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Verfasst: Do 1. Nov 2007, 17:11
von roonie
Leider fahren die meisten Leute mit so wenig Intelligenz durch die Welt, dass es völlig unerheblich ist ob es ein Tempolimit gibt oder nicht.
Und deshalb bin ich gegen ein generelles Tempolimit!
Cheers,
Roonie, der aus der Versenkung wieder aufgetaucht ist.[/list][/list]
Verfasst: Do 1. Nov 2007, 23:02
von Dueren
Jacob hat geschrieben:Ich bin früher sehr schnell gefahren und es hat Spass gemacht.
Mittlerweile liege ich im Normalfall deutlich unter 130 auf Autobahnen.
(Ich fahre übrigens beruflich bedingt ca. 30.000 km/Jahr.)
Warum habe ich mein Fahrverhalten geändert?
1. Sich globalen Notwendigkeiten rechtzeitig anpassen:
Ich denke, dass sich die Menschheit grundsätzlich mit dem Thema fossile Rohstoffe sehr, sehr ernsthaft auseinandesetzen muss.
Wenn man selbst nicht bereit ist, so eine geringe Einschränkung wie ein Tempolimit in Kauf zu nehmen, wird man von den Notwendigkeiten in den nächsten Jahrzehnten einfach überrollt. Je früher wir uns mit Erfordernissen arrangieren und das Beste draus machen, desto einfacher wird es. Wir hinken dann auch nicht den Notwendigkeiten hinterher und sind permanentn unzufrieden, was "man" uns wieder wegnehmen will.
Es werden viel, viel drastischere Themen zur Debatte stehen als ein Tempolimit. Das ist nur ein kleiner Vorgeschmack. In 20 Jahren wird es uns sehr fremd vorkommen, dass wir früher mal mit dem Auto nach Spanien in den Urlaub gefahren sind. Ich bin mir sicher, dass Leute mit vielverbrauchenden Autos oder Raser in einigen Jahren eher schräg angesehen werden. Etwa so wie Leute, die bei One-Nicht-Stands kein Kondom benutzen (mir ist gerade nichts besseres eingefallen). Eben irgendwie merkwürdig und veraltet.
Das ist sicher keine Schwarzmalerei, sondern Realismus.
2. Entspanntheit
Ich komme bei niedrigeren Geschwindigkeiten deutlich entspannter an. Anfangs musste ich mich überwinden, nicht bei jeder Gelegenheit zu überholen. Mittlerweile zuckt mein Fuss nur noch ganz selten.
Reine Gewöhnungssache.
Die vermeintlich zusätzliche unproduktive Zeit im Auto ist nicht so das Problem, da ich nach Ankunft ja wesentlich produktiver bin, da entspannter.
3. Sicherheit
Ich habe viel mehr Zeit zu reagieren, wenn etwas unerwartetes eintritt. Das freut auch meine Frau.
4. Finanzielle Frage.
Bei normalem (nicht aggressivem) Fahrstil verbrauche ich ca. 5,5 Liter Diesel / 100 km (Opel Corsa CDTI 1.3).
Durch Tipps im Internet zum Fahrstil, verbrauche ich nun 4,1 Liter Diesel / 100 km.
Das ist eine Einsparung von ca. 25%.
In EUR (z.B. 1,20/l) ergibt das also ca. EUR 420,- Einsparung / Jahr.
Dem gegenüber steht natürlich die Zeit, die man zusätzlich unproduktiv im Auto verbringt.
Aber: Der zeitliche Aspekt ist bei mir eher gering, da ich die meiste Zeit sowieso im Ampelgewirr in Stätden bin, und daher gar nicht viel schneller fahren könnte (aber auch dort fahre ich anders).
Viele Grüsse
Jacob
Hallo Jacob,
ich möchte Dir in fast allen Punkten zustimmen. Allerdings ist Deine Auflistung rein rational - ein erheblicher
Punkt ist aber der emotionale und daher hat das tempolimit keine Chance.
Gut das ich nur 3.000 Kilometer im Jahr mit dem Auto fahre. Wenn ich wieder jeden Tag in der Mühle hängen würde
dann würde ich auch so fahren wie Du.
Da Köln in der Innenstadt keine kostenlosen Parkplätze bietet ist das Thema für mich eh durch.
Ahoi
Stefan
Verfasst: Fr 2. Nov 2007, 08:08
von Karl-Heinz S.
Hi,
also ich fahre selbst auch ein etwas schnelleres Auto. Und ich halte von der Beschränkung rein gar nix. Obwohl es doch eher selten ist wo man mal so richtig schnell fahren kann.
Ausserdem wir es sich (was es ja eh schon tut) über den Spritpreis regeln.
Und solange jeder Twingo (nix für ungut
) meint er wäre der größte auf der linke Spur (wird die rechte überhaupt noch benutzt?) fahren wir automatisch nur noch 120!
Wobei ich denke, das es in nicht allzu ferner Zeit an die gesamte EU angepasst wird. Und da ist nun mal überall eine Begrenzung.
Tja, schlechte Zeiten für Autofahrer....
Gruß,
Karl-Heinz
Verfasst: Fr 2. Nov 2007, 08:09
von Jacob
Düren hat geschrieben:Hallo Jacob,
ich möchte Dir in fast allen Punkten zustimmen. Allerdings ist Deine Auflistung rein rational - ein erheblicher
Punkt ist aber der emotionale und daher hat das tempolimit keine Chance.
Gut das ich nur 3.000 Kilometer im Jahr mit dem Auto fahre. Wenn ich wieder jeden Tag in der Mühle hängen würde
dann würde ich auch so fahren wie Du.
Da Köln in der Innenstadt keine kostenlosen Parkplätze bietet ist das Thema für mich eh durch.
Ahoi
Stefan
Moin, Moin,
du hast natürlich völlig recht, dass das
Thema emotional ist.
Ich verstehe auch, dass es sicher viele gibt, die in etwa so fühlen:
"Das ist das letzte, was in Deutschland noch nicht geregelt ist. Wenn das auch noch wegkommt, reicht's mir aber."
Das ändert aber nichts an meiner Überzeugung, die Dinge möglichst rational zu sehen und auch dafür zu werben.
Mal ein drastisches Beispiel:
Im Mittelalter (und etwas danach noch) wurden
Hexen verbrannt, weil sie irgendwie "gefühlt schuldig" waren.
Das
Weltklima kann wesentlich grösseren Schaden anrichten als die Inquisitoren damals. Ganze Landstriche in vielen Ländern werden so massiv unter Wasserarmut, Stürmen, Überschwmmungen usw. leiden, wie wir es uns gar nicht vorstellen können.
Das Thema ist schon ernst und jedem sollte das kristallklar werden.
Viele Grüsse
Jacob
Verfasst: Fr 2. Nov 2007, 12:48
von StefanB
Mal angenommen, man setzte das Limit bei 250 an.
Damit die Porsches, die noch schneller können, auch ein bischen eingebremst werden.
Wer als die nächste Woche Zeit hätte, Hamburg München einmal täglich zu fahren : Käme er im Schnitt schneller an an, weil nun alle 250 fahren dürfen ?
Ps : Derzeit ist die Situation so, dass es weitgehend gar kein Limit gibt...
Stefan
Verfasst: Fr 2. Nov 2007, 12:57
von Instabil
Was falsch ist.
Wie war es...von 12.000km Autobahn in Deutschland sind noch knapp 20% freigegeben...
Verfasst: Fr 2. Nov 2007, 15:41
von Dueren
StefanB hat geschrieben:Mal angenommen, man setzte das Limit bei 250 an.
Damit könnte ich mich schon eher anfreunden.
Verfasst: Fr 2. Nov 2007, 19:24
von Christian H
Also als Schweizer amüsiere ich mich immer wieder über eure Tempolimit-Diskussionen. Teilweise kommt es einem so vor, als könne man mit einem Limit gar nicht mehr leben - völlig menschenunwürdig und knastmässig einengend.
Nur funktioniert praktisch der ganze Rest der Welt so, und die leben auch noch (wahrscheinlich deswegen sogar noch einige mehr)!
Ich bin oft auf verschiedenen europäischen Autobahnen unterwegs und muss leider sagen, dass es in Deutschland mit Abstand am aggressivsten zu und her geht (nicht mal die chaotischen Italiener spinnen derart). Zu gross sind einfach die Geschwindigkeitsunterschiede - v.a. auf zweispurigen Autobahnen. Und dann kommt leider noch die Weg-da-jetzt-komme-ich-Mentatlität dazu
.
Als ich unlängst meine neuen Nubis abgeholt habe, war ich wirklich froh, das "Jagdrevier deutsche Autobahn" bei Lindau wieder verlassen zu dürfen
Mal ehrlich: Was glaubt einer wohl, was ich genau machen soll, wenn ich bei freier linker Spur (also mehrere 100 Meter kein Auto hinter mir) die Spur wechsle und mit ca. 140 bis 150 km/h einen LKW überhole und er mit > 200 km/h daherschiesst, kaum 5 Meter Abstand hält und dann wie ein geistesgestörter herumblinkt??
Gruss Christian
Verfasst: Fr 2. Nov 2007, 19:41
von Homernoid
Instabil hat geschrieben:Was falsch ist.
Wie war es...von 12.000km Autobahn in Deutschland sind noch knapp 20% freigegeben...
Du hast Autobahn geschrieben. Böööser Fehler.
Verfasst: Fr 2. Nov 2007, 20:17
von bony
Christian H hat geschrieben:Also als Schweizer amüsiere ich mich ...
Interessant ist dabei allerdings, dass die Schzweizer (meinem Eindruck nach) die linke Spur der Deutschen Autobahn ganz besonders gerne haben ...