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Verfasst: Do 7. Jun 2007, 13:55
von AndiZ
Hallo, ich bin's wieder, der Thread-Ersteller!
Also, Ihr habt mir mit Euren Ausführungen sehr weitergeholfen. War ein paar Tage auf Dienstreise, deshalb konnte ich mich nicht mehr melden, bisher.
Jedenfalls bin ich während des Lesens zur Erkenntnis gelang, dass "alt" noch lange nicht "schlecht" bedeuten muss - besonders beim Thema Plattendreher. Und plötzlich viel mir ein, dass irgendwo noch mein alter Plattenspieler aus der Vor-CD-Aera vor sich hingammeln musste. Also kurz gesucht und das gute Stück ausgemottet, gereinigt und angeschlossen. Und welche Überraschung: Alles funktioniert noch tadellos!
Es handelt sich um einen Sharp RP-30 mit Direktantrieb:
Wie gesagt, technisch funktioniert das Teil noch einwandfrei. Nur der Klang lässt etwas zu wünschen übrig. Ich vermute, der Austausch des Tonabnehmers könnte Wunder bewirken. Nur - ich hab davon nicht die geringste Ahnung.
Deshalb habe ich mal ein paar Bilder geknipst und hoffe, Ihr könnt mir, mit deren Hilfe, folgende Fragen beantworten:
- Kann man nur das Originalsystem als Ersatz verwenden oder sind auch andere TA problemlos einsetzbar? Welche(s)?
- Wo beginnt der Tonabnehmer? Also was genau muss ich vom alten System demontieren?
- Ist die Montage und Justage eines neuen Systems sehr aufwändig?
- Wie stellt man das Aufflagegewicht korrekt ein, wenn man keine spezielle Tonarmwage sein Eigen nennt?
Hier mal die Fotos und vorab schonmal DANKE! für Eure Hilfe.
Gruß
Andreas
Verfasst: Do 7. Jun 2007, 14:28
von g.vogt
Hallo AndiZ,
AndiZ hat geschrieben:Jedenfalls bin ich während des Lesens zur Erkenntnis gelang, dass "alt" noch lange nicht "schlecht" bedeuten muss - besonders beim Thema Plattendreher. Und plötzlich viel mir ein, dass irgendwo noch mein alter Plattenspieler aus der Vor-CD-Aera vor sich hingammeln musste. Also kurz gesucht und das gute Stück ausgemottet, gereinigt und angeschlossen. Und welche Überraschung: Alles funktioniert noch tadellos!
du Scherzkeks, wir suchen hier nach Plattendrehern und du hast schon einen
- Kann man nur das Originalsystem als Ersatz verwenden oder sind auch andere TA problemlos einsetzbar? Welche(s)?
Kriegst du heraus, wie das montierte System heißt? Es dürfte genügen, die Nadel zu tauschen (so noch erhältlich). Dabei tauschst du den sogenannten Nadelträger samt Nadel und damit auch die vermutlich hart gewordene Nadelaufhängung (die vermutlich den schlechten Klang verursacht). Der Rest des Systems altert normalerweise nicht. Das wäre der einfachste Weg, denn dann musst du auch nichts neu einstellen.
- Wo beginnt der Tonabnehmer? Also was genau muss ich vom alten System demontieren?
Der hängt an diesen zwei silberen Schrauben vorne, der "rote Würfel" isses.
- Ist die Montage und Justage eines neuen Systems sehr aufwändig?
Bisschen Fingerspitzengefühl und eine Einstellschablone brauchts schon. Und du kannst nicht jedes System nehmen, es muss zum Tonarm passen, nicht nur in Sachen Anschluss und Gewicht, sondern auch hinsichtlich der Nadelnachgiebigkeit. Auch hier ist das Herausfinden der Originalbezeichnung hilfreich, weil man dann Ersatztypen ermitteln kann.
- Wie stellt man das Aufflagegewicht korrekt ein, wenn man keine spezielle Tonarmwage sein Eigen nennt?
Findest du die Bedienungsanleitung noch? Bei vielen Geräten ist es so, dass du das Gewicht zunächst so einstellst, dass der Tonarm auspendelt/waagerecht hängen bleibt (in der Regel musst du vorher auch Antiskating auf 0 drehen). Die ausgependelte Lage entspricht dann Auflagegewicht 0 Gramm, oft kann man eine Skala entsprechend auf 0 stellen, anschließend kann man die Skala zur Einstellung des Gewichtes nutzen.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Verfasst: Do 7. Jun 2007, 15:23
von AndiZ
Hallo Gerald,
ich komm mir auch ein bisschen blöd vor, erst nach Empfehlungen zu fragen und dann bereits einen Dreher zu besitzen. Aber ganz ehrlich - ich hatte das Teil total vergessen. Erst als hier die Diskussion über Direktantrieb aufkam, erinnerte ich mich an den Aufdruck "Direct Drive" auf meinem "Alten ...
Wahrscheinlich würde der Austausch der Nadel schon viel bringen, da gebe ich Dir Recht. Allerdings wird es schwierig sein, eine solche noch zu ergattern. Der Dreher dürfte aus dem Jahr 1980/81 stammen. Außerdem denke ich, der Wechsel des ganzen Systems dürfte nicht von Nachteil sein.
Bei PhonoPhono werden als Standard-Tonabnehmer für die Nachrüstung alter Plattenspieler (auch Japaner) u. a. empfohlen:
1) AudioTechnica AT 95 E zu 35,80
2) AudioTechnica AT 110 E zu 49,80
3) Ortofon OMB 10 zu 29,95
4) Ortofon OM 10 Super zu 63,80
Wäre eines dieser Syteme besonders für meinen Sharp zu empfehlen? Ich vermute, der Tonarm fällt unter die Kategorie "leicht - mittelschwer". Jedenfalls scheint er aus einem dünnen Metallrohr (Aluminium?) zu bestehen.
Außerdem bietet PhonoPhone eine einfache Tonarmwaage von Ortofon zu 7,95 an. Diese würde ich mir dazubestellen, um die korrekte Tonarmballance einstellen zu können. Schablonen und Anleitungen zur Justage habe ich im Internet gesehen. Ich denke, damit würde ich klarkommen. Bleibt also die Frage, welches System kaufen?
Danke für Eure konstruktiven Tipps. Ihr seit klasse!
Andreas
Verfasst: Do 7. Jun 2007, 15:34
von g.vogt
AndiZ hat geschrieben:Ihr seit klasse!
Und das nicht erst
seid gestern
AndiZ hat geschrieben:Wahrscheinlich würde der Austausch der Nadel schon viel bringen, da gebe ich Dir Recht. Allerdings wird es schwierig sein, eine solche noch zu ergattern. Der Dreher dürfte aus dem Jahr 1980/81 stammen. Außerdem denke ich, der Wechsel des ganzen Systems dürfte nicht von Nachteil sein.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Der alte TA könnte durchaus auch besser sein als heutige Standardware ala AT95. Wenn du den Nadelträger tauschst, dann bleibt nur das TA-Gehäuse mit den Spulen übrig, das hält "ewig".
Der Dreher ist IMHO (so nach dem äußeren Eindruck) nix besonderes, aber wenn er tut, warum nicht. Ich würde nur nicht allzu viel Geld reinstecken, deswegen meine Drängelei, nach TA-Bezeichnung und Ersatznadel Ausschau zu halten.
Versuch doch mal ganz vorsichtig, ob du das Gewicht (den "silbernen Rundling" am Ende des Arms) festhalten und den schwarzen Ring mit den Zahlen drauf verdrehen kannst. Wenn ja, dann kannst du dir die Tonarmwaage sparen.
Verfasst: Do 7. Jun 2007, 16:30
von AndiZ
Hallo Gerald,
Ihr
seid Klasse, schon
seit immer ... o.K.
Ja, der Plattenspieler ist bestimmt nichts Großartiges. Habe mir von meinem Konfirmationsgeld meine erste Anlage gekauft, da gehörte er dazu. (Meine Eltern haben mich damals für t o t a l verrückt erklärt, soviel Kohle "nur" für Musikhören auszugeben. Aber er funktioniert noch immer wirklich bestens. Keine Gleichlaufschwankungen, Tonarmlift, Halbautomatik. Wenn die Japaner was machen, dann machen sie es meistens richtig.
Zu Deiner Frage: Ja, die Skala lässt sich drehen bei festgehaltenem Gewicht. Habe den Tonarm jetzt mal - mit weggeklapptem Antiskating-Hebel - waagrecht ausbalanciert und auf Null gestellt. Danach das Gewicht auf 1,8 gedreht, weil dies (wie ich hoffe) 1,8 Gramm bzw. 18 mN entsprechen sollte. Den Wert habe ich genommen, da er für die von mir o.g. Systeme anscheinend üblich ist. Jedenfalls läuft der Dreher damit problemlos. Habe ich das System richtig verstanden? Falls ja: schonmal 8 Euro gespart
Wegen der Nadel: PhonoPhono bietet Ersatznadeln auch für Sharp an. Allerdings benötigt man dazu die genau Nummer. Leider kann ich diese ohne Ausbau nirgends finden. Hat jemand ne Ahnung, wie ich die Nadel abnehmen kann? Ich will nicht mit Gewalt rangehen, sonst isse futsch ...
Gruß
Andreas
Verfasst: Do 7. Jun 2007, 17:02
von AndiZ
AndiZ hat geschrieben:Hat jemand ne Ahnung, wie ich die Nadel abnehmen kann? Ich will nicht mit Gewalt rangehen, sonst isse futsch ...
O.K., ich habe die Antwort durch Auprobieren selbst rausgefunden. Die Nadel (das rote Teil auf dem Foto) lässt sich ganz einfach nach vorne abziehen. Innen befinden sich als Bezeichnung einzig und allein die drei Buchstaben "HOF". Leider gibt es diese Artikelbezeichnung bei PhonoPhono nicht in der Liste für Sharp-Ersatznadeln. Kann jemand damit was anfangen? Vermutlich eher nicht
Andreas
Verfasst: Do 7. Jun 2007, 20:27
von whitko
HI Andiz,
Frage: Sitzt die Fa. PhonoPhono in Berlin? Falls nein, in Berlin gibt es eine Firma (Name ist mir leider entfallen),
die sich ausschließlich mit Plattenspielern, Tonabnehmersystemen und Nadeln beschäftigt-sehr kompetent.
Du kannst ja mal googeln.
Hast Du, bezüglich Tonabnehmer, schon mal ebay durchforstet??
Gruß
whitko
Verfasst: Do 7. Jun 2007, 21:34
von AndiZ
Ja, PhonoPhono.de sitzen in Berlin, scheinen ausgesprochen kompetent zu sein. Bei eBay und auch mit Google habe ich nichts über meinen Plattenspieler finden können, was mich auch nicht wundert.
Gruß
Andreas
Verfasst: Fr 8. Jun 2007, 01:09
von neuman356
Hi!
Ersatznadel - Nachbau - gäbe es bei
Micron-Heinrich. Type wäre STY 120 kostet 21 -> da würde ich dann doch eher zum AT95 oder Konsorten greifen. Ich würde jetzt einfach mal davon ausgehen, dass es sich bei deinem Tonarm um einen eher leichten handelt und das AT halbwegs passt. Von der Bauhöhe her hab ich keine Ahnung, ist der Tonarm Höhenverstellbar?
Schablone (Audio 84') gibts hier zu downloaden:
Link
Stroboscheibe (50Hz) hier:
Link
Größere Investitionen würde ich jedenfalls vermeiden.
Hier noch ein ebay-
Link
EDIT: Ach ja, miss auch noch den Abstand von Scharubenmitte zu Schraubenmitte bei der Headshell. Sollte zwischen 1,2-1,3cm betragen. (Sieht auf deinen Fotos sehr breit aus, kann aber auch täuschen)
Verfasst: Fr 8. Jun 2007, 07:38
von g.vogt
Hallo AndiZ,
AndiZ hat geschrieben:Zu Deiner Frage: Ja, die Skala lässt sich drehen bei festgehaltenem Gewicht. Habe den Tonarm jetzt mal - mit weggeklapptem Antiskating-Hebel - waagrecht ausbalanciert und auf Null gestellt. Danach das Gewicht auf 1,8 gedreht, weil dies (wie ich hoffe) 1,8 Gramm bzw. 18 mN entsprechen sollte. Den Wert habe ich genommen, da er für die von mir o.g. Systeme anscheinend üblich ist. Jedenfalls läuft der Dreher damit problemlos. Habe ich das System richtig verstanden? Falls ja: schonmal 8 Euro gespart
ja, so sollte es m.E. funktionieren. Mag sein, dass diese Einstellung nicht aufs hundertstel Gramm genau ist, aber für so einen Dreher und so ein System sollte es allemal genau genug sein, die verdrehbare Skala ist ja genau für diesen Zweck vorgesehen.
Ich beuge mich der größeren Erfahrung mit Plattenspielern, die andere Teilnehmer dieses Threads haben in Sachen Sinnhaftigkeit des Systemaustausches, zumal die Ersatznadel ja auch kaum billiger ist als ein Einsteigersystem ala AT95.
Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt
Edit: Rechtschreibung