Dass der Raum Frequenzqänge verbiegt liegt ja auf der Hand, trotzdem spielt der Raum meiner Meinung nach völlig anders in das Endergebnis, als die Teile der Hifi-Kette:
Die Hifi-Kette klingt (und das möglichst naturgetreu) und auf der anderen Seite klingt der Raum.
Wenn meine Anlage ein Piano reproduziert, dann soll sie das möglichst neutral tun. Es sollte keinen akustischen Unterschied machen, ob ein Piano oder ein paar Lautsprecher in meinem Wohnzimmer stehen.
Dann klingt der Raum. Egal was ich dort tue (Fernseher/Musik, leise Unterhaltung, Räuspern usw.) spüre ich den Raum (seinen akustischen Charakter) allein über das Gehör. Ein Instrument klingt in einem angenehmen Raum (an sich) nicht anders aber es macht viel mehr Freude, dem Instrument und dem Raum (oder was er daraus macht) zu lauschen. Vielleicht weiss der ein oder andere hier, wie toll es ist, beispielsweise einen Kontrabass in einem solchen Zimmer zu hören und ihn über das Parkett zu spüren. Das selbe Instrument in einem kalten, toten Kellerloch klingt eigentlich gar nicht mehr.
Ich weiß das ziemlich genau, weil ich momentan in letzterem wohne.

Fazit: Man sollte sich seinen Hörraum nach seinen Möglichkeiten, seinem Geschmack und unabhängig von irgendwelchen Frequenzgängen einrichten. Wir reden hier immer noch vom Musikreproduktion/-konsum, nicht zu verwechseln mit Musikaufnahme/-produktion in möglichst schalltoten Räumen. Fühlt man sich in seinen 4 Wänden wohl, hört man auch gern Musik in Ihnen oder (wer's kann) greift zum Beispiel mal zur Gitarre, was man in einem dumpfen/klirrenden/dröhnenden/toten, sprich akustisch unangenehmen Raum definitiv nicht tut.