Soso,
Nehme ich dir gerne ab. Was mir nicht so ganz einleuchtet ist der Tiefpass beim Hörtest. Für was war der gut?
Ziel des Tests war ein Vergleich zwischen mit und ohne Gerät im Signalweg. Da ich keine Möglichkeit habe, das Signal einfach so durch die Frequenzweiche laufen zu lassen, habe ich die Einstellung gewählt, die am wenigsten Einfluss auf den Klang hat. Also 9,3kHz Tiefpass. Vorhin habe ich noch einen Blindtest gemacht mit der niedrigsten Einstellung - 44Hz Hochpass. Hier ging dann der Hochton halt nicht verloren. Aber dennoch dasselbe Ergebnis: Das Ding klingt nicht in meinen Holzohren!
Vielleicht ist mir einfach zu unklar, was du mit "wie sonst immer bemängelt wird" meinst.
"Wie sonst immer bemängelt":
"Studioequipment klingt immer trötig, unpräzise, grobmotorig, räumlichkeitsraubend, undurchzeichnend, unluftig, ..."
---- Tut's nicht. Selbst "so ein billiger Scheiß", wie ich ihn habe, klingt nicht (n.m.E.).
"Irgendwas muss doch dran sein..." denkt man immer, wenn man die ganzen Berichte liest, aber dann wird man so pöse enttäuscht, wenn man selbst nichts hört. Soll ich glücklich sein, weil ich mir ruhig billiges Equipment kaufen kann, ohne klangliche Einbußen zu haben, oder soll ich traurig sein, weil ich nie in den berühmten HiFi-Himmel komme so wie manch anderer? Ehrlich gesagt ist es mir weitgehend egal, da mir zum Musikhören selbst zwei 310er mehr wie reichen würden (warum hab ich dir nicht meine 400er angedreht? *lol*). Aussagen wie "mit dieser Vor-/Endstufenkombi kann ich keine Musik genießen" halte ich nach meinen ganzen Erfahrungen für weltfremd.
Vor Schmerzen winden würde ich mich bei Anwendung eines solchen Tiefpassen sicherlich nicht. Gelegentlich höre ich sogar Radio!
Allerdings unterhalten wir uns hier ja nicht über Beschallung sondern über HiFi.
Bei HiFi hat man hinsichtlich einer idealen Wiedergabe "recht große" Toleranzen wegen der Hörbarkeit von Verzerrungen (technisch ideal <-> hörbar ideal). (Deswegen zieht auch das Argument "neutrale Wiedergabe gibt's nicht" meist nicht. Schon für unter 5000 kann man eine sehr gute Wiedergabe erreichen, die dem hörbaren Ideal schon ziemlich nahe steht.) Das kannst du ja auch mal bei dir testen. Setze einfach mal einen EQ/Filter, der dir alles über 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15kHz um xx Dezibel dämpft. Unter 10kHz hört man Verfärbungen leicht, über 10kHz werden aber die meisten Leute allmählich taub und über 15kHz stören Verfärbungen die allermeisten Hörer nicht mehr. Ich bin sicher, dass es die meisten nicht stören würde, wenn ihr Hochtöner nur "bis 12kHz laufen würde". Kurioserweise und entgegen deren "Prinzipien" schauen hier die audiophilen Gemüter eben schon auf die technischen Daten.
Punkt.
Ich bin ja auch nicht unbedingt ein THX-Fan, bzw. ein Fan der Vermarktung der THX-Richtlinie. Allerdings dürfte die Zeitrichtigkeit im Bassbereich nicht die allgemeinumfassende einzige Sorge der THX-Richtlinie sein.
Natürlich nicht. Dennoch wird THX-Systemen eine akkurate Basswiedergabe nachgesagt ---- fälschlicherweise.
Gut, dass ich mich über solche Floskeln nicht ärger. Was ich akzeptiere und was nicht, lasse ich mir aber nicht vorschreiben, zumindest nicht im nuForum.
Spricht etwas dagegen, eine Meinung über HiFi zu akzeptieren? Karlsbader Beschlüsse waren einmal und den GG Art.5 gibt's auch. Feinfühlig ist dieser Satz von mir tatsächlich nicht, wobei ich soetwas bei weltbewegenderen Themen (als HiFi-Philosophie) eh nicht gesagt hätte. Tschuldiii.