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Verfasst: Sa 28. Aug 2004, 10:14
von Ramius
BlueDanube hat geschrieben:...Mit einer kleinen Skizze verstehen es aber sogar die Dümmsten!
Da fehlt wohl der
Smiley dahinter...
Falls nicht: Nicht jeder kann erst Monate im Netz sich Infos suchen und dann das Haus umbauen und dann die passenden
Boxen kaufen.
Dann wäre die Firma Nubert wohl schon lange nicht mehr existent.
Es ist natürlich schön, wenn Leute wie du, die sich mit der Materie gut auskennen, den Laien (dazu zähle ich mich (noch!)) in
verständlicher Form schnell einige grundlegende Hinweise geben können, dabei aber immer beachtend, daß uns dazu das
Hintergrundwissen noch fehlt.
Aber "dumm" würde ich deshalb nicht unbedingt sagen
Verfasst: Sa 28. Aug 2004, 10:37
von BlueDanube
Ramius hat geschrieben:Da fehlt wohl der
Smiley dahinter...
Schon eingefügt.
Ramius hat geschrieben:dabei aber immer beachtend, daß uns dazu das Hintergrundwissen noch fehlt.
Aber "dumm" würde ich deshalb nicht unbedingt sagen
Das ist ja genau meine Rede!
Man muss technische Dinge nicht falsch darstellen, damit sie von durchschnittlich begabten Menschen verstanden werden.
Man muss sich nur auf das wesentliche beschränken.
Mit der etwas überzogenen Aussage "versteht sogar der Dümmste" meinte ich, dass die "Nichtdummen" schon überhaupt
kein Problem damit haben!
Verfasst: Sa 28. Aug 2004, 11:27
von g.vogt
Hallo,
ich denke, Herrn Nuberts Vorschlag ist schon der praktikabelste. Wenn ich zu jemand sage, er soll die Box wenigstens
1/2 Meter aus der Zimmerecke bringen, dann denke ich auch an die Abstände vom Korpus hinten und seitlich.
Wird es dagegen tiefschürfender, dann kann man sich genauer äußern, und wie Herr Nubert ja richtig anmerkte, ist dann die
Entfernung von der vorderen Schallwand auch nicht richtig, sondern präsise gemessen muss man dann die Wege ab Chassis-
Mitte angeben.
Aber lasst uns nicht streiten! Und ich gehe natürlich davon aus, dass BlueDanube niemandem auf die Zehen treten wollte,
sondern sich nur ein bisschen unglücklich ausgedrückt hat. Das ist der Nachteil solcher Foren, im persönlichen Gespräch
kommt Aussprache und Körperhaltung hinzu, Missverständnisse erkennt man da spontan an den Reaktionen seines Gegenüber
und kann sofort gegensteuern.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Sa 28. Aug 2004, 11:59
von G. Nubert
Hallo,
ok, ok,
die Idee mit der Wand-Abstands-Skizze für die nächsten Bedienungs-Anleitungen ist auf der "Warteliste".
(Sind aber grad' frisch gedruckt worden, - kann noch dauern, bis das verwirklicht wird.)
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edit: - da war kein Zusammenhang mit dem Thema erkennbar...
Ähm... da hab' ich die Antworten für zwei verschiedene threads
aus Versehen hier hinein gepostet.
... sollte natürlich zum Thema "drama mit billig boxen..." gehören!
G. Nubert
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Zum "Rausblasen" der Hochtöner:
Weil man davon ausgehen kann, dass der Energiegehalt der Musik mit zunehmender Frequenz abnimmt, muss ein Hochton-Lautsprecher (normalerweise) nicht so viel Dauerleistung verkraften wie ein Tieftöner.
Leistungsmessungen werden häufig mit "rosa Rauschen" durchgeführt, dessen "Frequenzgang" pro Oktave um 3 dB abfällt.
Für "normalen" Musikbetrieb in einer "100 Watt-Box" reicht eigentlich (je nach Übergangsfrequenz) eine Dauerbelastbarkeit des Hochtöners von etwa 5 Watt aus.
Sobald jedoch sehr "helle" Musik gespielt wird, der Hochton-Regler am Verstärker aufgerissen wird, oder der Verstärker durch "clipping" kräftige Oberwellen erzeugt, kann sich die Leistung, die der Hochtöner verarbeiten muss, auf das Fünf-Fache (oder mehr) steigern.
Eine Reihe von Hochtöner-Ausfällen Ende der 70er Jahre ergab nach einigen Wochen "Detektiv-Arbeit" einen "gemeinsamen Nenner":
Alle betroffenen Kunden hatten die LP "Four Way Street" von Crosby, Stills, Nash and Young!!!
Da war ein Song drauf, der mit einem sehr kräftigen Pfeifton überlagert war, der wegen der Frequenz (18 bis 19 kHz??) kaum hörbar war, aber die Schwingspulen der Hochton-Lautsprecher verheizt hat.
Noch schlimmer ist natürlich der "beschriebene Hörtest" mit Sinus-Frequenzen. Da reichen oft 5 Watt für 10 Sekunden, um die Schwingspule "zu liefern".
Da hilft dann nur noch eine Absicherung der Hochtöner.
Die typischen "Billig-Hochtöner" in preisgünstigen Boxen, (oder solchen, die bei kleinen Surround-Sets dabei sind), haben oft Dauerleistungen von ungefähr 3 Watt.
Die kann man schon mit "heller" Musik bei einer (subjektiv unverzerrten) Verstärkerleistung von 30 oder 40 Watt "rausblasen".
Wir verwenden in unseren Lautsprechern überwiegend Hochtöner mit so kräftigem Wirkungsgrad, dass man 8 Ohm-Hochtöner in 4-Ohm-Boxen einsetzen kann.
Die ungefähr 10 bis 12 Watt, die solch ein Hochtöner thermisch aushalten kann, entsprechen damit also etwa 20 bis 24 Watt bezogen auf 4 Ohm.
Weil die Schwingspulen so klein sind, stellt das für Hochtöner dieser Bauart auch etwa die erreichbare Grenze dar.
Trotz dieser "ordentlichen Belastbarkeit" sind die Chassis und Weichen in unseren Boxen aber noch durch selbstrückstellende Sicherungen geschützt. Dieser Schutz fängt aber "nur" etwa 95 bis 98% aller Überlastungsfälle ab. Er stellt also keinen vollständigen "100%-Freibrief" gegen Überlastungen aller Art dar.
Trotzdem sind Chassis-Ausfälle bei uns sehr selten.
Gruß, G. Nubert
Verfasst: Sa 28. Aug 2004, 12:12
von schuppy
So ganz verstehe ich allerdings nicht, wie sich das hier gelesene (1/2 Meter von allen Wänden... ) mit den Wandhaltern
vereinbaren lässt, die von Nubert angeboten werden. Bei meinen
http://www.nubert.de/shop/pd-1711448771 ... egoryId=21
sind da maximal 5 cm Abstand zur Wand...
Verfasst: Sa 28. Aug 2004, 12:40
von g.vogt
G. Nubert hat geschrieben:Zum "Rausblasen" der Hochtöner
...fehlt mir in diesem Thread irgendwie der Zusammenhang, oder hab ich was übersehen?
Verfasst: Sa 28. Aug 2004, 12:47
von ono
g.vogt hat geschrieben:G. Nubert hat geschrieben:Zum "Rausblasen" der Hochtöner
...fehlt mir in diesem Thread irgendwie der Zusammenhang, oder hab ich was übersehen?
Sieht aus, als gehöre er eigentlich
hier hin
Verfasst: Sa 28. Aug 2004, 22:16
von BlueDanube
Um mal zu illustrieren, wie sich ein bestimmter Wandabstand bei verschiedenen Raumgrößen auswirkt:
Die farbigen Linien zeigen das Ausmaß der Modenanregung bei einer bestimmten Frequenz (rechts in der Legende).
Wenn man nun den Abstand des Lautsprechers zur Wand bzw. des Hörers zur Wand aufträgt (auf der Achse in cm), sieht man
wie stark eine bestimmte Frequenz dröhnt.
Man kann erkennen, das eine fixer Abstand von zB. 80cm bei 4m Raumlänge ein ganz anderes Ergebnis bringt als bei 10m
Raumlänge.
Und man sieht, dass man nie alle Moden gleichmäßig unterdrücken kann - es ist ein Kompromiss!
Bevor jetzt
einige zu schreien beginnen - das ist nur eine grobe Abschätzung! Genau kann man mit dieser Grafik die Lautstärke der
dröhnenden Frequenz nicht bestimmen.
Wenn jemand mit anderen Raumdimensionen probieren will (und Excel 2000 besitzt), hier ist das Original zum downloaden:
Stehwellen