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Verfasst: Mi 20. Feb 2008, 17:43
von bersi
Hallo,
Raptus hat geschrieben:
Argaween hat geschrieben:Der Filmkenner weiß das die Horrorfilme früher alle härter waren
Den Eindruck hab ich definitiv nicht!
Früher wurde viel mehr angedeutet, heute wird alles sehr explizit (grafisch) dargestellt und ausgekostet. Da wird die voyeristisch-sadistische Gewaltgeilheit des Publikums so richtig bedient.
Das färbt auch auf andere Genres ab. Schon festgestellt, dass es heute kaum noch Actionfilme gibt, wo keine Folterszene vorkommt?
Das soll uns ja anscheinend von die Taten in Guantanamo desensibilisieren :!:
So wurde das jedenfalls in einer Fernsehdoku erklärt (war das auf Arte :?: ).
Da in Filmen ja jetzt auch die Guten foltern (Die Serie "24" wurde als Beispiel gebracht).
Das war in früheren Filmen anscheinend nicht so (kommt mir auch so vor).

Das auch in der Realität auch andere Geheimdienste foltern um an Informationen zu kommen,sollte aber
allen klar sein.

Diese Deutung finde ich schon interessant :!:
Nur frag ich mich (wie auch beim Beispiel "300") welche Zuschauer sich davon beeinflussen lassen und wie viele :?:
Mir scheint,das die Wirkung,wenn es überhaupt eine gibt,solcher Filme als zu stark eingestuft wird.

Die meisten Menschen sind aufgeklärter als früher.......selbst ich :wink:

Der Martin

Verfasst: Mi 20. Feb 2008, 20:27
von Raptus
bersi hat geschrieben:
Raptus hat geschrieben:
Argaween hat geschrieben:Der Filmkenner weiß das die Horrorfilme früher alle härter waren
Den Eindruck hab ich definitiv nicht!
Früher wurde viel mehr angedeutet, heute wird alles sehr explizit (grafisch) dargestellt und ausgekostet. Da wird die voyeristisch-sadistische Gewaltgeilheit des Publikums so richtig bedient.
Das färbt auch auf andere Genres ab. Schon festgestellt, dass es heute kaum noch Actionfilme gibt, wo keine Folterszene vorkommt?
Das soll uns ja anscheinend von die Taten in Guantanamo desensibilisieren :!:
...
Da in Filmen ja jetzt auch die Guten foltern
Also, neben der gestiegenen Faszination für Gewalt sehe ich jetzt speziell den Fall der Folter im Kino/TV als ein Versuch der Öffentlichkeit, es zu verarbeiten, dass nun Folter in aller Munde ist und auch von den "Guten" (in der realen Welt) praktiziert wird. Kein Wunder, nach all den Skandalen und wenn seitens Washington Folter semi-offiziell gebilligt wird (man schickt halt einfach die Häftlinge nach Egypten, da ist man nicht so zimperlich. Gleichzeitig spielt Bush die Gültigkeit der Menschenrechte herunter). Ja, dann müssen halt Helden her, die Folter standhalten oder selber Hand anlegen. "Schon hart, aber irgendwie notwendig/normal/cool" :roll:
Das war in früheren Filmen anscheinend nicht so (kommt mir auch so vor).
Ja, früher haben die Guten sich eher nach einem Ehrenkodex verhalten. Wann sieht man schon heute noch ein Held Erbarmen walten lassen?

Die Moral- und Ethikvorstellung der Leute ändert sich (ob es jetzt zuerst in den Medien so ist und dann bei den Leuten oder andersherum kann ich nicht sagen). Keine gute Zeit für die Menschenwürde...

Verfasst: Mi 20. Feb 2008, 20:59
von bersi
Man könnte auch einfach behaupten,dass die Filme sich der Realität nähern.
Und zwar unverblümt,ohne Mr.Nice der nie zuerst schießt und keinen töten muß.
Das wird im Film aber klar dargestellt,man muß nicht erst ein Geschichtsbuch raus kramen um
es zu deuten.
Die Frage ist nur,in wie weit das die Menschen verroht bzw. abstumpft ?

Ich schenk dem keine große Beachtung,die Auswirkungen auf einen halbwegs intelligenten
Menschen sollte gering sein.

Man könnte auch zum Schluß kommen,das Folterszenen gerade wegen Guntanamo in Filmen eingebaut werden.
Weil es gerade aktuell ist,nicht weil man das Foltern gesellschaftsfähig machen will.

Ich sehe Filme als Unterhaltung an,darum gehe ich wahrscheinlich nicht mit dem "nötigen" Ernst an die Sache ran.
Versteckte bzw. nicht sofort zu erkennende Botschaften an die Zuschauer wird an den Meisten wohl
vorbeigehen ohne Spuren zu hinterlassen.
So ist es ja mir mit "300" gegangen.....ich scheine immun zu sein :wink:

Und die Leute,die solche Filme "sezieren" und dann komplexe Zusammenhänge flechten,müssten dann auch
intelligent genug sein um sich nicht ein ungewolltes Weltbild aufzwingen zu lassen :!: :!:
Damit geht an ihnen die "Botschaft" auch verloren.

Der Martin

Verfasst: Do 21. Feb 2008, 13:59
von Raptus
bersi hat geschrieben:Man könnte auch zum Schluß kommen,das Folterszenen gerade wegen Guntanamo in Filmen eingebaut werden.
Das ist natürlich eine simplistische Erklärung, aber man könnte es so sehen.
Weil es gerade aktuell ist,nicht weil man das Foltern gesellschaftsfähig machen will.
Ich kann dir nicht ganz zustimmen, dafür fehlt IMHO die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema fast vollkommen.

Um ein wenig wieder auf das Originalthema zu kommen: Gab es irgendwelche Filme, die ihr gut fandet, die dann aber durch zuviel Gewalt für euch vermiest wurden? Mir scheint nämlich dass (ausser bersorgter Mütter) die meisten Menschen fast beliebig viel Gewaltdarstellungen akzeptieren, wenn der Film noch irgendwie anders ansprechend ist.

Verfasst: Do 21. Feb 2008, 16:31
von bersi
Raptus hat geschrieben: Um ein wenig wieder auf das Originalthema zu kommen: Gab es irgendwelche Filme, die ihr gut fandet, die dann aber durch zuviel Gewalt für euch vermiest wurden? Mir scheint nämlich dass (ausser bersorgter Mütter) die meisten Menschen fast beliebig viel Gewaltdarstellungen akzeptieren, wenn der Film noch irgendwie anders ansprechend ist.
Auch wenn sich das abgedroschen liest :
Die Gewalt in Filme und Videospiele hat mich nie für reale Gewalt abgestumpft :!:
So empfinde ich das wenigstens.
Nachrichten über Kriegsbeginne und Völkermorde nehmen mich immer noch mit.
Liegt vielleicht auch daran,das ich kein besonders gewaltbereiter Mensch bin.

Was kann denn deiner Meinung aus zuviel Gewalt in Filmen entstehen :?:

Der Martin

Verfasst: Fr 14. Mär 2008, 15:35
von Argaween
bersi hat geschrieben: Was kann denn deiner Meinung aus zuviel Gewalt in Filmen entstehen :?:

Der Martin
Potenzielle Killer natürlich :wink:
Und bei Menschen mit schwachen Nerven vielleicht so etwas wie ein Brechreiz.

Verfasst: So 22. Jun 2008, 22:07
von Klempnerfan
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Was soll ich sagen, der Threadtitel trifft es so gut...

Eine schlimme Verwurstung des 'Indy-Themas', unglaublich fade, schneckig und soooooo krampfhaft bemüht.

Wenn ich mich recht erinnere, hieß es, die Herren Spielberg und Lucas hätten u.a. die ganzen Jahre keinen guten Stoff für einen weiteren Teil gehabt - ja, hat sich das denn geändert :?:

:lol: :lol:

Brrr, überflüssig wie ein Kropf :!:

Sorry, Harrisen - damit hast du dir keinen Gefallen getan, Geld allein...

Verfasst: Mo 23. Jun 2008, 14:27
von Corwin
Argaween hat geschrieben:
bersi hat geschrieben: Was kann denn deiner Meinung aus zuviel Gewalt in Filmen entstehen :?:

Der Martin
Potenzielle Killer natürlich :wink:
Und bei Menschen mit schwachen Nerven vielleicht so etwas wie ein Brechreiz.
Oder der Film wankt unabsichtlich in die Selbsparodie weil zu viel Gewalt schlicht albern wirkt.

Edit: zum Topic:

Eastern Promises (u.a. mit Viggo Mortensen)
Bemüht, verkrampft, langweilig.

Verfasst: Mo 23. Jun 2008, 16:03
von iKino
Also meine größte Enttäuschung der letzten Jahre, an den ich mich immer noch sehr gut erinnern kann, ist Spider Man 3. Ich hatte mich so darauf gefreut und dann musste ich mir sowas anschauen. Ich war richtig enttäuscht. Sone Schnulze hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Das war ja schon in den beiden Vorgängern so, aber hier wurde der Vogel angeschossen...

Verfasst: Fr 18. Jul 2008, 18:48
von Stellvertreter
Corwin hat geschrieben: ...Edit: zum Topic:

Eastern Promises (u.a. mit Viggo Mortensen)
Bemüht, verkrampft, langweilig.
Nein, nein, nein!! :evil:

Ein intelligenter Film auf hohem dramaturgischen Niveau, mit inszenatorischen Überraschungen und hervorragenden Darstellern. Die Bilder dieses Films bleiben lange in Erinnerung. Äußerst sehenswert.