boomer hat geschrieben: Doc hat geschrieben:
Was bitteschön bedeuted es denn "linear" zu denken?
Menschen nehmen die Dinge (z.B. Zeit) nun mal linear wahr und denken / handeln entsprechend.
Verstehe ich immer noch nicht. Meine "Erkenntnisgrenzen" scheinen diesbezüglich wohl erreicht zu sein.
Gerade die Verallgemeinerung auf "Dinge"? Wenn ich mir die Tastatur (ein "Ding"), auf der ich gerade tippe ansehe, was nehme ich dabei als "linear" wahr? Ich blicke es nicht. Mein Gehirn versucht gerade den visuellen Input "Tastatur" und das "linear" zu verknüpfen... und nichts passiert... ich blicke es nicht.
Zeit wird übrigens subjektiv häufig als nichtlinear wahrgenommen. Oder vergeht bei dir die gefühlte Zeit nicht langsamer, wenn du permanent auf eine Uhr schaust - im Vergleich zu der gefühlten Zeit in einem gutem Kinofilm? In unserem Bezugssystem ist die Zeit meines Wissens sogar linear - naja und wenn sie sich mal schneller und mal langsamer bewegen würde und wir uns mitbewegen, könnte uns das ja auch egal sein. Und bitte: jetzt keine Anmerkungen auf die Relativitätstheorie und die Zeitdilatation! Das ist nicht unser Bezugssystem. Und wenn Anmerkungen, dann unter Berücksichtigung von beschleunigten Bewegungen.
boomer hat geschrieben:Doc hat geschrieben:
boomer hat geschrieben:Unter den Naturwissenschaftler tun sich die Physiker leider etwas unrühmlich hervor und halten sich für die Könige im Reich der Erkenntnis - alles ist physikalisch zu erklären; Biologie, Chemie ... alles nur nachrangige Anwendungsgebiete.
Was ist denn das für ein Blödsinn? Die Physiker halten sich nicht für "Könige im der Erkenntnis".
Kann es sein, dass du etwas trotzig bist, weil die Physiker etwas verstanden haben, das du vielleicht nicht verstehst und dass die Physiker dafür Anerkennung erfahren, die dir vielleicht verwehrt bleibt?
Genau so Unsinn ist Teil der Arroganz! Ich sage nicht dass alle Physiker so sind, aber sehr viele. Ich kenne privat zwei Physik-Prof's, da mit denen musst du dich mal über deren Selbstverständnis unterhalten. Jetzt könnte man sagen: Einzelfälle. Wenn man aber dann noch die Mitarbeiter aus den jeweiligen Arbeitsgruppen so hört, kommt es mir nicht so vor!
Ach so, dann habe ich das falsch verstanden. Ich dachte, du hättest eine
pauschale Aussage über
die Physiker gemacht. Das habe ich so verstanden, als würdest du
alle meinen. Da hast du nämlich einen allergischen Punkt bei mir getroffen, da ich undifferenzierte Aussagen über Gruppen, die typischerweise mit "die" beginnen, auf den Tod nicht ausstehen kann - sie erinnern mich zu sehr an faschistoide Polemik. Aber wenn das hier nicht so gemeint ist, dann ist ja alles o.k.
Trotzdem wäre ich beim Gebrauch von Absolutismen wie "die" bei Wertungsaussagen über heterogene Gruppen oder wie "alles" ("...alles ist...alles nur...") etwas vorsichtiger .
boomer hat geschrieben:Doc hat geschrieben:
Da ist schon wieder das lineare Denken...
...also ich trage ein neuronales Netzwerk zwischen meinen Ohren - ich bin ja mal gespannt, was du da hast, das dir vollkommen neue Methoden der Inferenz eröffnet.
Auf was für eine Untersuchung beziehst du dich? Ich hoffe, du lehnst die Überprüfbarkeit deiner Aussagen nicht ab, weil die Überprüfbarkeit eine typische Eigenschaft der Wissenschaft ist. Nein wirklich, das interessiert mich! Also woher stammt diese Aussage. Alleine schon der Versuchsaufbau für die Zuordnung eines neuronalen Impuls zu einem Gedanken würde mich brennend interessieren.
Es geht in diesem Zusammenhang in die Richtung die Frank schon verlinkt hat! Kannst ja mal ein wenig googlen - aber vermutlich sind die vom Max-Planck-Institut alles Deppen! (Aber deine letzte Frage hatte ich mir dabei auch gestellt!)
Was mache ich hier bloss an der Uni, wenn ich mir doch alles zusammengoogeln kann...
...über google kann ich auch beweisen, dass Elvis noch lebt und die Amis nie auf dem Mond waren...
Das MPI halte ich für grundsätzlich erst einmal vertrauenswürdig. Den Link werde ich mir später anschauen. Wenn es das MPI in München ist, kenne ich dort sogar jemanden und kann mir die Infos im Idealfall aus erster Hand holen. Ansonsten dürfte es ja bald Publikationen geben, die ich mir dann auf den Schreibtisch bestellen kann. Und dann wird es sich ja zeigen, ob ein echter Fortschritt gemacht wurde, oder nur so eine Lachnummer wie mit der kalten Kernfusion im Wasserglas.
Sollte mein Kommentar über die Aussage "Gedanke vor Nervenimpuls" abfällig geklungen haben, so liegt es daran, dass ich mich tatsächlich schon einmal mit der Neurologie - im Bereich der kognitiven Psychologie - beschäftigt habe und mir diese Aussage deshalb vollkommen absurd vorkommt. Aber bitte, ich lasse mich gerne eines besseren belehren und korrigiere auch gerne mein Weltbild. Denn schließlich bin ich Wissenschaftler.
boomer hat geschrieben:Doc hat geschrieben:Auf welche "Grenzen" beziehst du dich? Und welchen "Tellerrand" meinst du?
Erkenntnisgrenzen! Schon mal gehört?
Nee, den Begriff habe ich noch nicht wirklich gehört. Der scheint für meine Forschungen nicht so relevant zu sein. Was den Begriff "Erkenntnis" betriffst wirst du vermutlich auch eher eine philosophisch geprägte Definition verwenden - die ist für mich irrelevant. Ich stütze mich in meiner Forschung auf die (eher biologisch basierten) der kognitiven Psychologie. Also könnten wir wahrscheinlich noch 100 Jahren aneinander vorbei reden.
-Stefan