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Verfasst: Sa 9. Mai 2009, 11:04
von tomdo
Hallo Ralf,
Kat-CeDe hat geschrieben: Aber mal ehrlich wie realistisch ist die Messung? Damit der Effekt auftritt muss auf beiden Lautsprechern die selbe Frequenz mit einer bestimmten Phase und Amplitude anliegen. Was schätzt Du wie oft das vorkommt? Also ich sage mir das der Effekt vielleicht nur zu 5% auftritt und dann bin ich beruhigt.
Eine ähnlich Überlegung/Frage habe ich mir weiter oben bereits gestellt.
Vor allem die Signaldauer kommt im realen Betrieb selten in der Art vor wie es bei
der Messung zwingend Vorraussetzung war!

Deshalb wird der Messschrieb ziehmlich sicher bei einem Sweep anders aussehen!
Und dies werde ich wohl gegenmessen - auch um zu sehen wie beide Verfahren
gegeneinander aufgestellt sind.
Kat-CeDe hat geschrieben: Ich würde sagen vergiß es und versuch Musik wieder zu geniessen,.
Zum Glück kann ich die Musik trotzdem genießen - da es sich für mein Empfinden
nicht negativ bemerkbar macht :P

Verfasst: Sa 9. Mai 2009, 23:24
von Silvester
tomdo hat geschrieben:
ramses hat geschrieben: Der Abschnitt von Thomas bezieht sich aber offenbar nur auf Poröse Absorber. Es gibt ja noch andere Möglichkeiten Raummoden entgegenzuwirken (Helmholzresonator, Plattenresonator, EQ, etc. ...)
Das wäre mein Mittel gegen die ursprünglich vermutete (vor der Messung erwartete) Überhöhung gewesen.
Basslöcher auffüllen geht damit leider nicht (zumindest soweit mir bekannt).
Meines Wissens können auch Auslöschungen durch Helmholtzresonatoren und Plattenschwinger verringert werden. Sowohl Überhöhungen als auch Auslöschungen entstehen ja - vereinfacht gesagt - durch Reflexionen, und ein Teil der Reflexionen wird eben durch solche Bassfallen in Reibungswärme umgewandelt. (Ein anderer Teil wird verzögert wieder abgegeben, aber auch dies kann einen Einfluss auf Auslöschungen haben.)

Ist es nicht meistens so, dass bei einer (akustischen) Bekämpfung von Überhöhungen auch die Auslöschungen verringert werden? (EQ natürlich ausgenommen)

Allerdings wüsste ich jetzt auch nicht, wie man eine Bassfalle konstruieren müsste, um gezielt ein bestimmtes Bassloch zu bekämpfen.

Verfasst: So 10. Mai 2009, 01:31
von BlueDanube
Silvester hat geschrieben:Meines Wissens können auch Auslöschungen durch Helmholtzresonatoren und Plattenschwinger verringert werden.
Damit hast Du vollkommen recht!
Stehende Wellen produzieren Überhöhungen und Auslöschungen. Werden die stehenden Wellen durch Absorber verhindert, sind die Überhöhungen und die Auslöschungen weg.
Silvester hat geschrieben:Allerdings wüsste ich jetzt auch nicht, wie man eine Bassfalle konstruieren müsste, um gezielt ein bestimmtes Bassloch zu bekämpfen.
Ganz einfach, die Bassfalle muss genau bei der Frequenz wirken, wo die Auslöschung entsteht.

Verfasst: So 10. Mai 2009, 17:28
von tomdo
Hallo ihr beiden,
BlueDanube hat geschrieben:
Silvester hat geschrieben:Meines Wissens können auch Auslöschungen durch Helmholtzresonatoren und Plattenschwinger verringert werden.
Damit hast Du vollkommen recht!
Stehende Wellen produzieren Überhöhungen und Auslöschungen. Werden die stehenden Wellen durch Absorber verhindert,
sind die Überhöhungen und die Auslöschungen weg.
Silvester hat geschrieben:Allerdings wüsste ich jetzt auch nicht, wie man eine Bassfalle konstruieren müsste,
um gezielt ein bestimmtes Bassloch zu bekämpfen.
Ganz einfach,
die Bassfalle muss genau bei der Frequenz wirken,
wo die Auslöschung entsteht.
Das klingt sehr gut!

Wieder etwas dazugelernt :)
Wenn ich das in eigenen Worten wiedergeben würde, dann habe ich im Bereich um 68Hz(bzw. 86Hz) eine stehende Welle
die für die Auslöschung verantwortlich ist?

Das wäre dann einleuchtend - verkleinere die Stehende Welle und die Auslöschung verringert sich dadurch
als Resultat!


Habe gestern nochmal gemessen:
Bild

Großes Bild

Die einzelnen Graphen sind der Auflistung zu entnehmen.
Der "0" Wert liegt dabei in etwa auf der üblichen Hörposition,
was einem Abstand von 1,4 Meter zur Rückwand bei ca. 1,07 Meter Höhe entspricht.
Ich hab nun in 10cm Schritten gemessen, wobei die Minuswerte dabei
einer Veränderung zu den LS hin entsprechen.
Die positiven Werte sind eine Abstandsverringerung zur Rückwand!

Die "NV" Formelbezüge ergeben sich, weil es keine identischen Werte gab in der jeweiligen Messung.
Folglich kann auch kein häufigster Wert ermittelt werden! (bis einem das auffällt....)

Wie man im Vergleich zur ersten Messung gut sehen kann, nehmen die Auslöschungen in beide Richtungen ab.
Der Frequenzgang wird "glatter".
Da ich nicht näher an die Rückwand kann, bleibt mir nur der Weg näher an die LS!

Ich hab am Ende noch den 39Hz Wert als Richtwert gegengemessen.
Bei -50 habe ich da dann 77,6dB und bei -60 einen Wrt von 77,5dB.
Was ja in etwa den Werten für die Problembereiche bei gleicher Positition entspricht :)

Hier bin ich am überlegen, ob ich noch eine komplette Messung (wie die der ersten)
durchführen sollte an der Position -50cm!?
Würde mich doch sehr interessieren wie der restliche Verlauf von 32Hz bis 150Hz aussieht...

Ps.: es ist sehr interessant mit einem Schallpegelmessgerät im Raum etwas umher zu laufen 8O

Verfasst: So 10. Mai 2009, 20:28
von BlueDanube
Vorsicht, eine Senke im Bassfrequenzgang kann auch durch zwei benachbarte Pegelspitzen entstehen.
Der Unterschied zu einer Senke, die durch eine stehende Welle entsteht, ist nicht immer leicht zu erkennen.
Die Senke einer stehenden Welle ist theoretisch schmaler und es gibt immer bei der selben Frequenz Überhöhungen an anderen Stellen im Raum.
Man kann auch rechnerisch abschätzen, ob es sich um die eine stehende Welle handelt:
Die halbe Wellenlänge der betroffenen Frequenz muss 1, 2, 3, ... mal in den Raum passen (die Raumgröße ist ein ganzzahliges Vielfaches der halben Wellenlänge).
Wellenlänge = 345 / Frequenz

Beispiel:
Die Senke ist bei 48Hz. Die halbe Wellenlänge ist daher 3,59m. Wenn der Raum genauso breit ist, handelt es sich um eine stehende Welle und die Senke ensteht deshalb, weil man genau in der Mitte sitzt - dort ist der Knoten der stehenden Welle.
Folgerichtig müsste es an den seitlichen Wänden bei dieser Frequenz dröhnen.
Ist der Raum nicht 3,59m breit, aber 7,19m lang, entsteht die Senke durch einen Hörplatz, der bei 1/4 oder 3/4 zur Vorderwand liegt. Das zugehörige Dröhnen hört man dann an der Vorder- und Rückwand, sowie genau in der Raummitte.

Verfasst: So 10. Mai 2009, 21:26
von tomdo
Hallo BlueDanube,

mein Raum besitzt die Abmaße 4,5x4,5 Meter. (sehr ungünstig)
Darum habe ich ursprünglich ja auch mit Problemen im Bereich von 53,9Hz gerechnet,
da laut Huenecke die Eigenmode 1-1-0 genau bei 53,5Hz liegen soll.
Weitere Frequenzen wären ähnlich betroffen.

Die Problemzone 68Hz taucht nicht auf, die andere Stelle (86Hz) wird mit 86,8Hz und 85,6 "mehrfach" bestätigt.
Habe ich hier einen grundlegenden Denkfehler?

Wenn ich die von Dir genannte Formel herziehe,
dann ergibt sich:

Halbe Wellenlänge=0,5x345/38,1=4,54Meter. (einfaches vielfaches)
Halbe Wellenlänge=0,5x345/76,2=2,27Meter. (zweifaches vielfaches)
Halbe Wellenlänge=0,5x345/114,3=1,51Meter. (dreifaches vielfaches)
Halbe Wellenlänge=0,5x345/152,4=1,12Meter. (vierfaches vielfaches)

Bild

Habe ich mit ner Tabelle gerechnet.

Diese drei Frequenzen fallen bei genauer Betrachtung der ersten Messung auch auf.
Die Überhöhungen bei 76 und 114Hz sind eher gering, die bei 38Hz ist dagegen stärker ausgeprägt!
Das erklärt zwar die größten 3 "Berge", aber die "Schluchten" lassen sich dadurch für mich nicht ersichtlich ableiten...?

Wenn ich die Grafik bei Huenecke für 53,9Hz so anschaue,
dann kann ich wohl froh sein dort kein ausgeprägts Loch zu haben!

Worauf tippst Du als Ursache bei den Löchern nahe 68Hz bzw. 86Hz?

Verfasst: Mo 11. Mai 2009, 07:31
von BlueDanube
tomdo hat geschrieben:Worauf tippst Du als Ursache bei den Löchern nahe 68Hz bzw. 86Hz?
Zumindest zu den 68Hz fällt mir spontan ein:
Ist Dein Raum 2,5m hoch?
Boden und Decke sind auch Wände :!:

Zu den 86Hz:
Sehe ich das richtig, dass der maximale Pegelunterschied im Raum 5,4dB ist?
Das ist raumakustisch gesehen praktisch gar nichts! Hörst Du das überhaupt? :?
Einen linearen Frequenzgang erreichst Du nur in einem schalltoten Raum!
Eine gewisse Auslöschung ergibt sich zB. auch, wenn der Lautsprecher ca. 1m von der Wand entfernt steht - die reflektierte Welle läuft dann 2m bis zum Enstehungsort und hat dort eine Gegenphase, was einer Subtraktion entspricht.....

Verfasst: Mo 11. Mai 2009, 10:40
von ramses
BlueDanube hat geschrieben: Einen linearen Frequenzgang erreichst Du nur in einem schalltoten Raum!
Oder in gar keinem Raum *klugscheiß* :lol:

schönes Thema hier, nur weiter so :-)

Gruß

Hannes

Verfasst: Mo 11. Mai 2009, 13:39
von BlueDanube
ramses hat geschrieben:
BlueDanube hat geschrieben:Einen linearen Frequenzgang erreichst Du nur in einem schalltoten Raum!
Oder in gar keinem Raum *klugscheiß* :lol:
Ja, am nähesten kommt man diesem Ideal auf einer großen schneebedeckten Fläche.

Verfasst: Mo 11. Mai 2009, 13:47
von Silvester
BlueDanube hat geschrieben:Ganz einfach, die Bassfalle muss genau bei der Frequenz wirken, wo die Auslöschung entsteht.
... muss dann aber an einem Ort mit Pegelüberhöhung aufgestellt werden, richtig?