Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

300km Fernpendeln ist auch elektrisch nicht mehr unlösbar.

[/quote]
Das ist Modellabhängig, ein Ioniq 5 z.B. kommt ca. 300- 350Km weit (Autobahn) und läd in 18Min von 10 - 80%.
Damit brauche ich von Cuxhaven nach München nur unwesentlich länger als mit unserem Diesel, und günstiger ist es auch noch.

mfg Michael
[/quote]

Hyundai loniq 5
Sieht garnicht schlecht aus...

300-350Km Reichweite...
mit welcher Kapazität der Fahrzelle?
Welche Witterungsverhäldnisse und bei welcher Geschwindigkeit?



Aber, der Strom kommt auch nicht von der grünen Wiese...

g.vogt hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 13:59 300km Fernpendeln ist auch elektrisch nicht mehr unlösbar.

Aber unter was für Voraussetzungen z.B. im Winter?

Modell T hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 10:02 Wieviel Akkus muss dann jede Tankstelle vorhalten? Selbst wenn es nur eine Größe gibt. Welche Leitungen müssen da liegen um 200 - 400 Akkus jeden Tag neu zu laden. Über den Daumen bräuchte jede gut frequentierte Tankstelle so ca. 30000 m².

Nicht zwingend! Angenommen, es gäbe nur einen "Standard-Typ" an Akku, den man den Autos entnehmen und wieder einsetzen kann (mit einem Roboter), dann reicht es, wenn 20 bis 40 Akkus permanent "im Fluss" sind. Sobald sie entnommen wurden, werden sie schon wieder geladen und können 30 bis 45 Minuten später wieder eingesetzt werden. Dafür braucht man keine 400 Akkus, die man einmal am Tag lädt, sondern nur ein Zehntel davon, welche permanent geladen werden.

burlie hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 14:06

g.vogt hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 13:59 300km Fernpendeln ist auch elektrisch nicht mehr unlösbar.

Aber unter was für Voraussetzungen z.B. im Winter?

Gute Frage!

Angenommen, das Auto hat laut WLTP eine Reichweite von 500 km mit einem 80 kWh Akku (gehört somit mit einem Verbrauch von 16 kWh / 100 km schon zu den "Guten"), dann muss man im Winter schon mal per se 20 % abziehen auf 400 km. Zusätzlich dann noch mal ein Drittel davon abziehen, wenn man Tempo 130 mit Tempomat fahren möchte => bleiben am Ende 267 km übrig, womit man mit einer Fahrt von C nach N pendeln kann, danach ist der Akku aber ziemlich leer.

burlie hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 14:06

g.vogt hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 13:59 300km Fernpendeln ist auch elektrisch nicht mehr unlösbar.

Aber unter was für Voraussetzungen z.B. im Winter?

auch hier eine Frage der Ausstattung - da alles und jeder unbedingt AWD haben muss, wird es für die meisten Autos schwierig, auch im winter 300km zu schaffen, es müssen ja auch immer mehr als 300PS sein, sonst ist man ja ne „Lusche“…
Wenn ich zB beim Mach E auf AWD verzichte und den großen Akku wähle, komme ich auch im Winter bei moderater Fahrweise auf der Autobahn (bis 120-130km/h) auf knappe 400km (25kwh/100km mit Heizung)…
Es gibt versuchsweise Tests bei 10 Grad, da schafft der MME allerdings mit nicht mehr als 100km/h tatsächlich 600km…

Klar, will man mal ein bisschen treten, sind im Sommer 450-500km, im Winter 270-300km drin…es steht und fällt eben beim elektrischen Antrieb alles mit der Bereitschaft gemächlich zu fahren und möglichst wenig Stromverbraucher zu nutzen… Wer dazu nicht gewillt ist, darf sich nicht über geringe Reichweiten beklagen - wie ich schon einmal anmerkte - wer sich nicht richtig vor dem Kauf eines E-Fahrzeugs informiert und sich, sein Streckenprofil und Fahrprofil hinterfragt und damit bereit ist, sein Fahrverhalten entsprechend anzupassen, der wird mit einem E-Auto nicht zufrieden werden…

Gruß

Und dann war da noch:
Ford streicht rigoros ab April elektrische Ausstattungsmerkmale wie den automatischen Parkassistenten aus den Sonderzubehörlisten, weil die elektronische Chiplage so angespannt ist und nicht genügend für den Bau von Fahrzeugen beschaffbar sind…

Gruß

David 09 hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 14:32 auch hier eine Frage der Ausstattung - da alles und jeder unbedingt AWD haben muss,

Ich verzichte freiwillig! Bitte nur Heckantrieb, um den Wenderadius kleinzuhalten!

Halbleitermangel... Das Argument gibt's immer noch ... Oder die Elektronische Reichweite unterscheidet die Mindestanforderungen... Vielleicht aber auch, mehr Stromverbraucher, des so mehr muss die Lima arbeiten und damit erhöht sich der Co2 Ausstoß...?
Bald gibt's wieder Fensterkurbeln.

So rein theoretisch klingt die Idee vom Austausch genormter Akkus ja nicht schlecht. Aber ich habe den Eindruck, dass die Technologien ständig Hase und Igel spielen. Die Schnellladefähigkeiten moderner E-Autos werden laufend verbessert, und wenn man dann immer näher an die von mir oben erwähnten sinnvollen Pausenzeiten kommt, dann hat so ein Akkutauschsystem einfach gar keine Vorteile mehr. Zumal der Ansatz der kompatiblen Akkumodule für alle E-Autos der jahrzehntelangen Praxis der Kundenbindung durch die Autohersteller ja komplett zuwiderläuft.

Es gibt ja schon erste Kleinwagen, die in 20min 200km nachladen - damit ist man doch schon bei ganz praxistauglichen Werten. Jedenfalls wenn man kein kilometerschrubbender Vertreter ist, der irgendwann eh mit Herzkasper oder Sekundenschlaf von der Straße fliegt.

Und was OL-DIEs Ansatz angeht: Die Akkupacks mögen nicht standardisiert sein, aber die Akkuzellen sind es. Ich denke, es wird sich mit der Zeit ein Markt mit Spezialwerkstätten entwickeln, die Akkupacks reparieren. Die Degradation von Auto-Akkus hat man schon gut im Griff, da geht jeder aufgeblasene Downsizing-Motor schneller kaputt (ich übertreibe), problematisch sind die statistischen Ausfälle von Einzelzellen. Entweder wird man da Konzepte entwickeln, wo Einzelausfälle durch Reservezellen ausgesteuert werden, oder man wird Wege finden, die Akkupacks preiswerter als heute zu reparieren.

Für die Akkutauschsysteme sehe ich auf lange Sicht eher eine Nischenlösung: Als Reichweiten-Extender. Ganz blauäugig, ohne ernsthaft einen Gedanken an fahrdynamische Anforderungen zu verschenken, stelle ich mir das so vor, dass man ein E-Auto mit praktischer Alltagsreichweite hat, dem man dann im Bedarfsfall einen Zusatzakku „unterschiebt“ (was bei den ganzen hochbeinigen SUV doch gar kein Problem sein dürfte).

Zweckmäßiger wäre aber wohl eher die Lösung, vom Autobesitz wegzukommen, und sich für jeden Einsatzweck einfach das passende Fahrzeug zu mieten.

David 09 hat geschrieben: Mi 30. Mär 2022, 14:32 Klar, will man mal ein bisschen treten, sind im Sommer 450-500km, im Winter 270-300km drin…

Wenn man sich den WLTC Class 3 Zyklus anschaut, so beinhaltet ca. 10% des Zyklus mindestens 100 km/h und ca. 3% mindestens 130 km/h.

Wenn man also im Sommer nur ein bisschen zügiger fährt, also bei freier Autobahn die meiste Zeit 130 km/h, so vermute ich doch, dass es sehr knapp wird mit den von dir genannten 450 bis 500 km Reichweite.


Gruß

Uwe