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Re: Die neue nuBoxx B-40 - Eine für (fast) alle(s) !
Verfasst: Do 22. Jul 2021, 16:47
von crz
Silvester hat geschrieben: ↑Di 20. Jul 2021, 21:04
crz hat geschrieben: ↑Mo 19. Jul 2021, 21:21
Oder ist es der Membrandurchmesser im Mitteltonbereich? Zumindest kommt mir das im Vergleich zu den alten Modellen mit 22er TMT (383, 683) so vor, die nochmal was drauflegen was "Direktheit" in den Mitten angeht.
Das erscheint mir zumindest plausibel. Wenn ein großer Mitteltöner die oberen Mitten stärker bündelt als ein kleiner (ok, mag noch beeinflusst dadurch sein, dass bei bestimmten Frequenzen vielleicht nicht die gesamte Fläche abstrahlt), gibt es in dem Frequenzbereich ja auch weniger Diffusschall (Nachhall), weil der große Mitteltöner weniger Schallenergie abseits der Achse abstrahlt. Das kann man entweder kompensieren, indem man den Pegel des Direktschalls in dem Frequenzbereich anhebt, um ein neutraleres Gesamterlebnis (das Ohr hört ja Direktschall und Diffusschall) zu erhalten oder auch so lassen, damit man sich mit einem linearen Frequenzgang im reflexionsarmen Raum beruhigen und gleichzeitig mit einem Badewannenfrequenzgang im (nicht reflexionsarmen) Hörraum schönfärben kann...
Ich denke Bündelung ist per se nicht schlecht (je nach Hörraum und Abstand), wichtig ist, dass das Bündelungsmaß im Frequenzverlauf möglichst gleichmäßig ansteigt. Die NV60 macht das sicher gut und hat darüber hinaus ein insgesamt sehr breites Abstrahlverhalten (niedrige Trennfrequenzen, kleiner Mitteltöner).
In der Praxis hat mich dass, was bei der NV60 rauskommt nicht 100%-ig überzeugt (Stimmen kommen einem weit weg vor, sehr transparent aber irgendwie auch etwas diffus) womit ich hier bisher auch nicht der einzige war, andere sind hingegen total begeistert von der Box. Vielleicht liegt das am generell breiten Abstrahlen, oder mein Hörgeschmack muss sich einfach noch Nubox auf Nuvero weiterentwickeln...
Schade, das man die Qualität nicht in den Daten sieht. Da wären zum Beispiel Diagramme zum Bündelungsmaß interessant. Da müsste eine NV60 ja deutlich besser aussehen als eine NB383.
Re: Die neue nuBoxx B-40 - Eine für (fast) alle(s) !
Verfasst: Do 22. Jul 2021, 21:27
von F.Lauschiplauschi
Moin again!
Also ich habe eben einfach noch einmal bei guter Aufstellung und 4qm Basotect sinnvoll verteilt (8 Platten je 100x50x5cm) gemessen und kann bestätigen, dass der Frequenzgang ab ca. 700 Hz bis 15 kHz sowieso aalglatt ist am Hörplatz. Im Bereich darunter wird es welliger, weil es variiert je nach Aufstellung, es lassen sich aber keine generellen, nennenswerten Überhöhungen oder Löcher feststellen, also wenn dann aufstellungs- oder messbedingt. Man kann höchstens sehen, dass Basotect in der Dicke unterhalb ca. 700 Hz anfängt, in der Bedämpfung nachzulassen (eigentlich bezüglich Nachhall, aber eben auch etwas allgemein vom Pegel).
Die ohne Weiteres trotz guter Aufstellung sicher auch wegen der Steinwände nicht ganz vermeidbaren raumbedingten Moden bei gut 40 Hz und bei 30 Hz werden immerhin nur so angeregt, dass sie als Tiefbassfunfaktor oder Loudness durchgehen können, wenn man es mit der Lautstärke nicht übertreibt. Der obere Bassbereich ist bei der Aufstellung dann vergleichsweise vielleicht recht schlank geraten, aber da kann man dann mit der Aufstellung ja noch etwas experimentieren. Abhängig vom Verstärker könnte hier ein kleines, einfaches Bassplus am Bassregler in den Einstellungen auch denkbar sein, allerdings nicht bei meinem alten Yamaha, denn der regelt bei 50 Hz, was in meinem Fall die 40 Hz Bassmode befördern würde. Manche Verstärker nutzen hier eine Mittenfrequenz von 100 Hz, das wäre hier besser. Aber dann sind wir schon wieder beim Thema EQ.
Also: keine Bedenken meinerseits hinsichtlich des Frequenzganges der B-40, alles richtig gemacht, und zwar richtig gut und dazu mit dem Tiefgang einer kleinen Standbox und einer recht hohen Aufstellungsflexibilität von Tisch (wenn optimiert) über Low-/Highboard bis hin zu Lautsprecherständern.
Es folgen für heute noch ein paar Klangeindrücke und morgen dann finale Vergleiche.
Friedemann Witecka: Passion and Pride - Passionflower
Hier tauche ich mit der B-40 ganz in die Klangträumerei ein, mit der ganzen raumeinnehmenden Volumendimension und Farbe/Wärme, angenehm auch in den dynamischen Elementen, den Fluss der Klangläufe leicht mitgehend, Stimmungen aufnehmend, wunderbar.
Diana Krall - Temptation:
Stimme, Bass, Gitarre, Schlagzeug, usw. alles für sich akzentuiert zu genießen.
Mal reinhören.
Interessant:
Brian Bromberg usw.: My Bass
kommt über die B-40 sehr sauber, authentisch rüber.
Re: Die neue nuBoxx B-40 - Eine für (fast) alle(s) !
Verfasst: Fr 23. Jul 2021, 18:59
von Christian H
F.Lauschiplauschi hat geschrieben: ↑Do 22. Jul 2021, 21:27
allerdings nicht bei meinem alten Yamaha, denn der regelt bei 50 Hz, was in meinem Fall die 40 Hz Bassmode befördern würde. Manche Verstärker nutzen hier eine Mittenfrequenz von 100 Hz, das wäre hier besser.
Das ist oftmals ein Trugschluss. Die meisten Verstärker (so auch Yamaha) verwenden Shelving-Filter anstatt Bell-Filter. So wird der gesamte Bassbereich unterhalb der "Turnover-Frequenz" (bei Yamaha 350 Hz) gleichmässig gegen tiefe Frequenzen ansteigend angehoben, bis sie je nach Variante in einem flachen Hochplateau enden. Deshalb sind die Angaben der Regler-Frequenzen oftmals nicht aussagekräftig. Yamaha gibt z.B. +/- 6 dB bei 50 Hz an. Dies gilt aber genau so bei 20, 30, oder 60 Hz usw.. Wenn man nach Bildern von Shelving-Filtern googelt, wird schnell klar, was ich meine. Das Einzige Indiz bei einer Angabe von 100 Hz ist, dass die Turnover-Frequenz bei diesen Verstärkern noch höher liegt und das Plateau der maximalen Anhebung bereits bei 100 Hz anliegt, während es bei Yamaha etwas tiefer angesetzt ist.
Re: Die neue nuBoxx B-40 - Eine für (fast) alle(s) !
Verfasst: Fr 23. Jul 2021, 21:50
von F.Lauschiplauschi
Das mit den Shelving-Filtern habe ich auch schon gesehen, ist bei Yamaha und anderen vielleicht so standard. Leider nicht gut erkennbar aus den Angaben. Ich habe aber auch schon Glockenkurven gesehen bei Verstärkern.
Re: Die neue nuBoxx B-40 - Eine für (fast) alle(s) !
Verfasst: Fr 23. Jul 2021, 22:04
von F.Lauschiplauschi
Kurz was zum Vergleich Nubert B-40 zu Canton Ergo SC-L von ich glaube 1996.
Ich habe bei den Canton mal das elektronische Entzerrerkästchen weggelassen, hebt u.a. den Tiefbass an um 30 Hz, also bei meiner Raummode.
Ergebnis für das Stück Friedemann Witecka Passionflower:
Beide Boxen sind tonal ausgewogen, die Canton klingt in den unteren Mitten etwas dünner, ebenso ab mittlerem Bass abwärts (hier fehlt schon etwas das Entzerrerkästchen, sie geht ja bis unter 30 Hz normalerweise). Sprich, die B-40 klingt eher größer in dieser Konstellation.
Die Canton klingt sehr angenehm in der Aufstellung, aber sie verschluckt Details, auch etwas Farbe und Raum, dadurch verflacht der Klang etwas ins Gemütliche, auf respektablem Niveau (nur) für sich genommen.
Bei der B-40 sind Bassfrequenzen viel verbindlicher am Werke, man bekommt sie jeweils direkt impulsartig beginnend, während die Canton sich sozusagen eher gnädig bemüßigt fühlt, den Klang in Erscheinung treten zu lassen, irgendwie da und wieder irgendwie wieder weg, während die B-40 sozusagen die Einzelschwingungen präsentiert.
Tracy Chapman -Fast Car:
Auch hier intoniert die Canton die Stimme heller, ich finde allerdings, die B-40 kommt der Wahrheit wohl näher dabei, sie wirkt körperhafter, authentischer. Das dynamische Schlagzeug scheint der Canton hier schon etwas mehr zu liegen als die ruhigeren, detaillierteren Phasen des Vorstücks, wo sie etwas zu zurückhaltend schien.
Jetzt noch einmal kurz die Orgel …
Toccata &Fuge D-Minor (Bach):
Die B-40 zeigt etwas mehr Farbe, Raum, Durchhörbarkeit, knorrigere Basschwingungen, … vielleicht aber auch etwas kräftigere, durchdringendere Höhen im Schlussbereich, die Canton wirkt hier trotz Metallhochtöner auf mich etwas zahmer, aber vielleicht ja wieder zu zahm. Nerven tut die B-40 aber nicht.
Abschließend würde ich sagen:
Die B-40 bleibt der Nubert-Tradition treu, ehrlich zu klingen, nichts zu beschönigen, nichts hervorzuheben, aber mit diesen neuen Treibern vor allem auch nichts zu verschlucken. Man kommt so in den Genuss der vollständigen Wiedergabe dessen, was bei der Aufnahme gewollt oder ungewollt aufgezeichnet wurde. Diese Details werden aber nicht hervorgehoben, sondern sie sind einfach, ggf. dezent, hörbar. Mit dieser Boxx kann man also seine Scheiben oder Zusammenstellungen neu entdecken. Einen ausgewogenen Frequenzgang bei Passivboxen konnte man auch schon vor 25 Jahren erzeugen, mit viel Gehäusevolumen und/oder Tricks auch bis in den tiefen Bass hinein. Das ist auch, neben einer guten Abstrahlung, nach wie vor ein wichtiges Gütekriterium. Aber Präzision, Detailwiedergabe und viel Bass auch aus wenig Volumen ohne aktive Entzerrung sind eben nach wie vor Felder der möglichen Verbesserung. Die B-40 setzt hier sicherlich wieder Maßstäbe in ihrer Preisklasse und darüber hinaus. Denn wenn eine Kompaktbox in nahezu allen Bereichen eine Standbox der ehemaligen („absoluten“) Spitzenklasse (Kaufpreis grob umgerechnet 700 Euro je Stück in 1996) erreicht oder übertrifft, dann ist das schon eine klare Ansage an die HiFi-Gemeinde.
Re: Die neue nuBoxx B-40 - Eine für (fast) alle(s) !
Verfasst: Sa 24. Jul 2021, 10:50
von Metal Mike
Schöner Vergleich!
Aber:
Die RCL hatte ich einige Jahre. Eine gutmütige Box die sogar an 2x 30 Watt Röhren gut ging.
Ich stellte aber fest dass der Gesamtsound mit dem Equalizer (Stellung neutral) sehr gewinnt und zwar über den gesamten Bereich. Eine gute Box, brav und langzeittauglich.
Die B 40 kann alles und ich denke ideal für mittlere bis große Räume.
In kleinen Räumen um 15 m² wird sie Moden anregen. Ein Vergleich B 30 vs. B 40 wäre doch noch einen Versuch wert.
Danke für die tolle Berichterstattung!
Re: Die neue nuBoxx B-40 - Eine für (fast) alle(s) !
Verfasst: Sa 24. Jul 2021, 11:04
von Christina
F.Lauschiplauschi hat geschrieben: ↑Fr 23. Jul 2021, 22:04
Abschließend würde ich sagen:
(…)
Schönes Fazit!
Ich freue mich schon auf weitere Boxenvergleiche mit der B-40 von Dir.
Also hat
@T. Bien hier Recht wenn er sagt:
T. Bien hat geschrieben: ↑Di 13. Jul 2021, 12:23Holt euch Boxen von irgend einem anderen Hersteller zum Vergleich her. Egal wie von wem und wie teuer.
(…) Und ich garantiere euch: Es werden euch die Augen aufgehen und die Kinnladen herunterklappen.
Edit: Ich nehme an, der Herr Bien meint das hier aber nur in Bezug auf die Boxengröße und den Kaufpreis. Besseres als die B-40 gibt es ja.
Re: Die neue nuBoxx B-40 - Eine für (fast) alle(s) !
Verfasst: Sa 24. Jul 2021, 19:42
von R. Steidle
Hallo zusammen,
ich wollte mich an dieser Stelle auch im Namen des nuTeams für die ausführliche Vorstellung der nuBoxx B-40 und die erhellenden Diskussionen über diesen Lautsprecher und seine Geschwister bedanken. In den vergangene Tagen war viel los, weshalb wir uns nicht mehr ganz so oft zu Wort gemeldet haben wie zu Beginn, aber wir haben aufmerksam mitgelesen. Die ersten Serien-nuBoxxen machen sich nun auf den Weg zu unseren Kundinnen und Kunden, weshalb wir in der kommenden Woche hoffentlich noch mehr Eindrücke und Hörberichte zur nuBoxx-Serie lesen werden. Ich bin insbesondere auch auf die in diesem Thread gefragten Vergleiche mit andere Nubert Lautsprechern gespannt. @F.Lauschiplauschi , wir tauschen Ihr Vorserienpaar demnächst wie vereinbart gegen Serienexemplare aus - dazu unterhalten wir uns kommende Woche. Wir hoffen, es hat Ihnen Spaß gemacht und Sie haben an Ihren neuen Boxen noch viel Freude! Bei Ihrem nächsten Besuch in Schwäbisch Gmünd gibt Ihnen Thomas Bien gerne eine Tour unseres Entwicklungslabors und Einblick in unsere Mess- und Hörmethoden.
Re: Die neue nuBoxx B-40 - Eine für (fast) alle(s) !
Verfasst: Mo 11. Okt 2021, 00:44
von iamunknown
mcBrandy hat geschrieben: ↑Di 13. Jul 2021, 07:53
Da bleibt nur noch zwei Möglichkeiten: 1. warten, bis jemand diesen Vergleich macht (wobei ich kaum glaube, dass ein NuLine-Besitzer sich die NuBoxx holt) und 2. eben beide Boxen sich bestellt und selbst den Vergleich macht.
Ach, ich bin verrückt genug mir ein Sidegrade(?) von der nuLine 34 zur nuBoxx B40 ernsthaft zu überlegen. Der etwas tiefere Bass würde mich reizen - den möglichen Pegel der nuLine benötige ich nicht - und die Optik mit grauem Stoff würde besser zum silbernen Verstärker an dieser Zweitanlage passen.
Daher ein paar Fragen von mir ob ich den Aufwand starten will:
- Welche der beiden Farbvarianten kommt mit und ohne Stoff näher an silberne HiFi Geräte heran? Verstärker ist ein silberner Yamaha R-N602, nur kann ich das anhand der Produktfotos kaum einschätzen. Vielleicht hat jemand einen Vergleich .
- Wie präzise ist die nuBoxx? Das war für mich damals Kriterium das alte Pärchen nuBox 380 + ABL abzulösen. Damit meine ich sowohl die Präzision vom Bass (da sind zwischen einer nuBox 380 und 381 und der nuLine 34 nach meiner Meinung Welten, die 383 kenne ich nicht)?
- Und zum vermutlich schwierigsten: Der Hochtöner. Ich mag die Hochtöner der nuLines - was jedoch nicht bedeuten muss dass ich den Hochtöner der nuBoxx nicht auch (oder sogar mehr) mögen könnte. Auch hier hat die nuLine nach meinem Empfinden deutlich das Vorsehen gegenüber den älteren nuBoxen - dort fehlen mir einfach Details.
Vermutlich ist auch hier das einzig Sinnvolle ein Vergleich - ob ich mir den Stress antuen möchte weiß ich jedoch noch nicht
. Der
sitzt mir jedoch im Nacken
.
Re: Die neue nuBoxx B-40 - Eine für (fast) alle(s) !
Verfasst: Mo 11. Okt 2021, 05:17
von David 09
Christina hat geschrieben: ↑Sa 24. Jul 2021, 11:04
F.Lauschiplauschi hat geschrieben: ↑Fr 23. Jul 2021, 22:04
Abschließend würde ich sagen:
(…)
…
Also hat @T. Bien hier Recht wenn er sagt:
T. Bien hat geschrieben: ↑Di 13. Jul 2021, 12:23Holt euch Boxen von irgend einem anderen Hersteller zum Vergleich her. Egal wie von wem und wie teuer.
(…) Und ich garantiere euch: Es werden euch die Augen aufgehen und die Kinnladen herunterklappen.
Edit: Ich nehme an, der Herr Bien meint das hier aber nur in Bezug auf die Boxengröße und den Kaufpreis. Besseres als die B-40 gibt es ja.
…so wenig bescheiden und abgehoben kenne ich nubert eigentlich nicht, da steckt ja sehr viel „Selbstbewusstsein“ dahinter
Ich bin echt versucht, diesen Wunderlautsprecher gegen meine aktuellen, ja offenbar „minderwertigen“
Lautsprecher antreten zu lassen, ob das gut ginge? Das beste Ergebnis für mich könnte ja sein, dass ich mehrere tausend Euro für den Verkauf meiner Lautsprecher im Ersatz gegen die B-40 einspare…
Nichts für ungut
Gruß