R.Spiegler hat geschrieben:....Ich kann den Wunsch verstehen, habe Ihre Bitte weitergeleitet...
Mal sehen, ob es möglich ist...
Guten Morgen!
Ist das nicht ein "toller Service" unserer Entwicklungsabteilung?
Geschrieben um 23:15 Uhr!!!!!
Damit dieser sehr aussagekräftige Beitrag von Herrn Bien nicht nur über den Link zu lesen ist,
stelle ich ihn hier nochmals rein...
Hallo zusammen!
Unserer Tradition gemäß möchte ich Euch ein paar Fragen zur überarbeiteten nuLine-Serie, insbesondere der neuen Hochtöner beantworten.
Zur ersten Frage: Warum haben wir dieses Update überhaupt gemacht?
Die Namensänderung erweckt zunächst den Anschein, als hätte man mit diesem Schritt pro Modell eine einmalige Änderung durchgeführt, indem der Hochtöner gewechselt wurde. In Wirklichkeit ist das Auswechseln des Hochtöners nur gewissermaßen die Spitze des Eisbergs: Vom Übergang von
0 zu
2 wurden je nach Modell bis zu vier Updates durchgeführt. Der neue Hochtöner bildet sozusagen die Krönung dieser Reihe von Entwicklungsstufen.
Wozu so viele Änderungen, werden sich vielleicht Viele Fragen?
Immer wieder stelle ich in Gesprächen mit blutigen Laien fest, dass das Geheimnis des guten Klangs ungeheuer schwer zu vermitteln ist, auch wenn man es wiederholt erzählt. Ein "natürliches", von den Wandlern "losgelöstes" Klangbild, oder wie immer man es nennen mag, ist nicht (
oder nicht ausschließlich) mit riesigen Materialschlachten oder unter Anwendung teuerster Elektronik zu erreichen. Das Geheimnis steckt in der unermüdlichen Feinarbeit an hörphysiologisch wichtigen Details. Daher die ungewöhnlich vielen Entwicklungsstufen bei uns. In unzähligen Hörversuchen werden unsere Modelle so Schritt für Schritt klanglich und technisch auf ein Niveau gehoben, das unserer Meinung nach äußerst schwer zu übertreffen ist, nicht nur in der jeweiligen vergleichbaren Preisklasse.
Die Einzelschritte brachten für einen Laien möglicherweise nur wenige wahrnehmbare Verbesserungen bei den Hörtests, aber die Summe dieser Updates hat für Kenner mit geschulten Ohren gegenüber der ersten Generation der nuLines doch klar heraushörbare Unterschiede gebracht, die letztendlich doch neue Typenbezeichnungen rechtfertigen, zumal mit dem Hochtöner nun auch eine
optisch sichtbare Veränderung eingetreten ist.
Der Hochtöner war also indirekt der Anlass der neuen Typen-Namen. Klanglich waren wir mehr als zufrieden mit unserem bisherigen Hochtöner. Er war bzw. ist mehr oder weniger durchentwickelt.
Es fing eigentlich damit an, dass wir die mechanische Stabilität der Frontplatte noch etwas optimieren wollten. In seltenen Extremfällen kam es vor, dass bei sehr robuster Behandlung der Standboxen (unsachgemäßer Transport, Umfallen der Box, etc.) sich der Magnet von der Frontplatte gelöst hat, weil die sogenannte Snap-In-Verbindung der Frontplatte der mechanischen Belastung des Magneten nicht standgehalten hat (Stichwort Masseträgheit).
Einfach nur einen Hochtöner mit verschraubter Front zu finden, ist nicht besonders schwer. Es gibt sie wie Sand am Meer. Aber eine Kalotte zu bekommen, welche entweder gleich gut oder gar besser ist als unser bisher verwendetes Exemplar, glich der berühmten Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
Wir haben nahezu sämtliche Spitzenhochtöner, die Rang und Namen haben, unter die Lupe genommen und auf ihre Qualität bzw. auf ihre Verbesserungsmöglichkeiten untersucht. Eine Fülle von technischen, elektroakustischen, hörphysiologischen und nicht zuletzt mechanischen Eigenschaften musste gegeneinander abgewogen werden, um in der
Summe einen vernünftigen Kompromiss zu erzielen. Nur
eines dem Entwickler interessant erscheinende Detail zu optimieren, wäre in diesem Fall nicht besonders hilfreich gewesen.
Um nur ein Beispiel zu nennen: Es gibt viele 25mm-Kalotten, welche einen etwas höheren Wirkungsgrad aufweisen. Ein hoher Wirkungsgrad ist bei einem Kalottenhochtöner sehr wichtig, da dieser belastungsmäßig immer das schwächste Glied in einer Lautsprecherbox darstellt. Ist der Wirkungsgrad höher, so wird weniger Leistung für die selbe Lautstärke benötigt und es entsteht weniger Abwärme. Die allermeisten Hochtonwandler erkaufen sich einen größeren Wirkungsgrad aber mit einer niedrigeren oberen Grenzfrequenz oder einem schlechteren Rundstrahlverhalten.
Bei unserer neuen Hochtönerserie haben wir jedoch zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Einen um ca. 1 dB höheren Wirkungsgrad und eine höhere obere Grenzfrequenz. Das Abstrahlverhalten befand sich jedoch auch schon beim bisherigen Hochtöner sehr nahe an einer physikalischen Grenze, welche kaum zu knacken ist. Möchte man exotische Schallführungen vermeiden, ist es sozusagen fast vollständig durch den Durchmesser der Membrane vorgegeben und konnte daher nicht noch weiter optimiert werden, ohne wieder andere wichtige Eigenschaften zu vernachlässigen.
Im gleichen Zug wurde auch an der mechanischen und thermischen Langzeitstabilität der schwingenden Teile noch etwas geschraubt. Simulierte Langzeittests zeigten, dass die ohnehin schon sehr geringe Wahrscheinlichkeit von Ermüdungsbrüchen des Schwingspulendrahtes bei extremen Anwendungsfällen (etwa bei Kneipenbeschallung) durch konstruktive Kunstgriffe noch weiter reduziert werden konnte.
Immer wenn ein neues Chassis - in diesem Fall der Hochtöner - in eine Box Einzug hält, nutzen wir natürlich diese willkommene Gelegenheit, um zu schauen, ob man mit Hilfe der Weiche (neben der reinen Pegelanpassung des Hochtöners) klanglich nicht vielleicht
doch noch etwas herausholen kann. Ganz ehrlich: Viel ging nicht mehr. Wenn ein Kreis rund ist, kann man ihn nicht noch runder machen. Zumindest die Messkurven der Testzeitschriften zeigen ja überdeutlich, dass wir uns hier schon an einer Schallgrenze befinden. Aber wir konnten beispielsweise aufgrund der höheren oberen Grenzfrequenz der Kalotte die Hochtonschalter noch etwas geschmeidiger, (man könnte auch sagen gehörrichtiger) gestalten. Vereinzelt waren auch noch kleinere Optimierungen im Gesamt-Rundstrahlverhalten der Box möglich.
Ich hoffe, nun wieder einige Klarheiten beseitigt zu haben. Auf Euer Feedback über die neuen Modelle bin ich natürlich sehr gespannt.
Viel Spaß beim Hören wünscht Euch
Thomas Bien