nuChristian hat geschrieben:Das Material und vor allem die Dicke eines Stoffes entscheiden darüber wie tief im Frequenzbereich "absorbiert" wird.
Mit einem Teppich arbeitet man im Hochtonbereich, das stimmt schon, aber dann klingt es ruck zuck muffig!
Teppiche bringen schon was, aber nicht den gewünschten Effekt!
Ich denke Magnus hat das so gemeint, wenn nicht kann er ja noch was dazu schreiben.
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Ganz genau so war es gemeint bzw. ist Fakt:
Man betrachte die Stärke bzw. Dicke des Teppichs und errechne im Anschluss, welche Frequenzen noch im Schallschnellemaximum liegen. Natürlich wäre es nicht schlecht auch noch den Strömungswiderstand zu wissen, allerdings ist der eigentliche Verwendungszweck eines Teppichs die Verschönerung der Umgebung, eine angenehme Haptik für die Füße und evtl. noch Trittschalldämmung. Schallabsorption ist genau wie bei einem Sofa oder einer Gardine nur ein Nebeneffekt, was sich auch dadurch zeigt, dass die Absorption erstens sehr schwach und zweitens auch noch sehr ungleichmäßig ist.
Die Effektivität eines Teppichs oder einer Gardine ist bestenfalls mit einer 2 cm dicken PUR- oder Polyesterfaserplatte vergleichbar, der Strömungswiderstand ist relativ niedrig, nicht konstant und es werden bestenfalls Frequenzen ab 10 kHz (a > 0,8) absorbiert.
Das lässt sich übrigens sehr leicht nachweisen: Einfach eine RT60 Messung mit REW durchführen, bei ausreichend Materialeinsatz der angesprochenen "Werkstoffe" sieht man überall in der Nachhallkurve starke Ausschläge, weil es massiv zu Schallbeugungseffekten kommt und der Nachhall wird nicht ansatzweise in dem Ausmaß gesenkt, wie man an Aufwand investiert hat.
Ich kann im Anschluss nur dazu ermutigen, sich entsprechend unerreichte Frequenzen mit einem EQ vor Augen zu führen, Musik klingt bspw. sehr "interessant", wenn punktuell bei 2 und 4 kHz kein Stück absorbiert wird, ansonsten bestenfalls mit 0,7 (<10 kHz).