Die Welt trauert um den Papst.

[salix]

bzgl der Darstellung in den Medien kann man auch geteilter Meinung sein. Klar gibt es eine Menge Leute, die über soetwas informiert werden möchten und das gute Recht dazu haben, aber müssen dazu wirklich alle Sender ihr aktuelles Programm unterbrechen? Ich fände eine Kurze Anmerkung der Ereignisse in einer Werbepause mit dem Verweis auf die nächste Nachrichtensendung für vollkommen ausreichend.
An dem betreffenden Abend war es auf jeden Fall kaum möglich ohne eigene Mediengestaltung für seichte Unterhaltung zu sorgen, ohne an jeder Ecke mit dem Tod des Papstes und der Trauer der Gläubigen konfrontiert zu werden. Es wirkte halt etwas aufgezwungen...

[sleepyjoe]

Daß da ein Mann war, der seinen Weg gegangen ist, ohne sich von der Meinung anderer nötigen oder gar beirren zu lassen....

Das glaubst Du doch selbst nicht - oder

Eine so mächtige Organsiation wie die katholische Kirche und ihrem "Instrument" Vatikan läßt die Gemeinde vielleicht glauben, dass der Papst alle Fäden in der Hand hält und unbeirrbar und ungenötigt "regiert". Real haben sicher "andere" an den Fäden gezogen und den alten Mann lediglich als Handlanger deren selber wirken lassen. Eine Organisation, von der man ausgeht, den effizientesten und mächtigsten Geheimdiesnt der Welt zu haben, gegen den bspw. selbst der Mossad armselig aussieht, erlaubt keine singuläre Entscheidungskompetenz.

btw: Was machen eigentlich die Ermittlungen um die Ermordung des Chefs der Schweizer Garde ?

[PhyshBourne]

das mag ja sein ... vielleicht ist mir auch der ganze Medienrummel unbegreiflich, weil ich es nicht verstehe, warum der Papst solch eine große Bedeutung hat?!

Dann hör' einfach 'mal zu, was über den Mann gesagt wird, was er alles getan hat.
Ich find's übrigens interessant, daß weltweit nur die Deutschen derart nörgelig sind und wieder nur auf das Negative sehen statt die Leistung zu würdigen.
Und das saage ich als jemand, der durchaus distanziert der römisch-katholischen Kirche gegenübersteht.

Warum ist man im Glauben an Gott überhaupt auf die Kirche, den Papst und ihre (einzig richtige?) Sicht auf die Dinge angewiesen?

Ich bin evangelisch, also nicht advocatus paparum, d.h. ich sehe mich nicht in der Position, den Papst zu verteidigen.
Ich denke in der Tat, daß man keinen Papst braucht, um (an) G-tt zu glauben, und auch nicht auf die Sicht der römisch-katholischen Kirche angewiesen ist.
Ich sehe aber, daß es von Vorteil sein kann, einen Repräsentanten zu haben.

bzgl der Darstellung in den Medien kann man auch geteilter Meinung sein. Klar gibt es eine Menge Leute, die über soetwas informiert werden möchten und das gute Recht dazu haben, aber müssen dazu wirklich alle Sender ihr aktuelles Programm unterbrechen? Ich fände eine Kurze Anmerkung der Ereignisse in einer Werbepause mit dem Verweis auf die nächste Nachrichtensendung für vollkommen ausreichend.
An dem betreffenden Abend war es auf jeden Fall kaum möglich ohne eigene Mediengestaltung für seichte Unterhaltung zu sorgen, ohne an jeder Ecke mit dem Tod des Papstes und der Trauer der Gläubigen konfrontiert zu werden. Es wirkte halt etwas aufgezwungen...

Was einen darüber in's philosophieren kommen lassen kann, was wichtig ist und was nicht...

Bin übrigens gespannt, ob die gleichen Anfragen kommen, wenn beispielsweise der Dalai Lama stirbt, was sicherlich einen ähnlichen Medienrummel auslösen wird (und der Dalai Lama ist gewiß nicht Repräsentant so vieler Menschen...)...

Daß da ein Mann war, der seinen Weg gegangen ist, ohne sich von der Meinung anderer nötigen oder gar beirren zu lassen....

Das glaubst Du doch selbst nicht - oder

Aber wieso denn nicht?
Ein Papst kann es sich IMO gar nicht leisten, den Apparat nicht zu beherrschen...

Eine so mächtige Organsiation wie die katholische Kirche ...

Interessant, was Du alles aus dem Inneren des Vatikan weißt.
Ich kenn' mich da nicht so gut aus...
Schon 'mal da gewesen?

btw: Was machen eigentlich die Ermittlungen um die Ermordung des Chefs der Schweizer Garde ?

[matze.berlin]

Hallo PhyshBourne,

Dann hör' einfach 'mal zu, was über den Mann gesagt wird, was er alles getan hat.

ich möchte nicht über den Papst urteilen, das steht mir weder zu, noch beschäftige ich mich genug mit dem Thema, um mir ein Urteil über ihn als Menschen und Oberhaupt der katholischen Kirche bilden zu können. Ich stehe aber grundsätzlich mit Glaubensrichtungen auf Kriegsfuß, die keine anderen Ansichten zulassen und ihren Glauben über die Gegebenheiten und Umstände der heutigen Zeit stellen.

Ich find's übrigens interessant, daß weltweit nur die Deutschen derart nörgelig sind und wieder nur auf das Negative sehen statt die Leistung zu würdigen.

Ob nun alle Taten und Ansichten des Papstes und der katholischen Kirche würdigungswert sind, liegt im Auge des Betrachters ... wie gesagt, ich verstehe die Trauer der Gläubigen und möchte das auch gar nicht in Abrede stellen, aber die Medienpräsenz dieses traurigen Ereignisses nervte nicht nur Salix. Aber zum Glück - und darum geht es glaube ich in diesem Forum - hat man ja die entsprechenden Gerätschaften, um die Ohren anderweitig zu "füttern"

Ich sehe aber, daß es von Vorteil sein kann, einen Repräsentanten zu haben.

Wie repräsentativ der Repräsentant ist, liegt aber wiederum im Auge des Betrachters ... auch innerhalb der katholischen Kirche gab und gibt es durchaus kritische Stimmen.

Viele Grüße, Matthias

[g.vogt]

Hallo,

...aber die Medienpräsenz dieses traurigen Ereignisses nervte nicht nur Salix...

das kannst du allerdings weniger der katholischen Kirche oder dem Vatikan vorwerfen, sondern eher den Massenmedien, die nix Interessanteres zu berichten wissen. Oder Regierung/Parlamentarier fragen, wie weit her es denn mit der Trennung von Staat und Kirche wirklich ist

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

[sleepyjoe]

Aber wieso denn nicht?
Ein Papst kann es sich IMO gar nicht leisten, den Apparat nicht zu beherrschen...

Ja klar, seit mehreren Jahren an Parkinson und wohl anderen Krankheiten leidend, hat er alles im Griff und unter Kontrolle gehabt

Wer an die Macht will (auch über legitime Wahlen), muss auch Kompromisse / Zugeständnisse machen an jene, die ihn hierbei unterstütz(t)en. Ein gewisses Marionettentum bei demokratisch gewählten Führungspersonen ist immer vorhanden; deren Lobby redet immer mit. (George Bush ist doch auch nur der Interessenskasper bestimmter Wirtschaftsbarone...) Anders ist es natürlich im "diktatorisch" geführten Umfeld; dort muss man den Apparat sehr wohl im Griff haben.

Interessant, was Du alles aus dem Inneren des Vatikan weißt.
Ich kenn' mich da nicht so gut aus...
Schon 'mal da gewesen?

Nö, aber genug darüber gelesen. Obwohl ich keiner Konfession angehöre, interessiert mich das Thema Kirche(n) / Glauben schon. So habe ich ausreichend Munition in der Diskussion mit allzu eifrigen Missionaren

btw: Was machen eigentlich die Ermittlungen um die Ermordung des Chefs der Schweizer Garde ?

Das hier http://www.das-friedensreich.de/de/main ... tikan.html beschreibt mal ganz kurz die Tat und was da passiert sein könnte - Spekulationen gibt es selbst heute noch in Hülle und Fülle. Keine offizielle Stellungsnahme des Vatikan bis heute. (Der Fall ist auch gerne ein Thema in Romanen )

[burki]

Hi,

Oder Regierung/Parlamentarier fragen, wie weit her es denn mit der Trennung von Staat und Kirche wirklich ist Rolling Eyes

man sieht IMHO in diesem thread auch ein klein wenig, wie user aus verschiedenen Bundeslaendern (oder gar Laendern) voellig unterschiedlich reagieren.
Hier auf dem oberbayersichen Land ist und bleibt die Kirche (nein, wir haben hier ein Muenster, welches frueher noch eindeutig bedeutender war, als das benachbarte Andechs) natuerlich auch im Alltag sichtbar.
Bin selbst auch keineswegs ein besonderer Kirchengaenger, doch gehoert IMHO die Kirche durchaus in unsere Gesellschaft und damit in "katholischen Regionen" auch der Papst.
Zu ihn kann man stehen wie man mag (auch bei den Protestanten existiert ja durchaus eine Hierachie, wenn auch nicht so ausgepraegt), doch in als "nicht menschenliebend", den Vatikan "nur" als korrupte Mafiabande hinzustellen, ... ist m.E. unfair.
Dass ein Ratzinger (der hat mich bis zum Abi mit seinen Schriften "verfolgt") noch mehr theologisch praegend war/ist, als der Papst, mag ja sein, doch ein Johannes Paul II hat weltweit ein durchaus gewichtiges Woertchen mitzureden gehabt (nicht nur im Ostblock) und diese Chance auf seine Art und Weise genutzt.

Die Art und Weise, wie hier ueber das Thema diskutiert wird, waere aber auch ein schoenes Beispiel fuer den "typisch-deutsch-thread" ...
Gruss
Burkhardt

[matze.berlin]

Hallo Gerald,

Hallo,

...aber die Medienpräsenz dieses traurigen Ereignisses nervte nicht nur Salix...

das kannst du allerdings weniger der katholischen Kirche oder dem Vatikan vorwerfen, ...

das tue ich auch nicht ... in einem anderen Posting hatte ich schon auf die Einschaltquoten hingewiesen

@Burki:

Die Art und Weise, wie hier ueber das Thema diskutiert wird, waere aber auch ein schoenes Beispiel fuer den "typisch-deutsch-thread" ...

Witzigerweise empfinde ich es als typisch deutsch, sich mit der Art & Weise, wie diskutiert wird, auseinanderzusetzen, als inhaltlich mit dem Thema selbst

Viele Grüße, Matthias

[g.vogt]

Hallo alle miteinander,

zum Nebenthema Medienverhalten: Die Bilder des aufgebahrten Toten in der ARD würde ich noch als würdevoll bezeichnen, aber die Großaufnahme BILD Seite 1 finde ich widerlich.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

[ta]

Widerlich finde ich auch irgendwie die Polen, die ihn zerlegen und gewisse Einzelteile in irgendner Kathedrale verbuddeln wollen - IMHO nur pietätlos und barbarisch!