Hallo Thias,
da ich auch zum Abschweifen vom Thema beigetragen habe, helfe ich auch gern wieder dahin zurück.
Ich habe in Bremen zuerst die Anlage mit der NuVero 14 gehört. Gelegentlich fiel ein leichtes Dröhnen im oberen Bassbereich auf, was aber sicher eine Raumresonanz war (nicht permanent da und wenn, dann immer bei der gleichen Frequenz). Ansonsten trieb die NuVero mir das Grinsen ins Gesicht. Es machte richtig Spaß, der Musik zuzuhören, egal welcher Richtung! Ich fand die Darstellung des ganzen Frequenzspektrums sehr ausgeglichen, dabei auch sehr natürlich im Klang. Spätestens wenn ich die Augen schloss, sah ich die gehörten Instrumente bzw. die Gruppen/Orchester vor mir. Dabei war meine Hörsituation (im vollen Raum ganz hinten stehend) sicher alles andere als ideal. Daher kann ich auch keine detaillierten Aussagen z.B. zur Feinauflösung machen, zumal ich auch die zuspielende Elektronik nicht kannte. Mit diesem aber trotzdem sehr beeindruckenden Höreindruck ging ich mit entsprechend hoher Erwartung zu den teureren Anlagen:
LS Triangle Quator (Gesamtanlagenpreis 47000 ): Diese LS waren im Gegensatz zu den NuVeros extrem eingewinkelt aufgestellt, was ich ungewöhnlich und merkwürdig fand. Diese LS machten einen etwas "sanfteren", aber auch sehr kultivierten Eindruck. In der Auflösung gut, schafften sie aber nicht den "Bühnenaufbau" der NuVero und machten auch den (subjektiven!) Eindruck, nicht über die lässigen Reserven der NuVero zu verfügen. Was mir den Hörspaß an diesen immerhin rund dreimal so teuren LS (gegenüber NuVero 14) sehr schnell verdarb, waren die herausstechenden Höhen. Es gab hier nicht diese schöne Durchmischung aller Frequenzen - was mir das Hören hier wirklich anstrengend machte.
Also noch teurer versucht: Audio Resolution Ellipse (Gesamtanlagenpreis 73000 , Anteil der LS 55000 !). Hier war ich besonders interessiert, wie sich derart teure AKTIVboxen hier im Vergleich schlagen. Ein echter Vergleich ist auch hier natürlich wieder nicht möglich, da andere Zuspielelektronik, anderer Raum (viel größer) und vor allem wieder andere Musik. Ein eingangs gespieltes Lied einer norwegischen Künstlerin - ein herrliches, sehr ruhiges Stück - lud zum Träumen ein. Der Raum war buchstäblich rundum gefüllt mit Musik. Das Frequenzspektrum mischte sich hier wieder gut, nichts stach hervor. Die Musikauswahl blieb sehr ruhig, daher konnte man nicht recht beurteilen, was die LS können, wenn es mal so richtig "rockt". Bass war immer genug da, aber klang - vielleicht auch wegen der immer ruhigen Musik - gegenüber der NuVero ein wenig "weichgespült". Man hatte nicht ein Mal was dabei, wo es so richtig ums "Zupacken" ging. Wäre mal interessant gewesen...
Die 188000 Anlage habe ich nur leise laufend im Pausenbetrieb gehört. Klang ordentlich, aber unspektakulär. Hätte hier auf die Vorführung warten müssen, habe mich aber lieber nochmal für das untere Ende der Preisskala entschieden und die Anlage (3250) mit den Dynaudios (2000 ) gehört. Hatte vor einiger Zeit unter besseren Hörbedingungen mal ein größeres Pärchen Dynaudios gehört, die eine absolute Enttäuschung für mich waren. Klangen sehr muffig, keine Höhen, keine besonderen Tiefen und schlechte Auflösung. Da war ich echt erschrocken, da ich den hohen Anspruch von Dynaudio an sich selbst aus dem Prospekt kannte! Das in Bremen vorgeführte Pärchen war kleiner, konnte aber durchaus gefallen. Die Auflösung und Klangdurchmischung gefiel, wenn auch naturgemäß im Bass Volumen fehlte und es auch hörbar nicht ganz so tief hinab ging.
Mein Fazit aus Bremen: Die Situation war leider nicht geeignet, differenziert Details hören zu können. Das vorausgeschickt, boten die hier auch genannten wesentlich teureren Boxen nichts, was mich diese den NuVeros hätten vorziehen lassen - schon garnicht, wenn man die Preisdifferenz dabei berücksichtigt. Ich bin dabei durchaus unvoreingenommen, da ich selbst keine dieser Marken vorher je gehört hatte (außer Dynaudio) oder sogar besitze (auch noch keine Nubert). Insofern würde ich anhand dieses - sicherlich relativ flüchtigen - Eindrucks behaupten, dass die NuVero 14 sich auch gegenüber wesentlich teureren LS nicht verstecken muss. Sie waren die einzigen LS, die richtig Spaß beim Hören aufkommen ließen. Berücksichtigt man die äußerst vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten der NuVero, die absolut einzigartig sein dürften, dürfte eine optimale Anpassbarkeit an jeden Raum und Geschmack zu erwarten sein. Die anderen Vertreter schienen mir da nicht so universell zu sein. Wie ich schon im Bremen-Thread schrieb: Meine Siegerin der Ohren, der Augen, des Herzens und des Geldbeutels war eindeutig die NuVero 14 (habe ich den Bauch vergessen? - der hat sich auch gefreut, mindestens über den Bass!
). Hier haben die Entwickler m.E. eine sehr hohe Hürde vorgelegt, die - noch dazu in Relation zum Preis - nicht so leicht zu überwinden sein dürfte.
Nordische Grüße, Kulturwolf