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Re: Unterschiede zwischen billigen und teuren optischen Kabeln

Verfasst: Mo 13. Feb 2023, 17:20
von AustrianGent
Wete hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 16:10 Das sollte nur verdeutlichen, dass die mechanische Qualität der Kabel richtig ins Geld geht
Ja, is' klar. Jetzt wo die Aliens über den USA kreisen muß man schon mit Angriffen rechnen, die erhebliche Zerstörungen verursachen. Wär' blöd wenn die Kabel zerfetzt sind, das muß halten.

Re: Unterschiede zwischen billigen und teuren optischen Kabeln

Verfasst: Mo 13. Feb 2023, 18:46
von tf11972
Die sind alle redundant ausgelegt, aber im HiFi-Bereich leider nicht :wink:

Re: Unterschiede zwischen billigen und teuren optischen Kabeln

Verfasst: Mo 13. Feb 2023, 18:58
von AustrianGent
tf11972 hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 18:46 Die sind alle redundant ausgelegt, aber im HiFi-Bereich leider nicht :wink:
Marktlücke! :wink:

Re: Unterschiede zwischen billigen und teuren optischen Kabeln

Verfasst: Di 14. Feb 2023, 14:34
von Weyoun
SHans hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 08:45 Was ich gelesen habe ist, dass billige Toslink Kabel wohl aus einem billigen Kunststoff sind und teuere aus Glasfaser, die am Ende "präzisionsgeschliffen" sind und aus xxx einzelnen Glasfasern bestehen.
Ich dachte bisher eigentlich, dass jegliche Toslink-Kabel aus Kunststoff gefertigt sind (echte teure Glasfasern, die extrem aufwendig bei hohen Temperaturen gezogen werden müssen, braucht man erst bei deutlich längeren zu überbrückenden Entfernungen, also km statt m wie bei HiFi und auch nur bei hohen Datenübertragungsraten, also GBit/s statt MBit/s), die sich nur durch folgende Parameter unterscheiden:
1) unterschiedliche Kunststoff-Ummantelung des LWL (hat Einfluss auf die mechanische Belastbarkeit und ggf. auf die Totalreflektion innerhalb der Faser)
2) unterschiedlich gut gefertigte Stecker, die dann wiederum unterschiedlich gut in die Buchsen der Endgeräte reinpassen (wenn Stecker und Buchse nicht perfekt passen, kann es Probleme beim Einkoppeln des Lichts von der LED in den LWL kommen oder beim Auskoppeln vom LWL in die Fotodiode des Empfängers).
Unterschiedliche Güte des Spleißens, wo bei man bei Kunststoff-LWL kaum von Spleißen reden kann (also der Vorgang durch Erhitzen, bei dem die Kunststoff-Faser mit dem transparenten Kunststoff des Steckers verschmolzen wird) kann dazu führen, dass ein gewisser Anteil des Lichts verloren geht.
SHans hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 08:45Oder
kann ein Hörer wirklich ein Unterschied zu hören? Beziehungsweise machen teure optische Kabel bei hochwertigen Anlagen Sinn?
Das schlimmste, was bei billigen Kabel passieren kann, sind zu viele fehlerhafte Bits in der Übertragung, was sich dann durch teilweise heftig laute Knackser oder Artefakte manifestiert (oder man hört ab einer bestimmten Bitfehlerzahl gar nichts mehr). Klangunterschiede im Sinne von "wärmer", "analytischer" etc. sind dagegen unmöglich, weil sich falsch übertragene Bits ganz gravierend auf den Klang auswirken und nicht nur durch Nuancen.
jodother hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 18:16 Aber die Gerätebuchsen sind daran mit schuld, die sind ja meist auch nur aus Plastik.
Das führt leider dazu, dass selbst extrem teure und hochwertige Toslink-Kabel nicht in jedes Gerät reinpassen. Am besten immer mehrere Kabel aufbewahren, irgendeins passt dann schon. :wink:
Wete hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 09:56 Wenn es keine Fehlerkorrektur gibt (was bei S/PDIF und HDMI der Fall ist!) dann ...
Stimmt, es gibt keine Fehlerkorrektur, nur eine rudimentäre Fehlererkennung (aber auch die nur, wenn maximal ein Bit pro Sample falsch ist). Die Fehlererkennung sorgt immerhin dafür, dass der Decoder dann solche als fehlerhaft erkannten Samples gar nicht erst wiedergibt anstelle eines nervenden Knacksers oder Artefakt.
High-Ender hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 15:52 die Entscheidung, ob Glas oder Kunststoff macht sicherlich nur bei sehr großen Längen einen Unterschied, da bei einer Kunststoff-Faser halt dann schlicht zu wenig Licht durch das Kabel kommt und somit die Übertragung nicht gegeben ist.
Mal noch ein weiterer "Fun-Fact" am Rande: Extrem aufwendige Glasfasern setzen, um wirklich über viele km das Licht gut leiten zu können, als Lichtquelle auch hochwertige Laser-LEDs voraus, die die benötigten Wellenlängen extrem schmalbandig emittieren. Die typischen Sende-LEDs von Toslink-Geräten sind aber eben keine Laser-LEDs, sondern viel billigere LEDs mit deutlich größerer Bandbreite in Bezug auf das emittierende Spektrum. Würde man da eine Glasfaser von einem km Länge oder mehr dranhängen, dann käme am Ende nur ein "Kauderwelsch" an Daten an.

Re: Unterschiede zwischen billigen und teuren optischen Kabeln

Verfasst: Di 14. Feb 2023, 22:08
von High-Ender
Weyoun hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 14:34 Extrem aufwendige Glasfasern setzen, um wirklich über viele km das Licht gut leiten zu können, als Lichtquelle auch hochwertige Laser-LEDs voraus, die die benötigten Wellenlängen extrem schmalbandig emittieren. Die typischen Sende-LEDs von Toslink-Geräten sind aber eben keine Laser-LEDs, sondern viel billigere LEDs mit deutlich größerer Bandbreite in Bezug auf das emittierende Spektrum.
fast 8)
Glasfasern gibt es in (günstiger) Multimode-Ausführung (Kern 50–100 ym, Licht mit verschiedenen Wellenlängen), die werden mit LED-Sendern kombiniert und haben eine "Reichweite" von ca. 300m (ist aber auch Geschwindigkeitsabhängig). Werden oft im LAN oder Campusverkabelungen eingesetzt.
Bei Singlemode-Fasern (Kern 8 and 10.5 ym, zum Vergleich, ein Haar hat ca. 60-80 ym, Licht hat nur eine Wellenlänge mit entweder 1310nm oder 1550nm) wird unbedingt eine Laserdiode angekoppelt, hier sind dann Reichweiten bis etlichen Kilometer möglich. Wird oft im WAN, zur High-Speed-Vernetzung oder auch bei Seekabeln verwendet.

TOS-Link sind also Multimode-Kabel, die aus Kunststoff oder Glas bestehen können. Und klar, daß da nur LED-Sender eingesetzt werden :wink:

Re: Unterschiede zwischen billigen und teuren optischen Kabeln

Verfasst: Mi 15. Feb 2023, 11:33
von Weyoun
Es gibt aber auch im Multimode-Bereich durchaus andere Lichtquellen als breitbandig emittierende LEDs, nämlich sogenannte VCSELs (oberflächenemittierende Laser mit vertikalem Resonator), die mit 850nm und 1310 nm arbeiten.

Eine Standard-Faser (125 µm Manteldurchmesser) ist übrigens zu noch mehr imstande: Stichwort Multiplexing (WDM) => Hier werden die Signale vieler Einzelfasern, die jeweils mit einer unterschiedlichen Wellenlänge eingespeist werden, auf eine gemeinsame Faser "gemultiplext" und auf der resultierenden Faser werden dann hunderte, separate Wellenlängen gleichzeitig übertragen.
https://www.all-electronics.de/elektron ... m-245.html

Re: Unterschiede zwischen billigen und teuren optischen Kabeln

Verfasst: Mi 15. Feb 2023, 14:28
von AustrianGent
tf11972 hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 18:46 Die sind alle redundant ausgelegt, aber im HiFi-Bereich leider nicht :wink:
Würde mal sagen, bei der Lufthansa auch nicht. :mrgreen:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unter ... rCurVaRuR0

Re: Unterschiede zwischen billigen und teuren optischen Kabeln

Verfasst: Mi 15. Feb 2023, 16:00
von Weyoun
Wozu werden vom Tiefbauamt die Positionen sämtlicher Rohre und Kabel erfasst, die dann jeder einsehen kann, wenn dann "Baggerfahrer Bodo" einfach so freie Hand gelassen wird? Bei uns im Industriepark hatte "Bodo" mal ein Mittelspannungskabel "gerodet", plötzlich war es zappenduster in der ganzen Nachbarschaft und die Produktion einer kompletten Schicht war für den Eimer.

In Bezug auf die deutschen Backbones wirft sowas wie heute morgen leider kein gutes Licht auf uns. Da wurde wohl mal wieder gespart für eine redundante Datenübertragungsleitung.

Re: Unterschiede zwischen billigen und teuren optischen Kabeln

Verfasst: Mi 15. Feb 2023, 22:33
von Rank
Was die Qualität von Toslink-Kabel angeht habe ich die Erfahrung gemacht, dass es durchaus (Qualitäts-)Unterschiede geben kann.

Vor einigen Jahren hatte ich mal ein etwas älteres Quellgerät mit Toslink-Ausgang, welches deutlich hörbare Probleme bereitet hatte, die sich in kurzen Aussetzern und gelegentlich auch in etwas längeren Ton-Unterbrechungen bemerkbar gemacht hatten.

Warum diese Störungen nur bei diesem Quellgerät zustande kamen, darüber kann ich leider nur spekulieren.
Ich vermute aber, dass entweder das "Leuchtmittel" altersschwach war und nicht mehr die volle Leistung gebracht hatte oder vielleicht auch der Lichtstrahl im Geräte-Ausgang "dezentriert" gewesen sein könnte.

Also machte ich mich daran in meiner Kabel-Kiste sämtliche Toslink-Kabel heraus zu kramen die ich finden konnte.
Da war dann so ziemlich alles dabei - also von der Beipack-Toslink-Strippe, über Mittelklasse-Strippe (für knapp 30 Euro) bis hin zu einer 120 Euro Toslink-Strippe.

Das lustige war, dass ausgerechnet die teuerste Toslink-Strippe für 120 Euro das Problem noch verschlimmerte, während die Mittelklasse Strippe für ca. 30 Euro das Problem restlos beseitigen konnte.
Es war sogar eine sehr dünne Beipack-Strippe dabei, welche das Problem ebenfalls fast vollständig beseitigen konnte (sprich: Tonaussetzer nur noch extrem selten).

Insofern ist es vielleicht manchmal auch eher ein Glücksspiel, welche Qualität man bekommt.
Zumindest war es bei mir nicht so, dass die hochpreisigste Toslink-Strippe irgendwelche Vorteile verbuchen konnte.

Aber auch bei elektrischen Audio-Kabeln habe ich leider schon öfters die Erfahrung machen müssen, dass die Qualität und Langlebigkeit nicht immer mit dem Preis korreliert.

Durch solche und ähnliche Erlebnisse ist meine Bereitschaft teuere Kabel zu kaufen jedenfalls drastisch gesunken.

aaof hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 17:39 Wer mal günstig HighEnd Kabel probieren möchte, kann diese recht günstig gebraucht ersteigern. I
Genau das würde ich am aller wenigsten empfehlen, denn auf dem Gebrauchtmarkt landen genau die Kabel welche nix taugen (also Fehlkäufe, defekte Strippen oder gar Fälschungen) haufenweise.

aaof hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 17:39 Ein gut geschirmtes Kabel, was einen ordentlichen Eindruck macht, sollte es schon sein.
Mal davon abgesehen, dass man bei Toslink nix abschirmen muss, bringt der rein äusserliche "ordentliche Eindruck" ja absolut gar nix, wenn das Innenleben vom Kabel schrottig ist.

Ich habe sogar schon einmal ein Hifi-Gerät (wegen Verdacht auf Defekt) zur Reparatur gesendet,
nur um anschließend feststellen zu müssen, dass nicht das Gerät defekt ist, sondern das ach so hochwertig & unkaputtbar anmutende Premium-Kabel eine "eingebaute Sollbruchstelle" hat, ... weil der Kabel-Hersteller es nicht für nötig erachtet hatte, die im Stecker vorgesehene Zugentlastung zu vercrimpen (den Hersteller von diesem Kabel nenne ich an dieser Stelle besser nicht).




Gruss Rank

Re: Unterschiede zwischen billigen und teuren optischen Kabeln

Verfasst: Do 16. Feb 2023, 08:53
von aaof
@Rank

Gebraucht muss nicht immer schlecht sein, ich bin da insbesondere bei HiFi Auflösungen immer mal dran. Wenn das Gesamtpaket überzeugt, sollten die Kabel auch ok sein. Solche Leute pflegen ja auch ihre Klamotten. Ich lese mich dann zu den Kabeln etwas ein (Voodoo klammere ich möglichst aus) und so kommt man durchaus mal an gute Kabel ran.