Flensburger hat folgendes geschrieben:
Hab ich dich richtig verstanden, dass du sagen willst, dass sich die psychoakustischen Prinzipien nicht auf das Gehör jedes Menschen verallgemeinern lassen? Falls ja, fände ich es klasse, wenn du dafür einen Literaturtipp parat hättest.
Ja, so ist es! Es gibt sogenannte ABX-Blindtests (diese wurden, soweit ich weiß, unter anderem auch mal mit sehr großem Teilnehmerkreis von der Zeitschrift CT' & Stereoplay durchgeführt).
Bei diesen Blindtests wurden (einige wenige) Personen gefunden, die selbst bei relativ hohen Bitraten (ich glaub es waren 256kb/s) reproduzierbar einen Unterschied von mp3 zum Original wahrnehmen konnten.
Erstaunlicherweise hatten diese Personen ein von der "Norm" abweichendes Gehör (sprich: "Hörschaden"),
wodurch Sie erst in der Lage waren, die Komrimierungsartefakte wahrzunehmen.
Bestätigen kann ich dies, auch aus eigenen Erfahrungen, denn ich höre z.B. oft sehr nervige extrem hochfrequente Töne (trotz Ü30), wenn ich beispielsweise nur ein abgestandenes Glas Wasser neben meinem Bett stehen habe.
Die Ursache hierfür: Hochfrequente Schwingungen vom Wasserglas, die ich vermutlich, bedingt durch meine ansonsten harmlose Gehörgangverengung auf meinem linken Ohr drastisch verstärkt wahrnehme.
Auch bei mp3 Material (mit einer Bitrate von 192-256 kb/s) gelingt es mir gelegentlich einen Track als mp3-Kopie zu entlarven (zugegeben jedoch relativ selten - ...hängt auch von der Tagesform, sowie auch vom ursprünglichen Quellmaterial ab).
Selbstverständlich, kann mann aber für das "durchschnittliche Gehör" behaupten, daß die Unterschiede von mp3 zum Original
nicht , oder wenn doch,
dann nur sehr geringfügig wahrnehmbar sind.
Leider finde ich die Ergebnisse dieser ABX-Blindtests nicht mehr.
Aber vielleicht findest Du auch hier was:
http://www.hydrogenaudio.org/forums/index.php oder
vielleicht auch hier:
http://www.audiohq.de/index.php?showforum=4
Für mich steht jedoch fest, daß nicht alle Ohren gleich sind, deshalb muss jeder auf seine eigenen Ohren hören und daran seine Qualitätsansprüche festmachen.
Für MP3, spricht eigentlich hauptsächlich die grosse Massenkompatibilität (zumindest im Moment noch).
Aus technischer Sicht, gibt es inzwischen aber durchaus bessere Konkurrenz-Codecs.
Flac-Audio steht in "Highend-Kreisen" (böses Wort
, bitte nicht verwechseln mit Voodoo) unumstritten "ausser Konkurrenz".
[Achtung jetzt borge ich mir mal kurz den Werbeslogan der Nuline120/Nuwave125]:
-> Bei Flac-Audio hat man den Vorteil,
daß man sich weitgehend von Qualitätsdiskussionen verabschieden kann.
(Flac = Verlustfrei! ...man muss sich also nur noch über die optimale Soundkarte/Soundausgabe Gedanken machen!).
Gruss
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