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Re: Wie viel und wie dickes Basotect?
Verfasst: Sa 10. Okt 2015, 19:12
von Crawford Tillinghast
caine2011 hat geschrieben:wenn sie auf einem rahmen oder träger wären, erhöht sich der wandabstand und damit würde die effizienz durch die luftschicht dahinter und den doppeldurchlauf leicht steigen
Mit Träger meinte ich eher eine Platte, so wie eine abgehängte Decke. Die wäre ja dann nicht durchlässig.
Kann man bei einem Wandabstand und einer durchlässigen Platte die Dicke eigentlich doppelt nehmen? Also aus 7 werden 14 und aus 10 werden 20 cm?
Re: Wie viel und wie dickes Basotect?
Verfasst: So 11. Okt 2015, 11:16
von 5piece
Die Platte muss schon schalldurchlässig sein, also am besten nur ein schmaler Rahmen.
Wegen dem Wandabstand kannst du dir mal den Link von Ronnyy anschauen. Da kannst du sowohl Absorberdicke als auch Wandabstand eingeben:
Ronnyy hat geschrieben:Bei dem Graphen mit den Absorptionswerten würde ich aufpassen.
Die zeigen meist nicht das Absorptionsverhalten von z.b. nur 10cm Basotect an, sondern sind meist z.b. die 10cm Basotect + nochmals 10cm Wandabstand, was die Absorption erheblich verbessert, weil der Schall den Absorber sozusagen doppelt durchlaufen muss.
Mit sowas wie diesem Rechner hier, lässt sich so etwas leicht nachrechnen:
http://www.acousticmodelling.com/porous.php
Re: Wie viel und wie dickes Basotect?
Verfasst: Di 3. Nov 2015, 13:06
von 5piece
So, ich melde mich mal wieder. Von meinem Plan mit Basotect bin ich wieder abgerückt, da es einfach zu teuer wird. Ich hatte gehofft direkt bei der BASF was zu bekommen, aber daraus wird leider nichts..
Ich habe jetzt geplant 4 Absorber aus Termarock 50 à 1000 x 625 x 120 mm zu bauen, die dann ca. 80mm vor der Wand hängen werden. Damit komme ich in etwa auf die gleichen Werte wie mit 100 mm Basotect und 100 mm Wandabstand.
Jetzt bin ich die ganze Zeit am recherchieren, wie ich die Steinwolle am besten einpacke, damit keine Fasern durch die Gegend fliegen. Aktuell tendiere ich dazu, die Matten in dünne Malerfolie einzupacken und dann Molton drüber, damit auch die hohen Frequenzen wieder absorbiert werden. Überdämpfen werde ich damit hoffentlich nicht...
Die Absorber kommen dann wie unten zu sehen an die Rückwand. Die restlichen Spiegelpunkte mit Ausnahme der Decke kann ich eh nicht mit Absorbern versorgen, da rechts an der entsprechenden Stelle der Heizkörper ist und links der Schrank ist.
Wenn ihr noch Anregungen bzgl. Positionierung oder Bau habt, würde ich mich drüber freuen
Re: Wie viel und wie dickes Basotect?
Verfasst: Di 3. Nov 2015, 20:26
von Mysterion
Wenn Du die Steinwolle einpackst, hast Du keine einwandfreie Mittel-/Hochtonabsorption mehr, daran ändert auch eine Schicht Molton nichts.
Die Angst vorm Überdämpfen ist ebenfalls unbegründet, es bleibt noch genügend reflektierende Fläche übrig. Es könnte nur sein, dass Du durch das aktuelle Vorhaben einige Frequenzbereiche gar nicht erreichst, unabhängig vom Strömungswiderstand des eingesetzten Materials.
Der Raum wirkt dann zwar trockener, einige Frequenzbereiche werden von der Absorberfläche allerdings unvorteilhaft reflektiert.
Re: Wie viel und wie dickes Basotect?
Verfasst: Di 3. Nov 2015, 23:19
von Ronnyy
Dünne Folie, die nur dazu dient um Faserflug zu vermeiden, hat KAUM Einfluss auf die Absorption. Frequenzen ab ca. 4-5 khz und höher werden reflektiert, das wars.
Je dicker die Folie allerdings ist, desto mehr wird reflektiert. In so fern würde ich dir also raten, dünnste Frischhaltefolie zu verwenden, die reflektiert nur in den Bereichen etwas, in denen wiederum das Molton wieder absorbiert, in so fern KEINE ungleichmäßige Absorption.
Leider habe ich es vergessen in meinem Browser als Lesezeichen zu speichern, aber es gab mal zwei Personen, die Tests zum Absorptions und Reflektionsverhalten von verschiedenen Folien zu machen, daher beziehe ich auch meine bisherigen Angaben. Wenn du etwas danach googlest, solltest du die Tests auch wieder finden.
Re: Wie viel und wie dickes Basotect?
Verfasst: Mi 4. Nov 2015, 00:00
von 5piece
Ich hatte zum Thema Schallreflektion der Folie auch schon mal eine Testreihe gefunden, bei der festgestellt wurde, dass die ganz dünne Malerfolie erst Frequenzen ab 8 kHz reflektiert. Zum 300 g/m² Bühnenmolton habe ich leider nur Absorbtionsgrade bis 4 kHz gefunden, da liegt er bei 0,35.
Im Endeffekt sollte der Molton also die Reflektion der Folie halbwegs ausgleichen können.
Da kommt mir gerade eine Frage: bei den Absorptionswerten wird doch bestimmt nur der einmalige Schalldurchgang durch den Stoff ermittelt? Da der Molton aber vor der Folie ist, tritt der Schall ja zweimal durch den Stoff. Damit müsste bei einem geschätzten Absorptionsgrad des Moltons bei 8 kHz von 0,5 der Schall ja doch komplett absorbiert werden.
PS: Ich versuche mal die genannte Testreihe zu finden und nachzureichen.
Re: Wie viel und wie dickes Basotect?
Verfasst: Mi 4. Nov 2015, 00:04
von Ronnyy
Deine genannten Testdaten kommen auch hin, also die der Malerfolie. Wie gesagt, bei mir waren es auch "ungenaue" Privattests, glaube wirklich professionelle konnte ich bisher dazu auch nicht finden.
Man scheint aber sagen zu können, dass das Reflektionsverhalten von eben dünner Frischhaltefolie, oder auch dünner Malerfolie kaum nennenswert ist und dass das Molton das eben auch komplett oder zumindest größenteils kompensieren sollte. Den Gedanken, dass der Schall, der eben dann auch noch von der Folie reflektiert wird, sozusagen noch doppelt das Molton durchtritt hatte ich auch schon, würde ich mir eigentlich genau so vorstellen wie du.
Das mit dem Molton stimmt, also die 0.35 bei 4 khz, in so fern wird die Absorption bei 8 khz oder mehr so hoch sein, dass man sich da also keine Sorgen machen muss.
Re: Wie viel und wie dickes Basotect?
Verfasst: Sa 14. Nov 2015, 23:58
von engineer
Wenn man Molton nutzt, kommt an höheren Frequenzen eh kaum was rein und noch weniger raus, selbst wenn man nur die harte Wand dahinter hätte. Die Frequenzen sind weniger das Problem. Ich meine, man muss da eher die mittleren Frequenzen ins Auge fassen. Gut für diesen Raum wäre eine gelochte Wandverkleidung mit dahinter liegender Dämmung oder Diffusoren. Die Absorber würde ich an die Seite / die Decke bringen und zwar mit etwas Abstand, damit sie für geringere Frequenzen aktiv(er) werden.
Man könnte auch die Schrankwand nach hinten nehmen.
Re: Wie viel und wie dickes Basotect?
Verfasst: So 15. Nov 2015, 00:24
von 5piece
engineer hat geschrieben:Wenn man Molton nutzt, kommt an höheren Frequenzen eh kaum was rein und noch weniger raus, selbst wenn man nur die harte Wand dahinter hätte.
Verstehe ich das richtig, dass du damit meinst, dass die die Höhen durch den Molton gedämpft werden? Das möchte ich ja auch erreichen. Und bzgl. den mittleren und tiefen Frequenzen soll dann das Termarock seinen Dienst erfüllen.
engineer hat geschrieben:Gut für diesen Raum wäre eine gelochte Wandverkleidung mit dahinter liegender Dämmung oder Diffusoren
Mit den 4 Absorbern habe ich dann ja schon fast 30% der Rückwand bedeckt, das sollte doch fürs erste reichen? Oder meinst du, dass ich vor die Absorber Lochplatten anbringen soll?
engineer hat geschrieben:Die Absorber würde ich an die Seite / die Decke bringen und zwar mit etwas Abstand, damit sie für geringere Frequenzen aktiv(er) werden.
An der Seite kann ich an den entsprechenden Spiegelpunkten wie schon vorher mal geschrieben keine anbringen, da dort einmal die Heizung und einmal der Schrank ist. An die Decke kommen, je nachdem wie das Ergebnis mit den 4 Absorbern ausfällt, evtl. noch 5cm Basotectplatte mit 5 cm Wandabstand. Bei den hinteren Absorbern habe ich ja auch schon 80mm Wandabstand eingeplant.
engineer hat geschrieben:Man könnte auch die Schrankwand nach hinten nehmen.
Das wird wohl nichts, da ich dann ja nicht mehr an die unteren Fächer komme. Ich könnte ihn nur in der gleichen Ecke an die Rückwand stellen und dann an der Seitenwand einen Absorber anbringen, was aber wahrscheinlich auch nicht optimal ist, da dann beide Seiten ungleichmäßig bedämpft sind.
Re: Wie viel und wie dickes Basotect?
Verfasst: So 15. Nov 2015, 08:20
von engineer
Ja, der Molton sollte das, was an der Folie reflektiert würde, wegnehmen. Viele nehmen nicht einmal Molton, sondern "normalen" Stoff. Ich habe zur optischen Verkleidung meiner Dämpfer hinter den Monitoren, wo keine direkte HF hinkommt und die Qualität der HF-Dämpfer egal ist, eine der 3-Euro-Decken aus dem TEDI-Markt drübergezogen. Da kommt auch fast nichts zurück.
Die Lochplattenlösung nimmt man, wenn man eben die Höhen nicht vernichten will.
Ich bin mir insgesamt nicht so sicher, ob das so gut ist, die Absorbtion im Rücken und ob das überhaupt viel bringt. Normalerweise stehen da die Diffusoren. Ich würde meinen, dass das, was an HF von hinten kommt, nicht so relevant ist, da von den Ohren abgewandt. Das, was an Erstreflektionen kommt, sollte dominant sein.
Wie wäre es, Absorber in die Nähe der LS zu stellen und zwar so, dass sie trotzdem im Weg der möglichen Reflektionen stehen?