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Mein Nubert Tagebuch ;-)

Fragen und Antworten zu Nubert Boxensets im Surround-Betrieb
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I.P.
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Mein Nubert Tagebuch ;-)

Beitrag von I.P. »

Nachdem ich vor ein paar Wochen erstmals ernsthaft über Nubert nachgedacht habe habe ich mich zuerst ein bischen hier im Forum herumgetrieben um mir einen Eindruck zu verschaffen.

Jetzt habe ich mir ein Paar nuWave 3 und einen nuWave CS-4 auf Empfehlung eines Users bestellt und bin gespannt wie sich die Dinger bei mir machen werden.

Wegen der weitaus aufwändigeren Verkabelung (Der Stereo Zweig ist komplett getrennt vom Surround Zweig bis auf den DVD Player) werde ich wohl auf eine Einbindung meiner Wilson Audio WATT als Frontlautsprecher verzichten (vorausgesetzt die Nuberts sind wirklich gut) und vorerst nur die Puppy's als Subwoofer weiterverwenden - im Surroundzweig.

Bestelldatum: 25.10. 12:30

...das nächste Kapitel wird wohl der Liefertermin sein :-)
mr bob
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Beitrag von mr bob »

Hi I.P.,
da bin ich ja mal gespannt was deine Hörprobe ergibt. Lass einfach im Forum wieder von dir hören, wenn du genug getestet hast; natürlich auch wenn du nicht so zufrieden warst :oops: !

Viele Grüße
bob
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I.P.
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Kapitel II: Lieferung und erste Höreindrücke

Beitrag von I.P. »

Heute war es soweit. Pünktlich 2 Werktage nach der Bestellung wurden die nuWave 3 und der nuWave CS-4 geliefert, das ist ein prompter Service!

Der erste Eindruck der nuWave 3 war, dass die Verarbeitung sehr wertig ist. Da ist kein Makel erkennbar. Saubere Kanten, hervorragende Verarbeitung der gebogenen Schallwand, absolut kluge Befestigung des Abdeckgitters, vernünftige Anschlussklemmen. Ein guter Anfang.

Ich hab die Lautsprecher mal aufgestellt und eine Stunde vor sich hindödeln lassen. Damit sie sich eingewöhnen können ;-)

Danach ists ernst geworden. Erster Hörtest. Das erste auffällige Merkmal waren die sehr direkten und offenen Mitten. Stimmen erschienen sehr plastisch und exakt positioniert. Dann hab ich kurz mit dem lustigen Schalter in der Rückwand gespielt der wohl einen Saugkreis aktiviert wenn er runtergeklappt wird. Das Thema war aber mit einem kurzen Test erledigt, weil mit Schalter "unten" fangen die Dinger zu näseln an.

Eigentlich gab es keinen einzigen Anlaß zu Kritik. Frisch und präsent spielten die nuWave vor sich hin. Lieber als komplexe Musik haben sie Vokalstücke und isolierte Instrumente, das war mein erstes Resumee.

Dann ging es ans Eingemachte. A-B Vergleich mit den 30 mal so teuren Wilson Audio WATT/Puppy. Das erste Stück war Ulla Meinecke mit dem Album "Die Tänzerin".
Zuerst die Nuberts: Aussergewöhnlich präsent und direkt intonierten sie die Stimmen, präzise Positionierung der Sängerin und tonal sehr ausgewogen.
Dann die Wilsons: Deutlich bessere Abbildung des gesamten Raumes und mehr Gefühl für Dynamiksprünge, da waren die Nuberts zu "wild". Insgesamt zurückhaltender, positiv gesprochen "nicht so aufdringlich".
Resumee: Reife Leistung der günstigen nuWave 3, das hätte ich ihnen nicht zugetraut.

Zweites Album: Rebecca Pidgeon mit "The Raven". Ich hab mir The Raven selbst angehört weil das die Fähigkeit der Anlage fordert, Stimmen zu "durchleuchten".
Zuerst wieder die Nuberts: Inzwischen schon erwartungsgemäß präsent und präzise. Tonal sehr sauber und linear.
Dann die Wilsons: Diesmal war der Unterschied größer. Körperhaftere Abbildung und bessere Loslösung des Raums von den Lautsprechern, mit den Wilson hatte das Stück plötzlich Leben, war nicht mehr so technisch.

Das nächste Stück war Midnight Oil mit "The Dead Heart". Da gehts mehr zur Sache und die grob- und feindynamischen Qualitäten sind mehr gefragt als Tonalität.
Zuerst wieder Nubert: Die nuWaves versuchten "krampfhaft" ihre Stärken Präsenz und Luftigkeit ins Spiel zu bringen, dabei ging der "Rhythmus" etwas unter. Wirkliche Spielfreude kam nicht auf
Die Wilsons: Spielfreudiger und in keiner Weise aufdringlich, auch nicht bei gehobener Lautstärke.

Ich hab dann noch ein paar Stücke gehört und immer wieder mit dem gleichen Ergebnis. Die Nuberts sind extrem präsent, direkt und offen, wirken aber manchmal unkoordiniert, wild und aufdringlich, wobei das Aufdringliche sehr vom Musikmaterial abhängt.

Den Charakterunterschied kann man vielleicht so beschreiben: Während die Wilsons alle Farben reproduzieren konnten und keine Vorlieben hatten fühlten sich die Nuberts nur mit Blau wohl, da aber sehr wohl.

Das klingt jetzt sehr negativ, aber ich bin ganz und gar nicht enttäuscht von den Nubert nuWave 3. Im Gegenteil ich bin sehr positiv überrascht und zurückgeben werde ich die Dinger ganz sicher nicht. Ich hab mir dann noch (natürlich mit nuWave CS-4) ein paar Passagen aus Armageddon angeschaut und das war eine ganz andere Dimension als vorher mit den Energy Take 1 und Take 2 und das ist ja eigentlich der Einsatzzweck der Nuberts. Als Hifi Laustprecher haben sie gegen die WATT/Puppys keine Chance, sind aber für ihren Preis absolut bemerkenswert.
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luke
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Beitrag von luke »

hallo I.P.

hätte die frage wie du zu rebecca pidgeon gekommen bist (auf messe gehört?) und ob du die monitore kennst mit der die scheibe abgemischt wurde?

gruß luke
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Markus
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Vergleich

Beitrag von Markus »

Hallo I.P.,

der Vergleich nuWave 3 zu Deinen Referenzboxen von Wilson Audio ist so ziemlich der haarsträubendste Äpfel-Birnen-Vergleich, der mir bisher untergekommen ist.

Auf der einen Seite ist da ein 1 Meter hoher, 75 kg schwerer Standlautsprecher, auf der anderen Seite eine 34 cm hohe, 8,5 kg leichte Kompaktbox. Dass hier kaum ein fairer Vergleich bzgl. Ruhe und Souveränität der Wiedergabe möglich ist, ist klar.

Ein Vergleich müsste z. B. mit einer nuWave 10 oder nuLine 100 durchgeführt werden. Diese spannt ebenfalls einen großen Raum auf und positioniert gleichzeit die einzelnen Akteure präzise im Raum. In Sachen Impulstreue, Präzision und Dynamik ist sie vergleichbar mit der nuWave 3, aufgrund der aufwendigeren Frequenzweiche liefert sie vermutlich messtechnisch noch ein wenig bessere Ergebnisse.

Selbst habe ich die Puppy noch nicht gehört, kann aber aus Deinen Schlussfolgerungen schließen, dass es sich hierbei um eine verhältnismäßig träge und wenig lineare Box handelt. Die Messschriebe, die Malte bereits angeführt hat, untermauern dies.

Besonders unlogisch finde ich Deine Bemerkung, die Puppy könne alle Farben reproduzieren, die nuWave dagegen nur Blau. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: eine sehr lineare Box kann alle Frequenzen wiedergeben, während eine gesoundete Box bestimmte Frequenzen immer unterdrückt.

Gruß,

Markus.
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I.P.
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Beitrag von I.P. »

@luke:
Rebecca Pidgeon verwende ich schon viele Jahre lang zum Musikhören und vor allem in Hörvergleichen. Darauf gekommen bin ich dadurch dass ich früher IASCA Klang Juror in Österreich und Deutschland war und Rebecca Pidgeon auf der IASCA CD "das" Paradestück für Stimmwiedergabe war. Das war 1995 glaub ich. Nein, ich weiss nicht auf welchen Monitoren das abgemischt wurde. Weisst du es?

@markus:
Du hast recht, Markus. Das ist ein haarsträubender Äpfel-Birnen Vergleich. So seh ich das auch. Habe ich denn behauptet das wäre etwas anderes? ;-)
Es gibt hier aber auch Leute die das in die andere Richtung meinen, nämlich dass die nuWave 3 um Klassen besser wäre als die WATT/Puppy. Das ist noch viel haarsträubender.

Ich habe die nuWave 3 übrigens in Kombination mit den Puppys als Subwoofer spielen lassen, d.h. sie mussten nur gegen die WATT's antreten. Der Tieftonteil war bei beiden Kandidaten der selbe.

Schön dass du mich indirekt bestätigst, weil ich habe genau Impulstreue, Präzision und Dynamik verglichen und nicht Baßfundament oder sonst irgendein Zeug das ein Lautsprecher dieser Größe natürlich nicht können kann.

Beim Beispiel mit den Farben bist du scheinbar auch meiner Meinung, warum meinst du dann dass die Bemerkung unlogisch war? Wer schon viel gehört hat kann mit der blau/alle farben bemerkung was anfangen. die nuWave 3 hat tonal besondere Stärken und umgekehrt auch Schwächen, besonders im A-B Vergleich mit der WATT fällt das auf. Tonale Ausgeglichenheit hat übrigens wenig mit Frequenzgang zu tun.
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Markus
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Beitrag von Markus »

I.P. hat geschrieben:Tonale Ausgeglichenheit hat übrigens wenig mit Frequenzgang zu tun.
Hallo I.P.,

mit dem Amplitudenfrequenzgang, ugs. auch einfach Frequenzgang genannt, wird dargestellt, wie groß die Amplitude bei einer bestimmten Frequenz bezogen auf das Eingangssignal ist. Was, wenn nicht dieses, ist denn ein Maß für die tonale Ausgeglichenheit einer Komponente?

Gruß,

Markus.
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I.P.
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Beitrag von I.P. »

Hi Markus,

Ich versuchs mal in wenigen Sätzen zu erklären.

Der Amplituden- oder Frequenzgang ist eine rein technische Sache und sagt einzig und alleine aus, mit welcher Lautstärke in dB der Lautsprecher die Frequenzen bei konstanter Eingangsspannung über den ganzen Frequenzbereich wiedergibt. Der Frequenzgang sagt absolut nichts über Phasenlage, Sprungantwort, Impulsantwort, Gruppenlaufzeiten u.ä. aus. Die ideale Box hat selbstverständlich einen linealglatten Frequenzgang, aber das wichtigste Kriterium ist der bei weitem nicht.

Die tonale Ausgeglichenheit sagt aus, wie gut die einzelnen Frequenzbereiche zueinander passen, unabhängig von deren Amplitude. Ein Lautsprecher mit einem hervorragenden Frequenzgang kann z.B. einen dynamischen, schnellen Mitteltöner haben und einen müden, trägen Baß und einen spitzen, scharfen Hochtöner. Das wäre tonal nicht ausgeglichen.
burki

Beitrag von burki »

Hi I.P.
Der Amplituden- oder Frequenzgang ist eine rein technische Sache und sagt einzig und alleine aus, mit welcher Lautstärke in dB der Lautsprecher die Frequenzen bei konstanter Eingangsspannung über den ganzen Frequenzbereich wiedergibt. Der Frequenzgang sagt absolut nichts über Phasenlage, Sprungantwort, Impulsantwort, Gruppenlaufzeiten u.ä. aus. Die ideale Box hat selbstverständlich einen linealglatten Frequenzgang, aber das wichtigste Kriterium ist der bei weitem nicht.
Sorry, aber ueberlege doch erst einmal etwas, bevor Du schreiben tust.
Die "Phasenlage" spiegelt sich z.B. direkt im Frequenzgang wieder und all diese Dinge (wie eben auch ein Lautsprecher :D ), sind eben "technische Dinge".
Wenn Du sagst, dass Dir die Wilson besser gefaellt, dann hab ich ueberhaupt kein Problem damit, doch wenn physikalische Erklaerungsversuche gestartet werden, dann bitte auch halbwegs korrekt, was leider im Hifibereich haeufig recht unueblich ist.

Gruss
Burkhardt
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I.P.
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Beitrag von I.P. »

Tut mir leid burki, aber die Phasenlage spiegelt sich nicht im Frequenzgang wieder.

Du meinst vielleicht die Polung (auch indirekt Phase) bei Lautsprechern im gleichen Frequenzbereich. Das ist aber ganz was anderes.
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