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Verfasst: Mo 1. Mär 2010, 08:48
von GRaVe303
Hm.. was anfänglich in diesem Thread noch wie der ultimative Verstärker klang, hört sich jetz schon nicht mehr so gut an.
Evtl. sind die angesprochenen Eigenheiten von Class-D Verstärkern ja der Grund warum nicht alle Hersteller auf diesen Zug
aufspringen.
greetz
Timo
Verfasst: Mo 1. Mär 2010, 12:42
von tomdo
GRaVe303 hat geschrieben:Evtl. sind die angesprochenen Eigenheiten von Class-D Verstärkern ja der Grund warum nicht alle Hersteller auf diesen Zug aufspringen.
Möglicherweise hofft man dabei auch auf die Abneigung einiger Käufer vor Class-D und bleibt beim bekannten "guten"...
Verfasst: Do 11. Mär 2010, 18:18
von Jan321
Hallo zusammen,
ich habe seit einiger Zeit bei dem Antrieb meiner NuVero 11 auf einen Class-D Verstärker umgerüstet (Hifi-Akademie Endstufe). Mein vorheriger (Voll-)Verstärker war ein Röhrengerät und hatte seine gut 10 Jahre auf dem Rücken (mit Röhrenwechseln). Der Vergleich ist aufgrund des technischen Fortschritts natürlich unfair und kann nicht ohne weiteres auf aktuelle Geräte in vergleichbaren Preisbereichen übertragen werden.
Die Meinungen zu Art und Umfang des Einflusses eines Verstärkers auf den Gesamtklang gehen ja weit auseinander. Ich persönlich glaube, dass der Wechsel von Röhre auf Class-D so ziemlich der größte Unterschied in der Bauart sein dürfte, den man im Verstärkerbereich machen kann (old school vs. new kid on the block).
Mein subjektiver Eindruck im vorher/nachher Vergleich (ohne jetzt ausgiebige A/B Blind-Vergleiche gemacht zu haben oder so) fällt deutlich zugunsten meines neuen Class-D aus: Der offensichtlichste wahrgenommene Unterschied betrifft die Tieftonwiedergabe, die sich merklich verbessert hat. Die Pegelfestigkeit hat auch ziemlich deutlich zugenommen - das Hören macht insgesamt bei höherer Lautstärke noch mehr Spaß. Das liegt (da wird es aber weniger deutlich) nach meinem Eindruck auch an einer etwas "entspannteren" Hochtonwiedergabe. Der "alte" Röhrenverstärker hat im Hochtonbereich vielleicht eher etwas betont und bei höherer Lautstärke empfinde ich das tendenziell als unangenehm. Die oft als Stärke von Class-D beschriebene "Schnelligkeit" meine ich auch positiv wahrzunehmen - wenn ein Schlagzeug-Solo spielt, schleicht sich bei etwas höherer Lautstärke schon ein deutliches Grinsen auf mein Gesicht. Den weitaus größten Anteil daran haben allerdings die Lautsprecher. Auch mit dem Röhrenverstärker hatte ich bei den NuVeros schon viel Spaß.
Im Zusammenhang mit Class-D Verstärkern oft beschreibene Kritikpunkte wie "Härte im Klang" oder "Schärfe im Hochtonbereich" kann ich bisher nicht ausmachen. Wenn einer Verstärkergattung eine "warme" Wiedergabe nachgesagt wird, dann den Röhrenverstärkern. Daher würde ich meinen, mir wäre solches im Vergleich aufgefallen. Natürlich ist im Feinbereich vieles Geschmackssache und der direkte Vergleich an den eigenen Lautsprechern mag da Unterschiede deutlich machen. Ich habe jedenfalls bisher nichts bemerkt.
Insgesamt bin ich zufrieden mit Class-D und betrachte damit meine Verstärkerfrage für min. die nächsten fünf Jahre als gelöst.
Ich glaube nicht (und man kann mich gerne mit einer gegenteiligen Erfahrung beglücken
), dass die Unterschiede Class-D zu Class-A(B) zwingend größer ausfallen, als von einem zum anderen Class A(B) Produkt. Mir scheint aber, dass bei Class-D der Materialeinsatz und damit auch die Kosten der Herstellung geringer ausfallen können, als bei Class A(B) um eine vergleichbare Leistung zu erzeugen.
Besten Gruß
Jan
Verfasst: Di 4. Mai 2010, 16:43
von parkbank
Hallo!
Habe mir die Rotel Vorstufe 1580 zusammen mit der Class D Endstufe Rotel RB 1572 zugelegt.
Der Marantz PM11 S 2 durfte sich nach einem ersten Vergleichstest sofort verabschieden.
parkbank
Re: Meinungen zu Class - D
Verfasst: Mo 8. Nov 2010, 22:15
von Oroperplex
kleiner Test von FairAudio der VV+EV Kombi von HIFI Akademie.
http://www.fairaudio.de/test/vor-end-ko ... mbi-1.html
Ganz ungeschoren kommt die Kombi nicht davon, es wird am Bass rumgemäkelt.
Auf Seite 4 beschreibt der Autor die seiner Meinung nach gleichen Ansätze bzgl. Ingenieurskunst von Nubert und Hifiakademie, soll meinen für relativ geringes Geld darf man an dem Audioolymp schnuppern.
Re: Meinungen zu Class - D
Verfasst: Di 9. Nov 2010, 10:56
von König Ralf I
Hallo zusammen ,
ich weiß zwar nicht wie die Rotel mit Class-D klingen , aber wie bei Pioneer greifen die auf ICEPOWER Technologie von B&O zurück.
Ich denke ich werde keinen AV-Receiver mehr ohne Class-D o.ä. aktzeptieren.
Druck und Dynamik ohne Ende.
Außerdem endlich ein Gerät das nicht in erster Linie den Raum aufheizt.
Ob es noch für HIGH ENDer einen echten Grund gibt , außer dem Glauben das die herkömmliche Technik besser sei, Class-D abzulehnen , kann ich nicht beurteilen.
Ich denke das ist der wichtigste Grund weshalb noch nicht alle auch nen Class-D o.ä. Verstärker im Programm haben ; die Ablehnung durch die Kundschaft.
Die Geräte mit Class-D wiegen nämlich im Verhältniss zu herkömmlichen Verstärkern nichts.Und sind auch noch viel preiswerter.
Für Ottonormalverbraucher und gerade Heimkinofreunde gibts sicher keinen Grund.
Da sind in meinen Augen "antike" Verstärker , spätestens da wo ein bischen mehr Leistung gewünscht wird , tot.(OK,ein bischen übertrieben
)
Grüße
Ralf
Re: Meinungen zu Class - D
Verfasst: Di 9. Nov 2010, 11:25
von g.vogt
König Ralf I hat geschrieben:Ich denke das ist der wichtigste Grund weshalb noch nicht alle auch nen Class-D o.ä. Verstärker im Programm haben; die Ablehnung durch die Kundschaft.
Ich sehe da noch einen: Die EMV.
Re: Meinungen zu Class - D
Verfasst: Di 9. Nov 2010, 12:50
von Inder-Nett
Die Erkenntnis wird mit Sicherheit nur Laien überraschen:
Auch ein Class-D-Verstärker "klingt" völlig gerade hin und unspektakulär, wenn er nicht gesoundet wurde.
König Ralf I hat geschrieben:Ich denke ich werde keinen AV-Receiver mehr ohne Class-D o.ä. aktzeptieren.
Druck und Dynamik ohne Ende.
Außerdem endlich ein Gerät das nicht in erster Linie den Raum aufheizt.
Das "Ende" von Druck und Dynamik wird beim Class-D-Verstärker genau wie bei seinen analogen Brüdern jäh und unvermittelt durch die Stromversorgung gesetzt.
Als einziger Vorteil bleiben die geringeren Verluste im Teillastbereich.
Das wiederum ist in unseren Breiten nur im Sommer ein Problem, denn geheizt werden muss sowieso.
König Ralf I hat geschrieben:Ob es noch für HIGH ENDer einen echten Grund gibt , außer dem Glauben das die herkömmliche Technik besser sei, Class-D abzulehnen , kann ich nicht beurteilen.
Wenn ich High Ender wäre, dann könnte ich spontan welche nennen.
Re: Meinungen zu Class - D
Verfasst: Di 9. Nov 2010, 17:26
von Nehalem
Hier in dem Thread wurde ja generell die Meinung vertreten, Class-D-Verstärker hätten keine klanglichen Nachteile gegenüber konventionellen Verstärkern, seien also genauso linar, verzerrungsarm usw.
In
diesem Beitrag beschreibt jedoch Herr Nubert, dass der Frequenzgang von Class-D-Verstärkern in den Höhen stark von der Boxenimpedanz abhängt. Gerade das...
Inder-Nett hat geschrieben:Auch ein Class-D-Verstärker "klingt" völlig gerade hin und unspektakulär, wenn er nicht gesoundet wurde.
... ist also nicht der Fall, sofern nicht die Endstufe extra auf die Box angepasst wurde (Aktivboxen)
.
Damit hätten wir auch einen vernünftigen Grund gefunden, warum viele Hersteller außer bei Subwoofern (wo das mit den Höhen ziemlich egal ist und man die Mehrleistung wirklich braucht) keine Class-D-Endstufen verbauen.
Die Frage ist natürlich, ob dieses Problem inzwischen vielleicht schon behoben wurde - der verlinkte Beitrag ist 7 Jahre alt. Nachdem es die Technik aber damals schon über 25 Jahre gab, kann ich mir nicht vorstellen, warum sich das in den letzten 7 grundlegend geändert haben sollte.
Re: Meinungen zu Class - D
Verfasst: Di 9. Nov 2010, 18:32
von Inder-Nett
Nehalem hat geschrieben:In
diesem Beitrag beschreibt jedoch Herr Nubert, dass der Frequenzgang von Class-D-Verstärkern in den Höhen stark von der Boxenimpedanz abhängt.
...was sich durch höhere Taktfrequenzen und bei der Annahme einigermaßen "durchschnittlicher" Lastimpedanzen deutlich leicht relativiert.
Hinzu kommt, dass genau dieser Effekt (nämlich die unterschiedliche Hochton-Wiedergabe am oberen Ende der Skala) kaum jemandem auffällt. Die "angedichteten" Unterschiede reichen von "Druck und Dynamik" über besseres Impulsverhalten bis hin zu besserer Linearität... was sich allerdings auch nicht wirklich sachlich begründen lässt.
Bleibt aus technischer Sicht das Fazit, dass auch Class-D-Verstärker dem Thema "Verstärkerklang" kein neues Leben einhauchen können.