Verfasst: Do 28. Jul 2005, 10:10
Das kann also heißen, dass in Realität noch viel mehr komprimiert sein kann, als es durch das Programm sichtbar wird, jedenfalls bei digitaler Bearbeitung.Frank Klemm hat geschrieben:Vorausschauende Mehrbandkompander machen sich in den Plots so gut wie nicht bemerkbar.Thias hat geschrieben: Ich hatte das Programm so verstanden, dass abgeflachte Kurven und Clipping erkannt wird (ist das so?).
Kompression wird aber nicht nur damit ermöglicht.
Digitale Kompressoren arbeiten teilweise vorausschauend und verringern lediglich die Amplitude eines Sinussignales und schneiden nichts ab. Es ist also nichts anderes, als eine kurze "Lautstärkeänderung". Wie will das Programm das erkennen? Diese "versteckte" Kompression käme bei den Kurven ja noch dazu....
In den Plots sieht man also nur die "harten" Facts, die man auch hören kann.
Wenn das gelegentlich auftritt, ist es vertretbar und nicht hörbar. Da könnte man festlegen, aller wieviel Samples das sein darf (und wieviel Samples lang).Was man in dem Diagramm dagegen sofort sieht, sind
* Softclipping ohne Vorausschauen
Das darf beim Mastern natürlich nicht passieren, was allerdings da bei harter Gitarrenverzerrung passiert, ist mir noch nicht klar.* Hardclipping bei 0 dB, aber eben auch bei niedrigeren Pegeln!!!
Das ist natürlich eine "Todsünde" beim Mastern, wie gesagt, selbst die Aussteuerung bis 0 dB darf nicht sein, da nicht alle CDP damit umgehen können.* Übersteuerung des Zielmedium ( = hardclipping bei +-32768)
Da zunehmend mit vorausschauenden Kompressoren gearbeitet wird, sollte man vielleicht zusätzlich noch andere Kriterien zum Erkennen der Übersteuerung einer CD heranziehen.
Vielleicht mit der Beurteilung des Dynamikumfanges in einzelnen Musikstilen. Kleiner 10 dB bedeutet dann bei einer Musikrichtung Übersteuerung.
Oder vielleicht besser: Beurteilung der Häufigkeit des Überschreitens der Aussteuerungsgrenze von -0,5 dB. Wenn mehr als x % der Samples diese Grenze überschreiten, liegt der Verdacht der Überkomoression/Übersteuerung nahe.
Mit dieser Methode könnte man auch die vorausschauende Kompression erkennen.
Gruß Thias