Es gibt nur geringe Überschneidungen. Natürlich denkt ein Physiker auch über
philosophische Probleme nach, die z.B. die QM bereitet. Auf der anderen Seite
sind die Erkenntnisse der Physik der letzten 150 Jahre jenseits der Philosophie
entstanden. Man mußte philosophische Betrachtungsweisen ausblenden, um z.B.
zur Quantenmechanik oder zur SRT zu kommen. Denn Philosophie hat sich immer
nur um schon bekanntes gekümmert (was anderes kann sie auch nicht).
Ich neige aber dazu zu glauben, dass im Falle eines Widerspruchs der Physik Recht gegeben werden sollte und nicht der Philosophie.
Das der Laser in einem CD-Spieler funktioniert, zeigt wie gründlich daneben die Philosophen
lagen. Von Einstein 1925 vorhergesagt (als eine der möglichen Lösungen bei der
Wechselwirkung zwischen Materie und elektromagnetischem Strahlungfeld) und 1960 (5 Jahre
nach seinem Tod) auch realisiert ist das mittlerweile eher was alltägliches als irgendwas
exotisches. Gleiches gilt für GPS, zwar noch nicht gaz so alltäglich, aber das ist ART!
An den Punkten, wo die Philosophie mit nachgewiesenen physikalischen Phänomenen kollidiert, ist sie einfach nicht haltbar.
Das ganze ist aber auch eine vernichtende Aussage. Wenn Physik und Philosophie
unterschiedliche Ergebnisse liefern, gilt die Physik. Wenn sie gleiche Ergebnisse
liefert gelten beide. Wozu brauche ich dann Philosophie? Dieses Dilemma geben
BTW ernsthafte Philosophen zu und erklären Dir auch die Quelle der Philosophie.
Mir fällt jetzt aber auf die Schnelle ehrlich gesagt überhaupt kein Überschneidungspunkt ein. Was an der QM ist denn für die Philosophen problematisch? Die Unschärferelation samt ihren Folgen?
Gibts dazu Lesematerial, das für jemanden nachvollziehbar ist der zwar Physik, nicht aber Philosophie studiert?
Man benötigt keine wesentlichen philosophischen Kenntnisse, um die Tücken der
QM zu verstehen. Eigentlich sollte man nur das Kausalitätsprinzip verstanden haben.
Die Philosphen (und auch einige Physiker) haben sich aber in den 10er und 20er Jahren
aber massiv gegen die QM, SRT und ART gestellt, weil sie philosophisch unverständlich
sind. Ich glaube, daß man die QM aus der Sichtweise eines Philosophen nie verstehen
wird. Sie steht im massiven Widerspruch zur uns bekannten makroskopischen Welt.
Ich glaube du stellst hier den Philosophen das selbe Zeugnis aus, wie Maugi im alten (SVS-)Thread seinerseits den Physikern - nämlich den Mangel der Fähigkeit, mal über den Tellerrand zu sehen und sich für neue Erkenntnisse zu öffnen.
QM kann man nicht verstehen. Man kann nur die Gleichungen hinschreiben, lösen und
über das ganze staunen. Viele Phänomene der QM stehen im krassen Widerspruch zu den
Erfahrungen der makroskopischen Welt. Diese Probleme sind seit nunmehr fast
100 Jahren bekannt und haben zu endlosen Debatten unter den Größen dieser Welt
geführt. Wenn Philosophen behaupten, sie haben die QM verstanden, dann haben sie
leider gezeigt, daß sie sie nicht begriffen haben. Es ist ein mathematischer Formalismus,
der die Welt sehr gut beschreibt, aber in sich unverständlich ist.
Ist nicht auch die Philosophie, genau wie die Physik, in der Lage sich derart fortzuentwickeln
Eine Weiterentwicklung der Philosophie gibt es kaum. Zum einen gibt es
mitterweile jede Menge Spezialdisziplinen, die aus der Philosophie
hervorgegangen sind (die Physik ist eine davon). Zum anderen ist die
Methodik begrenzt, moderne Wissenschaften sind hier flexibler und verwenden
modernere Methoden. Während die Philosophie z.B. über Wirtschaft oder Politik
philosophiert, entwerfen (gute) Wirtschaftswissenschafter oder Politikwissenschafter
Modelle und jagen sie über Supercomputer und vergleichen die Ergebnisse mit
Beobachtungen.