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Re: Flugzeugabsturz
Verfasst: Di 31. Mär 2015, 14:08
von krummesohr
Man muss nicht jede letzte Sicherheit haben, wenn der Preis dafür zu hoch ist!
Re: Flugzeugabsturz
Verfasst: Di 31. Mär 2015, 14:12
von joe.i.m
sele hat geschrieben:Leute...
es geht hier nicht um "konditionierte roboterähnliche Arbeitsbienen", welche komplett gläsern sind. Ich kann euch da nicht folgen.
Es geht um einen vielleicht zu verhindernden Flugzeugabsturz, wenn die Signale oder Symptome nicht hätten so leicht verschwiegen werden können. Dabei ist doch egal, ob das vorsätzlich (drohender Jobverlust) oder durch "Lücken im System" geschieht.
Wir reden hier von einer sehr speziellen Berufsgruppe, die ein hohes Risiko eingehen und vor allem eine VERANTWORTUNG für die Passagiere haben.
Ich denke, die Diskussion über die Lockerung der Schweigepflicht oder Zuweisung "eigener" Ärzten für eine Berufsgruppe oder oder... muss jetzt erlaubt sein.
Menschliche Fehler können und werden passieren, 100% gibt es nicht - das weiß ich. Aber Menschen sind auch in der Lage, Fehler zu erkennen und (künftig) auszuschließen bzw. zu minimieren.
Ausschließbare und zu minimierende Fehler setzen voraus, das sie aufgetreten sind. Bis jetzt deutet nichts darauf hin.
Wenn es für Dich natürlich so ist, das es einen Fehler gegeben haben muß, sonst wäre es nicht passiert, das ist Deine Forderung natürlich folgerichtig. Bis jetzt sehe ich aber keinen Fehler.
Wenn Fehler gefunden werden, dann kann man sich damit befassen, wie diese vermieden werden können. Ich sehe auch keine Lücke im System. Nochmal: Wenn dem Arzt nichts aufgefallen ist, was auf eine drohende Gefahr hingewiesen hat, konnte er nichts melden. Er könnte auch zukünftig nichts melden.
Gruß joe
Re: Flugzeugabsturz
Verfasst: Di 31. Mär 2015, 14:27
von Musicus
joe.i.m hat geschrieben:Wenn es für Dich natürlich so ist, das es einen Fehler gegeben haben muß, sonst wäre es nicht passiert, das ist Deine Forderung natürlich folgerichtig
Das ist eine grundsätzliche Denkweise unserer Zeiten. Alles und Jedes muß "optimierbar" sein, solange Niemand einen "Fehler" macht. Dass wir in Wirklichkeit sowohl technisch als auch mit der "Bedieneinheit" Mensch an Grenze gestoßen sind, die sich nicht so ohne Weiteres öffnen lassen, geht im Wirtshausgeschwurbel und im Blätterwald völlig unter. Die Mär von der unbegrenzten "Machbarkeit" ist das was sie ist, ein Märchen.
Eine Türe die sich von innen verriegeln lässt ohne dass sie von außen aufgemacht werden kann und gleichzeitig von außen geöffnet werden kann wenn sie von innen verriegelt ist, die gibt es nicht. Nur mal so als Beispiel.
Übrigens: Die Berufsbetroffenheit die unsere "Eliten" weltweit in diesem Fall nun wieder an den Tag legen, geht mir ziemlich auf den Sack.
Re: Flugzeugabsturz
Verfasst: Di 31. Mär 2015, 15:16
von Prince666
sele hat geschrieben:Ich denke, die Diskussion über die Lockerung der Schweigepflicht oder Zuweisung "eigener" Ärzten für eine Berufsgruppe oder oder... muss jetzt erlaubt sein.
Das ist mMn nicht möglich. Denn es muss jeder Berufsgruppe erlaubt sein "krank zu sein", ohne dass der Patient Angst haben muss dadurch Nachteile zu erlangen. Sonst würde man nur das Gegenteil erreichen, dass sich die Patienten erst gar nicht mehr zu einem Arzt begeben. Bei einer psychologischen Erkrankung würde man dem Patient noch mehr Probleme aussetzen, die solche Vorfälle vielleicht noch forcieren würden. Wenn das wirklich stimmt, dass dem Co-Pilot aufgrund seiner früheren Erkrankungen die Möglichkeit genommen wurde, irgendwann mal Pilot zu werden, dann kann man vielleicht einiges seiner Vorgehensweisen erklären. Verstehen nicht, aber erklären.
Ich war lange Jahre mit einer Fliegerin zusammen, durfte dadurch auch öfters auf dem Jump-Seat im Cockpit Platz nehmen, habe viele Menschen in der Branche kennen gelernt. Und ohne jetzt einer Berufsgruppe zu Nahe treten zu wollen, aber ich habe selten so viele (buchstäblich) "verstrahlte" Menschen kennen gelernt. Ohne Schweigepflicht müssten vermutlich die Passagiere die Maschine fliegen und den Saft aus schenken.
Alleine bei meiner Freundin war das so. Eine absolut tolle, selbstbewusste, taffe Frau. Im normalen Leben vermutlich stärker als die meisten Männer. Aber nach einer Langstrecke ein anderer Mensch. Komplett labil, roh, ängstlich, weinerlich bis hin zum Depressiven Die kleinste Störung hat sich zum Explodieren gebracht. Und das war bei ihren Kolleginnen und Kollegen auch nicht anders. Jeder, der einen Jetlag kennt, weiß wie man sich fühlt. Und diese Belastung haben die fortlaufend. Das ist selbst durch die 3-4 Ruhetage nicht auszugleichen.
Daher meine Meinung, dass man auch in diesen kritischen Berufen den Leuten die Möglichkeit geben muss offen über Krankheiten zu reden.
Re: Flugzeugabsturz
Verfasst: Di 31. Mär 2015, 17:20
von g.vogt
sele hat geschrieben:Wir reden hier von einer sehr speziellen Berufsgruppe, die ein hohes Risiko eingehen und vor allem eine VERANTWORTUNG für die Passagiere haben.
Verantwortung, ja, aber Risiko doch eher nicht. Jeder Fahrradkurier lebt gefährlicher.
Re: Flugzeugabsturz
Verfasst: Di 31. Mär 2015, 18:56
von ThomasB
Wenn ich über die Straße laufe ist es wahrscheinlicher dass ich überfahren werde als im Flugzeug abzustürzen. Da mach ich mir mal weniger Sorgen
In der Zeit wo ein Pilot 150 Leute durch die Gegend fliegt, "leitet" ein ICE Führer tausende Personen. Verantwortung ist immer relativ.
Einer Panik gegenüber der Fluggesellschaft oder dem Fliegen würde ich mal entspannt entgegen sehen... Die Chance umzukommen ist im Alltag einfach ums tausendfache höher.
Re: Flugzeugabsturz
Verfasst: Di 31. Mär 2015, 19:15
von mk_stgt
Ja da hast du völlig recht. deswegen würde ich auch jederzeit in ein flugzeug steigen.
autobahn mit zb geisterfahrer ist auch nicht gerade lustig. wer das schon mal erlebt hat weiß wovon ich rede
Re: Flugzeugabsturz
Verfasst: Di 31. Mär 2015, 19:43
von sele
Oh schade.
Dann sind wir hier leider auch beim üblichen, wie stand es da oben: Stammtisch-Geschwurbel, angekommen und wägen die Wahrscheinlichkeiten von Unfalltoden ab.
Ich bin hier raus.
Re: Flugzeugabsturz
Verfasst: Di 31. Mär 2015, 19:57
von aaof
Angeblich wurde die Lufhansa 2009 über die Depressionen bzw. dessen angeblicher Heilung informiert, sogar seitens des Co-Piloten.
Nicht ganz unwichtig wie ich finde. Angeblich ist der Konkurrenzdruck um übhaupt mal ins Cockpit zu kommen, sehr groß. Wieso lässt man dann diesen Mann überhaupt noch fliegen?
Das ist alles noch so undurchsichtig. Da kommt bestimmt noch (viel) mehr hoch und dann wird's für eine richtig dünn. Millionenschwere Rücklagen wurden ja bereits gebildet. Ob das schon die Vorbereitung auf ein jahrelangen juristischen Kampf ist?
Ich persönlich wüsste was ich als Angehöriger jetzt zu tun hätte. Meinen Anwalt einschalten.
Gruß
aaof
Re: Flugzeugabsturz
Verfasst: Di 31. Mär 2015, 19:58
von ThomasB
sele hat geschrieben:Oh schade.
Dann sind wir hier leider auch beim üblichen, wie stand es da oben: Stammtisch-Geschwurbel, angekommen und wägen die Wahrscheinlichkeiten von Unfalltoden ab.
Ich bin hier raus.
Kannst auch vom Blitz getroffen werden. Die Aussage die oben steht mit großem Risiko behaftet finde ich sollte man nur nicht so stehen lassen.
Gnade dem der nicht gut versichert ist