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Re: NuVero 4 gegen den Rest der Bande - Hörtest

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 15:40
von ThomasB
Oder mal anders: Wenn ein Lautsprecher anders klingt, muss das ja nicht bedeuten dass der Frequenzgang nicht linear ist. Es spricht niemand von einem zu stark oder weniger prägnant ausgeprägten Grundton, sondern einem verfärbten.

Oder einfach nochmal der Laptopvergleich. Glaubst du ein gleichlauter 2khz Ton vom Laptop klingt wie von deinem Lautsprecher? ;)

Du kannst "so etwas" nicht messen, einfach anhören und selbst ein Urteil bilden.

Re: NuVero 4 gegen den Rest der Bande - Hörtest

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 16:02
von raw
So, jetzt aber...
TasteOfMyCheese hat geschrieben:Was hier im Forum als "massiv", "extrem", "total" bezeichnet wird ist in der Realität doch nur ein "deutlich hörbar" und damit meine ich die beiden Worte so wie sie da stehen, als eindeutig wahrnehmbar.
Danke, danke, danke! :) Für diese Richtigstellung muss ich dich loben. Die nuVero 11 wurde hier ja schon fast so beschrieben, als sei sie kaputt. Sorry StefanB, ich will natürlich nicht deine Erfahrungen in Frage stellen, aber "fassungslos" ist halt schon ein Dampfhammer.

Ich habe am nuDay die nuVero 11 mit den neuen und alten nuLines zusammen in dem Hörstudio (Fensterseite zur Goethestraße) gehört. Was mir da unter anderem auffiel, waren "deutlich hörbare" (danke, Cheese :)) Unterschiede im unteren Mittelton und oberen Bassbereich, die sich nur durch die Aufstellung und akustische Umgebung erklären lassen. Denn die Boxen sind in diesem Bereich allesamt rundstrahlend und haben alle einen geraden Frequenzgang. Z.B. hatte die nuLine 100 im Bereich 100...200Hz etwas mehr als die anderen. Die nuVero 11 hat meiner Meinung nach bei 400...500 Hz etwas dicker aufgetragen, was unglücklicherweise mit zu dem leicht näselnden bzw. zurückhaltenden Eindruck führt. Das Problem ist hier: Man hat eigentlich frei aufgestellte Boxen, recht weit weg von den Seitenwänden, aber dafür hat die Bodenreflexion relativ gesehen umso mehr Einfluss, aber wegen dem hochflorigen Teppich nicht im Hochton. Und vor allem steht da ein Haufen Boxen in einer Reihe. Das führt zwangsweise zu entsprechenden Verfärbungen.
Es wurde von Nubert auch schon zig-fach klargestellt, dass die Kunden die Boxen in Gmünd unter keinen "optimalen Bedingungen" hören sollen, damit sie dann daheim nach dem Auspacken kein böses Erwachen haben.

Das führt mich zu einer weiteren Sache, zu der ich etwas sagen möchte:
Diesen Spruch, von wegen man solle sein "Ohr schulen", am besten noch mit Hilfe von "Referenzen", habe ich früher auch von mir gegeben. Er hat ja auch seine richtige Seite. Aber beim "Schulen" muss ich an den Medizinstudenten bei "Wer wird Millionär?" denken, der sich als Bildungsbürger bezeichnet hat und dann aber sehr peinlich auf die Schnauze flog. :) Man sieht, ich mag diesen Spruch einfach nicht. :)
Die Frage ist aber natürlich, wie einige hier bereits erkannt haben: was ist denn Referenz? Und ist die akustische Umgebung auch Referenz bzw. ist die Boxen-Referenz auch in der akustischen Umgebung noch eine Referenz?

Eine Referenz-Situation können sich viele/manche von euch auch selber herstellen, und zwar indem ihr mal eure Boxen im Garten frei aufstellt. Die Boxen dabei möglichst hoch montieren, kein zu großer Hörabstand und ggf. einen Haufen Schaumstoff-/Glaswollematten zwischen Box und Hörer legen. Damit hat man einen linearen Frequenzgang und bis auf die Bodenreflexion keine Raumakustik.
Das sollte man mal gehört haben!

[EDIT: paar kleine Korrekturen]

Re: NuVero 4 gegen den Rest der Bande - Hörtest

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 21:34
von horch!
T.Brand hat geschrieben:Oder mal anders: Wenn ein Lautsprecher anders klingt, muss das ja nicht bedeuten dass der Frequenzgang nicht linear ist. Es spricht niemand von einem zu stark oder weniger prägnant ausgeprägten Grundton, sondern einem verfärbten.

Oder einfach nochmal der Laptopvergleich. Glaubst du ein gleichlauter 2khz Ton vom Laptop klingt wie von deinem Lautsprecher? ;)

Du kannst "so etwas" nicht messen, einfach anhören und selbst ein Urteil bilden.
Irgendwo müssen die "Verfärbungen" ja physikalisch her kommen. Wenn ein einzelner Ton verfärbt ist, dann hat er m.E. ein anderes Obertonspektrum - warum sollte man das nicht messen können?

Bleibt die Frage: Wie erzeugt die Nuvero 11 dieses andere Obertonspektrum?

Re: NuVero 4 gegen den Rest der Bande - Hörtest

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 21:56
von g.vogt
horch! hat geschrieben:...Wenn ein einzelner Ton verfärbt ist, dann hat er m.E. ein anderes Obertonspektrum - warum sollte man das nicht messen können?...
Man kann das bestimmt messen, aber es ist nicht so einfach. Lautsprecher übertragen Schall dreidimensional und interagieren mit dem Raum. Das Ergebnis kann man für einen Punkt des Raumes messen, aber auch das reicht nicht für eine Bewertung, hinzu kommen noch psychoakustische Parameter, die man kennen und bewerten können muss, weil das Ohr eben nicht nur eine Summe aus Direkt- und Diffusschall beurteilt (wie das Mikrofon), sondern auch noch aus dem zeitlichen Verlauf des Eintreffens der Schallanteile und ihren Richtungen ein "Bild" erstellt.

Re: NuVero 4 gegen den Rest der Bande - Hörtest

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 22:04
von Lemke46
Dass die "optimale" Aufstellung einen großen Einfluss auf den Klang hat, hatte ich selbst mal ausprobiert.

Ich hatte meine nicht gut untergebrachte linke Box mal wie die rechte frei aufgestellt und war verblüfft, wie der Klang dann ganz anders - homogener (?) rüberkam. Außerdem wurden die Fronts vom AVR fast gleich eingestellt im Gegensatz zur aktuellen Aufstellung (an der ich aber z.Zt. nichts ändern kann)...

Re: NuVero 4 gegen den Rest der Bande - Hörtest

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 22:22
von horch!
Zum Thema "Referenzen": Warum sollte ich meine Ohren an irgendwelchen Refernzen schulen, die ich niemals so im meinem Wohnzimmer stehen haben werde? Ich will in meinem Wohnzimmer sitzen und Musik hören - genau das, nichts anderes! Der Raum ist ein begrenzender Faktor, mein Geldbeutel ist ein begrenzender Faktor - so bin ich bei der Nuvero und dem Antimode gelandet. Ich weiss, dass es besseres und Verbesserungsmöglichkeiten gibt, und bin auch daran interessiert dazuzulernen - sonst würde ich hier keine doofen Fragen stellen. Aber warum sollte ich mein Gehör regelmässig an etwas unerreichbarem schulen? Um so richtig deutlich zu spüren, wie begrenzt die Möglichkeiten meines Wohnzimmers sind? Und um dann eine Mission zu haben, möglichst viele andere Leute runter zu ziehen?

Nein, liebe Leute, ich mache es genau umgekehrt! Ich habe dieses Wohnzimmer und ich habe die Nuvero 11 - und die nehme ich jetzt so wie sie sind. Ich werde mein Gehör an der Nuvero schulen, ich werde damit meine CDs neu hören, entdecke damit neue Details, freue mich darüber, was die Box gut macht, statt danach zu suchen, was andere besser machen. Die MB Quart habe ich 15 Jahre genossen, obwohl ich schon im Verkaufsraum wusste, dass sie nicht perfekt ist; erst nach 15 Jahren war die Sache dann doch irgendwie ausgelutscht - mal sehen, ob die 11er auch so lange hält :D

Ich bin sicherlich weiter interessiert an Verbesserungsmöglichkeiten - im vorgegebenen Rahmen; wobei Verbesserungsmöglichkeiten durchaus auch im kognitiven Bereich, bei der Wahrnehmung, bei der Gehörbildung liegen können. Bei alle dem nehme ich gerne in Kauf, dass die Nuvero mein Gehör auch ein Stück weit "verbiegen" wird; so wie das vorher die MB Quart tat. Man gewöhnt sich ein Stück weit an die Eigenheiten einer Lautsprecher-Raum-Kombination, so dass etwas neues dann erstmal völlig seltsam, "verfärbt" klingt. Man kann dagegen anrennen wie gegen Windmühlen, sein Leben voll und ganz der Suche nach Referenzen widmen - man kann aber auch die Dinge akzeptieren wie sie sind und sogar aus der Not eine Tugend machen - wenn die eigene Hörsituation zur Referenz wird hat man weniger Stress und gewinnt Zufriedenheit.

äh.. ich habe fertig... :mrgreen:

Re: NuVero 4 gegen den Rest der Bande - Hörtest

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 22:29
von HHO
Ich habe deinen Beitrag dreimal gelesen weil er mir so gefällt. :D

Re: NuVero 4 gegen den Rest der Bande - Hörtest

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 23:20
von raw
horch! hat geschrieben:
T.Brand hat geschrieben:Oder mal anders: Wenn ein Lautsprecher anders klingt, muss das ja nicht bedeuten dass der Frequenzgang nicht linear ist. Es spricht niemand von einem zu stark oder weniger prägnant ausgeprägten Grundton, sondern einem verfärbten.

Oder einfach nochmal der Laptopvergleich. Glaubst du ein gleichlauter 2khz Ton vom Laptop klingt wie von deinem Lautsprecher? ;)

Du kannst "so etwas" nicht messen, einfach anhören und selbst ein Urteil bilden.
Irgendwo müssen die "Verfärbungen" ja physikalisch her kommen. Wenn ein einzelner Ton verfärbt ist, dann hat er m.E. ein anderes Obertonspektrum - warum sollte man das nicht messen können?

Bleibt die Frage: Wie erzeugt die Nuvero 11 dieses andere Obertonspektrum?
Ein 2kHz-Sinuston wird von einem Laptop-Lautsprecher verzerrt wiedergegeben, eben weil dieser Lautsprecher verzerrt. Ein 2kHz-Sinuston wird über jede HiFi-Box, die das Prädikat HiFi verdient, gleich klingen. Auch eine nuVero 11 wird natürlich einen sauberen 2kHz-Sinuston wiedergeben. Das hat natürlich gewisse Lautstärkegrenzen.

Natürlich geht es hier nur um den Frequenzgang und nicht um den Klirrfaktor!

Ansonsten, selbstverständlich brauch jemand, der nur vor hat, in den nächsten 15 Jahre mit denselben Boxen zu hören, keine Bildungsohren. Das mit dem ref-ÖHR-ranzigen Schulunterricht ist sowieso an diejenigen gerichtet, die "mehr" wollen - also von HiFi-Freak bis Lautsprecherentwickler.

Re: NuVero 4 gegen den Rest der Bande - Hörtest

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 23:21
von Brette
@horch
:greetings-clapyellow: Schööön!!!

Re: NuVero 4 gegen den Rest der Bande - Hörtest

Verfasst: Mo 23. Jul 2012, 23:24
von highendmicha
horch! hat geschrieben:Zum Thema "Referenzen": Warum sollte ich meine Ohren an irgendwelchen Refernzen schulen, die ich niemals so im meinem Wohnzimmer stehen haben werde? Ich will in meinem Wohnzimmer sitzen und Musik hören - genau das, nichts anderes! Der Raum ist ein begrenzender Faktor, mein Geldbeutel ist ein begrenzender Faktor - so bin ich bei der Nuvero und dem Antimode gelandet. Ich weiss, dass es besseres und Verbesserungsmöglichkeiten gibt, und bin auch daran interessiert dazuzulernen - sonst würde ich hier keine doofen Fragen stellen. Aber warum sollte ich mein Gehör regelmässig an etwas unerreichbarem schulen? Um so richtig deutlich zu spüren, wie begrenzt die Möglichkeiten meines Wohnzimmers sind? Und um dann eine Mission zu haben, möglichst viele andere Leute runter zu ziehen?

Nein, liebe Leute, ich mache es genau umgekehrt! Ich habe dieses Wohnzimmer und ich habe die Nuvero 11 - und die nehme ich jetzt so wie sie sind. Ich werde mein Gehör an der Nuvero schulen, ich werde damit meine CDs neu hören, entdecke damit neue Details, freue mich darüber, was die Box gut macht, statt danach zu suchen, was andere besser machen. Die MB Quart habe ich 15 Jahre genossen, obwohl ich schon im Verkaufsraum wusste, dass sie nicht perfekt ist; erst nach 15 Jahren war die Sache dann doch irgendwie ausgelutscht - mal sehen, ob die 11er auch so lange hält :D

Ich bin sicherlich weiter interessiert an Verbesserungsmöglichkeiten - im vorgegebenen Rahmen; wobei Verbesserungsmöglichkeiten durchaus auch im kognitiven Bereich, bei der Wahrnehmung, bei der Gehörbildung liegen können. Bei alle dem nehme ich gerne in Kauf, dass die Nuvero mein Gehör auch ein Stück weit "verbiegen" wird; so wie das vorher die MB Quart tat. Man gewöhnt sich ein Stück weit an die Eigenheiten einer Lautsprecher-Raum-Kombination, so dass etwas neues dann erstmal völlig seltsam, "verfärbt" klingt. Man kann dagegen anrennen wie gegen Windmühlen, sein Leben voll und ganz der Suche nach Referenzen widmen - man kann aber auch die Dinge akzeptieren wie sie sind und sogar aus der Not eine Tugend machen - wenn die eigene Hörsituation zur Referenz wird hat man weniger Stress und gewinnt Zufriedenheit.

äh.. ich habe fertig... :mrgreen:
:bow-yellow: :clap:
Na dann viel spaß beim jetzigen geniessen! :wink: