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Verfasst: Do 3. Jul 2008, 18:01
von Thias
hank_chinaski hat geschrieben:offtopic:
Thias hat geschrieben:P.S. da gibt es eine CD, die sich lohnt :wink:
http://www.myspace.com/bandsoulfoodcafe
gut gemischt! Schade nur, dass Sängerinnen so oft über sich singen, was doch eigentlich niemanden interessiert "i can't help myself - i am down and blue" juhuu schubbi duuu ... "sure it's the right place to - i lay my heart on you" uuuhuuuu ... was sich nich alles auf english reimt :wink:
Diese Sängerin braucht ne Texterin/nen Texter, sonst bleibt die Musik - hart gesagt - irrelevant
hm, danke :wink: (allerdings habe ich bei dieser CD nur die Aufnahme mit meinem Equipment gemacht, den Endmix hat jemand anderes gemacht)
Aber wieso soll die Sängerin nicht über sich singen? Über Weltschmerz oder Weltfrieden, ist das interessanter :wink: Das will ich mal ihr überlassen. Ansonsten höre ich meist nicht auf die Texte :oops:
Aber das ist OT

Verfasst: Do 3. Jul 2008, 18:07
von hank_chinaski
Thias hat geschrieben:Aber wieso soll die Sängerin nicht über sich singen? Über Weltschmerz oder Weltfrieden, ist das interessanter :wink:
Es gibts auch noch andere Themen - das Spektrum der Möglichkeiten ist enorm ... Zum Beispiel könnte man sich in die Nadel Deines Plattenspielers hineinversetzen und amüsiert zukucken, wie Du Klangtests mit Probanten durchführst :wink: Garantiert interessanter als 0815-Reimereien - Nun aber genug gelästert. Ich hör mir jetzt instrumental-Jazz an :P

Verfasst: Mo 8. Sep 2008, 16:05
von Thias
Hi,

auch wenn dieser Thread etwas ins OT abgeglitten und dort eingeschlafen ist, möchte ich ihn doch nochmal vor holen.
Im Rahmen meiner Recherchen für mein nächstes Projekt (einen CD-Player zu bauen, der so gut klingt wie analoge Platte :wink: ), bin ich auf 2 Ergebnisse gekommen:

Das Erste:
Die DA-Wandlung ist doch nicht so simpel, wie man oft annimmt. Mit Multibiwandlern oder Einbitwandlern kommt man auf ganz unterschiedliche Ergebnisse. Die neusten (und seehr teuren) Wandler sind ein Symbiose aus beiden Konzepten. Dann wird darum gestritten, dass vielfachoversampling den Klang verfälscht und non oversampling das Wahre ist.
Dann kommt das ganze Feld der Jitter-Problematik hinzu, was direkte Wandlungsfehler bewirkt und schließlich noch ein steilflankiger Tiefpass...
High End Geräte verwenden 24 bit 96 kHz (oder mehr) Wandler und führen vorher mit einem DSP ein upsampling durch. Dadurch sollen Wandlungsfehler minimiert werden....
Es ist also noch eine Baustelle und das Unvermögen der DA-Wandlung ist kein Geheimnis.

Das Zweite:
Habe hier einen sehr interessanten Vortrag gefunden:
http://www.aktives-hoeren.de/downloads/ ... 300708.pdf
Nach dem studieren dessen, war mir klar, dass meine gehörten Unterschiede zwischen Platte und CD keine Einbildung, sondern durchaus erklärbar sind :wink:
Der Beitrag hat nichts mit Voodoo zu tun, sondern ist sachlich und verständlich geschrieben, sicherlich auch streitbar und mit Vorsicht zu genießen, aber interessanter Diskussionsstoff.
Ein ganz kurzer Extrakt:
Wir sind landläufig der Meinung, das das Nyquist-Shannon-Abtasttheorem ein "Naturgesetz" ist. Das beinhaltet, dass ein 20 kHz-Signal mit 40 kHz abgetastet werden und wieder reproduziert werden kann. Von uns hört keiner mehr als 20 kHz. also ist die Abtastung des CD-Formates mit 44,1 kHz völlig ausreichend. Soweit so gut.
Frequenzverteilungen von akustischen Instrumenten zeigen aber, dass diese bis 50 kHz gehen. Nun, man kann sagen: Hören wir eh nicht mehr. Stimmt aber nicht ganz, ein Beispiel:
Die kleinste auf einer CD darstellbare Struktur kann nicht kürzer als 22μs sein, was zwar zunächst noch
sehr gut klingt, den Fähigkeiten des menschlichen Hörsystems aber nicht gerecht wird:
Allgemein wird der Hörbereich des Menschen auf 20Hz-20kHz festgelegt. Daraus folgerten dann die
Erfinder der CD die Abtastrate von 44,1 bzw. 48kHz für digitale Audioübertragungssysteme. Könnte
man den Zusammenhang zwischen Bandbreite und zeitlichem Auflösungsvermögen Eins zu Eins auf
den Menschen übertragen, wäre es auch tatsächlich widersinnig von technischen
Audioübertragungssystemen – gleich ob analog oder digital – eine höhere zeitliche Auflösung zu
fordern, da der Mensch diese dann ohnehin nicht wahrnehmen könnte. Diese seit Erfindung der
Digitaltechnik proklamierte Festlegung muss aus heutiger Sicht jedoch deutlich in Frage gestellt
werden.
Natürlich gilt die Physik auch bezogen auf das menschliche Hören. Die Bandbreite des menschlichen
Gehörs wird anhand von Hörtests mit Sinusschwingungen auf maximal 20kHz (Erwachsener höchstens
17kHz) festgesetzt. Allerdings sollten beim menschlichen Hören nicht die Eigenschaften eines Ohres
isoliert betrachtet werden, genauso wie der „psychoakustische Filter“ Gehirn nicht vernachlässigt
werden sollte. Das Gehirn ist zusammen mit zwei Ohren Teil des menschlichen Übertragungssystems
und bestimmt die Hörwahrnehmung immer mit.
Wenn es zum Beispiel um Richtungswahrnehmung geht, sind Winkelabweichungen von nur 3-5 Grad
exakt wahrnehmbar. Das entspricht einer Laufzeitdifferenz zwischen beiden Ohren von etwa 10μs.
Hingegen kann das Ohr zwei zeitlich diskrete Signale nur mit einem zeitlichen Abstand größer 10ms
bewußt als zwei Signale voneinander trennen. Untersuchungen im Bereich Instrumentenakustik
wiederum zeigen, dass der Mensch kleinste Signalstrukturen bis hinab zu einer Größenordnung von 5μs
wahrnimmt und diese für einen natürlichen Höreindruck benötigt1.
Rechnet man die 20kHz der höchsten hörbaren Frequenz um in Zeitauflösung, ergibt das 25μs. Rechnet
man die 10ms Zeitauflösung um in eine maximal hörbare Frequenz, so dürften wir keine Frequenzen
über 50Hz (das ist die Frequenz eines Netzbrummens) hören. Gleichzeitig hören wir beim Bestimmen
von Richtungen Zeitabstände von 10μs und nehmen in Klängen Signalstrukturen bis hinab zu 5μs wahr.
Die Stichwörter Laufzeitdifferenzen und Richtungswahrnehmung bringens auf den Punkt:
Die beiden menschlichen Ohren können dort Differenzen von 5 us wahrnehmen, die CD kann aber nur 22us als kürzeste Abtastzeit darstellen.
Man kann sicherlich auch diskutieren, dass das Abtasttheorem solche kleinen Zeitraster in 2 Kanälen darstellen kann, aber in einem gehtŽs nich mehr.
Dazu kommen dann die nur 16 bit Auflösung. In diesem Gemisch kann ich mir schon vorstellen, dass einige Informationen verloren gehen...



So, wieder neuer Diskussionsstoff :wink:

Verfasst: Do 11. Sep 2008, 19:40
von Lorenz
Toll was man hier für Informationen erhalten kann.
Steh ich also doch nicht so alleine da mit der Meinung das ein Platte besser klingt als eine CD.
In diversen Foren wird dies vehement verneint und manche gehen soweit zu sagen das man erst wisse was HIFI ist seitdem es die CD gibt.
Ich bin aber der Meinung das die meisten CDs nichts mehr mit HIFI zu tun haben. Dann schon eher die gute alte Rille.

Im übrigen braucht es gar nicht so eine super Anlage um den Unterschied zu hören.
Da reicht schon ein Thorens Plattendreher TD 115 und ein Marantz CD Player 5001OSE an einem altem Marantz 2230. Das ganze wird mit Nuwaves 85 wiedergegeben

Es ist richtig schade aber die MP3 Generation kennt schon gar keinen guten klang mehr. Naja es gibt Ausnahmen.
Wie sagte einer unserer Jungs letztens: was issen das?, ist das Genesis?, das hört sich ja ganz anders an als bei mir.
Naja der hatte sein aha Erlebnis.
Die gute alte Rille feiert ihr Comeback und dann das Tonband bald auch? Klassiker sterben eben nie aus.

Verfasst: Fr 12. Sep 2008, 08:12
von eyeball
Lorenz hat geschrieben:Toll was man hier für Informationen erhalten kann.
Steh ich also doch nicht so alleine da mit der Meinung das ein Platte besser klingt als eine CD.
In diversen Foren wird dies vehement verneint und manche gehen soweit zu sagen das man erst wisse was HIFI ist seitdem es die CD gibt.
Ich bin aber der Meinung das die meisten CDs nichts mehr mit HIFI zu tun haben. Dann schon eher die gute alte Rille.
Das gilt dann aber nur für rein analoge Aufnahmen. Sobald das Signal auch nur einmal digitalisiert wurde, sei es im Mischpult oder in enem Effektgerät, wäre der "natürliche" Klang ja, entsprechend dem obigen Artikel, weg. Wie sehen denn die Laufzeitdifferenzen bei SACD oder den neuen HD-Formaten aus?

Verfasst: Fr 12. Sep 2008, 09:58
von Thias
eyeball hat geschrieben: Das gilt dann aber nur für rein analoge Aufnahmen. Sobald das Signal auch nur einmal digitalisiert wurde, sei es im Mischpult oder in enem Effektgerät, wäre der "natürliche" Klang ja, entsprechend dem obigen Artikel, weg. Wie sehen denn die Laufzeitdifferenzen bei SACD oder den neuen HD-Formaten aus?
Bei Aufnahmen mit 24 bit 96 kHz oder höher hört man keine Unterschiede mehr, ich jedenfalls nicht :wink:
Das ist normaler Weise auch der Studio-Standard. Hörbare Verluste treten nach meiner Meinung bei Wandlung auf das red book Format (16 bit, 44,1 kHz) auf.
Die Verluste sind nicht klanglicher Natur, sondern liegen in Rauminformationen.
Analogsound ala Röhren ist ein ganz anderes Thema, das kann man aus einer CD auch aufdrücken z.B. durch Röhrenstufen...

Ich bin übrigens auf der Spur, wie man aus der CD doch noch mehr rausholen kann, denn oft liegt es am Unvermögen der Standard-DACŽs. Werde demnächst ein paar Hörtests durchführen.
Werde darüber berichten.

Mein jetziger Erkenntnisstand ist so (der entwickelt sich aber immer weiter :wink: ), dass sich die Verluste in 2 Bereichen abspielen:

1. Verluste durch das 16 bit/44,1 kHz-Format
2. Fehler in der DA-Wandlung (es gibt ja unterschiedliche Wandlertechologien mit unterschiedlichen Nachteilen) und der anschließenden Analogfilter (steilflankige Filter bringen Phasenschweinereien)

Verfasst: Fr 12. Sep 2008, 12:09
von Squeeze
Thias hat geschrieben:Die beiden menschlichen Ohren können dort Differenzen von 5 us wahrnehmen, die CD kann aber nur 22us als kürzeste Abtastzeit darstellen.
Ich glaube, du wirfst hier die Rundungsfehler bei der Quantisierung der Abtastwerte in einen 16-Bit-Wert und die Abtastfrequenz in einen Topf. Nur weil das analoge Signal bei der A/D-Wandlung alle 22 µs abgetastet wird, heißt das nicht, dass der Zeitverlauf des D/A-rückgewandelten Singals in ein "22 µs Raster" gepresst ist.

Squeeze

Verfasst: Fr 12. Sep 2008, 13:43
von Thias
Squeeze hat geschrieben:
Thias hat geschrieben:Die beiden menschlichen Ohren können dort Differenzen von 5 us wahrnehmen, die CD kann aber nur 22us als kürzeste Abtastzeit darstellen.
Ich glaube, du wirfst hier die Rundungsfehler bei der Quantisierung der Abtastwerte in einen 16-Bit-Wert und die Abtastfrequenz in einen Topf. Nur weil das analoge Signal bei der A/D-Wandlung alle 22 µs abgetastet wird, heißt das nicht, dass der Zeitverlauf des D/A-rückgewandelten Singals in ein "22 µs Raster" gepresst ist.

Squeeze
Es stimmt, Abtastrate und Quantisierung sind ganz unterschiedliche Dinge. Bei beiden gehen Informationen verloren. Beide Fehler können sich überlagern und durchaus hörbar werden.

Wenn ich nur einen LS hätte und nur ein Ohr, dann hätte ich keine Probleme mit der Zeitrichtigkeit, denn mehr als 22µs kann ein Ohr nicht auflösen. Es gibt also auch keine Verluste im Frequenzgang.
Aber darum geht es nicht. Es geht um die Zeitrichtigkeit der Impulse. Dabei kann das Gehirn Zeitverschiebungen von 5µs zwischen beiden Ohren auflösen. Diese Zeitverschiebung nehmen wir als Richtungsinformation wahr.
Wir haben 2 Ohren und 2 LS :wink:
Sicher können Kanal L und Kanal R Impulse mit 5µs Zeitversatz senden, die wir als Richtungsinformation wahrnehmen, aber, und jetzt kommt die Quantisierung ins Spiel, durch die Qantisierungsfehler können zusätzliche Zeitfehler entstehen (der Qantisierungssprung kommt in einem Kanal ein paar µs später als im anderen und so haben wir Zeitfehler, die sich als Richtungsfehler bemerkbar machen).

Nun, das ist ein Erklärungsversuch, der keinen Absolutheitsanspruch hat, sich aber mit praktischen Erfahrungen deckt.





P.S.
heißt das nicht, dass der Zeitverlauf des D/A-rückgewandelten Singals in ein "22 µs Raster" gepresst ist.
Das ist sehr diskussionswürdig, das "22 µs Raster" spielt bei der DA-Wandlung natürlich auch eine Rolle, aber das ist ein anderes Thema.

Verfasst: Fr 12. Sep 2008, 21:44
von Vinylman
Hallo,

also frag mich bitte jetzt niemand nach technischen Erläuterungen, aber auch ich bin oft der Ansicht, dass Vinyl der CD überlegen ist. Technisch gesehen ist definitiv die CD das objektiv bessere Medium, aber subjektiv empfinde ich Vinyl auch als "echter".

Beispiel: die Dire Straits waren berühmt für ihre superben Produktionen und die "Brothers in Arms" war bzw. ist eine perfekte Digitalproduktion. Ich habe mal die CD (Restek Radiant an Restek Vector) mit der Original-Pressung aus den 1980ern (Linn LP 12 mit Ekos-Arm) vergleichen können: die CD hatte nicht den Hauch einer Chance.

Ähnlich geht es mir auch oft, wenn mein P3 am PP2 gegen den NAD C 542 antritt.

Also so lange es solche Beiträge gibt, mache ich mir über die Zukunft von Vinyl noch keine Sorgen.

Schwieriger wird es allerdings, wenn Radiant und C 542 mit HDCDs loslegen.

Tschüss

Viny

Verfasst: Do 25. Sep 2008, 16:28
von transmission
das analoge signal wird doch garnicht mit 44khz abgetastet. wird da nicht mit überabtastung gearbeitet?