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Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 16. Feb 2021, 09:29
von joe.i.m
Also ich weiß nicht. Aber wer die Spur wechselt und den schneller fahrenden und schon im Überholvorgang befindlichen "übersieht" hat einen Fehler gemacht und sollte dann auch Konsequenzen tragen. Zumindestens einen Teil der Konsequenzen. Alles andere setzt doch falsche Anreize.

Gruß joe

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 16. Feb 2021, 09:39
von Weyoun
Bravado hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 18:39 Wer zu dicht auffährt ist dran, egal, ob der andere davor sich falsch verhalten hat.

Deine Geschwindigkeit muss JEDERZEIT so sein, dass Du den Sicherheitsabstand einhalten kannst.
Und das gilt auch, wenn vor Dir einer rauszieht.
Ich ärgere mich sehr häufig über Blindgänger, die einfach nicht in den Spiegel schauen, bevor sie rausziehen oder denen es egal ist, ob von hinten jemand schnelleres kommt. Oder die Missachtung des Rechtsfahrgebots.
Aber Selbstjustiz geht gar nicht.
Für dicht auffahrende Drängler habe ich null Verständnis, egal wie falsch sich der Vordermann vorher verhalten hat.
So sieht es aus. Und wie gesagt, ich schaue IMMER in den Rückspiegel aber manche "Raketen" bemerkt man eben erst, wenn man bereits auf der Überholspur ist (zu Beginn des Überholvorganges waren sie noch kleine Punkte im Rückspiegel). Ich mache das also keinesfalls vorsätzlich, falls das jemand denken sollte.
burlie hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 19:56 Dann muss es sich im Skoda-COC Papier um einen Druckfehler handeln...
In dem Screenshot fehlt leider die vollständige Motorenkennzeichnung.
joe.i.m hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 09:29 Also ich weiß nicht. Aber wer die Spur wechselt und den schneller fahrenden und schon im Überholvorgang befindlichen "übersieht" hat einen Fehler gemacht und sollte dann auch Konsequenzen tragen. Zumindestens einen Teil der Konsequenzen. Alles andere setzt doch falsche Anreize.
Wie gesagt, wenn der Raser noch mehr als 500 m entfernt ist, sehe ich und mein Rückspiegel mit Überholassistent ihn nicht als "im Überholvorgang befindlich" an. Dennoch ist er innerhalb von 10 Sekunden an meiner Stoßstange, wenn er nicht bremst. Und viele dieser Raser denken gar nicht daran zu bremsen, sondern behalten die Geschwindigkeit so weit wie möglich bei (bei mir dank ACC gar nicht möglich, denn der Abstandsradar macht notfalls eine ordentliche Bremsung) und werfen erst im letzten Moment den Anker.

Zum Glück wird dieses Thema in 10 Jahren Geschichte sein, wenn eh (nahezu) alle E-Autos gedrosselt sind. Auch ohne Gesetz drosseln die Hersteller (vermutlich bis auf Porsche und Tesla) freiwillig zur Erhöhung der Reichweite die Höchstgeschwindigkeit.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 16. Feb 2021, 10:35
von Bravado
Weyoun hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 09:39 Wie gesagt, wenn der Raser noch mehr als 500 m entfernt ist (...)
Nur weil jemand deutlich schneller fährt ist er IMHO noch lange kein Raser.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 16. Feb 2021, 10:42
von joe.i.m
Aber auch in 10 Jahren wird es noch Verbrenner auf den Straßen und Autobahnen haben. Womit das Problem aus meiner Sicht nicht vom Tisch wäre.
Wenn ich einen von hinten angerauscht kommen sehe oder anders ausgedrückt beim zweiten Spiegelblick die Geschwindigkeit auf Grund des schnellen näherkommens als sehr schnell einschätze, verkneife ich mir den Spurwechsel durchaus. Aber das ist natürlich nur meine Herangehensweise. Mag jeder halten wie er will.

Gruß joe

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 16. Feb 2021, 10:48
von Weyoun
Mal schauen, was in 10 Jahren Diesel und Benzin kosten werden...
Man kann von Seiten der Politik die Bürger dahingehend lenken, den Verbrenner nur noch am Wochenende zu fahren, wenn der Sprit dann 5 € pro Liter kostet. :wink:
joe.i.m hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 10:42 Wenn ich einen von hinten angerauscht kommen sehe
Man muss ihn halt erst mal sehen und als solchen identifizieren, wenn er noch einen halben km entfernt ist...
Teilweise sind ja auch noch andere langsamer fahrende Autos dazwischen (ich bin als nicht mal der erste, der von ihm "geschluckt" wird).

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 16. Feb 2021, 10:59
von joe.i.m
Na warten wir es erstmal ab, was die Politik da so hinbekommt. Tempo 130 Flächendeckend haben sie ja bis jetzt auch nicht hinbekommen. Von daher glaube ich an solche politisch motivierten Eingriffe erst, wenn sie wirklich wasserdicht da sind.

Gruß joe

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 16. Feb 2021, 11:21
von ono
Da wo rein rechtlich Differenzgeschwindigkeiten von über 100 km/h zulässig sind (auf BAB) kommt es zwangsläufig zu "Behinderungen" in die eine oder andere Richtung. Derjenige mit der konstanten Tempomatgeschwindigkeit mit z. B. 100 km/h fühlt sich aber nicht behindert, weil er nicht auf die linke Spur kann, sondern genötigt, weil er (ohne seine Geschwindigkeit anzupassen) dem Schnelleren vor die Nase fährt! :wink:
Problem ist eben auch, dass sich konstantes Dahingleiten z. T. extrem auf die Konzentration auswirkt, gerade auf längeren Strecken. So finde ich das aktuelle Tempolimit in Holland sehr ermüdend. Wenn ich schnell unterwegs bin, sind alle Sinne in Alarmbereitschaft und ich weiß stets, was einige Fahrzeuge weiter vor los ist, registriere, wenn bei anderen Überholvorgänge anstehen und versuche möglichst angepasst zu reagieren. Müde bin ich dann nach der Fahrt, wenn die Anspannung abfällt, denn insgesamt anstrengender ist natürlich das zügige Fahren.
Ich merke aber auch, dass mit dem Alter die Konzentration insgesamt leidet und ich nicht mehr, wie vor 30 Jahren, jederzeit weiß, was auch hinter mir los ist.
Als Faustregel nehme ich für mich die Differenzgeschwindigkeiten zur Anpassung meiner Geschwindigkeit. Läuft auf der rechten Spur einer mit ca. 120 km/h auf einen LKW auf, und ich fahre ca. 150 km/h, lupfe ich eben mal das Gaspedal, freue mich dann aber auch, wenn der Überholende dann aber auch mal seinen Tempomat überstimmt und etwas Gas gibt.
Viele haben aber auch vergessen, wie man den Blinker richtig anwendet - nämlich nicht erst mit dem Spurwechsel! :evil: Wenn rechtzeitig der Wunsch/Wille nach Spurwechsel angezeigt wird, kann man auch beizeiten darauf reagieren und diesen ggf. ermöglichen.
Grundsätzlich denken im Straßenverkehr viel zu wenige über den Rand ihres Lenkrads hinaus, im Bemühen um ein faires Miteinander.
Und ja, ich bin auch schon verträumt gefahren und habe andere eingebremst. Das ist mir dann aber unangenehm. :oops:

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 16. Feb 2021, 11:47
von Weyoun
joe.i.m hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 10:59 Na warten wir es erstmal ab, was die Politik da so hinbekommt. Tempo 130 Flächendeckend haben sie ja bis jetzt auch nicht hinbekommen. Von daher glaube ich an solche politisch motivierten Eingriffe erst, wenn sie wirklich wasserdicht da sind.
Mit irgendwas müssen sich die Grünen ja profilieren, wenn es ab September Schwarz-Grün heißt. :lol:
ono hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 11:21 Problem ist eben auch, dass sich konstantes Dahingleiten z. T. extrem auf die Konzentration auswirkt, gerade auf längeren Strecken. So finde ich das aktuelle Tempolimit in Holland sehr ermüdend. Wenn ich schnell unterwegs bin, sind alle Sinne in Alarmbereitschaft und ich weiß stets, was einige Fahrzeuge weiter vor los ist, registriere, wenn bei anderen Überholvorgänge anstehen und versuche möglichst angepasst zu reagieren. Müde bin ich dann nach der Fahrt, wenn die Anspannung abfällt, denn insgesamt anstrengender ist natürlich das zügige Fahren.
Solchen "Raubbau am Körper" habe ich früher, als ich noch Richtung Pforzheim oder Tamm in BW pendeln musste, auch getrieben, mit der Folge, dass ich hinterher regelmäßig Kopfschmerzen und Durchfall bekommen habe. Seit ich mit 120 bis 130 per ACC pendele, komme ich total tiefenentspannt am Ziel an.

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 16. Feb 2021, 12:19
von joe.i.m
Weyoun hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 11:47 Mit irgendwas müssen sich die Grünen ja profilieren, wenn es ab September Schwarz-Grün heißt. :lol:
Nun ja, als Juniorpartner müßten sie sich wohl als erstes in der Kunst des Kompromisses profilieren. Sonst könnte es eng werden mit dem dauerhaften Zusammenliegen im kuschligen Koalitionsbett.

Die Christsozialenunddemokraten haben ja auch schon die Sozialisten handzahm bekommen, das schaffen sie bestimmt auch mit den Grünen. :wink: :mrgreen:

Gruß joe

Re: Rund ums Auto

Verfasst: Di 16. Feb 2021, 20:59
von Uwe Mettmann
Weyoun hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 09:18
David 09 hat geschrieben: Mo 15. Feb 2021, 18:12 ... wenn die Autobahn frei ist und keine Geschwindigkeitsbegrenzung ausgeschildert ist, wirst du, der seinen Fahrstreifen verlässt, möglicherweise imho im Schadensfall schlechte Karten haben, auch wenn der Nachfolgende 300km/h schnell war...
Ganz sicher nicht! Wer schneller als 130 km/h (Richtgeschwindigkeit) fährt, bekommt bei einem Auffahrunfall immer mindestens eine Teilschuld, in der Regel ist aber der Auffahrende zu 100% schuld.
Dass der Auffahrende immer eine Teilschuld bekommt, ist so absolut behauptet falsch. Wenn der Auffahrende zuvor nicht schneller als 130 km/h ist es nicht unüblich, dass er keine Teilschuld am Unfall bekommt. Selbst, wenn er schneller als 130 km/h gefahren ist, kommt es nicht immer zur Teilschuld des Auffahrenden. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Bei einer Teilschuld von mehr als 50% muss er in der Regel schon deutlich schneller als 130 km/h unterwegs gewesen sein.

Unabhängig von der Schuldfrage, verstehe ich nicht, dass man sich dem Stress aussetzt, die Spur zu wechseln, wenn von hinten einer angeschosssen kommt. Du hast das Beispiel mit er 250 km/h und du 120 km/h genannt, in der er dir bereits nach 5 Sekunden an deinem Heck klebte. Ursprünglich habe ich angenommen, dass du nicht die Spur gewechselt hattest. Wie ich jetzt aber der Diskussion entmommen habe, war das wohl doch der Fall. Korrigiere mich bitte, wenn ich mich irre.

Jedenfalls war er zum Zeitpunkt des Spurwechsels nur
(250 -120) / 3,6 x 5 = 181 m entfernt. Wenn man überlegt, dass er auch nach dem Bremsen einen Sicherheitsabstand von 250 / 2 = 125 m einhalten sollte, hatte der nur 56 m, um seine Geschwindigkeit von 250 km/h auf 120 km/h zu reduzieren, also überhaupt nicht möglich.

Egal, ob man nun der Meinung ist, der braucht nicht wie ein Idiot auf der linken Spur rasen oder nicht, ich tue mir in so einer Situation nicht den Stress eines Spurwechsels an. Ich gehe einfach rechtzeitig vom Gas und wechsle dann halt 10 Sekunden später die Spur. Der Vorteil so eines 250er-Fahrer ist, dass die nicht in Rudel auftreten, daher man kann sofort nachdem das 250er-Fahrzeugs vorbei ist, die Spur wechseln. Wir reden also von einigen Sekunden stressfreier Wartezeit. Wenn ich dem gegenüberstelle, Spurwechsel, dann Lichthupe von hinten und anschließendes massives Drängeln, nö, so einen Stress und Ärger tue ich mir nicht an.

Klar, es ist nicht einfach, die Geschwindigkeit sich von hinten nähernden Fahrzeuge einzuschätzen und daher ist ein so schnelles Fahren in solch einer Situation auch nicht angebracht. Aber du bist kein unerahrener Fahranfänger, sondern ein Fahrer mit viel Erfahrung und somit bin ich mir eigentlich sicher, dass du Entfernungen und Geschwindigkeit sich von hinten näherenden Fahrzeuge einschätzen kannst. Mir gelingt das schließlich auch. Man braucht ja nur den Verkehr ständig etwas in Beobachtung haben oder als Alternative vor dem Spurwechsel in einen zeitlichen Abstand von einer oder mehreren Sekunden in den Spiegel schauen.

Natürlich kann man die Geschwindigkeit und die Entfernung nur ungefähr schätzen. Wenn man aber nur die Spur wechselt, so dass das herannahende Fahrzeug noch ohne Bremsen die Geschwindigkeit reduzieren kann, hat man ein ausreichenden Puffer bei seiner Abschätzung. Verschätzt man sich, dann muss er halt doch bremsen, also kein Beinbruch.

So halte ich das und bin immer gut damit gefahren.

Weyoun hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 11:47
ono hat geschrieben: Di 16. Feb 2021, 11:21 Problem ist eben auch, dass sich konstantes Dahingleiten z. T. extrem auf die Konzentration auswirkt, gerade auf längeren Strecken. So finde ich das aktuelle Tempolimit in Holland sehr ermüdend. Wenn ich schnell unterwegs bin, sind alle Sinne in Alarmbereitschaft und ich weiß stets, was einige Fahrzeuge weiter vor los ist, registriere, wenn bei anderen Überholvorgänge anstehen und versuche möglichst angepasst zu reagieren. Müde bin ich dann nach der Fahrt, wenn die Anspannung abfällt, denn insgesamt anstrengender ist natürlich das zügige Fahren.
Solchen "Raubbau am Körper" habe ich früher, als ich noch Richtung Pforzheim oder Tamm in BW pendeln musste, auch getrieben, mit der Folge, dass ich hinterher regelmäßig Kopfschmerzen und Durchfall bekommen habe. Seit ich mit 120 bis 130 per ACC pendele, komme ich total tiefenentspannt am Ziel an.
Nun, ich fahre recht zügig und komme trotzdem meist entspannt am Ziel an. Ich habe mal bei 210 km/h auf meine Pulsuhr geschaut, Puls 60 und Erholungsphase wurde angezeigt. :)

Ich wähle meine Geschwindigkeit so, dass automatisch meine Aufmerksamkeit gefordert wird, ich sie also nicht erzwingen muss, aber nicht so schnell, dass es stessig wird. Je nach Verkehrssituation und -dichte ergeben sich somit für mich unterschiedliche optimale Geschwindigkeiten.

Ich passe meine Geschwindigkeit auch dem Verkehrsfluss an. Wenn ich überhole beschleunige ich auf die Geschwindigkeit der Fahrzeugen auf der anderen Spur. Wenn ich jemand vorbeilasse, gehe ich oft auch vom Gas. So bin ich von dem Überholer nicht abhängig und verhungere nicht auf der rechten Spur, wenn der mich wie eine Wanderdüne überholt. Gerade diese dynamische Fahrweise fördert auch meine Aufmerksamkeit und macht „mir“ auch mehr Spaß als nur das dröge Fahren mit konstanter Geschwindigkeit. :)


Gruß

Uwe