BlueDanube hat geschrieben:JoKeR hat geschrieben:Mit dem Wort "Anamorph" kann ich nichts anfangen.
"Anamorph" bedeutet, dass Du die 16:9-Umschaltung am TV-Gerät aktivieren musst, damit das Seitenverhältnis stimmt.
Das Gegenstück dazu ist "Letterbox", da stimmt das Seitenverhältnis bei 3:4-TVs.
Wenn das Wort DVD im Text auftaucht, steht es stellvertretend für alle
SDTV-Decoder, die man in DVD-Spielern, DVB-S-, DVB-C- und DVB-T-Empfängern
vorfindet.
Anamorph bedeutet, daß das Seitenverhältnis der Aufnahme zur besseren Ausnutzung
der Fläche bei der Aufnahme bzw. Kodierung vertikal gestreckt wurde.
Es gibt anamorphe Aufnahmen für 35 mm- und 70 mm-Filme, dort wird das
Bild bei der Aufnahme um den Faktor 2:1 aufgezogen. Bei der Wiedergabe
muß es mit Anamorphoten wieder um den Faktor 1:2 gestaucht werden.
Es gibt anamorphe Kodierung bei SDTV-DVDs (bei DVB wahrscheinlich auch),
dort wird das Bild bei der Aufnahme um den Faktor 4:3 aufgezogen. Bei der
Wiedergabe muß das Bild wieder um den Faktor 3:4 gestaucht werden.
Diese Verzerrung muß bei der Wiedergabe rückgängig gemacht werden.
Das kann entweder im DVD-Spieler oder im Fernsehgerät passieren.
Wenn man es im TV machen will, was die besten Ergebnisse liefert, benötigt
man einen Fernseher mit Anamorph-Entzerrung, mit "Breitbild" oder "16:9"
bezeichnet. Dieses Feature haben gute 4:3-Fernseher und praktisch alle
16:9-Fernseher. Bei Einspielung über SCART oder Euro-DIN geschieht die
Umschaltung automatisch durch eine reduzierte Schaltspannung.
Weiterhin muß in diesem Fall angewiesen werden, daß der DVD-Spieler
diese Entzerrung nicht durchführt, also Eier-Bilder an den TV liefert.
Dies wird meist mit der Einstellung "16:9" im DVD-Spieler bewirkt. °)
Wenn diese Entzerrung der TV nicht kann, muß es der DVD-Spieler machen.
Dafür gibt es zwei Methoden (eigentlich noch mehr, aber diese beiden
Methoden stellen zwei Enden möglicher Methoden dar). Das eine ist,
der DVD-Spieler staucht das Bild vertikal auf 3/4 der Größe, die andere
ist, der DVD-Spieler spreizt horizontal das Bild auf 4/3 der Größe. In beiden
Fällen stimmt das Seitenverhältnis wieder. Da beim horizontalen Spreizen
Bildfläche verloren geht, sind sogenannte Pan-Scan-Vektoren sinnvoll, diese
selektieren den aktuell wichtigsten Teil des Bildes. Die meisten Geräte
erlauben dieses horizontale Strecken nur wenn Pan-Scan-Vektoren zur Verfügung
stehen.
Das horizontale Strecken im DVD-Spieler wird meist als "Pan & Scan" bezeichnet.
Das vertikale Stauchen im DVD-Spieler wird meist als "Letterbox" bezeichnet.
Ich habe das bei einem DVB-T-Receiver gesehen, der das ganze wesentlich flexibler
gemacht hat. Im Setup gab es die Einstellung "Anamorph TV", der Rest wurde
mit einer Zoom-Taste gemacht, die einen Zoom in 8 Stufen von 1:1 (entspricht Letterbox)
über 1,33:1 (entspricht Pan&Scan) bis zu 1,78:1 erlaubte. Unabhängig von
der Anwesenheit von Pan-Scan-Vektoren.
Alles klar?
Gibt es bei Nubert eine FAQ-Abteilung?
Da könnte man so was jeweils in 2 Versionen (Lieschen Müller + Technik-Freak)
einmal so leicht wie möglich verständlich und einmal kleinlich seziert mal hinterlegen.