m4xz hat geschrieben:Ich habe in meinem Zimmer 2 Stromkreise, einer für den PC und alles andere, der zweite Stromkreis nur für die HiFi-Geräte (und Drucker weils nicht anders geht)...
Irgendwo da (allerdings nicht notwendigerweise bei den Stromkreisen, die auch bei einer "Trennung" letztlich alle ein irgendwo verbundenes Massepotential haben) liegt vermutlich der Hase im Pfeffer. Störungen (ständiges oder gelegentliches Brummen, Knacken beim Einschalten von Verbrauchern, Aussetzer bei elektrischen Digitalverbindungen) treten häufig dadurch auf, dass in einer komplexen, vielfach miteinander "verschachtelten" Anlage mehrere unterschiedliche Massepotentiale über die Signalleitungen miteinander verbunden werden.
Mitunter hilft es, mit dickem Kupferdraht Verbindungen zwischen den Geräten herzustellen, um den Potentialausgleich über die Masseverbindungen der Signalleiter zu reduzieren. Aber das halte ich für eine ziemliche Frickelei und nur angebracht, wenn sonst nichts hilft.
Besser ist es, die Anlagenverkabelung komplett abzubauen und dann sorgfältig (damit meine ich die "Topologie", nicht die äußere Ordnung, ordentlich zusammengebundene Kabelstränge können eher kontraproduktiv sein) und schrittweise wieder herzustellen. Im Grunde muss man dann bei jedem Schritt prüfen, ob die Störungen schon wieder da sind oder noch nicht (und auch da bleibt ein gutes Stück Restunsicherheit, etwa wenn eine die Störung verursachende beteiligte Erdung erst nach 1 Woche ohne Regen hochohmig genug wird).
Bei dieser Gelegenheit kann man auch gleich versuchen, alle schutzisolierten Geräte "auszuphasen", d.h. zu prüfen, bei welcher Stellung des Netzsteckers (d.h. welcher Pol kriegt die Phase) Gehäuse- und Gerätemasse die geringere Berührungsspannung führen. Voraussetzung ist dann allerdings, das man die Geräte auch einzeln prüft, auch ohne körperliche Verbindung (etwa im Gerätestapel).
Bei der Verkabelung einer komplexen Hifi- oder Homecinema-Anlage gilt es m.E. zwei Grundregeln zu beachten:
1. Vermeide es, dass zwei unterschiedliche Massepotentiale über Signalleitungen in Kontakt kommen (dabei auch die Videoleitungen nicht vergessen - getrennte Masseführungen für Audio- und Videoteil der Homecinemageräte sind leider nicht immer gegeben).
2. Zu bevorzugen ist ein sternförmiger Aufbau der Verbindungen, "Schleifen"/Querbindungen können Probleme verursachen (dabei auch die Videoleitungen nicht vergessen...).
Punkt 2 ist für mich einer der wichtigsten Gründe, wieso ein AVR überhaupt auch als (auch noch formatkonvertierende) Videoschaltzentrale eingesetzt werden soll. Er sitzt dann wie die Spinne im Netz als Mittelpunkt der sternförmigen Verkabelung. Und so ein Aufbau geht eben schon kaputt, wenn man eine bestimmte Videoquelle zwecks höchster Bildqualität auch direkt mit einem Bildwiedergabegerät verbindet, das auch am AVR hängt.
Zu Punkt 1:
Der "Klassiker" beim Auftreten mehrerer Massepotentiale ist ein in die Anlage integriertes schutzgeerdetes Gerät (bspw. PC, "China-Hifi", Röhrenverstärker) und eine zweite Erdung über Hausantenne oder Kabelanschluss. Bei Kabelanschluss oder terrestrischer Hausantenne hilft oft schon ein Mantelstromfilter in der Antennenzuleitung (es sei denn der Empfang ist eh schon übel), bei Sat-Antenne und PC ist eine galvanische Trennung nicht möglich bzw. verboten.
Ärger kann es desweiteren auch geben, wenn in der Anlage mehrere schutzgeerdete Geräte integriert sind, die an unterschiedlichen Steckdosen oder gar Stromkreisen hängen (unterschiedliches Potential der beiden Schutzerden).
Der "Supergau" ist IMHO eine Homecinema-Anlage mit Sat-Antenne, an die dann noch ein PC angeschlossen wird. Lösbar ist das Problem gerade eben noch, wenn der PC nur Audio zuspielen soll. Die eleganteste Lösung ist dann, den Ton optisch digital zu übertragen, dann ist die galvanische Trennung ohne Qualitätseinbußen wie sie bei einem billigen Audioübertrager auftreten möglich.
Insbesondere ständige Brummstörungen können aber auch auftreten, wenn die Anlage nur ein Massepotential hat, aber eines der beteiligten schutzisolierten Geräte ein besonders hohes Potential aufweist (die Schutzisolierung ist nun mal nicht unendlich hoch) - Stichwort Ausphasen.
Ist auch eine Videoverbindung nötig, dann bin ich mit meinem Latein am Ende.