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TomTom
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Beitrag von TomTom »

Hallo!

Mal was ganz anderes. Über die etablierten Parteien wurde ja schon viel geschrieben. Da möchte ich mich auch nicht einmischen.
Ich denke aber, dass sich hier praktisch alle sicher sind, was das Problem Deutschlands ist, nämlich die Wirtschaft.

Vor einiger Zeit hab ich in der Zeitung ein sehr interessantes Interview gelesen.
Es wurde Wolfgang Grupp, Chef von Trigema ( ein Textilhersteller aus dem Schwabenland ) interviewt.
Leider fand ich dieses Interview nicht im Netz, aber ich fand ein ähnliches:

http://www.zeit.de/2003/39/Interview_Grupp

( Bitte nicht nur den Anfang lesen, sondern alles )

Noch mehr Interviews vom Herrn Grupp findet man bei google, wenn man "Wolfgang Grupp Trigema Interview" eingibt.

Ich finde es eine interessante Sache.
Die Politik kann nur Rahmenbedingungen schaffen, aber Arbeitsplätze schaffen nur Unternehmen.

Ich kann wirklich jedem empfehlen sich mal mit dem Herrn Grupp zu beschäftigen. Er spricht mir aus der Seele.

Gruß Tom
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derSimon
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Beitrag von derSimon »

malcolm:
Also der "Platz des himmlischen Friedens" war ja wohl ohne jeden Zweifel ein Massaker!
Und die vielen tausend verschleppten Regimegegner? Die "Internet-Spitzel" die Regime-Feindliche Informationen ins Netz stellen und inhaftiert werden? So einem Regime willst Du guten Gewissens Waffen verkaufen?
Das ist nur eine Frage der Zeit bis wieder mal ein Panzer gegen die Eigene Bevölkerung vorgeht und unbewaffnete Demonstranten angreift....
KEINE WAFFEN AN CHINA! Ebenso wenig an die Türkei, irgend einen Afrikanischen Diktator oder sonst wo hin!
Da könnte man gleich wieder anfangen Tretminen zu vermarkten wie es die Chinesen und Amerikaner tun
hmm..das massaker (ja, es war eins!) ist ziemlich lange her. und um die eigene bevölkerung unter kontrolle zu halten, brauchen sie ja nun wirklich keien waffen aus europa. im übrigen habe ich den eindruck, das sich die allermeisten chinesen nicht furchtbar unterdrückt fühlen (kann ich aber nicht sehr gut beurteilen, war noch nicht dort).

aber bitte, wenn man so hohe maßstäbe hat (was ich respektiere)...dann aber auch bitte keine waffenlieferungen in die usa. wer angriffskriege führt, foltert, foltern lässt und völker zur eigenen bereicherung unterwirft...da müssten die wohl bald die maschienengewehre auf den abrahams-panzern (deutsche wertarbeit) austauschen. ich könnte mir aber vorstellen, dass das etwas schwierig durchzusetzen ist.

gruß, simon.
nw35+abl
ihc betti menei rehtcsreibcheung zu entschgiulden
Uwe
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Beitrag von Uwe »

Die derzeitige Bundesregierung hat in diesem Thread viel Beifall für ihre Aussenpolitik bekommen, vor allem zum Thema Irak-Krieg.

Wenn man aber die Haltung von Schröder, er befürwortet Waffenlieferungen an China, zu den Waffenexporten sieht, dann ist es auch bei dieser Regierung mit der Ethik nicht so weit her.

China ist ein asiatischer Tiger, der zwar manchmal Kreide frisst, aber dennoch ein diktatorischer Staat mit einer aggressiven Außenpolitik ist. Nicht nur das Massaker auf dem "Platz des himmlischen Friedens" zeugt davon, die völkerrechtswidrige Besetzung von Tibet wäre schon längst vergessen, wenn es nicht den Dalai Lama geben würde. Taiwan wird mit Krieg gedroht, falls dieses Land auch formal seine Unabhängigkeit erklärt. An den massenhaften Exekutionen, auch vieler Unschulder, verdienen Ärzte und Parteifunktionäre durch den Verkauf von Organen dieser Delinquenten, in vielen sogenannten "Umerziehungslagern" müssen Menschen unter sklavenähnlichen Bedingungen für das Militär und andere Staatsorgane schuften. Die Beispiele ließen sich fortsetzen.

Es ist natürlich klar, das handfeste wirtschaftliche Interessen an dem Handel mit China bestehen, und das Deutschland auch um einen ständigen Sitz im Weltsicherheitsrat kämpft und daher auf China als Fürsprecher angewiesen ist, aber eines tritt doch deutlich zutage, auch diese Bundesregierung unter Schröder zeigt doch nur eine Doppelmoral in der Außenpolitik.

Ein Treppenwitz der Geschichte ist auch, dass bestimmte Waffenlieferungen in die Türkei, z. B. die Leopardpanzer, mit dem Argument der Sicherheitslage und des möglichen Einsatzes gegen Kurden und andere abgelehnt werden, die Türkei ist immerhin NATO-Mitglied, aber andererseits die Aufnahme der Türkei in die EU befürwortet wird! :roll:
Gruss
Uwe
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Michel999

Beitrag von Michel999 »

Uwe hat geschrieben:die völkerrechtswidrige Besetzung von Tibet wäre schon längst vergessen, wenn es nicht den Dalai Lama geben würde
In diesem Zusammenhang möchte ich Euch ein Buch empfehlen: Eliot Pattison - Der fremde Tibeter
Es ist zwar keine sachliche Recherche, sondern ein Kriminalroman. Man bekommt aber einen schönen Einblick
in die tibetische Kultur, und v.a. sieht man das grausame Wirken der Chinesen in Tibet. :(
Ich sag nur FREE TIBET :!: Auch wenns aussichtslos ist.

Sorry für OT.


Grüße,
Michel
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Kning
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Beitrag von Kning »

Zum Thema Außenpolitik:

Es ist schon eine krux mit der Außenpolitik, Interessen stoßen auf Moralvorstellungen und wer für sich beansprucht eine Außenpolitik zu machen, die ethischen unmoralischen Überzeugungen standhällt, der begibt sich auf eine ziemliche Hängepartie. Aber was gut und falsch ist, wer will da richten? Hinterher ist man immer klüger.
Grundsätzlich befürworte ich militärische Interventionen zur Abwehr von Genoziden und humanitären Katastrophen. Das macht keine Freunde, soviel ist sicher. Manche halten das insbesondere den US-Amerikanern vor. Die selbsternannte Weltpolizei, die oftmals nur auf ihre eigenen Interessen bedacht ist.
Klar ist, mit Ruhm haben sich die US-Amerikaner im Irak wahrlich nicht bekleckert. Dennoch, das Ziel war ehrbar: Wir beseitigen einen Diktator, der sein Volk in Tyrannei und Knechtschaft hält und dessen aggressive Expansionsgelüste eine Bedrohung für die Stabilität im Nahen Osten darstellte. Wären die Politiker in Washington und Europa etwas kooperativer gewesen und hätten nicht stur Sonderwege und Interessen verfolgt, ja vieleicht wäre es gelungen den Irak zu befreien, ohne dass so viele Mütter ihre Söhne hätten beweinen müssen und ohne das Chaos, in das der Irak abzudriften droht. Die Dokrtin Bomben und Raketen kann kein solides Nationbuilding ersetzen.

Die Europäer, insbesondere die Deutschen haben an den US-Amerikanern sehr viel Kriitik geübt. Wie weit aber ist es mit der eigenen moralischen Glaubwürdigkeit in Punkto Außenpolitik bestimmt?

Beim Auseinanderfallen des ehemaligen Jugoslawiens brauchte die Weltgemeinschaft fast 3 Jahre um ernsthaft zu intervenieren und dem Gegenseitigen morden ein Ende zu setzen. Obwohl vor der Haustür gelegen, beschränkten sich die Regierungen Lissabon bis Bonn darauf Emborgos zu verhängen, gegen Menschenrechtsverletzungen zu protestieren und lasche UN-Sicherheitsratresolutionen zu verabschieden. Die militärische Intervention, die dem Leiden ein Ende setzen sollte ging auf Initative der Amerikaner aus.

Man sollte meinen Europa und die Welt hätte aus diesen Vorgängen gelernt. Weit gefehlt:Als 1994 Hutus zu Hunderttausenden Tutsis in Ruanda regelrecht abschlachteten und den schlimmsten Völkermord neben dem jüdischen Holocaust und der Vertreibung der Armenier begangen, schaute die Weltöffentlichkeit (auch Deutschland) weg. Somalia noch vor Augen scheuten Amerikaner und Europäer eine Intervention in dem kleinen Afrikanischen Land. Reue Eingeständnisse wie von Bill Clinton, damals US-Präsident der kürzlich erklärte: „Was habe ich falsch gemacht? Dass wir nicht in Ruanda einmarschiert sind. Das ist damals innerhalb von 90 Tagen geschehen, dieser Völkermord. Ich weiß, dass ich nur ganz schwer die Zustimmung des Kongresses erhalten hätte. Aber ich hätte es versuchen sollen. Ich hätte Leben retten können. Das war ganz sicher das schwerste Versäumnis meines Lebens. Ich werde das nie verwinden.“ sind löblich, doch letzen Endes bleibt es bei guten Worten aber nicht bei Taten.

Beim Kosovokrieg haben sich die Beteiligten ein gutes Beispiel genommen. Die Entscheidung zur Intervention, durch die rot-grüne Bundesregierung verdient Annerkennung. Nicht viel Beifall hat sie eingebracht doch nun konnte ein Menschenmord größeren Außmaßes verhindert werden.

Militärische Interventionen sind kein Alllheilmittel, die grundlegenden Konfllikte werden durch sie nicht gelöst. Als adhoc Maßnahme können sie schlimmers abwerden. Aber insbesondere Afrika zeigt, wie viel in Sachen Entwicklungsarbeit von Deutschland, der EU und auch den Amerikanern noch zu leisten ist. Doch hier regieren Absichtserklärungen und leere Versprechungen vor wirksamen Maßnahmen.

In Dafur, Sudan, können wir beobachten wieviel die Weltgemeinschaft aus den vergangenen Jahrzehnten gerlernt hat. Wieder einmal droht ein Versagen deer Weltgemeinschaft. Statt eines überzeugenden Eintreten für Menschrechte, Freiheit und Demokratie, opfert der Westen sie bereitwillig kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen. Doch solange in Deutschland ein Putin als "guter Demokrat" gilt und das Schweigen über die Gräul in Tschetschenien durch Erdgas erkauft werden kann, solange man mit einem menschenrechtsverachtendem Regime wie China Waffendeals machen möchte und solange wir immer weitere Handelshemmnisse aufbauen um die Entwicklungsländer vom Welthandel auszuschließen, jwird die moralische Glaubwürdigkeit des Westens Stück für Stück zu Nichte gemacht.
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