Bravado hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 08:42
Mir geht da, ehrlich gesagt, eher das Vertrauen in Dich als verantwortungsvollen Fahrer flöten.
Wir fahren beide sehr leistungsstarke Fahrzeuge, das geht mit einer sehr hohen Verantwortung einher, dass das Gerät in einwandfreiem Zustand ist. Bei den von Dir beschriebenen Symptomen würde ich das Fahrzeug nur noch direkt bis in die Werkstatt bewegen.
Dieser Verantwortung bin ich mir durchaus bewusst. Das Auto war dieses Jahr im Juli (Inspektion) und sogar nochmal im September (Ölwechsel) beim Service. Ein Berichtsheft liegt immer bei. Zu den Bremsen wurde im Juli geschrieben "Rostmarker an Bremsscheiben vorne und hinten", "Belagstärke an Hinterachse ca. 30%". Im September wurde unter dem Punkt "Dicke der Bremsbeläge und Zustand der Bremsscheiben vorne und hinten: Prüfen" der Haken bei "i.O./durchgeführt" gesetzt. Etwas widersprüchlich, wenn ich so darüber nachdenke. Allerdings wurde mir nach der Inspektion im Juli bereits mündlich nahe gelegt, die Bremsen beim der nächsten Inspektion (sprich in 2023) verschleißbedingt zu erneuern. Beim alltäglichen Fahren ist die Bremsanlage auch absolut unaufällig, lediglich das Verzögern aus hohen Geschwindigkeiten steckt sie nicht mehr so gut weg. Dementsprechend war ich seitdem nicht mehr auf der Rennstrecke und halte mich auch auf der Autobahn im Zaum bzw. fahre defensiver.
Weyoun hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 10:25
Du fährst also wissentlich mit nicht hundertprozentig funktionierender Bremsanlage? Ich hoffe, du näherst dich mir niemals von hinten, denn ein harter Einschlag vor einem Stauende reicht mir (vor 4 Jahren fuhr mir leider ein Golf in den Superb und hat mehr als 10k€ Schaden am fast neuen Auto verursacht). Im Falle eines Unfalls ist das dann übrigens mindestens grobe Fahrlässigkeit.
Sehe ich aus den oben ausgeführten Gründen nicht so und die Berichtshefte der Werkstatt sprechen auch eher gegen grobe Fahrlässigkeit. Nur weil die Bremsen bei starken Verzögerungen aus hohen Geschwindigkeiten mit einem schlechteren Geräuschbild und Vibrationen auffallen, stelle ich noch lange kein generelles Sicherheitsrisiko dar. Würde sich die Bremsleistung ebenfalls spürbar vermindern, wäre das natürlich etwas anderes. Meine Vermutung ist, dass ich die Scheiben mal überhitzt habe, diese dadurch wellig geworden sind und sich das bei hohen Geschwindigkeiten eben stärker auswirkt, als bei normalen.
Weyoun hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 10:15
Hmh, die Physik hat zum unelastischen Aufprall eine unbestechliche Meinung. In beiden Szenarien bis du hinterher mausetot, im zweiten Szenario sind die Insassen des vorherigen Autos ebenfalls "gehimmelt".
Wenn man mit 200 und kleiner Masse in einen LKW fährt, der nur 89 km/h fährt und eine große Masse besitzt, dann beschleunigt man den LKW nur marginal (kurzzeitig vielleicht auf Tempo 95 bis 100) und steckt seine eigene kinetische Energie ausschließlich in Verformungsenergie des eigenen Autos. Zudem dürfte man sich dabei den Kopf vom Hals reißen, da hinteren Aufprallschütze bei LKWs nicht auf Einschläge von PKWs mit 200 km/h ausgelegt sind. Somit steckt man dann recht kopflos unter dem Auflieger.
Im zweiten Szenario prallen zwei etwa gleich schwere Körper zusammen und am Ende fahren dann beide etwa 100 km/h nach dem Aufprall (theoretisch zwar Wurzel 2 mal 100, aber die Hälfte der Energie wird beim gemeinsamen Verformen in Wärme umgewandelt).
Das finde ich unironisch interessant, hätte mir beim ersten Szenario deutlich bessere Chancen ausgerechnet. Aber ich verstehe eben auch nicht viel von Physik
Weyoun hat geschrieben: Do 10. Nov 2022, 15:50
Von daher kann ich prinzipiell schon dazu raten, Autos, die die Händler gerne noch loswerden wollen, so spät wie möglich im Jahr zu kaufen.
Bei Tageszulassungen und besonders EU-Neuwagen kann außerdem die bereits (ab)laufende Garantie und eine lange Standzeit den Preis enorm drücken. Meiner stand schon seit über einem Jahr beim Händler im Lager, als ich ihn im Oktober 2019 gekauft habe. Sogar bei der Farbe hatte ich eine Auswahl, so viele Restbestände waren noch verfügbar. Man bekam die Cupras regelrecht hinterhergeworfen, im Vergleich zu den heutigen Konditionen jedenfalls.