Seite 3 von 4

Re: Arcam AVR550

Verfasst: Fr 16. Dez 2016, 19:15
von rockyou
Ich denke auch, MGM hat das ganze sehr gut erläutert.
Ich höre ja schon recht lange Stereo mit Dirac via Mac. Aus meiner Sicht ist die 1-Punkt-Korrektur sehr viel besser, wenn man sich ausschließlich im Sweet-Spot aufhält, z.B. für konzentriertes Hören. Da ist es wirklich sehr sehr gut.
Wenn das nicht der Fall ist, lasse ich nur den Bassbereich korrigieren, um die groben Raummoden zu eliminieren, also bis ca. 150 Hz. Dazu habe ich eine zweite Kurve generiert. Dann ist das Dröhnen weg, und der Rest ist für einen großen Bereich m.M.n. nicht wirklich korrigierbar. Da regele ich mit dem ATM die Höhen evtl. etwas runter, und gut. Für gemeinsames Musikhören ist das besser geeignet.
Aber wie es bei 5.1. oder 7.1 aussieht, kann ich nicht sagen.

Re: Arcam AVR550

Verfasst: Fr 16. Dez 2016, 19:36
von Novma
Auch hier - einfache Frage

Hast Du das Ergebnis einmal mit zB REW, Carma oder was auch immer nachgemessen bzw überprüft?

Re: Arcam AVR550

Verfasst: Fr 16. Dez 2016, 20:10
von rockyou
Carma läuft ja leider nur auf einem Windoof-PC. Für die Messung im Nachhinein müsste ich ja außerdem den exakt gleichen Punkt erwischen, das werde ich nicht hinbekommen. Dafür müsste ich eine neue Messreihe erstellen und direkt anschließend am selben Punkt mit REW messen. Mal sehen, ob ich das mal mache. In anderen Foren wurde das aber schon gemacht, mit gutem Ergebnis.
Vertrau doch auch mal deinen Ohren, höre ein sehr gut bekanntes Musikstück mit guten neutralen Kopfhörern und vergleiche...

Re: Arcam AVR550

Verfasst: Fr 16. Dez 2016, 21:46
von Viktor Novyy
Carma läuft auch für dem Mac als Java Programm. Ich nutze das sehr zufriedenstellend als Check für die Dirac Einmessung.

Re: Arcam AVR550

Verfasst: Fr 16. Dez 2016, 21:51
von rockyou
oh. Danke.

Re: Arcam AVR550

Verfasst: Mo 19. Dez 2016, 11:24
von MGM
Novma hat geschrieben:Nur mal so aus Neugier - hast Du denn mal Deine Dirac Ergebnisse nachgemessen? Also zumindest am Hörplatz. Und falls ja, mit welchem Equiment und vor allem zu welchen Ergebnis bist Du bei Dir denn gekommen?

Das würde mich wirklich interessieren. Das ist auch definitiv nicht böse gemeint :D
Ich glaube das war an mich adressiert?

Natürlich habe ich nachgemessen. Daher weiß ich mittlerweile ganz gut was und wie Dirac macht. Sonst würde ich das auch nicht so überzeugt schreiben!

Ich messe mit einem Laptop und externer USB Soundkarte "Terratec Aureon X Fire 8.0 HD" (ASIO fähig), die per Toslink an der XMC-1 hängt.
Dazu ein MicAmp Mk. II Mess-Kit, mit Mikro vom Antimode DualCore und Kalibierungsdatei.

Das Mikro (+Kaldatei) wird IMMER für Dirac UND REW verwendet. Dabei wird auch nix umgesteckt, oder sonst wie am Setup verändert. Dazu zählt auch die Anzahl der Personen und wo die während der Messung stehen, etc.

Wenn ich eine Einpunkteinmessung mit Dirac mache und ohne das Mikro zu bewegen mit REW nachmesse, erhalte ich eben die exakte Übereinstimmung der REW Ergebnisse mit der DIRAC Zielkurve, die man erwarten kann. Dirac zeigt seine Ergebnisse ungeglättet an, also muss man das auch in REW beachten. Da man die Dirackurven leider nicht nach REW exportieren kann bleibt einem nur die Kurven in zwei Fenstern zu vergleichen. Schaut man sich einzelne Werte genau an, stellt man aber fest, das die Abweichungen im Rahmen der Messungenauigkeit liegen.

Kontrolliert man die 9 Punkt Diracfilter am HHP, dann sind die Abweichungen aus bereits beschriebenen Gründen größer.
Die Welligkeit über den gesamten Fgang liegt unter REW dann im Bereich von ca. 1-3dB.
Eine stark geglätte Ansicht zeigt aber wieder "so in etwa" die Zielkurve. Moden und andere Auffälligkeiten sind entsprechend weg oder stark reduziert.
Dirac füllt ja auch zu einem gewissen Grad Senken. Ist die Senke zu groß, sieht man das aber schon bei der Filtererstellung. Die grüne Kurve erreicht dann nicht ganz die orange Vorgabe. Da muss man dann die Referenz <0dB bringen! Ähnlich wie beim ATM sinkt dann allerdings der Wirkungsgrad.

Ich habe auch versucht die anderen Messpunkte nachzumessen.
Dabei ist diese Welligkeit natürlich immer noch vorhanden, aber die Abweichungen unter den Messpunkten werden nicht deutlich größer.

Je enger die Messzone gelegt wird (Dirac: Stuhl/Sofa Szenario) desto kleiner ist die Welligkeit. Zumindest bei mir.

Wenn ich von "Messpunkten" schreibe ist damit natürlich gemeint, so in etwa, wo das Mikro ursprünglich war. Ich gehe mal von ca. 5-10cm Spielraum aus.

Ganz ehrlich, war ich über diese Welligkeit auch erst "geschockt". Nachdem ich dann aber nachgelesen habe und das ganze mal überdacht habe, wurde mir klar das es ja gar nicht anders sein kann. Werte ich nach Gehör, so stört (mich) die vorhandene Welligkeit überhaupt nicht. Von Dröhnen keine Spur mehr (Ich hab ne extreme 40Hz Mode). Das hab ich auch mit AM 2.0 hinbekommen. Nur In den Mitten und Obenrum, war ich nie glücklich, auch weil ich kein Kopfgestell habe und eben mal so und mal so sitze.
Wenn dann mal was nicht "so toll" geklungen hat, bin ich immer hin und her gerutscht und hab mich versteift um optimal zu sitzen.

Um mal etwas zu schwurbeln... Die Bühne ist unter Dirac aufgeräumter. Einzelne Instrumente stehen exakter und verschwimmen nicht mehr. Sie haben auch eine realistische Größe.
Die Bühne ist auch nach oben gewandert. Das ist in meinem Raum "Pure" ein Problem, Sänger stehen manchmal "im Boden", oder viel zu weit hinten.
Die Klarheit einzelner Klanggeschehen ist gestiegen. Bei Surround kann ich jetzt etwas das um mich herum oder diagonal durch den Raum fliegt, eindeutig verfolgen (Heli/Drachen/Projektil/...). Oft steht ein Geräusch zwischen Front + Surrounds, vorher war das alles eher Front ODER Surroundlastig.
Selbst in Stereo nehme ich jetzt oft Instrumente ausserhalb der Stereobasis wahr.

All das ist selbstverständlich meiner schlechten Aufstellung geschuldet!
Wenn man da also keine Probleme hat, würde ich auch nicht erwarten das Dirac da viel verbessern kann.

Was das Thema "Mitten/Höhen" NICHT korrigieren an geht... Stimmt, bei PEQs... da bitte nur Breitbandig und Behutsam.
Dirac arbeitet aber nach dem Convolution/Faltungs-Prinzip. Dazu kann man sich auch mal bei Acourate (Audiovero) einlesen!
Wobei Dirac den Schwerpunkt aber auf Mehrkanal/Mehrpunkteinmessung und Anwenderfreundlichkeit legt. Acourate ist deutlich mächtiger wenn es um Eingriffe geht und bietet darüber hinaus auch noch viel mehr als "nur" Korrekturfilter.

LG,
Micha

Re: Arcam AVR550

Verfasst: Mo 19. Dez 2016, 11:59
von Novma
Vielen Dank Micha für die ausführliche Darstellung. Finde ich echt top von Dir :D

Re: Arcam AVR550

Verfasst: Mo 19. Dez 2016, 16:35
von Heimkinomaxi
Meeeega geile Beschreibung ! DANKE :)

Hast du das mal mit XT32 gegenprobiert ? So wie ich das bei dir bezüglich PEQs gelesen habe sollte man auch mit einem Yamaha YPAO eher weniger in die Mitten/Höhen eingreifen. Insofern dürfte man mit Yamaha und auch Pioneer nie so "gute" glatte Ergebnisse bekommen wie mit XT32 oder gar Dirac ?!

Re: Arcam AVR550

Verfasst: Mo 19. Dez 2016, 16:43
von Mysterion
Es geht nicht nur darum möglichst glatte Ergebnisse zu bekommen, das Ganze muss auch zur Wahrnehmung passen.

Ich habe schon jedes Derivat von Audyssey nachgemessen und keines der Systeme lieferte ein überzeugendes Ergebnis, das nicht nur durch die Eingriffe im MT/HT begründet wird.

Es gibt zudem auch noch andere, nicht automatisierte FIR-Lösungen, die preislich deutlich unterhalb von Dirac oder AntiMode liegen.

@ Heimkinomaxi

Bist Du nicht der ehemalige Hifi-Promoter aus dem Hifi-Forum?

Re: Arcam AVR550

Verfasst: Mo 19. Dez 2016, 18:11
von Viktor Novyy
@MGM

Das sind hervorragende Beiträge in diesem Thread, Reschpekt.