Hallo,
Rank hat geschrieben:
Was wohl die meisten hier interessieren dürfte, ist die Frage, in wie weit diese neuen Filter bereits in den neuen nuVero's verwirklicht wurden?
In Hörtests wurden hochwertige 2,5-Wege-Lautsprecher und 3-Wege-Lautsprecher ohne und mit DSP-Prozessoren verglichen.
Dabei hat sich herausgestellt, dass z.B. eine nuWave 125 im Mittenbereich durch FIR-Filter-DSP-Prozessoren gehörmäßig nicht nennenswert verbessert werden kann, obwohl die Messergebnisse von Frequenzgang, Phasendrehung und group delay "atemberaubend gut" sind.
Zu den Mess-Diagrammen:
Die leichten Welligkeiten zwischen 3,5 und 7 kHz wären natürlich ebenfalls ganz leicht auf "lineal-gerade" zu setzen, doch das hätte deswegen gehörmäßige Nachteile zur Folge, weil bei Ohr- oder Mikrofonpositionen unter anderen Abstrahlwinkeln dann kleine Überhöhungen im Frequenzgang auftauchen würden, die gehörmäßig schädlicher wären als die kleinen "Einbrüche" zwischen 3.5 und 7 kHz in der gewählten Filtereinstellung.
Nun zurück zu den Hörtests:
Bei den (teils extrem teuren) 3-Wege-Lautsprechern war das aber anders als bei den 2,5 Wege-Lautsprechern.
Hier konnten die Einfärbungen im Mittenbereich (für die ich persönlich allerdings
extrem sensibilisiert bin) durch das "Glattbügeln" von Phase und delay praktisch komplett "herauskompensiert" werden.
Fast alle dieser Lautsprecher hatten "umgepolte" Mitteltöner, die auch mit einfachen Frequenzweichen recht lineare Frequenzgänge ermöglichen, aber große Gruppenlaufzeiten und verzögerte Impulsverarbeitung aufweisen.
Ein Hersteller hatte so komplexe Weichen, dass es schon fast an die "Materialschlacht" einer nuVero erinnerte.
Hier waren die Unterschiede "mit und ohne Prozessor" teilweise sehr deutlich. - Erstaunlicherweise
auch dann, wenn die Gruppenlaufzeiten durch den Prozessor nicht "auf 0",
sondern auf 30% des Original-Wertes reduziert wurden (die Latenz-Zeit der FIR-Filter natürlich nicht mitgezählt).
Das erscheint insofern auch "als logisch", weil ja die gehörmäßige "Erkennungsschwelle" von typischen Hoch- und Tiefpass-Filtern 4. Ordnung zwischen ca. 1,2 und 1,5 kHz liegt. (Demzufolge könnte also diese "Erkennbarkeits-Schwelle"
bei unter 500 Hz Trennfrequenz liegen, wenn man die typischen Verzögerungen auf ein Drittel verkleinert.)
In der nuVero 14 und 11 haben wir die Gruppenlaufzeiten im Mitteltonbereich
nicht auf null, aber unter "meine persönliche" Hörschwelle drücken können.
ramses hat geschrieben:
In dem Mathematischen Beispiel wird "nur" mir 1. und 2. Ordnung gerechnet, was 6dB/Oktave (Bandpass) bzw. 12dB/Oktave (Tiefpass, Hochpass) entspricht.
Es war ja der Sinn der Umformung der Übertragungsgleichungen, dass sie sich dann auch auf höhere Ordnungen verallgemeinern lassen.
ramses hat geschrieben:
Oder lässt sich das für jede weitere Ordnung einfach so fortsetzen wird dann nur "komplexer" (nicht Komplex!!!) zu rechnen?
Wäre der nächste (logische?) Schritt dann:
TP 4. Ordnung + Bandpass 3. Ordnung + HP 4. Ordnung
Der nächste Schritt (von dem auch das Diagramm der Step-Funktion aus meinem Beitrag von heute Nacht stammt) ist TP 3. Ordnung + Bandpass 2. Ordnung + HP 3. Ordnung
bony hat geschrieben:
Ich schätze, dass dieses "kleine Filterkästchen" aktiv realisiert wird und sich DXD-Modul nennen wird (bzw. AW-1200).
Hm - wir fühlen uns "ertappt"! - Ja, das war einer der Gründe für die Verzögerung dieser beiden Entwicklungen.
Hier ein Infoblatt zu group delay (mit Messungen Frequenzgang, delay und den Unterschieden der step Funktion) bei Subwoofer-Weichen:
Woofer_frq_u_delay
Gruß, Günther Nubert