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Mein Nubert Tagebuch ;-)

Fragen und Antworten zu Nubert Boxensets im Surround-Betrieb
Thilo Maurer
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Beiträge: 147
Registriert: Fr 8. Mär 2002, 19:50
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Beitrag von Thilo Maurer »

Danke für Ihre (in letzter Zeit wieder zahlenmäßig zunehmenden) Ausführungen, Herr Nubert.

Sie haben geschrieben:
G. Nubert hat geschrieben: Weil die "linearen Integraltransformationen", die eigentlich nur Mathematikern und Ingenieuren geläufig sind, äußerst unübersichlich sind, erfolgt die Definition dieser Systeme am einfachsten mit Hilfe einer Abbildung auf der "komplexen Frequenzebene" in der die "Pole" und "Nullstellen" (des Polynoms der Übertragungsfunktion) dargestellt sind. Wenn die Übertragungsfunktion keine Nullstellen im Bereich "rechts der Imaginär-Achse, (also im positiven reellen Bereich der Ebene) hat, handelt es sich um ein Minimalphasen-System.
Ingenieure, die sich in dieses (relativ schwer verdauliche) Thema einarbeiten möchten, finden eine der "verständlichsten" Einführungen dazu auf der Web-Page der Technischen Universität Wien ...usw...
Kaum einem Forumsteilnehmer dürfte wohl klar sein, was ein Minimal-Phasen-System und was die Pol- als auch Null-Stellen in der komplexen Ebene zu bedeuten haben (erklärt auf Seite 7 der von Ihnen zitierten Quelle).

(Ab hier: Vermutungen)
Ich glaube aber, dass der Kern Ihrer Aussage darin liegt, dass die Tonverzerrungen eines Lautsprechers nicht einfach durch lautstärkemäßige Stauchungen (Amplitude) und zeitliche Verschiebungen (Phase) entstehen (lineare Vererrrungen, Minimal-Phasen-System), sondern dass ein Lautsprecher ein weit komplexeres System (Nicht-Minimal-Phasen-System) darstellt, der je nach zugeführtem Signal z.T. auch total andere Verzerrungen hervorrufen kann.
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I.P.
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Beitrag von I.P. »

Ich kann dem großteil der ausführungen von g.nubert zustimmen, das stimmt so wie es da steht. :-)

Quintessenz daraus ist einerseits, dass das wiedergabeverhalten einer lautsprecherbox weitaus komplexer ist, als frequenzganz und phase. Bin ich froh, dass mich mal jemand bestätigt *ggg*

ich stimme auch der aussage über frequenzlinearität zu, allerdings sehe ich die gewichtung anders. ich habe auch viele hörtests (ob blind oder auch nicht) hinter mir, mit folgendem ergebnis: Wenn man (egal wer) im A-B vergleich hört, ist man sehr in versuchung, zu stark auf technische details zu hören und weniger auf die musik. da vergleicht man bass-tiefgang, hochtonauflösung, instrumentenplatzierung, bühnengröße u.s.w. u.s.w. Das ist alles richtig und wichtig, beschreibt aber eben nicht vollständig, wie eine box "klingt". im täglichen leben bzw. beim wirklichen "musikhören" hört man anders. da erscheinen einem eigenheiten/details in der wiedergabe, die man beim A-B hören gar nicht realisiert, wichtiger - ob bewusst oder unbewusst. ich kann auch nicht definitiv sagen, welche eigenschaften das sind, weil sie eben nur sehr komplex (über die von g.nubert angesprochene thematik) mit den frequenz- und phasengängen zusammenhängen und das kann man beim bloßen anschauen der datenblätter gar nicht erkennen, maximal grob erahnen.

wo ich allerdings zustimme ist, dass die perfekte box (die es nicht gibt) einen sauberen frequenzgang UND perfektes phasen/impulsverhalten besitzt.

man verzeihe mir, wenn ich mich jetzt auf mich selbst beziehe, aber aus diesem grund habe ich den T+A PD1200RA vorverstärker mit digitaler raumentzerrung (der korrrigiert so ziemlich alles, ohne nebenwirkungen wie phasenverdrehungen weil eben volldigital) und mit der WATT/Puppy eine box, deren stärken eindeutig im impuls/laufzeit/dynamikverhalten liegt und nicht in der frequenzlinearität.

im übrigen denke ich, dass hören wie alles andere in gewissem maß lernbar ist. jemand, der noch nie hochwertige wiedergabeketten gehört hat, wird beim A-B vergleich zwischen 2 geräten (CD-Player, Verstärker...) möglicherweise schließen "da ist kein unterschied" und ein geübter hörer wird den unterschied vielleicht als deutlich empfinden. das ist nicht als kritik gedacht, sondern lediglich meine einschätzung.
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