volumen.
Gruß, G. Nubert