So, wie angekündigt habe ich jetzt auch einmal ein paar Messungen (NAD C 375BEE an nuVero 14) vorgenommen.
Mein Messgerät ist ein ganz simples: Trotec BS 15. Kann leider nur dB (A) messen. Die Bässe finden daher in den nachfolgenden Daten keinen adäquaten Niederschlag; womöglich wären bei einigen Stücken in der dB (C)-Messung höhere Werte herausgekommen. Die Tendenz können aber die Werte schon ganz gut abbilden, denke ich.
Noch kurz zu den Rahmendaten der Messung: Der Messabstand betrug 2,50m von den Boxen. Messungen im reinen Stereo-Betrieb.
Zunächst habe ich den NAD auf 9 Uhr gestellt und verschiedene CDs verglichen. Das erste Stück war von der "Introducing Rubén González", Track 1. Lautstärke pendelte ungefähr bei 70 dB. Von der Lautstärke her für mich unbefriedigend.
Dann - NAD unverändert - Johnny Cash, American Recordings IV, Track 5, Lautstärke pendelte um die 75 dB und reichte bis 78 dB.
Schließlich, ebenfalls mit dem NAD auf 9 Uhr, George Benson und Al Jarreau, Givin' It UP (klanglich und musikalisch wahnsinnig gute Aufnahme!), Track 9, Pegel von 65 bis 76 dB.
Insgesamt reicht mir dieses Lautstärkeniveau nicht aus, um klanglich das gesamte Hörspektrum als gleichmäßig zu empfinden. Wenn ich deshalb konzentriert, aber noch entspannt hören will, steht der NAD eher auf 10 Uhr.
Das ergibt bei Benson/Jarreau, ebenfalls Track 9, einen Pegel von 72 bis 84 dB. Klingt gleich viel natürlicher und ausgewogener. Noch besser kommt das ganze aber bei NAD auf 11 Uhr. Leider kam ich gestern nicht mehr dazu, das entsprechend zu messen.
Festzuhalten bleibt für mich, dass bei Rock, Pop, Jazz konzentriertes und klanglich zufriedenstellendes Hören für mich bei ungefähr 80 dB beginnt und ungefähr bis 90 dB reichen dürfte. Das entspricht beim NAD einer Stellung ungefähr bei 10 bis 11 Uhr, je nach Aufnahme. Bei sehr guten und sehr dynamischen Aufnahmen dürfen aber Impulsspitzen ruhig auch einmal bis 95 dB gehen (also NAD entsprechend bei 11 bis 12 Uhr). Allgemein gilt: Aufnahmen müssen klanglich sauber sein, sonst wird's fürchterlich. Ich bin rigoros dazu übergegangen, keine schlechten Aufnahmen mehr zu dulden, wenn ich konzentriert lausche.
Ein Sonderfall hinsichtlich der gewählten Pegel sind Aufnahmen von klassischen Symphonien. Hier ist Pegel gefragt, um auch die leisen Passagen transparent wahrnehmen zu können und insgesamt ein authentisches, livehaftiges Erlebnis zu produzieren.
Ich habe hierzu folgende Messungen durchgeführt:
Zuerst Mozart, Symphonie Nr. 41 (Norrington mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart). NAD auf 11 Uhr, Pegelspitzen bei 90 dB. Aus meiner Sicht ist das noch keine hinreichend authentische, mitreißende Wiedergabe. Deshalb den NAD auf 13 Uhr. Jetzt stimmt alles!
Pegelspitzen liegen bei 98 dB.
Dann Beethoven, Symphonie Nr. 5 (wieder Norrington mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart). NAD auf 13 Uhr gelassen. Pegel von 34 (also Stille) bis 99 dB, und das teils unmittelbar aufeinanderfolgend. Das nenne ich Dynamik!
Hier kommt richtiges Live-Feeling auf. Das schafft so gut wie keine Aufnahme aus Rock/Pop (Tricycle werde ich hinsichtlich des Dynamikumfangs einmal messen; das dürfte bei Stück 1 auch ganz gut sein
).
Insgesamt bestätigen diese Messungen aus meiner Sicht übrigens, dass der NAD C 375BEE für die 14er ein passender Verstärker ist. Vielleicht ein interessantes Ergebnis für alle, die überlegen, ob der NAD ausreicht oder nicht vielleicht doch ein stärkerer Bolide gewählt werden soll. Um vom Pegel her noch einmal deutlich draufzulegen, müsste man jedenfalls ein Endstufenmonster (oder Monos) von mindestens 2x600 W an 4 Ohm anschließen. Nur wären Pegel von über 100 dB für mich in meinem Wohnzimmer nicht mehr angenehm. Schon gar nicht bei Rock/Pop; aber auch bei Klassik allenfalls dann, wenn der Hörraum in erheblichem Maße akustisch optimiert wäre. Und im Übrigen wäre wohl auch die Schwelle der Sozialverträglichkeit deutlich überschritten. Abschließend noch einmal der Hinweis: Ich höre reines Stereo und ausschließlich Musik. Außerdem betreibe ich auch kein leistungshungriges ATM.
Viele Grüße
Genussmensch