Nubert Lautsprecher, HiFi- und Surround-Elektronik

"Ich versuche generell Produkte aus Land Deutschland zu vermeiden."

Lässt sich ja auch ganz einfach erklären: Unverhältnismäßig teuer, technisch (sowohl Hardware- als auch Software) auch oft kein Stück besser als Produkte die in Asien gefertigt werden. Was wohl auch daran liegt, dass diverse Hardwarekomponenten (SoCs, DaCs etc.) sowieso auch weiterhin aus Asien kommen. In vielen Fällen sogar ein Rückschritt. Bestes Beispiel sind hier ja auch TVs "Made in Germany". Keiner der sich auch nur etwas mit der Materie beschäftigt, kauft sich den überteurten Plunder, den ehmals große, deutsche TV Hersteller mittlerweile unter dem Slogan "Made in Germany" verticken.

Ausnahmen bestätigen hier wie immer die Regel. Aber sobald ich auf irgendeinem Elektronikprodukt "Made in Germany" lese, bin ich sofort skeptisch.

Beim richtigen Preis-/Leistungsverhältnis mache ich bei der Herkunft Abstriche

Finde diese Option irgendwie merkwürdig. Ist für mich irgendwie ein Widerspruch. Wieso sollte bspw. Herkunft China ein Abstrich sein, wenn ich dort ein Produkt bekomme, das technisch einem teureren Produkt aus DE überlegen ist. Dann ist die Herkunft ja kein Abstrich.

Ich bin überzeugt, dass eine gutes Qualitätsmanagement wichtiger ist als die Herkunft eines Produktes

Grundsätzlich eine knifflige Option. Ein gutes QM ist sicherlich wichtig. Sobald man seine Produkte aber nicht inhouse fertigt, werden die Prozesse des QM aus meiner Sicht grundsätzlich erschwert. Einfach schon dadurch, dass man eine weitere Drittpartei hat, wo man dann Audits machen muss und ggf. eben keinen direkten Einfluss hat. Da spielt es auch keine Rolle, ob das Ding nun in Shenzhen oder Buxtehude gefertigt wird. In beiden Fällen können einem da bspw. Probleme verheimlicht werden oder einem im Audit eine Schauspieleinlage geboten werden. Einziger Vorteil hierbei wäre dann maximal noch, dass man innerhalb DE eine kürzere Reisezeit und einheitliche, gesetzliche Regelungen hat. Will ich also ein gutes QM, muss ich bei einem Hersteller kaufen, der hier auch wirklich inhouse seinen Kram selber macht. Dann ist mir ja indirekt aber eben wieder die Herkunft wichtig

Ich werde in Zukunft Produkte aus China nach Möglichkeit meiden. Vor allem gilt dies für solche, die dort komplett entwickelt und hergestellt werden. Die aggressiven Drohungen gegen dessen Nachbarländer (vor allem Taiwan!) sind inakzeptabel und müssen Konsequenzen haben. Das mir Mögliche werde ich umsetzen.

Venuspower hat geschrieben: ↑Fr 19. Aug 2022, 19:09

Beim richtigen Preis-/Leistungsverhältnis mache ich bei der Herkunft Abstriche

Das spielt ja darauf an, dass Produkte

Finde diese Option irgendwie merkwürdig. Ist für mich irgendwie ein Widerspruch. Wieso sollte bspw. Herkunft China ein Abstrich sein, wenn ich dort ein Produkt bekomme, das technisch einem teureren Produkt aus DE überlegen ist. Dann ist die Herkunft ja kein Abstrich.

Das spielt darauf an, dass viele Menschen die Fertigungsbedingungen vor Ort ggf. Wichtig sind. Wenn aber der Preis 3mal so hoch bei bspw. MIG ist, dann dennoch das bezahlbare Produkt gekauft wird.

Ich finde, dass die Antwortmöglichkeiten tendenziell formuliert sind. Das ist mir keine Teilnahme wert.

Das Herkunftsland spielt für mich keine Rolle.
Was ist hier eigentlich genau gemeint? Das Herkunftsland ist ja in der Regel das Land, wo etwas (ein-)gekauft wird, das Ursprungsland dagegen das Land wo etwas produziert wurde bzw. die letzte wesentliche und wirtschaftlich gerechtfertigte Bearbeitung in einem eigens dafür eingerichteten Betrieb erfahren hat.

Ich versuche generell Produkte aus Land XX (Kommentar unten) zu vermeiden.
Wer es sich leisten kann und will, für den trifft das sicher zu. Da gibt es ja auch einige bekannte Hersteller, die in DE fertigen. Die Produkte findet man ja auch im Online-Store. Allerings wird es da für Heimkino-Fans dann schon sehr dünn. BD-UHD-Player finden sich da z.B. schon einmal gar nicht im Produkt-Portfolio, geschweige denn AV-Geräte.

Beim richtigen Preis-/Leistungsverhältnis mache ich bei der Herkunft Abstriche.
Bei etlichen Geräte-Kategorien bleibt einem ja nichts anderes übrig, als das Ursprungsland zu akzeptieren, siehe oben.

Ich bin überzeugt, dass eine gutes Qualitätsmanagement wichtiger ist als die Herkunft eines Produktes
Wie kann ich als Verbraucher denn überhaupt ein gutes Qualitätsmanagement beurteilen bzw. was sind die Kriterien? Ich wäre schon glücklich, wenn das Gerät eine angemessene Zeit ohne technische Störungen/Ausfälle funktioniert. Wenn hier Geräte auf den Markt geworfen werden und der Kunde als Beta-Tester missbraucht wird, kann man dann noch von guten Qualitätsmanagement sprechen? Hatte so einen Problemfall mit einem LCD der Marke Philips, war eines der ersten Geräte mit SAT-Tuner, innerhalb eines Jahres kamen da gefühlt ein Dutzend FW-Updates bis das Geräte dann halbwegs stabil lief. Oder ist damit gemeint, wie gut der Service im Falle eines Falles funktioniert, Stichwort Reparatur, Kulanz etc.?

Ich kaufe nur Made In Germany, am besten bis zur letzten Schraube.
Diese Option ist völlig praxisfremd, zumindest bei HIFI-Elektronik. Bei Lautsprechern mag es die Anbieter geben, aber sogar ein Marktbegleiter aus Weilrod lässt z.B. Chassis im EU-Ausland fertigen, immerhin in einer eigenen Produktionsstätte. Die Endmontage findet dann wieder im eigenen Betrieb statt.

Made in Germany ist mir wichtig, allerdings reichen mir 80% Fertigungstiefe in Deutschland.
Woher stammt die Zahl 80? Das kann doch niemand wirklich beurteilen.

Das Label "Made In Germany" sorgt bei mir für ein gutes Gefühl, ich hinterfrage es aber nicht.
Den ersten Halbsatz kann ich bestätigen. Zumindest hoffe ich, dass unsere neue Waschmaschine von Miele länger hält, als die 'alte' von Siemens, Made in Spain, die nach 7 Jahren die Grätsche gemacht hat.

Sonstiges
Alle, die hier an erster Stelle gegen 'China' hetzen, sollen sich doch einmal selber hinterfragen und einmal alles Dinge des täglichen Lebens 'Made in China' vor das Haus stellen. In den Schränken, ob nun im Wohnzimmer, in der Küche und in den Kleiderschränken dürfte es danach sehr luftig aussehen. Aber inzwischen werden ja sogar Produktionsschritte von dort ins noch günstigere asiatische Ausland verlagert. Teilweise spielt da auch eine gewisse Heuchelei mit, wie im Grunde beim Gas. Solange alles schön billig ist, schaut man über die Probleme hinweg oder hinterfragt es auch gleich gar nicht, frei nach dem Motto: Was ich weiß, macht mich nicht heiß".

Eine kleine Frage zum Abschluß, bevor mir hier gleich die Knie durchlöchert werden: Wer hat seinen Post hier eigentlich mit einen PC/Laptop bzw. Smart-Phone erstellt, welches das Label 'Made in Germany' trägt?

S. Hennig hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 06:43 Das spielt darauf an, dass viele Menschen die Fertigungsbedingungen vor Ort ggf. Wichtig sind. Wenn aber der Preis 3mal so hoch bei bspw. MIG ist, dann dennoch das bezahlbare Produkt gekauft wird.

Was bedeutet "MIG"? Oder ist "MEG" (ME Geithain) gemeint?

Dylan hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 11:48 Was bedeutet "MIG"?

da es hier weder um russische Flieger noch ums Schweißen geht, würde ich auf "made in Germany" tippen ...

Für mich muss ein Produkt preiswert sein. Damit meine ich, dass es den Preis wert sein muss. Das Herkunftsland von Komponenten und die Lieferketten sind finde ich kaum noch zu überblicken. Wenn man als Unternehmen seine Lieferanten gut betreut und aktiv in das QM einbindet spricht aus meiner Sicht nichts dagegen auch Produkte mit einer höhere Fertigungstiefe aus dem Ausland zu erwerben. Die Abhängigkeit von China ist für mich ein Auslaufmodell. Man tut meiner Meinung nach gut daran Alternativen zu entwickeln. Die Abhängigkeiten sind zu groß wie man ja gerade gesehen und gespürt hat (Shanghai Lockdown, Corona Politik, ..). Ich bin jedoch bereit für ein Produkt was in Europa hergestellt wurde, etwas mehr zu bezahlen als für ein Produkt aus Fernost, da mir die Arbeitsplätze und die Volkswirtschaften in der EU, im Hinblick auf unseren Wohlstand und unsere Entwicklung hierbei wichtiger sind als der günstigste Preis. Das Produkt oder die Dienstleistung muss jedoch, wie eingangs geschrieben, seinen Preis wert sein.

Da gibt es einen schönen Spruch: "Ich bin nicht reich genug um billig einzukaufen" Und das stimmt. Nachbarin hat innerhalb der letzten 15 Jahre ihre vierte Spülmaschine bekommen, wir haben noch unsere Erste, wird im Dezember 21, läuft wie Lotte (toi toi toi) und ist von Miele. Wenn man anfängt sein Leben aufzubauen, kann man ein,- oder zweimal billig kaufen, Erstausstattung. Aber danach sollte man zusehen nur qualitativ hochwertige Marken zu kaufen. Zahlt sich auf lange Sicht aus. Selbst wenn man lange darauf sparen muss.

Da fällt mir noch ein, Geld für gute Ware auszugeben ist i.O., auch aus dem Ausland! Außer es kommt aus China.

Gruß Frank

Modell T hat geschrieben: ↑Sa 20. Aug 2022, 17:39 wir haben noch unsere Erste, wird im Dezember 21, läuft wie Lotte (toi toi toi) und ist von Miele.

Tja - unsere ist/war auch von Miele, hat aber "nur" 12 Jahre gehalten. Das ist aber trotzdem noch um Längen besser als 4 in 15 Jahren.
Ich werde mich in 12 Jahren zu dem Thema hier wieder melden und Berichten, ob die neue Miele dann noch läuft.