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Verfasst: Di 4. Nov 2008, 11:35
von Thias
Bravado hat geschrieben:Dieser Punkt
BlackMac hat geschrieben: - Die analoge Wiedergabekette ist nicht neutral (Röhren im Signalweg beim Phono-Preamp)
ist m.E. wichtig und wurde in der ganzen Diskussion bislang total vernachlässigt.
Wenn es um den Vergleich CD vs. LP geht, dann ist ein Röhren-Phono-Entzerrer ein klarer Fehler im "Versuchsaufbau".
Und ich würde was drauf wetten, dass der Einfluss dieses Teils den größten Teil des gehörtes Klangunterschiedes zu verantworten hat.
Röhren sind durchaus linear, wenn sie richtig betrieben werden. Das gilt vor allem bei Kleinsignalaussteuerung.
Und ich würde darauf wetten, dass die meisten gar keinen Unterschied hören zwischen einem guten Transistor und Röhren Pre.
Im Endstufenbereich ist das natürlich anders, wobei dort der Ausgangsübertrager das klangestimmende ist.
Der vielseits beschworene harmonische Klirr klingt zwar gut :wink: (@BlackMac, ich habe einen Studio-Röhrenexciter, wirklich excelent das Teil, der verleiht Stimmen sehr gute Durchsetzung ohne Pegelerhöhung und bringt Luft in muffige Aufnahmen), aber in normalen Schaltungen tritt der fast nicht hörbar auf.
Warum dann überhaupt Röhren? Zum größten Teil Psychologie :wink: , nur in Nancen ein etwas weicherer Klang als in einer Transistorvorstufe. Klangbestimmend sind oft ander Bauteile in einer Analogschaltung.
Beim Vergleich zwischen meinem NAD-PP2-Pre und dem Röhren-Pre waren die Unterschiede realtiv gering, auch nur Nuancen.
Eine Röhrenstufe an meinem CDP wird den Klang nicht verbessern, schön wärs. Das hab ich schon mal ausprobiert, habe mit einem Röhrenpre (aus dem Studiobereich) keinen Unterschied gehört.
Allerdings ist es schon nachdenkenswert, dass im Studio immer mehr Röhren eingesetzt werden und Großmembran-Röhrenmikros ganz groß im Rennen sind... :?
Aber Klangbeeinflussung soll Sache des Studios bleiben, wir wollen neutrale Wiedergabe.

Bei der Wiedergabe geht es darum möglichst nichts weg zu lassen (und nicht etwas dazu zu machen) :wink:

Es ist sicher richtig, dass viele kleine Klangbeeinflussungen in Summe einen hörbaren Unterschied bringen.
Um auf das Thema zurück zu kommen, die Platte klang auch mit dem NAD so.

Verfasst: Di 4. Nov 2008, 11:49
von Thias
Lorenz hat geschrieben:Also das Ganze interessiert mich jetzt aber doch sehr.
Und so habe ich mal einen Vergleichstest gemacht mit alten Aufnahmen.
Verglichen wurde CD und LP von John Klemmer Titel Touch von 1975. Beide wurden zeitgleich gestartet und abwechselnd hin und hergeschaltet.
Schon nach kurzer Hörzeit wurde deutlich das die LP klar vorne lag.
Zu hören war, bitte nicht schlagen es ist einfach so, das die LP a) mehr Dynamik aufwies, b) ein besserer Bassbereich da war und runder und voller geklungen hat.
....
... vielen Dank für den Bericht, da fühle ich mich nicht mehr so alleine :wink: :wink: :wink:
Diesen Eindruck habe ich aber auch bei ganz aktuellen Aufnahmen. Der Bassbereich ist, denke ich aber nur im Frequenzgang unterschiedlich, mit einem EQ kann man das ausgleichen.

Verfasst: Di 4. Nov 2008, 12:50
von Lorenz
@Thias

Ich habe diesen Eindruck ja schon länger. Ist nicht erst heute enstanden. Da ich schon viele Jahre LP und CD höre ensteht dieser Eindruck halt jedesmal.
Ich weiß was jetzt kommt aber, das habe ich ja schon mal gesagt, als Hörer interessieren mich keine Parameter sondern Höreindrücke,
Wenn deutlich bessere Parameter nicht zu einem deutlich besserem Hörergebnis führen ........was nützen mir dann die besseren Parameter der CD?

Edit: Ich habe auch LPs die sind völlig digital gemastert. Diese haben einen super Klang und hohe Dynamik und was noch besser ist eine ganz erstaunliche Bühnendarstellung.
Will nur mal 1 nennen das wäre Al Jarreau Titel L is for Lover.

Edit: Das Ganze hat also nicht unbedingt was mit analogem oder digitalem Mastern zu tun vielmehr mit dem Tonträger an sich so wie sich mir das darstellt.

Das Ganze ist natürlich subjektiv zu betrachten. Ich ziehe die LP vor trotz der schlechteren Parameter und all den Nachteilen.

Verfasst: Di 4. Nov 2008, 14:04
von Squeeze
Lorenz hat geschrieben:Und so habe ich mal einen Vergleichstest gemacht mit alten Aufnahmen.
Verglichen wurde CD und LP von John Klemmer Titel Touch von 1975. Beide wurden zeitgleich gestartet und abwechselnd hin und hergeschaltet.
Schon nach kurzer Hörzeit wurde deutlich das die LP klar vorne lag.
Einige Fragen:
1. Hast du CD und LP exakt im Lautstärkepegel abgeglichen?
2. Weißt du, ob CD und LP identisch abgemischt sind?
3. Hast du den Vergleich als Blindtest durchgeführt?

Wenn ein "Nein" dabei ist, dann war dein Vergleichstest für die Tonne.

Squeeze

Verfasst: Di 4. Nov 2008, 14:12
von Bravado
Squeeze hat geschrieben: 2. Weißt du, ob CD und LP identisch abgemischt sind?

Wenn ein "Nein" dabei ist, dann war dein Vergleichstest für die Tonne.

Squeeze
Ich glaube an dem Punkt scheitert diese Diskussion hier dann vollends, wobei es IMHO nicht um die Abmischung sondern um das Mastering geht.
Ob es da Unterschiede gibt und wie gravierend diese sind, kann der Konsoment vermutlich nicht herausfinden.

Irgendwo habe ich aber einen Vorschlag gelesen, der dem eigentlichen Ziel näher kommen würde: eine digitale Kopie der LP anzufertigen und diese dann entweder zu brennen oder via Mediaplayer direkt über die Anlage wiederzugeben.
Dann bliebe als mögliche klangverändernde Stelle nur die verwendete Soundkarte.

Verfasst: Di 4. Nov 2008, 15:56
von Lorenz
@squeeze
sag mal stellst du hier absichtlich Fragen die absolut niemand beantworten kann? Woher soll ich wissen was die 1975 für ein Mastering gemacht haben und wie abgemischt wurde?

Wenn ich die Überschrift des Threads richtig verstanden habe ging es hier in Thias Thread um das Medium CD und um das Medium LP also Hörbericht einer CD im Vergleich zu LP.

Oder habe ich da was falsch verstanden?

Verfasst: Di 4. Nov 2008, 16:03
von Bravado
Lorenz hat geschrieben:@ squeeze

sag mal stellst du hier absichtlich Fragen die absolut niemand beantworten kann? Woher soll ich wissen was die 1975 für ein Mastering gemacht haben?
Also bitte, wenn Du das mit dem Mastering nicht beantworten kannst, dann ist es doch vollkommen unsinnig, darüber zu spekulieren, woher der gehörte Unterschied kommt!?

Verfasst: Di 4. Nov 2008, 16:34
von Lorenz
1975 waren die Tonbandmaschinen noch groß im Rennen also vermute ich das da auf Tape gemastert wurde. Die Umstellung auf Digital hat ja noch ne ganze Weile gedauert.

Verfasst: Di 4. Nov 2008, 17:49
von BlackMac
Thias hat geschrieben:Um auf das Thema zurück zu kommen, die Platte klang auch mit dem NAD so.
Heisst das die Platte wurde digitalisert vom NAD CD-Spieler abgespielt?
Also kein Unterschied wahrnehmbar im Vergleich zum Original?

Dann dürfte das Vinyl Mastering plus Zusammenspiel mit Phono-Preamp Entzerrung und Eigenschaften des Tonabnehmers eine Rolle für den gehörten Klangunterschied spielen.

Verfasst: Di 4. Nov 2008, 17:59
von BlackMac
Lorenz hat geschrieben:1975 waren die Tonbandmaschinen noch groß im Rennen also vermute ich das da auf Tape gemastert wurde. Die Umstellung auf Digital hat ja noch ne ganze Weile gedauert.
Digitale rechnerbasierte Audioproduktion kam erst Anfang der 80er Jahre so langsam ins Rennen, als die ersten brauchbaren Systeme (Digidesign ProTools) auf den Markt gekommen sind, die unerschwinglich teuer waren. Erst langsam wurden die Bandmaschinen durch DAW Systeme ersetzt. Heutzutage hat eine Bandmaschine durch ihre speziellen Charaktereigenschaften bei Übersteuerung noch einen Nutzen, wenn man auf dieses Sounding namens "Bandkompression" steht.