Sodala,
da bin ich wieder. Zum Thema Verpolung: Hatte ich schon kontrolliert.
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Beim angepeilten Umbau hat sich aber tatsächlich ein kleiner Fehler eingeschlichen. Ich wusste nicht, dass die asymmetrischen Hochtöner nach "innen" zeigen sollen, sprich ich hatte links und rechts vertauscht. Also erstmal alles so stehen lassen und den CD-Player meines Bruders an den neuen NAD angeschlossen (@Rank: Marantz SA-7001). Verteufelt mich nicht, aber die Regierung wollte unbedingt mithören - also erstmal Andrea Bocelli & Sarah Brightman - Time to say Goodbye eingelegt und gelauscht. Ich muss zugeben, die CD hatte ich vorher noch nicht gehört, ich war das erste mal wirklich begeistert von den "Kleinen", die Bühne war da und sehr breit; sogar Gefühlsduselei kam bei mir auf. Auch Bruderherz und Dame des Hauses waren positiv überrascht. Aber kann der Unterschied wirklich so groß sein, nur weil der Hochtöner bloß 3cm weiter links bzw. rechts ist?
Also habe ich wieder die CD eingelegt, wo mir wirklich Dinge fehlten anfangs: Metallica - Nothing else Matters. Auch wenn der NAD-Verstärker den bizarren Hochton etwas zurückschraubte, waren die Höhen einfach immernoch zu aufdringlich für mich. Was mich aber positiv stimmte, war, dass der Schlagzeugbass, den ich vorher vermisste, jetzt genau da ist, wo er hingehört. Ist schon alles etwas besser, aber haut mich noch nicht vom Hocker.
Wegen des kreischenden Hochtons fiel mir dann noch ein Titel ein, der das Ganze nochmal arg ausreizen könnte. Also Nirvana - Smells like Teen Spirit eingeworfen und auf die stark verzerrte E-Gitarre gewartet. Pegel war wie gewohnt etwas über Zimmerlautstärke. Schön, dass es das Wort unerträglich gibt, denn das beschreibt die Lage sehr gut - mich schüttelts immernoch. Wirklich nervtötender Hochton und null Dynamik, da half auch kein Drehen am ATM.
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Anschließend haben wir noch Grönemeyer, Alicia Keys, Joss Stone, Whitney Houston, Beyonce, also meine etwas favorisierte Musikrichtung (ich schimpfe es "souligen Pop") gehört. Hierzu muss ich sagen, dass die Stimmwidergabe wirklich klasse ist und auch der Bass ist knackig und trocken. Mir persönlich gehen da etwas die Mitten verloren, allerdings gefiel es meinem Bruder und "Mon Chéri" sehr gut. In der Angelegenheit wohl eine sehr runde Sache.
Ich muss sagen, durch den NAD und das "richtigrum"-Aufstellen gefiel alles noch etwas besser, der Hochton - auch wenn immer noch nicht zufriedenstellend - etwas zurückgenommen, der Bass etwas knackiger und auch im Allgemeinen hatte ich das Gefühl, es habe sich die Dynamik einzelner Tracks etwas gesteigert.
Den leider immernoch störenden Hochton wollte ich durch Veränderungen im Raum bzw. der Aufstellung noch in den Griff kriegen. Das Hörzimmer ist rechteckig, hat gute 18m² und weist bist zur Hälfte des Raumes eine Dachschräge auf. Der für meinen Geschmack beste Hörplatz mit meinen damaligen Standlautsprechern war an der normalen Wand, die Lautsprecher standen quasi unter der Schräge - die übrigens zur langen Seite des rechteckigen Raumes verläuft. In meiner laienhaften Theorie dachte ich mir jetzt, dass die hochfrequenten Schallwellen an der Dachschrägen nicht so gut reflektiert werden, wie an der kahlen (es hängen bloß 2 Bilder daran) Wand. Deshalb sollten die Lautsprecher jetzt unter der Dachschrägen weg und vor die normale Wand gestellt werden - gesagt, getan.
Erstmal wieder die kritischen Stücke eingelegt. Schwer zu beschreiben, der Hochton immernoch prägnant, aber deutlich (!) angenehmer, sogar der angesprochene Nirvanatitel war jetzt erträglich. Insgesamt fehlte mir jetzt aber der zuvor imposante, knackige Bass. Auch ATM-getuned konnte ich diesen nicht wiederherstellen, eher begann es dann zu dröhnen. In ähnlicher Form setzte sich das auch mit anderen Titeln fort, sodass mir letztlich bei dieser Aufstellung irgendwie der letzte Biss fehlte. Gut ist aber zu wissen, dass man die Höhen tatsächlich in den Griff bekommen kann. Letztlich nicht völlig, aber zufriedenstellend. Mit raumakkustischen Maßnahmen sollte das Bassproblem letztlich behebbar sein.
Ob mein Weib das jetzt zulässt und ob es mir das überhaupt Wert ist, nochmals viel Geld für beispielsweise Absorber in die Hand zu nehmen, kann ich noch nicht sagen. Bisher würde ich die durchaus eleganten, kleinen Lines wohl doch zurückschicken und meinen Lautsprecher doch woanders suchen. Ich möchte allerdings nichts auslassen und werde sicherlich noch 2-3 Wochen rumprobieren.
An dieser Stelle möchte ich auch nochmal den spitzenmäßigen Service seitens nubert loben. Beim Umbau habe ich kleinere, kaum sichtbare Kratzer an der Unterseite der Lautsprecher feststellen können. Da die nicht von mir stammen können, habe ich direkt nubert per E-Mail kontaktiert - nicht, dass bei eventueller Rückgabe mir das Problem angelastet wird. Keine 10 Minuten später rief Herr Härer bei mir an und sagte, dass das alles kein Problem sei und ich mir keine Sorgen machen müsse. Mal ganz davon abgesehen, dass zwischen Bestellung und Lieferung keine 2 Werktage vergangen sind.
So ein Service ist sehr lobenswert und wohl in ähnlicher Form kaum noch in Deutschland auffindbar. Glaubt mir, ich würde sehr gerne mein Geld bei nubert lassen, doch momentan passt's leider noch nicht so richtig.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünsch ich Euch, ich werd wohl noch weiterprobieren.
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