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Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 19:16
von g.vogt
Hallo bony,

inzwischen hab' ich mich bemüht, die mathematische Grundlage zu den Raummoden wenigstens ansatzweise zu verstehen. Also:

Die stehende Welle zwischen zwei parallelen Wänden entwickelt sich immer so, dass die Druckmaxima der Welle an den Raumwänden sind (an der Wand können die Luftmoleküle nicht weg). In den Druckmaxima erzeugt der Lautsprecher auch die größtmögliche Anregung.

Die von dir genannten 45 Hz entsprechen einer halben Wellenlänge für die Raumbreite (3,8 m). Dummerweise ist da die Stelle für die geringste Anregung genau in der Mitte. Du musst also zukünftig in Mono hören ;-)
Das ist natürlich nicht die Lösung, die dir vorschwebt. Zumindest solltest du von den seitlichen Wänden ein gutes Stück wegkommen. 42 Hertz finde ich nicht, die Raumlänge von 4,3m müsste eine stehende Welle bei 40 Hz begünstigen. Vielleicht solltest du doch Kopfhörer kaufen ;-)

Hoffe, ich hab jetzt nicht völligen Blödsinn ausgerechnet (hab mir extra die Formel in eine Rechentabelle eingebaut, damit ich's wiederfinde). Wenn's im Grunde richtig ist, dann variiert das natürlich trotzdem noch, wenn bspw. Möbel große Teile der Wand verdecken.

Wie sagte burki schon desöfteren: es wäre manchmal gar nicht so gut, wenn die Boxen derart tief hinunter spielen. Aber so genau hab ich mir das bisher noch gar nicht angesehen.

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 19:48
von bony
Wow, danke für deinen Mühe. Das mit der Rechnerei ist ja interessant; am Ende bleibt aber wahrscheinlich, dass ich es einfach ausprobieren muss. Eine Lösungsmöglichkeit habe ich ja schon gefunden, obwohl es für mich ein wenig ein seltsames Gefühl ist, so nah auf den Boxen zu sitzen. 1,20m wie bei Stefan könnte ich mir nun wirklich nur vorstellen, wenn ich hinter einem Produktionstisch säße 8O.
Nachdem ich mir ausführlich überlegt hatte, ob ich nicht doch auf die nuWave8 umschwenken soll, habe ich mich inzwischen ein wenig in die getunten Kompaktboxen verliebt. Am Ende muss ich aber doch umschwenken, weil die nuWave8 nicht so tief kommt. Oder es muss doch noch die nuWave35 werden.

Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 20:51
von g.vogt
Hallo bony,

das sind ja knifflige Überlegungen. Ich hab inzwischen mal mein Wohnzimmer ausgemessen und die Werte in die Tabelle eingetragen. Theoretisch muss es auch bei mir eine Katastrophe sein. Und mit gleitenden Sinustönen hört es sich auch übel an, statt suuuuuuuuuhhm eher suuuaaauuaauauauauauahhh (wenn du weißt, was ich meine). Mit Musike finde ich es allerdings in Ordnung, da fällt es gar nicht so auf.

Wo hast du eigentlich den Regler vom ABL stehen? Die lineare Stellung wäre ja 10:30 Uhr.

Die nuWave35 und die nuWave8 gehen ohne ABL etwas weiter runter als die nuWave3, sind aber vielleicht im kritischen Bereich mit ca. -10 bzw. -5 dB schon "schwach genug", damit es mit Musik funktioniert. Da du mich schon mal nach dem Vergleich gefragt hast: der Bassbereich der nuWave8 mit ABL wirkte auf mich ggü. der nuWave3 mit ABL ausgeglichener, obwohl die Kombi ja noch weiter runter geht. (Hab gerade noch mal nachgesehen: ja, das hatte ich dir PN't.) Ich kann auch nicht beurteilen, inwieweit die nuWave8 mit ihren zwei Chassis im mit Möbeln bestückten Raum doch für eine gleichmäßigere Basswiedergabe sorgt - bei mir hat sie das jedenfalls gemacht.

Da kannste ja noch mal den Herrn Schäfer nerven ;-)

Vielleicht hätten wir diese Raumüberlegungen zuerst anstellen sollen...
(Hoffe immer noch, dass ich mich nicht verrechnet habe.)

Hast du mal mit Cara (über diesen Hunecke-Link) rumgespielt? Da sieht man diese unterste Resonanz auch sehr schön. Perfekt linearen Bass kriegst du sowieso nicht hin, das Ziel kann nur eine angenehme Bass-Wiedergabe sein, bei der die Raumprobleme nicht unerträglich auffällig sind. Willst du mehr, dann musst du dich wohl eher mit Bassarrays beschäftigen.

Wie wäre es denn mit einer eher diagonalen Anordnung? Dann wäre jeweils eine Box für eine Raumausdehnung etwa an der Stelle der geringsten Anregung. Oder eher so in einer Hälfte des Raumes eine "Hörecke" (naja, laut Hunecke verschiebt sich das Problem dann nach weiter oben, aber es sah "nicht so spitz" aus).

Mit internetten Grüßen
Gerald Vogt

Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 21:47
von Koala
Um das Prinzip der stehenden Welle zu verdeutlichen, habe ich mal versucht eine kleine Animation zu erstellen:

Bild

Der Schall wandert von links nach rechts (blau), wird an der rechten Wand reflektiert und wandert wieder zurück (rot). Dadurch, daß ein Vielfaches einer ganzen Welle exakt in den "Raum" paßt, ergeben sich durch Überlagerung der beiden Wellen Amplituden, die das gefürchtete "Dröhnen" verursachen (die Überlagerung habe ich wegen flüchtender Motivation ausgelassen... :roll:)

greetings, Keita

Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 22:19
von Gast

Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 22:39
von Koala
Danke, danke, für einen nicht-Pixelschubser ist das irgendwie eine frickelige Angelenheit...
Mit der 3D-Brille wäre ich vorsichtig, sonst sieht man anschließend aus wie Marty Feldmann Bild

greetings, Keita :wink:

Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 22:44
von JoS
Koala hat geschrieben:Mit der 3D-Brille wäre ich vorsichtig, sonst sieht man anschließend aus wie Marty Feldmann Bild
Sorry für das OT, aber ich wusste nicht, wer Marty Feldmanm ist. Dank Google-Bildersuche ist das jetzt anderes, LOL:

Bild

Gibt einen geilen Avatar ab...

Jochen

Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 22:49
von Koala
JoS hat geschrieben:Bild

Gibt einen geilen Avatar ab...
Man muß dabei nur aufpassen, daß das nicht als Folgeerscheinung von nubertschen Genüssen mißgedeutet wird :wink:

greetings, Keita

Verfasst: Fr 11. Jun 2004, 23:57
von bony
ABL steht so ca. auf 10:30-11:00, sodass der Bassregler ungefähr parallel ist zum ausgeschalteten Höhenregler.
Hunecke habe ich auch schon ausprobiert. Allerdings decken sich die dortigen Werte nicht so recht mit meinem Eindruck.

Der Dröhneffekt ist mit Musik natürlich nicht so auffallend, wie bei Sinustönen. Klingt teilweise sogar recht beeindruckend :wink:. Aber besonders bei Musik, die sowieso etwas basslastig abgemischt ist (mein Hörbeispiel zum Testen verschiedener Aufstellungen war Richard Bona - Djombwe, halt ein Bassist :wink:) fällt es schon sehr auf.

Heute Abend habe ich mal ein wenig in der 2m-Hörposition gehört. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Studioleute nun sagen, das wäre der einzig wahre Hörabstand. Details treten nochmals klarer hervor. Die Ortbarkeit ist der Hammer, alles klar umrissen. Das dürfte wohl am geringeren Einfluss von Reflexionen bei diesem Hörabstand liegen. Allerdings hat man das Gefühl, als säße man direkt an der Kante der Bühne. Es ist schon etwas seltsam, wenn Renè Pape direkt vor deinen Füßen zu stehen scheint und sich über dich beugt (Hörbeispiel war Orchesterlieder nach Texten von Rammstein - Torsten Rasch). Das löst in mir fast einen Fluchtreflex aus :). Wenn man sich aber daran gewöhnen kann, vielleicht wirklich eine beeindruckende Art, Musik zu hören.

Eine Diagonale Position habe ich ja schon ausprobiert und brachte nach meinem Eindruck keine Vorteile. Ich werde am WE aber noch ein wenig herumprobieren. Irgendwann wird mein Boden dann wie ein Flickenteppich aussehen, weil ich mir alle Positionen mit Klebeband markiere :). Wie gesagt, habe ich mich inzwischen ein wenig in die getunten Kompaktboxen verliebt. Ist halt schon beeindruckend, wenn man aus einer Box dieser Größe Frequenzen unter 50 Hz herausbekommt und eigentlich wäre ich mittlerweile froh, wenn ich die Standboxen durch etwas filigraneres ersetzen könnte.

@ Koala
Sehr schöne Animation, die das Problem schön verdeutlicht!

Verfasst: Sa 12. Jun 2004, 13:40
von bony
So, die nuWave8 in "Gelborange" ist inzwischen vergriffen. Somit wird die Sache in so weit einfacher, dass es nun heißt, entweder die nuWave3 oder keine :? :wink:.