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Verfasst: Do 2. Nov 2006, 22:12
von Steppenwolf
In den letzten Monaten hat sich bei mir opernmäßig nicht so viel getan, aber einige Werke haben
doch den Weg zu mir gefunden.

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Rossini's Barbier von Sevilla, mit Sills, Gedda, Milnes unter James Levine und dem London Symphony Orchestra.
Ich finde diese Aufnahme gut gelungen, kommt hier das komische der Handlung in Verbindung mit der Sängerschaft
und dem Orchester ziemlich rund und ansprechend rüber.

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Solti's Aida mit Leontyne Price in der Hauptrolle fesselt besonders auch durch die einmalige dramatische Umsetzung,
die 1962 entstanden ist und deccamäßig typich sehr gut auf CD transferiert wurde.

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Von Tosca hatte ich mir zunächst diese Aufnahme zugelegt, mit der Nilsson in der Hauptrolle. Insgesamt gefällt mir diese
Aufnahme ganz gut und entspricht meinem laienmäßigen Geschmack.

Da gerade bei Tosca eine bestimmte Aufnahme mit der Callas sehr oft als die Referenz hervorgehoben wurde, kam ich nicht
umhin, mir auch diese eine zu besorgen:

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Davon abgesehen, dass diese Aufnahme in Mono daher kommt, was bei einer Aufnahme von 1953 auch nicht verwundert,
kann man sich dieser magischen Umsetzung der Tosca kaum entziehen.
Einen Hauptanteil hat gewiss die Callas, die wie keine andere, auch nicht die Nilsson in der Rolle, der Dramaturgie
entsprechend das gewisse Etwas an Gewicht und Ausdruckskraft in der Stimme so rüber bringt.

Die noch ungehörten:

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Bei der Zauberflöte war ich mir nicht sicher und habe mich erstmal für diese Aufnahme entschieden.
Gehört habe ich diese noch nicht.

Nachdem ich letztens eine Doku über Fritz Wunderlich im TV gesehen habe, könnte ich mir auch gut vorstellen,
mir diese Aufnahme auch noch zu kaufen:

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Fast schon ein Muß.

Anfang der Woche angekommen, nach langer Entscheidungsfindung:

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Wagner's Mammutwerk Der Ring des Nibelungen unter Solti. Kenne ich schon in der Vinyl-Ausgabe.
Musste sein, denke ich. Freue mich schon drauf.

Und erstmalig via iBucht geordert (noch nicht da!), eine unter normalen Umständen nicht mehr erhältliche Aufnahme von Rigoletto auf CD,
die ich in den 70'ern als Vinyl Ausgabe meinem Dad geschenkt hatte und damals meine erste gehörte Oper überhaupt war:

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Wäre dann auch wieder die 2. Aufnahme der gleichen Oper, dessen andere Aufnahme ich in diesem Thread bereits erwähnt habe.

Irgendwie gerät man gerade bei den Opern in einen höllischen Kreisverkehr ohne Ausfahrt.

Arghhh!


@Riddick
Riddick hat geschrieben:Bei der Zauberflöte hab ich mich für die CD von Philips, mit Ariza, Te Kanawa und Marriner als Dirigent, entschieden.
Die Aufnahme ist in DDD und klingt wesentlich besser als die Aufnahme der Deutschen Grammophon mit Fritz Wunderlich. Die Philips Aufnahme ist von 1990 und kostet 9,99€ die der DG ist von 1967 und die von EMI stammt von 1950. Aber gerade bei dieser Oper gibt es noch viele weitere Aufnahmen.
Fritz Wunderlich scheint in seiner Zeit wohl der Tamino-Interpret überhaupt gewesen zu sein. Alleine deshalb würde ich eine Aufnahme mit Wunderlich jeder anderen vorziehen.
Diese Erfahrung muß ich aber selbst noch machen. Immerhin scheint Klangqualität nicht alles zu sein.

Verfasst: Do 2. Nov 2006, 23:45
von Kikl
Fritz Wunderlich scheint in seiner Zeit wohl der Tamino-Interpret überhaupt gewesen zu sein. Alleine deshalb würde ich eine Aufnahme mit Wunderlich jeder anderen vorziehen.
Diese Erfahrung muß ich aber selbst noch machen. Immerhin scheint Klangqualität nicht alles zu sein.

Fritz Wunderlich war nicht nur ein herausragender Mozart-Interpret. Er war ein herausragender Tenor, der unübertroffen ist. Die Zauberflöte mit Fischer-Dieskau (Papageno) und Wunderlich (Tamino) ist zumindest was die Männerstimmen angeht Referenz.

Vom Barbiere gibts noch eine sehr schöne konzertante Live-Aufnahme mit der Gruberova, De Florez (Bayrisches Rundfunk Symphonie Orchester). Die Traviata mit Netrebko und Villazon ist IMHO nicht zu beanstanden.

Gruß

Kikl

Verfasst: Di 21. Nov 2006, 22:11
von Raico
Für alle Opern-Fans habe ich eine dicken Tipp mit mindestens 10 Ausrufungszeichen:

Mozart, Don Giovanni mit dem Wiener Radio-Sinfonie-Orchester unter Betrand de Billy!

Bisher waren Gardiner und Giulini meinen Favoriten, doch diese Einspielung übertrifft beide sowohl bei der Interpretation als auch bei der Klangqualität um Längen.
Das ist fetzig, das ist schmissig, das ist exzellent gesungen und gespielt! Sogar die Rezitative sind spannend wie ein Hörspiel!
Einfach genial!

Und das dollste ist: Diese absolute Referenz-Aufnahme mit dem besten Opern-Sound, den ich über meine Anlage je gehört habe, gibt es z.B. bei amazon für alberne 14 Euro!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Reichen die Ausrufungszeichen jetzt?

Edit: Es sind sogar nur 13 Euro!:

http://www.amazon.de/gp/product/images/ ... 80&s=music

Verfasst: Do 21. Dez 2006, 16:38
von Riddick
Ich bin ein großer Freund der Ouvertüren von Rossini, die Ouvertüre zu der diebischen Elster ist sogar eines meiner 5 Lieblingsmusikstücke quer durch alle Genres der Musik. Ich besitze 2 CDs vom Label Delta aus dem Jahre 1987, zwar aufgenommen in DDD mit dem Plovdiv Philharmonic Orchestra aber bestimmt keine Referenzaufnahmen. Da ich die Interpretationen auf den beiden Scheiben mittlerweile auswendig kenne möchte ich gerne ein paar neue CDs mit diesen Musikstücken.

Welche Aufnahmen sind zu empfehlen? Besonderen Wert möchte ich auf die Aufnahmequalität legen.
Gefunden habe ich bisher Aufnahmen von Bernstein (Sony BMG), Karajan (Deutsche Grammophon), Charles Dutoit (Decca), Neville Marriner (Philips), Fritz Reiner (Sony BMG) und Claudio Abbado (Deutsche G).
Schwierig für welche ich mich entscheiden soll.

Verfasst: Fr 22. Dez 2006, 18:27
von Kikl
Wenn Du schon Rossinis Ouvertüren klasse findest, dann hör dir mal eine ganze Oper an. Die Musik ist insgesamt wie die Ouvertüren leicht und spritzig wie Champagner.

Meine Empfehlung:

"Il Barbiere di Siviglia"

Orchester: Münchner Rundfunkorchester

Sänger:

Rosina: "Edita Gruberova"

Conte Almavivo: "Juan Diego Florez"

Figaro: "Vladimir Chernov"

Die Sänger waren zu der Zeit das absolute Spitze (1997). Ich bin jedesmal sprachlos, wenn ich es höre.

Es ist eine konzertante Live-Aufnahme aus der Philharmonie im Gasteig München. Absolut umwerfend. Die Oper ist eine sehr unterhaltsame Komödie.

A Propos Rossini Ouvertüren. Rossini hat seinerzeit seine eigenen Opern häufiger kanibalisiert. D.h. die Ouvertüre zum Barbier von Sevilla hat er gleich in mehreren Opern als Ouvertüre verwendet. Die Opern soll er in wenigen Wochen komponiert haben.

Für den Einstieg ins Opernvergnügen bieten sich auch DVDs an, denn Oper ist halt Musik und Theater. Am besten man benutzt die deutschen Untertitel um die Dialoge zu verstehen. Absolut hinreißend ist in dieser Hinsicht: L'Elisir d'Amor (der Liebestrank) von Gaetano Donizetti. Die Oper stammt aus derselben Epoche (Belcanto) wie Rossinis Barbier von Sevilla. Zur Zeit wird eine Aufnahme mit Villazon und Netrebko überall angebot: Kaufen, kaufen, kaufen. Es ist absolut hinreißend gesungen und gespielt! - von wegen Anna Netrebko sieht nur gut aus! Sie singt göttlich!

Gruß

Kikl

Verfasst: Sa 23. Dez 2006, 12:44
von Kaddel64
Riddick hat geschrieben:Welche Aufnahmen sind zu empfehlen?... Gefunden habe ich bisher Aufnahmen von Bernstein (Sony BMG), Karajan (Deutsche Grammophon), Charles Dutoit (Decca), Neville Marriner (Philips), Fritz Reiner (Sony BMG) und Claudio Abbado (Deutsche G)... Besonderen Wert möchte ich auf die Aufnahmequalität legen.
Darüber hinaus gibt es natürlich unzählige weitere Aufnahmen.

Zu den genannten:

- Bernstein würde ICH erstmal nicht in Verbindung mit Rossini bringen, kenne die Aufnahme allerdings nicht. Es ist ein Zusammenschnitt verschiedener Produktionen aus den Jahren 1960-1989, da dürften von der Klang- und Aufnahmequalität her große Unterschiede zu erwarten sein.
- Die Karajan-Aufnahme habe ich jetzt im Katalog nicht mehr gefunden, sie ist aber uneingeschränkt zu empfehlen.
- Die Aufnahmen von Dutoit und Abbado sind beide aus dem Jahr 1990 und offenbar speziell für diese Kollektion produziert worden. Klanglich dürften sie beide Deine eigene in den Schatten stellen, ich würde den Italiener vorziehen.
- Mit Marrinners 3-CD-Box hast Du die Overturen komplett, auch dies ein Zusammenschnitt aus mehreren Opern-Produktionen, aufnahmetechnisch nicht mehr ganz optimal (1970-74).
- Fritz Reiners Interpretation kenne ich nicht, aber klanglich dürfte sie verwöhnte Ohren nicht zufrieden stellen (1958); gerade die voluminösen Orchesteraufnahmen sind höchst anspruchsvoll, die älteren Aufnahmen bieten häufig einen sehr flachen, kompakten Klang.

Aus der unüberschaubaren Zahl an Alternativen möchte ich nur drei weitere nennen:

1.) National Philharmonic Orchestra, Riccardo Chailly (Decca 1981/84). Temperatmentvoll feurige Interpretation eines Italieners und klanglich gut durchhörbar. Die Doppel-CD bietet die wichtigsten Overturen.

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2.) Unter rein klanglichen Aspekten kommt noch die Aufnahme mit Yoel Levi und dem Atlanta Symphony Orchestra in Frage (Telarc 1992/93). Das amerikanische Label ist bekannt für Aufnahmequalität auf neuestem technischem Stand und höchstem Niveau, die Interpretation dürfte auch auf klangliche Effekte zielen. US-Import - leider nicht ganz billig.

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3.) Schließlich MEIN Favorit, der allerdings zur Zeit nicht erhältlich zu sein scheint:
"William Tell and other Overtures" mit The Hanover Band unter Roy Goodman (BMG/RCA Victor Red Seal 1995). Orchester und Dirigent sind anerkannte Alte-Musik-Spezialisten, die auch hier auf Originalinstrumenten (des 19. Jahrhunderts) spielen und so manches Stück gegen den Strich bürsten und ihm unerhört neue Facetten abgewinnen. Eine echte Alternative, wenn man andere Aufnahmen schon besitzt. Vielleicht findest Du sie ja irgendwo.

Ein frohes Fest allen nuForum-Lesern wünscht
Kaddel

Verfasst: Sa 23. Dez 2006, 14:07
von Riddick
Vielen Dank für die ausführlichen Empfehlungen, eure Tipps helfen mir schon gewaltig weiter.

Ich werde mir wohl den "Barbier von Sevilla" ganz kaufen und dazu noch eine Ouvertüren CD mit relativ aktuellen Einspielungen..