g.vogt hat geschrieben:
Welcher Frequenzbereich wird denn vom BR-Rohr maßgeblich unterstützt? Das müsste doch eher nur der unterste Bereich so bei 20 oder 30 Hz sein; die meisten Räume sind nicht lang genug für eine Mode in diesem Frequenzbereich, deswegen macht es dann auch nix, wenn das BR-Rohr relativ wandnah ist. Wichtiger scheint laut Aussage von Herrn Nubert ja zu sein, dass einen das Rohr nicht "anbläst" - by the way, wenn das BR-Rohr nach unten bliese, dann bekäme man vielleicht auch "kalte Füße" :roll:
Zweite Gegenfrage: Ist es so einem großen Subwooferchassis egal, wenn es hängend betrieben wird? Gerät es dabei nicht vielleicht etwas aus der Mittellage und damit dem optimalen Arbeitspunkt? Mir ist so, als hätte ich irgendwo mal gelesen, Chassis für hängende Lage müssten anders zentriert werden (sozusagen mit eingebautem Gegendruck).
Wenn ich einen Subwoofer mit den Maßen (H x B x T) 85 cm x 38 cm x 38 cm baue
und diesen mit einem 30 cm-Chassis an der Oberseite bestücke (paßt) und das
Baßreflexrohr an die Unterseite lege (so wie beim AW-440), habe ich einen Subwoofer
mit folgenden Eigenschaften:
* Sehr tief abstimmbar, da daß BR-Rohr sehr sehr lang gemacht werden kann. Man kann mit dieser Konstruktionen einen Sub bauen, des Leistungsfrequenzgang bis 20 Hz runter geht.
* Akustisches Zentrum für die "Mitten" liegt in 90 bis 95 cm Höhe, der Raum wird akutisch günstiger angeregt als bei diesen Hockerwoofern.
* Akutisches Zentrum wandert für die "Tiefen" nach unten.
* Wandnah aufstellbar, eine vergleichsweise geringe Stelltiefe von 38 cm.
* Etwas größeres Volumen als der AW-1000 (Brutto 120 l gegenüber 100 l).
Ansonsten sind Chassis für Downfire, Upfire und Frontfire etwas anders
ausgelegt. Up- und Downfire erlauben größere Hübe, diese sind weicher
aufhängbar als Frontfire.
Komischerweise sehen alle ein Problem bei Down- und Upfire: die
Arbeitspunktverschiebung durch die Gravitation. Alle übersehen (blind?),
daß diese Problem auch bei Frontfire auftritt, dort aber um einiges schärfer!
Die Schwingspule eines Subwoofers hat vielleicht 0,3 mm Spiel in lateraler
Richtung, dann kommt es zum Kontakt mit dem Magnetsystem. Da Frontfire
auch noch zu Taumelbewegungen neigen, bewirkt jede Verschiebung um
0,1 mm zu Einschränkungen bei der Taumelfähigkeit des Antriebs.
Diese ist aber notwendig, denn nicht jeder Chassishersteller will eine rückwärtige
Zentrierspinne einbauen. Die macht das Magnetsystem ziemlich aufwendig.
Vorteile+Nachteile Frontfire:
+ keine schwerkraftbedingten Verschiebungen des Arbeitspunktes in Bewegungsrichtung
- sehr problematische schwerkraftbedingte Verschiebungen des Arbeitspunktes in lateraler Richtung, die große Probleme für Systeme mit sehr großem Hub bringt
- Taumelanfälligkeit, weil bei Bewegung der Schwerpunkt des Systems sich so bewegt, so daß die Schwerkraft unterschiedliche Drehmomente auf das Chassis ausübt.
Vorteile+Nachteile Up/Downfire:
- schwerkraftbedingten Verschiebungen des Arbeitspunktes in Bewegungsrichtung, diese sind aber deutlich unkritischer als die lateralen Verschiebungen. Wenn man weiß, wie das Chassis aufgehangen wird, aber teilweise kompensierbar.
+ keine Probleme mit lateralen Arbeitspunktverschiebungen.
+ keine Taumelanfälligkeit durch Schwerpunktverschiebungen.
Hat schon mal jemand einen Plattenspieler gesehen, in dem die Platte vertikal
aufgelegt^Wangelegt wird? Soll es aber geben.