Hallo alle miteinander,
der Grund, warum das optimale DSP-FIR-DBA zur Zeit nur einigen ganz wenigen HiFi-Freunden richtig Vergnügen bereitet, liegt wohl darin, dass in der verwendeten digitalen Elektronik zwangsläufig Signal-Verzögerungen im Zeitbereich von bis zu ca. 70 ms auftreten können. Beim DBA in SG ist das, wenn ich mich recht erinnere, ebenso. Dort wird das Signal der Front-AW-1000 (Tiefbässe) meines Wissens nach als erste Wellenfront auf die Reise geschickt. Nach ca 1 m erreicht diese Front die nuWave 35, welche erst dann die mittleren und, um die möglichst gute Zeitrichtigkeit zu erreichen, am Schluss die hohen Töne emittiert. Diese enorm aufwendige frequenzabhängige Zeitkorrektur leistet dieses Gerät (mit speziellen Datensätzen programmiert):
Wer mehr wissen will:
Klick.
Als „zeitrichtige“ Wellenfront erreicht dann das Schallereignis das Ohr des Zuhörenden. Diese akustische Korrektur, vor allem in den Höhen und Mittellagen, bewirkt aber leider auch, dass der Zuhörer das Schallereignis um viele Millisekunden später wahrnimmt, als es von der digitalen Quelle (z.B. CD) gesendet wird. Im HiFi-Bereich ist das unwichtig, weil man ja nicht merkt, dass die CD signalmäßig eigentlich schon einige Millisekunden „weiter“ ist. Im Surroundbereich ist es aber sicher störend, wenn der Ton nicht mehr so lippensynchron daher kommt. Ich denke, dass hier das Hauptproblem liegt.
Herr Nubert hat das Folgende geschrieben:
... Mit DSP-FIR-Filtern kann man die Gruppenlaufzeiten und Phasenlage unabhängig von Frequenz und Steilheit einstellen. - Dabei handelt man sich allerdings eine (lineare) "Grundverzögerung" ein, die etwas über dem delay analoger Filter liegt. ...
Den ganzen Beitrag kann man
hier lesen.
Das zweite C 28 im Labor leistet, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, das eigentlich Wichtige:
Sobald die tieffrequente Wellenfront die Rückwand des Raumes erreicht hat, sorgt dieses Gerät dafür, dass eine inverse gleich große Wellenfront über die rückwärtigen beiden AW-1000 ausgesandt wird, welche die Auslöschung der stehenden Welle bewirkt. Dadurch wird das Dröhnen im Bass wirkungsvoll vermieden. Diese Aufgabe kann aber im Prinzip auch von einem Digital-Delay geleistet werden. Im
entsprechenden nu’s Letter wird ja das entsprechende Zusatzgerät schon präsentiert:
Dieses Gerät soll wohl das drängendste Problem im Bassbereich lösen (oder zumindest stark vermindern). Ich vermute mal, dass dieses Gerät die Front-Kanäle nicht beeinflusst sondern „nur“ auf die rückwärtigen Absorber-Woofer wirkt. Somit wäre es dann auch für Surround einsetzbar. Die auf dem Foto gezeigte Digitalanzeige könnte eventuell zur Einstellung der Raumlänge oder der Verzögerungszeit dienen und somit das Gerät auch für den Normalbürger bedienbar machen.
Da meine Betrachtungen aber nur Spekulationen sind, sollten sie mit der entsprechenden Portion Skepsis betrachtet werden.
Ich denke aber, mit der perfekten DSP-FIR-Lösung für Woofer und Satelliten sind die Leute zur Zeit noch überfordert, so dass das abgebildete Gerät zur Zeit den besten Kompromiss aus Leistung, Bedienerfreundlichkeit und Preis darstellt. Warten wir die Dinge ab
.
Gruß
OL-DIE